Hildegardmedizin Schriften

Kategorien: Heilverfahren

 

Die Schriften der Hildegard von Bingen
und ihre Lebensbeschreibung

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die Schriften Hildegards sind in Abschriften, z.T. auch in Abdrucken erhalten, von denen manche aus ihrer Zeit und andere aus späteren Jahrhunderten stammen. Im 19. Jahrhundert wurden die meisten von ihnen in zwei großen Sammelwerken kirchlicher Literatur im lateinischen Urtext veröffentlicht:

  • 1. Sanctae Hildegardis abbatissae opera omnia , herausgegeben von J. P. Migne in Patrologiae latinae cursus completus….Series prima. Bd. 197, Paris 1855 (Lieferbar durch den Brepols-Verlag, Turnhout) Im folgenden «PL» genannt.
  • 2. Sanctae Hildegardis opera, herausgegeben von J. B. Pitra in Analecta sacra. Bd 8, Paris 1882. (Nachdruck: Farnborough 1966). Im folgenden «Pitra» genannt.

PL und Pitra sind keine kritische Ausgaben. Sie berücksichtigen nicht alle vorhandenen Quellen und enthalten auch manche Fehler.

Kritische Ausgaben der wichtigsten Werke mit Ausnahme der medizinischen sind in den letzten Jahrzehnten in der Reihe «Corpus Christiananorum – continuatio mediaevalis» im Verlag Brepols, Turnhout (Belgien) erschienen.

Die Sekundärliteratur zu Hildegard ist unübersehbar. Hervorzuheben sind die Festschriften, die zu ihrem 800. Todestag und zu ihrem 900. Geburtstag erschienen sind:

Hildegard von Bingen 1179 – 1979, Festschrift zum 800. Todestag der Heiligen, herausgegeben von Anton Ph. Brück, Mainz 1979 im Selbstverlag der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte.

Hildegard von Bingen – Prophetin durch die Zeiten, Festschrift zum 900. Geburtstag, herausgegeben von „btissin Edeltraud Forster und dem Konvent der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Eibingen, Herder Verlag, Freiburg, Basel, Wien,1997.

Die theologischen Hauptwerke

Scivias

(Wisse die Wege) geschrieben in den Jahren zwischen 1141 und 1151

Handschriften

Als wichtigste Quelle stand der Rupertsberger Kodex mit 35 Bildtafeln zur Verfügung. Er war zuletzt im Besitz der Hessischen Landesbibliothek, Wiesbaden, wurde im Krieg nach Dresden ausgelagert und ist seit 1945 verschollen. Eine genaue Beschreibung des Kodex findet sich im Anhang der 1954 im Otto Müller Verlag, Salzburg erneut herausgegebenen Übersetzung von Maura Böckeler aus den zwanziger Jahren. Dort sind auch die weiteren bekannten Handschriften genannt, die in Rom, Heidelberg, Brüssel, Wiesbaden, Eberbach, Kues, Oxford, Fulda und Trier liegen. Einen Überblick über die Handschriften und frühen Drucke geben auch Führkötter und Carlevaris in der Einleitung zu ihrer kritischen Ausgabe (s. unten!)

Im Kloster Eibingen wurde 1927 bis 1933 der gesamte Rupertsberger Kodex einschl. der Bilder handschriftlich auf Pergament kopiert. Es ist auch auch eine fotografische Dokumentation aus dieser Zeit erhalten. Ob der Prachtkodex wirklich im Kloster Rupertsberg und noch zu Lebzeiten Hildegards entstanden ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. (Siehe Lieselotte E. Saurma-Jeltsch, Die Rupertsberger ‹Scivias› Handschrift – Überlegungen zu ihrer Entstehung, in der Festschrift zum 900. Geburtstag)

Lat. Ausgaben

PL (Nachdruck der ersten vier Visionen des PL-Textes durch die Baseler Hildegard Gesellschaft, 1983)

