Zähne ziehen oder nicht? Was dann?

  • Themenstarter Schmerzfee
  • Erstellt am
Hallo Schmerzfee,
auf Grund der langen Leidensgeschichte würde ich diesen Backenzahn ziehen, wenn die Probleme tatsächlich davon kommen. Auf einen 7er kann man lässig verzichten, ohne ein Risiko einzugehen. Zum Weisheitszahn: steht dieser gerade in der Zahnreihe, dann laß ihn drin, ist er gekippt oder nur halb durchgebrochen und neigt deshalb zu Entzündungen, dann laß ihn ebenfalls entfernen. Im allerdümmsten Fall kann dann eventuell der obere 7er nach Jahren herunterwachsen; aber auch den brauchst Du essentiell nicht. Das sagt mir meine Erfahrung aus dreißig Jahren Behandlung.
Gute Besserung: Abendflieger
 
Hannah ich kann mir sehr gut vorstellen das da eine Entzündung o.ä. ist die man so nicht sieht. Aber was soll ich machen ??? Der Zahnarzt sagt da ist nichts und er würde mir raten da der Zahn seit 5 Jahren solche teilweise starken Probleme macht ihn zu ziehen.
Leider verstehe ich nicht so ganz, um was es Dir geht?! Wenn a) auch Du glaubst, dass ein Entzündungsprozess im Gange ist, b) Dein Zahnarzt zum Ziehen rät und c) davon ausgegangen werden kann, dass nicht jede Entzündung im Röntgenbild sichtbar ist - ja, warum lässt Du den Zahn nicht extrahieren???

Oder hast Du Bedenken, dass die Schmerzen nicht vom 7er sondern vom 8er kommen und du ggf. den 7er umsonst entfernen lässt?

Also, wenn ein Zahn seit 4(!!!) Jahren im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung keine Ruhe gibt, würde ich mal sagen, WKB sinnlos! Zu Deinem Röntgenbild mit der Nadelmessaufmahme: Ich sehe dort, dass die Wurzelspitzen noch lange nicht erreicht sind, was aber u.a. sehr wichtig für eine gelungene WKB ist. Nun könntest Du natürlich einen Endo-Spezialisten ran lassen, aber auch das halte ich bei Deiner Vorgeschichte und der Tatsache, dass es sich um einen 3- oder auch 4-wurzeligen Zahn handelt, für wenig erfolgversprechend.

Und last not least, wurzelkanalbehandelte Zähne sind meiner Meinung nach grundsätzlich kritisch zu betrachten - warum hälst Du bei Deinen geschilderten gesundheitlichen Problemen so an dem Zahn fest?

LG hanah
 
Hi, mein Posting hatte sich mit dem den Abendflieger überschnitten. Ich sehe es wie er, ein 7er muss nicht unbedingt ersetzt werden, es geht auch häufig gut ohne....
 
Hallo Hannah,
auch eine korrekte Nadelmeßaufnahme gibt überhaupt keine Garantie für den Erfolg einer Wurzelbehandlung; der Grund liegt in der Anatomie einer Zahnwurzel: in den letzten 2-4 mm der Zahnwurzel gibt es sehr viele Seitenkanäle, die immer mit Bakterien besetzt sein können ( wenn man eine Wurzelspitze mit Kunstharz ausgießt sieht das aus wie ein kleines Bäumchen); d.h. jede Wurzelbehandlung ist immer eine Risikobehandlung, sei sie auch technisch noch so gut gemacht.
Grüße : Abendflieger
 
Hallo Abendflieger!

Hallo Hannah,
auch eine korrekte Nadelmeßaufnahme gibt überhaupt keine Garantie für den Erfolg einer Wurzelbehandlung; der Grund liegt in der Anatomie einer Zahnwurzel:
Völlig klar, und trotzdem ist es besser (was ja nicht heißt, dass es ideal wäre) wenn die Nadelmessaufnahme bzw. das Instrument die Wurzelspitze erreicht.

d.h. jede Wurzelbehandlung ist immer eine Risikobehandlung, sei sie auch technisch noch so gut gemacht.
Da stimme ich Dir absolut zu!!!

LG hanah
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Danke noch mal für eure Antworten.

Ich war heute noch mal beim Zahnarzt und habe ihm klar und deutlich gesagt das es so nicht weiter gehen kann.

Ich lass mir morgen einen Termin beim Kieferchirugen geben und lass den Zahn ziehen. Entweder es bessert sich was oder auch nicht. Dann ist das Schicksal oder Pech.

