Wurzelbehandelte Zähne überkronen?

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Hallo zusammen,

jeder Zahnarzt bei dem ich bis jetzt war, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, weil ich noch keine Kronen auf meinen wurzelbehandelten Zähnen habe... einer hat noch das Provisorium, die anderen ne "normale" Kunststofffüllung. Ich weiß nicht, aber irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl dabei, die Zähne abschleifen zu lassen, nur dass sie dann überkront werden können. Wieso?
Nun ich denke, sollten die Zähne doch mal raus müssen, dann ist solch ein preparierter Zahn noch schwieriger zu entfernen... mal abgesehen von den Kosten... was meint Ihr? Habt Ihr gute/schlechte Erfahrungen mit Kronen bzw. nicht überkronten, wurzelbehandelten Zähnen?
Wie lange kann man eigentlich so ein Provisorium drauf lassen?

viele Grüße:)
 
Hallo Loup,

verstehe ich das richtig: bei Dir stehen die Stümpfe der Zähne, bei denen der Nerv bzw. die Wurzel getötet wurde, einfach so im Mund herum? Ist das für die Zunge und auch beim Essen nicht sehr unangenehm?

Ich denke, prinzipiell muß man sich vor allem darüber im klaren sein, ob man wurzelbehandelte Zähne überhaupt haben möchte oder ob man sie nicht gleich ziehen läßt. Du hast offensichtlich so eine Art Zwischenlösung gewählt (kann ich auch verstehen).
Nur: besteht auf diese Art nicht erst recht die Gefahr, daß die Stümpfe und das Innere der Stümpfe kaputt gehen und damit der Kiefer direkt zugänglich für Entzündungen ist? Oder sehe ich das falsch?
Insofern würde ich dann doch lieber Kronen aufsetzen lassen - des Schutzes wegen. Das Risiko, daß die Zähne irgendwann doch noch gezogen werden, bleibt ja damit sowieso auch.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich ein Implantat oder mehrere. Wenn Implantat, dann würde ich welche aus reiner Keramik wählen (oben und unten), um keinen Metallmix einbauen zu lassen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

nein, sind keine Stümpfe. Sehen immer noch ganz normal aus, wie meine anderen Zähne. Man kann es also nicht erkennen, dass sie wurzelbehandelt worden sind. Nur meinen die Zahnärzte, dass die Zähne durch die Behandlungen nicht mehr so stabil sind, wie von Natur aus und dann leicht frakturieren können... deshalb die Kronen.

viele Grüße:wave:
 
Die wz-behandelten Zähne sind sowieso tot - Blutgefäße und Nerv sind draußen d.h. beim Abschleifen für die Krone kann es auch kein sog. Schleiftrauma durch ungenügende Kühlung beim Schleifen mehr geben.
Die Absicht ist wohl durch eine Krone den verbliebenen toten Zahn dauerhaft gegen ein Zerbrechen (des vormals kariesgeschwächten Zahnes) zu schützen.
Wenn der Zahn erst mal abgebrochen oder zerbrochen ist, kann es für eine Krone schon zu spät sein. Dann wäre Ziehen, ein Implantat oder eine Brücke angesagt.
Was im Einzelfall richtig und angebracht ist entscheidet eben der Sachverstand des behandelnden Arztes aus der individuellen Situation raus hoffentlich richtig.

Für eine Brücke müssten evt. vitale Nachbarzähne beschliffen werden, das wäre dann eine schlechte Alternative wegen der rausgeschobenen Überkronung und darauf folgenden Bruches eine WZ-behandelten Zahns.
 
Ich habe letzte Woche eine Wurzelspitzenresektion am Eckzahn machen lassen- schweren Herzens- habe das seit März immer wieder rausgeschoben, wegen einer heftigen Augenlidentzündung mit mehrern diffusen Gerstenkörnern etc. ( extra Fall für sich, schreibe ich in einer anderen Rubrik noch).

Also diese Behandlung war sehr unangenhehm, musste auch für 5 Tage Antibiotika nehmen. War die Tage danach völlig ausgelaugt und kraftlos. Der Zahn fühlt sich für mich irgendwie unstabil an, das Umfeld ist noch sehr empfindlich von der ganzen Prozedur, am Dienstag habe ich die Fäden rausbekommen. Im November soll der Zahn überkront werden. Ich traue mich gar nicht ihn zu belasten
 
Hallo Loup,

Wurzelbehandelte Zähne stellen auf längere Sicht immer ein Risiko da.

Ich selber habe das in den letzten 10 Jahren zwei mal erlebt.
Der ganze Spaß hat viel Schmerzen, Zeit und Geld gekostet.
Da wo die Wurzel behandelt worden ist, sind keine Blutgefäße, Lymphe und Nerven mehr vorhanden.

In jede Wurzelkanalfüllung können winzige Lecks zurück bleiben wo Bakterien eindringen können. Diese Bakterien finden Unterschlupf in den Rasterelektronenmikroskopisch kleinen Tubolis, die durch das Dentin führen.
Von hier aus können sie ohne von das körpereigene Immunsystem bekämpft zu werden, weitere Infektionsherde hervorrufen.
Mit Antibiotika kann man zwar wieder für etwas Ruhe sorgen, doch über die Wirkung von Antibiotika sind wir uns ja inzwischen alle im klaren.

Am Ende bleibt wohl nur noch das ziehen des Zahnes als alternative Lösung übrig.

Hier ein interessanter Link:

Wurzelbehandlungen haben negativen Einfluss auf unsere Gesundheit - BIOMEDIZIN BLOG

Gutes Gelingen wünscht
Eisenstein
 
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