Hildegardis Scivias, herausgegeben von Adelgundis Führkötter und Angela Carlevaris in der Reihe «Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis», Band 43 und 43 A, Verlag Brepols, Turnhout 1978, kritische Ausgabe

Übersetzungen in das Deutsche

Maura Böckeler: Hildegard von Bingen, Wisse die Wege – Scivias, nach dem Originaltext des Rupertsberger Kodex, Otto Müller Verlag, Salzburg 1. Auflage 1928, 8. Auflage 1987. Die Übersetzung entfernt sich manchmal weit vom Original und enthält eigene Deutungen. Manche Stellen sind ausgelassen oder zusammengefasst.

Walburga Storch: Hildegard von Bingen, Scivias – Wisse die Wege. Eine Schau von Gott und Mensch in Schöpfung und Zeit, Pattloch Verlag, Augsburg

Paul Suso Holdener: Hildegard von Bingen, Wisse die Wege, Basel 1991

Marie-Louise Portmann: Hildegard von Bingen, Leib und Seele, vollständige Übersetzung von Kapitel 1.4., überarbeitet und kommentiert durch P. Holdener, Hildegard Gesellschaft Basel, 1987

Liber vitae meritorum

(Buch der Lebensverdienste) geschrieben in den Jahren 1158 bis 1163

Handschriften

Siehe Schipperges, Einführung zur Übersetzung von 1972 und Carlevaris: Hildegardis liber vite meritorum.

Lat. Ausgaben

Pitra 7 – 244

Hildegardis liber vitae meritorum, herausgegeben von Angela Carlevaris in der Reihe «Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis» Bd. 90, Verlag Brepols, Turnhout 1995, kritische Ausgabe

Übersetzungen in das Deutsche

Heinrich Schipperges: Hildegard von Bingen: Der Mensch in der Verantwortung. Das Buch der Lebensverdienste, Otto Müller Verlag, Salzburg 1972. Schipperges hat nach Pitra übersetzt und Handschriften zu Rate gezogen. Er nennt Textvarianten und Verbesserungen.

Paul Suso Holdener: Hildegard von Bingen, Buch der Lebensverdienste, Hovine Verlag, Marqain, 1992

De operatione Dei

(«das Werk Gottes»oder auch:»das gute Schaffen Gottes») später auch: Liber divinorum operum, ( «das Buch der göttlichen Werke») deutscher Titel auch: «Welt und Mensch». Beginn der Abfassung im Jahr 1163, Abschluss in den Jahren 1173/1174.

Handschriften

Genter Kodex, in der Genter Bibliothek. Die älteste Hildegardhandschrift.

Weitere Handschriften nennt Schipperges im Vorwort seiner Übersetzung, erschienen im Otto Müller Verlag, Salzburg, 1969, S 10.

Die ausführlichste Übersicht bringen A. Derolez und P. Dronke in ihrer krit. Ausgabe, s. unten!

Lat. Ausgaben

Johannes Dominicus Mansi hat den Genter Kodex in den Miscellanea des Stephanus Baluzius in Lucca 1761 herausgegeben.

PL 739 – 1037 (Grundlage: Ausgabe von Lucca), Nachdruck durch die Basler Hildegard Gesellschaft, 1982

Hildegardis Bingensis liber divinorum operum, herausgegeben von Albert Derolez und Peter Dronke in der Reihe «Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis» , Band 92, Verlag Brepols, Turnhout, 1996, kritische Ausgabe

Übersetzungen in das Deutsche

Heinrich Schipperges: Hildegard von Bingen, Welt und Mensch, aus dem Genter Kodex übersetzt und erläutert, teilweise gekürzt, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1965.

Paul Suso Holdener: Hildegard von Bingen, Liber divinorum operum – Das Buch der göttlichen Werke, Basler Hildegard Gesellschaft, 1989.

