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Ernährung nach Hildegard von Bingen

Dr. Berkmüller, Vortrag in Oberschleißheim 6.11.1990

Essen hält Leib und Seele zusammen

Mit den Naturmitteln Hildegards umzugehen, heißt einen Austausch zu machen zwischen dem, was wir brauchen und dem, was die Natur uns geben kann. Es geht um die sogenannte «viriditas» die Grünkraft, die Lebenskraft, die in allen Geschöpfen der Erde enthalten ist. Wenn wir gesund leben, bekommen wir genügend Grünkraft, die wir mit den Nahrungsmitteln aufnehmen und die sich dann in uns entfalten kann. Wenn man sich den Grundsatz merkt, Nahrungsmittel sind Heilmittel, dann haben wir schon das wichtigste von Hildegards Ernährungslehre verstanden.

Wenn wir wissen, dass die häufigsten Krankheiten die wir kennen, chronisch sind, dann wissen wir auch woher sie kommen. Von Genussmittel und Giften wie Alkohol, Nikotin, zu viel Fett und Zucker, zu viele Arzneimittel. Dazu kommt der Stress, den wir haben, die Bewegungslosigkeit, die Verweichlichung. Wir haben heut viel mehr als wir brauchen, und leiden zumeist am «Zu Viel». Gesundheit müssen wir uns erarbeiten, sie ist nicht selbstverständlich sondern muss von Tag zu Tag neu erworben werden. Da ist vor allem die Frage nach dem gesunden Essen und Trinken. Übermäßige Energieaufnahme können einen Menschen krank machen. Übergewicht, das das Herz überanstrengt, die Vitalfunktionen schwächt. Kreislauf und der Stoffwechsel geraten durcheinander, Rheuma und Gicht kommen zumeist über das Übergewicht erst richtig zum Tragen. Auch die Zuckerkrankheit hat ihre Ursache in einem zu Viel!

Bei allen Ratschlägen bei der Ernährung hat Hildegard immer im Hintergrund die «discretio», d.h. das rechte Maß. Für die meisten Krankheiten ist das auch die erste Maßnahme und zwar in Form von Fasten. Um die gesunde Ernährung wirksam werden zu lassen, muss erst einmal Maß gehalten werden. Das Maßhalten strebt auch ein Qualitätsmaß an, ein Auskosten der Speisen durch langsames Essen, gut kauen und einspeicheln, damit können die Fermente und Enzyme schon recht gut vorbereiten, was dann der Magen und der Darm verdauen müssen. Wir dürfen nicht schlingen sondern langsam auskosten, was uns geschenkt ist. Wir sollen einförmige Kost meiden, aber heute haben wir oft zu vielseitige Kost, es ist zu verschieden, was wir unseren Organen zumuten.

Maßvoll essen spart Energie. Wir müssen nämlich viel Energie verwenden, wenn wir verdauen. Die Enzyme und Fermente, die wir da verbrauchen müssen mühsam hergestellt werden.

Weiter sagt Hildegard, dass maßvolles Essen den Körper «entmüdet», da wird erst der Müll entsorgt, dann kommt wieder gutes Essen hinein. Dieser Wechsel von Ent- und Beladen ist das rechte Maß.

Wenn ein Mensch über 50 Jahre alt ist, dann sind die Kilos, die er als Übergewicht herumträgt, reine Schlacken, die nur noch schwer zu mobilisieren sind. Falsches Essen macht auch Säuren, diese Säuren greifen die Gesundheit hat. Zu viel Magensäure kann den Magen andauen und Geschwüre machen, das führt dann vielleicht auch zu Krebs. Der Darm ist das Regelorgan an dem sich Gesundheit oder Krankheit entscheidet.

Auch das richtige Trinken, das richtige Maß ist wichtig. Trinken spült den ganzen Körper durch, die Nieren bleiben gesund. Wer kein Durstgefühl hat, sollte sich selber stets ans Trinken erinnern. Wie wir die Speisen im Körper aufnehmen hängt von der Flüssigkeitsaufnahme ab.

Durch falsches Essen und Trinken werden die Körpersäfte gestört. So lange der Ausgleich, die Harmonie da ist, gibt es keine Schwierigkeiten, der Mensch ist gesund, wenn aber Disharmonie eintritt durch zu viel, oder durch die sogenannten «Küchengifte» (Tilo…………) und übermäßige Rohkost, dann verträgt es das Verdauungssystem nicht und versagt seinen Dienst. Dann sagt Hildegard auch, dass wir Ärger, den wir haben nicht hinunterschlucken sollen.

Die Gewürze verbessern nicht nur den Geschmack der Speisen sondern machen sie oft erst genießbar. Sie haben auch eine Fähigkeit auf das Wohl und die Gesundheit des Menschen einzuwirken, sie verbessern den Stoffwechsel und stimulieren das Wohlbefinden.