Heute war mein Zahnarzt auch plötzlich meiner Meinung das der Zahn raus sollte wegen der langen Zeit wo er schon Probleme macht und auf einmal muss da auch kein Implantat o.ä. rein und könne so bleiben. Keine Ahnung warum er plötzlich so ist ?!

Gibt es wichtige Punkte die ich beim Ziehen noch beachten sollte ? Ich würde das Ganze wie gesagt beim Kieferchirugen machen, der hat auch schon 2 weitere Zähne vor Jahren behandelt und war zumindest damals sehr gut.
 
Hallo Schmerzfee!

Mir wäre es wichtig, dass die Entzündung unter dem Zahn / im Knochen gründlich entfernt wird. Da hast Du zwar leider kaum Einfluss drauf.... Du könntest den Arzt aber darauf ansprechen und ihn darum bitten. Dann weiß er zumindest, dass es Dir wichtig ist und geht vielleicht etwas bewußter an die Sache ran?!

Außerdem würde ich mir kein Knochenersatzmaterial "einbauen" lassen, was aber bei Extraktionen auch nur selten angeraten wird.

Direkt nach der Ex empfehle ich Dir Arnica D6, 3 Tage lang, 3x täglich.

Alles Gute und viel Glück, liebe Grüße hanah
 
Danke Hanah.
Ich hab eh erst ein Vorgespräch und da werde ich diese Punkte anmerken.
Ich werde berichten.
 
Hallo Schmerzfee, hast Du den Zahnklempner auf die "Zone" am 7er aufmerksam gemacht und den Knochen-"Rückzug" dort?

Wenn der da Richtung Knochen durchgegammelt ist, stinkts darunter, aber der Zahn könnte bei der Extraktion zerbrechen - ein zurückbleibender Krümel in der später geschlossenen Wunde ist eine Katastrophe - lass´Dir den Zahn zeigen und mitgeben, stell´ ihn doch als Photo dann hier ein,

...dass wäre sehr interessant, ob diese "Unruhe"-Zone die Ursache deines Kummers ist... - ferner sollte man zur Sicherheit eine lokale Röntgen-Zielaufnahme machen, ob Reste noch da sind!

Insb. Wurzelrestchen mit den Fluß-Delta-ähnlichen Aufzweigungen sind, s.o. Abendflieger, hervoragende Herbergen für dauernd wiederkehrende Entzündungen, deswegen macht man ja WSRs!

Ferner: Wenn es müffelt oder in der die drei Wurzeln verbindenden Konkavität sich kariöse Bezirke befinden, erscheint mir eine Antibiotika-Behandlung zwingend, um den Bezirk zu sanieren!

Zahnärzte nehmen gerne Clindamycin, Handelsname wäre z.B. Sobelin, das Zeug wirkt gegen Aerobier und Anaerobier (mit und ohne Sauerstoff-lebende Bakterien),... aber ein 5 Jahre vor sich hin gammelnder Bezirk hat Narbenfelder, d.h. ist schlecht durchblutet, d.h. Antibiotika und Immunabwehr kommen da sehr schlecht hin.

Bei Knochenentzündungen ist es wichtig, dass selbst auch im abgestorbenen Gewebe Wirkspiegel erreicht werden, das kann von den gängigen nur das Ciprofloxacin!!!

Davon abgesehen ist es besser verträglich, als das Clindamycin, da rumpelt IMMER der Bauch, deswegen nimmt man den kleinen Bruder des Clindam. (absurder Weise) zum Anwerfen des Darmes nach Bauch-OPs.

Dosierung b. chron. (Kiefer-)Osteomyelitis: Bis 70 kg KG: 2x500 mg pro Tag, über 70 kg: 2x750mg, jeweils alle 12 Stunden, mindestens 10 Tage!

Keine Milch, Milchprodukte, Käse, fermentierte Würste (zB Salami) nach dem Eingriff egal ob mit oder ohne Antibiotikum.

Aber berichte weiter, wir hier hätten gerne die "Auflösung" - nur durch FEEDBACK lernt man dazu und erkennt Fehler - das ist wichtig - deswegen interessiert mich auch die Beurteilung des Rö-Bildes durch FA Radiologie/Zahnarzt und was der Zahn wirklich drunter hatte.

Viel Erfolg, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo DonScapello,

ja ich habe ihn drauf hingewiesen, Antwort: Hmmmm das könnte man so nicht direkt sagen ob und was da wäre. Ah ja Danke auch.