Mechthild Heieck: Hildegard von Bingen, Das Buch vom Wirken Gottes – Liber divinorum operum, vollständige Übersetzung nach der kritischen Ausgabe von Derolez und Dronke, Pattloch Verlag, Augsburg, 1998

Die naturkundlichen Schriften

Die Quellenlage für die naturkundlichen und medizinischen Werke Hildegards ist wesentlich schlechter als für ihre theologischen Werke. Es sind keine Handschriften erhalten, die zu ihren Lebzeiten entstanden sind. Wahrscheinlich wurde eine Gesamtdarstellung mit dem Titel: «Subtilitates diversarum naturarum creaturarum» in zwei Bücher aufgeteilt, von denen das eine als «Liber simplicis medicinae» oder «Physica» und das andere als «Liber compositae medicinae de aegritudinum causis, signis atque curis» (erwähnt von Matthäus von Westminster, gest. 1370) oder als «Causae et curae» bekannt ist. Dabei gibt es auch noch inhaltliche Überschneidungen zwischen den beiden Büchern. Mithilfe einer 1983 in Florenz aufgefundenen Handschrift der Physica konnte nachgewiesen werden, dass die Kapitel III und IV von Causae und curae aus der Physica stammen, wobei der Text der Physica zerstückelt und neu zusammengefügt wurde. (Siehe Reiner Hildebrandt, Spurensuche, in der Festschrift zum 900. Geburtstag) Erschwerend kommt hinzu, dass im Mittelalter Kopisten ohne Bedenken beim Abschreiben von Texten Zusätze gemacht haben, die somit unter falschem Namen überliefert wurden.

Physica

(Naturkunde bzw. Heilkunde) Neun Bücher über Pflanzen, Bäume, Elemente, Steine, Tiere, Vögel, Fische, Metalle, Wasser), anderer Name: liber simplicis medicinae
geschrieben zwischen den Jahren 1151 und 1158

Handschriften

Siehe die Einleitung zur Übersetzung der Physica durch Marie-Louise Portmann, erschienen im Pattloch-Verlag, Augsburg 1997 (Hildegard von Bingen, Heilkraft der Natur, «Physica»)

Lat. Ausgaben

Physica Hildegardis. Elementorum, fluminum aliquot Germaniae, metallorum, leguminum, fructuum et herbarum…naturas et operationes III libris mirabili experientia posteritati tradens. Straßburg 1533 (Editio princeps). Vorlage unbekannt. Nachdruck durch G. Kraut, Straßburg 1544 unter dem Titel: Experimentarius medicinae continens Trotulae curandarum aegritudinum muliebrum…item quattuor Hildegardis de elementorum, naturis et operationibus.

Friedrich Anton Reuss, De libris physicis Sanctae Hildegardis commentatio historico-medica. Würzburg 1835. Enthält Auszüge mit Deutung der Pflanzen- und Tiernamen.

PL 1125 – 1352 (Grundlage: Pariser Handschrift und Edition von 1533), Nachdruck durch die Baseler Hildegard Gesellschaft, 1982

Raimund Struck, Hildegardis de lapidibus ex libro simplicis medicinae. Kritische Ausgabe unter Vergleich anderer Lapidarien, med. Dissertation, Marburg 1985

Die Basler Hildegard-Gesellschaft bereitet Transskriptionen folgender Handschriften der Physika vor: Brüssel, Wolfenbüttel, Florenz, ferner eine Transskription des Fragmentes Bern.

Irmgard Müller bereitet eine kritische Ausgabe vor.

Übersetzungen in das Deutsche

Speyerer Kräuterhandbuch. Eine mittelhochdeutsche Übersetzung des Buches «de herbis» aus der Physica findet sich, zusammen mit anderer mittelalterlichen Heilpflanzenliteratur im sog. Speyerer Kräuterhandbuch aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Es wurde in einer kritischen Ausgabe von Barbara Fehringer herausgegeben. (Fehringer, das Speyrer Kräuterhandbuch mit den Heilpflanzen Hildegards von Bingen, Würzburg, Verlag Königshausen und Neumann, 1994

J. Berendes, in Pharmazeutische Post, 1896, teilweise Übersetzung. Näheres bei Irmgard Müller, Die pflanzlichen Heilmittel … S. 244!