Zu den Kräutern die Hildegard empfiehlt gehören

  • Ackerminze: die kann man einfach dem Salat hinzugeben, sie ist auch ein Heilmittel, das der Verdauung hilft.
  • Bachminze: Bei Übergewicht hilft sie indem sie die Verdauungschwäche behebt, die Blähungen nimmt und bei Fieber kann man sie als Heilkraut einsetzen, wie auch bei Schlaganfällen.
  • Wermut: Sodbrennen, Magenweh, Krampfadern und Bindegewebsschwäche,
  • Basilikum: gegen Schlaganfälle
  • Beifuß: Magen und Zwölffingerdarmgeschwüre. Sodbrennen, Gastritis, Magenbrennen, Krampfadern, Bindegewebsschwäche.
  • Bertram: Magen-Darm-Bereich, Dyspepsie. Dieses Kraut läßt nichts unverdaut im Magen.
  • Bohnenkraut: Wirksam bei Parkinsonscher Krankheit, die Entwicklung kann damit hinausgeschoben werden. Ebenso bei Gicht und Rheuma.
  • Brennnessel: vor allem gegen Magenverschleimung, Gastritis.
  • Brunnenkresse: Bei Diabetes und Cholitis,
  • Dill: darf niemals roh gegessen werden, sondern mit Essig, oder leicht angedünstet bei Rheuma.
  • Diptam: ist bei Arteriosklerose ein hochwirksames Kraut. Hoher Blutdruck und Kreislauf-probleme können positiv beeinflusst werden. Der Diptam schmeckt nach Zitrone.
  • Enzian: der gelbe, hat Herzwirksamkeit. Er wird pulverisiert und über die Dinkelsuppe gestreut und abgegessen, nicht verrührt. Er hat eine stärkende Kraft bei Herz-Muskelschmerzen und Rhythmusstörungen am Herzen. Sehr bitter. Geschütze Pflanze.
  • Galgant: vor allem ein Herzmittel und das hilft sogar bei Angina pektoris und bei Schwindel. Er hat keine Nebenwirkungen, kommt aus Indien und ist sehr zuverlässig bei Magen-Darm-Krämpfen, bei Römheldsyndrom, bei parasympatischen Problemen, Kopfschmerzen, Epilepsie. Tägliche eine Messerspitze bei Herzschwäche. Der Galgant ist auch hirnwirksam.
  • Gewürznelke: bei Harnsäuregicht, bei Arteriosklerose, Kopfbrummen, Hochdruck, Karotisaderdruck, Nelken kann man kauen täglich 3 Stück.
  • Gundelrebe: enthält Thiozyanat, was auch in der Muttermilch enthalten ist, das ist für das Kind sehr wichtig. Auch für alte Menschen die an Kraftlosigkeit leiden, sind damit gut beraten.
  • Ingwer: der wird bei Hildegard ganz vorsichtig benützt. Nur mit anderen Gewürzen zusammen nie allein, abkochen muss sein, Hildegard warnt sogar ausdrücklich davor, er wirkt auf die Seele ein.
  • Liebstöckel: Für die Frau in den Wechseljahren
  • Mohnsamen: für die Haut bei Neurodermitis und für den guten Schlaf.
  • Muskat: Konzentrationsschwäche, Blutvergiftung (das homöopathische Messer Myristika bei Nagelbettentzündung) . Nicht zu viel nehmen, weil es Halluzinationen erzeugt.
  • Petersilie: für den Herzwein, etwas wunderbares.
  • Quendel: bei Hautunreinheiten, gegen die Akne, Neurodermitis.
  • Rainfarn: ist gut gegen immer wieder kehrende Krankheiten, aber nur die Blätter nie die Blüten.
  • Salbei: reinigt den Magen, die Atmungsorgane das Blut, alles wird damit ausgeräumt und gereinigt.
  • Ysop: ist ein Idealgewürz, bei Leber, Lunge und Herz, er reinigt das Blut und ist gegen die Traurigkeit gut. Leber macht traurig und wird durch Ysop gebessert. Bei Kurzatmigkeit, bei Asthma Bronchiale, bei Japsen in der Anstrengung des Herzkranken. Gesunde sollen den Ysop nicht pur, sondern in Wein oder nur mit etwas anderem einnehmen.
  • Zimt: seine Wirkung ist universal. Gegen die Fehlsäfte, um die Schlacken und Toxine auszutreiben. Zimt repariert Fehlsäfte und andere Fehler die durch Genschäden passieren und steuert, dass die ausgefallenen Teilchen wieder an ihren Platz kommen. Bei Stoffwechselstörungen, Malaria.

Mit freundlicher Genehmigung für symptome.ch und zur allgemeinen Verwendung freigegeben!

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Autorin: Rota

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