Panikattacken

Kategorien: Krankheitsbilder

Panikattacken sind ganz häufig das erste Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion. In dem Stadium sind aber meistens die Schilddrüsenwerte noch in Ordnung, weil die Unterfunktion gerade beginnt. Dass man dann zu Ängsten, innerer Unruhe und Panikattacken neigt, kommt daher, dass der Körper, der sich auf einem niedrigeren Stoffwechselniveau als normal befindet, Adrenalin ausschütten muss, um die Stoffwechselfunktionen und den Blutdruck auf einem möglichst normalen Niveau zu halten. Durch die erhöhte Adrenalinausschüttung kommt es zu diesen unangenehmen Symptomen.

 

Ich habe in meinem Bekanntenkreis vor einigen Monaten 3 Frauen, die unter Panikattacken litten, auf Schilddrüsenunterfunktion angesprochen. Alle 3 haben ihre Werte testen lassen. Bei der einen (sie litt schon 2 Jahre unter Panikattacken) waren die Schilddrüsenwerte schon so, dass der Arzt ihr sofort Schilddrüsenhormone verschrieben hat, bei den beiden anderen (die eine hatte seit 7 Jahren, die andere seit 3 Jahren Ängste und Panikattacken) waren die Schilddrüsenwerte normal, aber im Ultraschall zeigte sich eine verkleinerte Schilddrüse. Beide Frauen haben auf ihr Drängen hin, vom Arzt Schilddrüsenhormone (Thyroxin) verschrieben bekommen und die eine ist jetzt, nach 2 Monaten soweit, dass sie gar keine Panikattacken, keine Unruhegefühle u.ä. mehr hat. Sie ist neulich, nachdem sie 7 Jahre lang nicht aus unserer Stadt herauskonnte, nach Paris gefahren und es hat super geklappt. Die Frau ist total begeistert. Den anderen geht es auch schon ganz wesentlich besser, aber sie sind noch bei einer sehr niedrigen Thyroxindosis (man muss es langsam einschleichen) und es geht ihnen nach jeder Dosiserhöhung besser. Irgendwann in den nächsten Wochen werden die beiden auch bei ihrer Wohlfühldosis angekommen sein.

Laß› am besten mal Deine Schilddrüsenwerte testen und zwar TSH, FT3, FT4 (nicht T3 und T4, die billiger zu testen sind, aber nicht so aussagekräftig sind), TPO-Antikörper und Tg-Antikörper. Außerdem sollte die Schilddrüse per Ultraschall angeguckt werden (am besten von einem Radiologen) und dann laß› Dir sagen, wie groß die Schilddrüse ist (bei Frauen sind 15-18 ml normal; wenn sie kleiner als 15 ist, dann ist das schon ein Zeichen dafür, dass sie durch Autoimmunprozesse verkleiner ist und nicht mehr so viel Thyroxin produzieren kann wie nötig ist). Außerdem frag›, wie die Struktur ist (echoarm und inhomogen deutet auch auf eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hin). Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine Autoimmunerkrankung mit der Bezeichnung «Hashimoto-Thyreoiditis» und einige gute Ärzte, die sich damit gut auskennen, meinen, dass mindestens 10% der Bevölkerung davon betroffen sind. Allerdings wissen viele nicht, dass sie das haben, aber es gibt sehr viele Leute, die Schilddrüsenhormone nehmen und gar nicht wissen, was sie genau an der Schilddrüse haben.

Hast Du auch andere Unterfunktionssymptome, wie z.B. Schwindel, komischer Seheindruck, Unwirklichkeitsgefühl, leichtes Frieren, brauchst Du viel Schlaf?

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