A. Huber, Der „btissin St. Hildegardis mystisches Tier- und Artzeneyen-Buch. Nach dem Text der Pariser Handschrift aus dem Lateinischen übertragen, erläutert und mit Tierzeichnungen aus dem XII: Jahrhundert versehen, Wien, 1923. Vollständige Übersetzung des zweiten Teiles der Physica (Tierbuch), der erste Teil ist nur auszugsweise übersetzt und gekürzt.

Peter Riethe: Hildegard von Bingen, Naturkunde. Das Buch von dem inneren Wesen der verschiedenen Naturen in der Schöpfung. Nach den Quellen übersetzt und erläutert, Otto Müller Verlag, Salzburg 1959. Nach Irmgard Müller, Die pflanzlichen Heilmittel, S. 244, eine auszugsweise Übersetzung, die sich auf PL stützt und den Inhalt z.T. nur sinngemäß zusammenfasst.

Peter Riethe: Hildegard von Bingen, Das Buch von den Steinen. Nach den Quellen übersetzt und erläutert, Salzburg 1979

Herbert Reier: Physica (1150 – 1157), Kiel 1980, Privatdruck, vollständige Übersetzung der ersten vier Bücher.

Marie-Louise Portmann hat alle Bücher der Physica übersetzt und dabei auch Varianten und Verweise auf gleiche oder ähnliche Stellen in causae et curae angegeben. Ihre Grundlage ist der PL-Text. Sie hat zwar auch zusätzlich Handschriften und den Originaltext der Edition von 1533 herangezogen, aber nach Meinung von Kritikern die wichtigen Florentiner und Wolfenbüttler Handschriften zu wenig berücksichtigt. (Siehe Reiner Hildebrandt, Spurensuche, in der Festschrift zum 900. Geburtstag) Ihre Übersetzung wurde von der Basler Hildegard Gesellschaft in folgenden Lieferungen herausgegeben:

1. Bäume 1984; 2. Pflanzen 1982, 3. Pflanzen 1983, 4. Elemente, Edelsteine, Fische 1983, 5. Vögel, Tiere 1984, 6. Reptilien, Metalle 1984 Eine weitere, allerdings lückenhafte Veröffentlichung erfolgte durch den Pattloch Verlag, Augsburg, 1991 und 1997 und in der Reihe Herder Spektrum, Nr. 4159.

Causae et curae

(Heilkunde) anderer Name: Liber compositae medicinae. Geschrieben zwischen 1151 und 1158.

Handschriften

Beatae Hildegardis causae et curae, königl. Bibliothek zu Kopenhagen (15. Jahrh.).

Lat. Ausgaben

Physica Hildegardis, gedruckt bei J. Schott, Straßburg 1533

Pitra 468 – 482 (Grundlage: Kopenhagener Handschrift, unvollständiger Abdruck)

Der Text der Kopenhagener Handschrift wurde 1903 von Paul Kaiser bei Teubner, Leipzig herausgegeben. Nachdruck durch die Basler Hildegardgesellschaft im Jahr 1980.

Eine weitere Ausgabe in Cod. Latin. Hafniensis 90 b.

Laurence Moulinier bereitet z.Zt. eine kritische Ausgabe vor.(Ist bereits fertig und liegt vor)

Übersetzungen in das Deutsche

Paul Kaiser, einige Abschnitte, in: «Die Schrift der Äbtissin Hildegard über Ursachen und Behandlungen der Krankheiten», Therapeutische Monatshefte Nr. 16 von O. Liebreich, 1902, 299 ff..

Johannes Bühler, einige Abschnitte, in «Schriften der heiligen Hildegard von Bingen», Leipzig 1922; Grundlage: Kaiser.

Hugo Schulz: Hildegard von Bingen, Ursachen und Behandlungen der Krankheiten, Geleitwort von Ferdinand Sauerbruch, 1. Auflage 1932, 6, erg. Auflage 1990, Haug-Verlag, Heidelberg. Vollständige Übersetzung der lat. Ausgabe von Kaiser. Nachdruck durch die Basler Hildegard Gesellschaft im Jahr 1982. Diese Gesellschaft hat auch eine Konkordanzliste veröffentlicht, die angibt auf welche Stellen des Textes der lat. Ausgabe von Kaiser sich die Übersetzung von Schulz bezieht und umgekehrt.

Heinrich Schipperges: Hildegard von Bingen, causae et curae. Das Buch von dem Grund und Wesen und der Heilung von Krankheiten. Nach den Quellen übersetzt und erläutert. Salzburg, 1957. (Otto Müller Verlag, lieferbar 4. Auflage) Schipperges hat vieles ausgelassen, was er nicht für echt hält. Es fehlen vor allem die Rezepte. Lt. Schipperges ist der Kaiser’sche Text fehlerhaft. Er hat deshalb auf den Kopenhagener Kodex zurückgegriffen. Dazu Irmgard Müller, Die pflanzlichen Heilmittel … S. 245: «Die weder der Sprache noch der Zeit Hildegards entstammenden Titel, Kapitelüberschriften sowie die Bucheinteilung der Handschrift blieb unberücksichtigt, hingegen wurde der Text vom Übersetzer nach einem eigenen Einteilungsprinzip sinngemäß geordnet und rubrifiziert. Die einzelnen Kapitel sind durch ausführliche, die medizinischen Vorstellungen Hildegards und ihr Kosmosbild erläuternde Zwischentexte miteinander verbunden.»

Manfred Pawlik: Hildegard von Bingen, Heilwissen – Causae et Curae. Von den Ursachen und Behandlungen der Krankheiten. Übersetzt nach dem Kaiser’schen Text, Pattloch-Verlag, Augsburg 1989 und Herder-Reihe Spektrum, Nr. 4050

Berliner Fragmente

Handschrift

Angaben in der Übersetzung von Marie-Louise Portmann, 1987, S. 9 ff

Lat. Ausgabe

Heinrich Schipperges in: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, 1956, Bd. 40, S. 41 – 77

Übersetzung in das Deutsche

Berliner Fragmente, übersetzt von Marie-Louise Portmann, herausgegeben durch die Basler Hildegard-Gesellschaft, 1987

Weitere Schriften Hildegards

Symphonia harmoniae coelestium revelationum

(Lieder)

Handschriften

Barth, Ritscher, Schmitdt-Görg: Hildegard von Bingen, Lieder, Salzburg 1969. Kapitel IV.

Lat. Ausgaben

Gmelch, Der heiligen Hildegard Kompositionen, nach dem großen Hildegard Kodex in Wiesbaden phototypisch veröffentlicht, Düsseldorf, 1913.

Hildegard von Bingen, Lieder. Nach den ältesten Handschriften herausgegeben von Pudentia Barth, Immaculata Ritscher, Jos. Schmidt-Görg, Salzburg 1969; kritische Ausgabe. Dazu ein Ergänzungsheft: Immaculata Ritscher, Kritischer Bericht zu Hildegard von Bingen, Lieder, Salzburg, 1969

Hildegard von Bingen, Symphonia. Gedichte und Gesänge. Lateinisch und deutsch, herausgegeben von Walter Berschin und Heinrich Schipperges, Heidelberg 1995.

Pitra 457 – 465

Übersetzung in das Deutsche

Barth, Ritscher, Schmidt-Görg: Hildegard von Bingen, Lieder, Salzburg 1969
Berschin und Schipperges, s.o.!

Expositiones quorundam evangeliorum

Handschrift

Wiesbadener Riesenkodex (Hessische Landesbibliothek), eine gegen Ende ihres Lebens oder kurz danach auf dem Rupertsberg systematisch angelegte Sammlung der Schriften Hildegards ohne die naturwissenschaftlichen Werke.

Lat. Ausgabe

Pitra 245-327

Übersetzung in das Deutsche

Paul Suso Holdener: Hildegard von Bingen, Auslegung einiger Evangelien, vollständige Übersetzung (angekündigt in Hildegard Zeitschrift, Basel, Nr. 65/98)

Regulae S. Benedicti explanatio

(Erläuterung der Regel des hl. Benedikt) Die Schrift gehört zu ihrem Briefwechsel, wird aber auch als eigenständiges Werk veröffentlicht.

Handschriften

? nicht bekannt

Lat. Ausgabe

PL 1055 – 1066

Übersetzung in das Deutsche

W. Suter: Hildegard von Bingen, Erläuterung der Regel des hl. Benedikt, mit Kommentar von Maria Assumpta Hörmann, Hildegard Gesellschaft, Basel

Explanatio symboli Sancti Anastii

(Erläuterung des Athanasischen Glaubensbekenntnisses)

Handschriften

? nicht bekannt

Lat. Ausgabe

PL 1063 – 1066 (oder 1082?)

Hildegard-Gebetbuch

Handschriften

Codex Latinus Monacensis 935 der Bayerischen Staatsbibliothek München

Lat. Ausgaben

Hildegard Gebetbuch – Codex Latinus Monacensis, Faksimile 1982,
Reichert, dazu Begleitband von Gerhard Achten, Hermann Hauke, Elisabeth Klemm und Karin Schneider, 1978,

Lingua ignota

(Geheimsprache) und Litterae ignotae (Geheimbuchstaben)

Handschriften

Liste der mehr als tausend geheimen Wörter und der geheimen Zeichen für die Buchstaben des Alphabets samt ihrer Bedeutung in: Wiesbadener Riesenkodex, Codex Latinus 4° 674 der Preußischen Staatsbibliothek Berlin, (verschollene) Handschrift 721 der Nationalbibliothek Wien.

Druckausgabe

Ein Wörterbuch der unbekannten Sprache Hildegards, aus den verschiedenen Schriften zusammengestellt von der Basler Hildegard Gesellschaft unter Mitarbeit von Portmann und Odermatt, herausgegeben im Eigenverlag 1986

Formula coniurationis

(Exorzismusformel)

vermutl. eine Randnotiz in der Berliner Handschrift, dazu P. Dronke, Problemata Hildegardiana, (Mittellateinisches Jahrbuch, 1981, -S. 117 – 122 und 127 – 129

Lat. Text im Anhang zu: Vita Sanctae Hildegardis, herausgeg. von Monika Klaes (s. unten !)

Solutiones quaestionum

ein selbständiges Werk Hildegards, das in der Vita des Mönches Theoderich erhalten ist.

Lateinische Ausgabe

in PL 1037 – 1054

Vita Sancti Ruperti

Handschriften

Älteste Handschrift im Wiesbadener Riesenkodex

Lat. Ausgaben

PL 1082 – 1092 und Pitra 489 ff

Vita Sancti Disibodi

Handschriften

Wiesbadener Riesenkodex

Lat. Ausgabe

PL 1093 – 1116

Epistolae

(Briefwechsel)

Ein Vergleich jüngerer und älterer Handschriften zeigt, dass die Briefe an Hildegard und ihre Antworten bereits zu ihren Lebzeiten zu Briefsammlungen zusammengestellt und schließlich zu einem Briefbuch geformt worden sind. In den Handschriften wurden die Briefe wahrscheinlich schon von Anfang an überarbeitet. Bei der Umformung zu einem Briefbuch, wie es im Wiesbadener Riesenkodex vorliegt, wurden auch die Adressaten vertauscht und wahrscheinlich auch einzelnen Briefen Adressaten gegeben, denen sie nie geschrieben hat. (Siehe Monika Klaes, Von einer Briefsammlung zum literarischen Briefbuch, in der Festschrift zum 900. Geburtstag). Die kritische Ausgabe von Lieven van Acker und die darauf aufbauende Übersetzung der Briefe aus den ältesten Handschriften von Walburga Storch kommt den ursprünglichen Briefen am nächsten.

Ein Verzeichnis aller Briefe von und an Hildegard mit Angabe der jeweiligen gedruckten Qelle, bzw. dem Hinweis «unediert» findet sich im Angang zum «Briefwechsel», den Adelgundis Führkötter herausgegeben hat, (S. unten, Übersetzungen in das Deutsche).

 

Handschriften

Siehe Anhang zur Übersetzung von Führkötter und vor allem van Acker: Hild. Bing. Epistolarium (s. unten) S. XXII-LI

Lat. Ausgaben

Justus Blanckwalt, Sanctae Hildegardis abbatissae in monte S. Roberti apud Naam fluvium, prope Bingam, sanctissimae virginis et prophetissae, epistolarium liber, Köln, 1566

PL 145 – 328 (279 Stücke)

Pitra S. 328 – 440 (Briefe 1 – 32); S. 518 – 582 (Briefe 33 -145)

M. Schrader und Adelgundis Führkötter, Die Echtheit des Schrifttums der heiligen Hildegard von Bingen, Böhlau Verlag, 1956. Dort sind viele Briefe im Urtext widergegeben.

Hildegardis Bingensis epistolarium, 1. und 2. Teil, herausgegeben von Lieven van Acker in der Reihe Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis, Band 91und Band 91 A, Verlag Brepols, Turnhout, 1991 und 1993, kritische Ausgabe. Van Acker nennt auch weitere lat. Ausgaben. Er wollte mit einem 3. Teil die Herausgabe der 390 bekannten Briefe und Brieffragmente von und an Hildegard abschlieŸen. Er ist nicht mehr dazu gekommen, hat aber ein Manuskript für diesen 3. Teil hinterlassen, das Walburga Storch bei ihrer Übersetzung zur Verfügung stand. (s. unten!). Monika Klaes bereitet diesen 3. Teil zur Herausgabe vor.

Guiberti Gemblacensis. T. 1. Epistolae I – XXIV. Herausgegeben von Albert Derolez und Lieven van Acker in der Reihe Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis, Bd. 66, Brepols Verlag, Turnhout 1988 (Darin epistolae XVI – XXIV an Hildegard und die Rupertsberger Nonnen.)

Übersetzungen in das Deutsche

Clarus: Briefe sammt dem Leben der hl. Disibodus und Rupert, in: Leben und Werk der hl. Hildegard. Zum ersten Male verdeutscht und hrsg. von Ludwig Clarus, Regensburg 1854.

Adelgundis Führkötter, ca. 125 Briefe nach den ältesten Handschriften, im Otto Müller Verlag, Salzburg 1965.

Walburga Storch: Hildegard von Bingen, Briefwechsel mit Wibert von Gembloux, Pattloch Verlag, Augsburg 1993

Walburga Storch: Hildegard von Bingen – im Feuer der Taube: die Briefe. Übersetzung aller 390 bekannten Briefe und Brieffragmente nach der kritischen Ausgabe von Lieven van Acker, erschienen im Pattloch Verlag, Augsburg, 1997.

Frühe Lebensbeschreibungen

Hildegard gibt selbst an verschiedenen Stellen ihrer Schriften biographische Informationen. Zeitgenössische Lebensbeschreibungen stammen von ihrem Probst Gottfried und dem Echternacher Mönch Theoderich, in dessen Vita der Bericht Gottfrieds intergriert ist, sowie von Wibert von Gembloux. Wichtige Informationen gibt auch die Lebensbeschreibung der Jutta von Sponheim. Franz Staab wird voraussichtlich 1998 die erste historisch-kritische Hildegard- Biographie veröffentlichen.

 

Vita Sanctae Hildegardis virginis

(Das Leben der Hl. Jungfrau Hildegard) von den Mönchen Gottfried und Theoderich. Nach dem Tod Hildegards in den Jahren zwischen 1180 und 1190 verfasst. Enthält auch Teile, die von ihr selbst geschrieben sind.

Handschriften

Siehe Führkötter, Das Leben der heiligen Hildegard.(s.unten!, S. 148 !)
und vor allem: Monika Klaes, Vita Sanctae Hildegardis (s.unten, S. 157 – 194 !)

Lat. Ausgabe

Vita Sanctae Hildegardis, herausgegeben von Monika Klaes in der Reihe «Corpus Christianorum – continuatio mediaevalis», Band 126, Verlag Brepols, Turnhout, 1993, kritische Ausgabe. Im Anhang: Octo lectiones in festo Sanctae Hildegardis legendae; Vita abbreviata Traiectensis; Exorzismus; stärker bearbeitete Teile der Vita Sanctae Hildegardis aus der Briefsammlung des Guiberts von Gembloux;

Übersetzungen in das Deutsche

Adelgundis Führkötter, Das Leben der heiligen Hildegard berichtet von den Mönchen Gottfried und Theoderich, Salzburg, 2. A. 1980. Weitere Übersetzungen sind dort auf S. 148 genannt.

Vita Sanctae Hildegardis

(Das Leben der Hl. Hildegard)
aus der Briefsammlung des Wibert von Gembloux, Fragmente einer Lebensbeschreibung durch Hildegards letzten Sekretär Wibert.

Handschriften

Monika Klaes, Vita S. Hildegardis, s.o.

Lat. Ausgabe

Monika Klaes, Vita Sanctae Hildegardis, s.o., Anhang S. 93 ff.

 

Vita domnae Juttae inclusae

(Das Leben von Frau Schwester Jutta)
Den Bericht, der auch Nachrichten über Hildegard enthält, schrieb ein unbekannter Mönch des Klosters Disibodenberg im Jahre 1137.

Handschriften und lat. Ausgabe

Siehe: Franz Staab, Reform und Reformgruppen im Erzbistum Mainz, in: Reformidee und Reformpolitik im spätsalisch-frühstaufischen Reich, hrsg. von Stefan Weinfurtner unter Mitarbeit von Hubertus Seibert, Mainz, 1992, Anhang II

Übersetzung in das Deutsche

Franz Staab, im Anhang des Artikels: Aus Kindheit und Lehrzeit Hildegards, in der Festschrift zum 900. Geburtstag

Acta inquisitionis de virtutibus et miraculis Sanctae Hildegardis

Es handelt sich um ein Protokoll über die Tugenden Hildegards und die Wunder, die sie gewirkt hat, das drei Mainzer Kanoniker 1233 aufgrund von Zeugenbefragung erstellt haben. Es wurde zur Einleitung eines offiziellen Kanonisationsverfahrens an Papst Gregor IX nach Rom geschickt. Dieser hatte Bedenken. Bei vielen angeführten Heilungen waren die Personen, Orte und Zeiten nicht angegeben, außerdem waren die Aussagen Hildegards von denen der Nonnen nicht immer getrennt. Das Protokoll wurde 1243 in Mainz neu bearbeitet. Ob die neue Fassung nach Rom gelangte, ist nicht bekannt. Das korrigierte Exemplar liegt heute im Staatsarchiv Koblenz. Es erfolgte damals keine offizielle Kanonisation. (nach Krasenbrinck, Die inoffizielle Heilige, in der Festschrift zum 900. Geburtstag.)

Handschrift

Staatsarchiv Koblenz Abt. 164, Nr. 14

Lat. Ausgabe

PL 132 – 140

Aufstellung von Herrn Tilmann Huber für symptome.ch und zur allgemeinen Verwendung freigegeben!

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Autorin: Rota

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