Das Ciproflaxin kenne ich, habe ich bereits im Januar 4 Wochen nehmen müssen.
Will wenn es geht aber nichts nehmen/bekommen, da mein Darm eh schon kaputt ist. Wenn es sein muss habe ich keine Wahl das ist mir klar.
Bisher war der Kieferchirug sehr ordentlich mit Vorher- und Nachheraufnahmen usw.. Werde aber auf alle Fälle das alles im Hinterkopf behalten und drauf achten/nachfragen.

Ich werde berichten. Den besprechungstermin habe ich Mitte Januar.
 
...wenn ich mir das ausbauen lassen würde, würde ich schon mit Ciprofloxacin-Wirkspiegel zum Zahnarzt kommen - perioperative Prophylaxe - damit nix streut, irgendwann muß ja mal gut sein, oder?
 
Hallo Don Scalpello,

ich habe eine Zwischenfrage, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Du erwähnst bzw. empfiehlst das Ciprofloxacin als 1. Wahl vor Clindamycin bei chronischer Osteomyelitis. Für mich interessant, da mir unlänst geraten wurde, unbedingt Clindamycin zu nehmen, Cipro sei KEINE Alternative, da nicht gut genug knochengängig, eventuelle Alternative Augmentan.
Bei mir wurde anläßlich eines Kiefergelenk-MRT eine auffällige Stelle an einem vor 3 Jahren extrahierten, 15 Jahre vorher WB und WSR-behandelten 7er (OK) festgestellt, vermutlich chronifizierte Kieferostitis. Chirurgisch will bislang keiner ran, da ich auch keine akuten Beschwerden habe. Cipro hatte ich im Sommer 2 Wochen wegen einer anderen Sache genommen und gut vertragen, angeblich sei es für die Ostitis wirkungslos. Woher beziehst Du Dein Wissen?
 
Mein Wissen beziehe ich aus:

- Simon/Stille: Antibiotikatherapie in Klinik und Praxis:

Dort heißt es u.a.: Chron. Osteomyelitis: "...Levofloxacin und Ciprofloxacin penetrieren gut in den Knochen...", sogar in abgestorbenen, lange Halbwertszeit und damit Kontaktzeit, im Gegensatz zum Amoxcillin in Augmentan....

Das Erregerspektrum akute/chron. Osteomyelitis ist grundverschieden - chron. häufig Mischinfektionen aerob/anaerob, Clindamycin hat Lücken

im Übrigen: Warum macht man ein Kiefergelenk-MRT, wenn man KEINE Symptome hat, 7er OK und Kiefergelenk tut fast an gleichen Stellen weh, oder? Insb. wenn man dann vorwiegend auf der Gegenseite kaut, wegen ..., dann wird das symptomatisch eine Einheit - willst Du bis zur Fistelbildung warten????

Bei derart chron. Kram, kommt man um operative Sanierung, lokale Instillation und 3-12 monatiger Langzeittherapie nicht herum, so wie das klingt, chron. O. machen keine akuten Symptome aber chron. Folgen..., evtl. in Kombi mit z.B. Fusidinsäure, Rifampicin o.ä., da min. 2 von den 3 Antibiotika in jedem Kompartiment Wirkspiegel erreichen müssen!

- Milatovic/Braveny: Infektionen, Prakt. Hinweise zur antimikrobiellen Therapie und Diagnostik

- pubmed: ***.ncbi.gov

- amerikanischen, britischen, deutschen Fachbüchern zu allen Themen der Medizin, ungefähr 300 - reicht das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist das MRT nicht einfach so gemacht worden. Beschwerden habe ich aber schon seit vielen Jahren immer wieder an wechselnden Stellen. Es ist nicht so, dass ich einen operativen Eingriff an der Stelle ablehne. Bislang sind die befragten Kieferchirurgen da so zurückhaltend und empfehlen eine Therapie mit Antibiotika. Und im Gespräch darüber wurde eben das Ciprofloxacin als nicht geeignet verworfen. Mir reichen Deine Quellenangaben allemal, aber offenbar sind sie zu den von mir kontaktierten Kieferchirurgen nich nicht durchgedrungen.... Bist Du auch Mediziner?
 
Ciprofloxacin würde ich nicht nehmen bei gesichertem Staph. aureus als Monotherapie, da eine Ein-Punkt-Mutation in die Resistenz führen kann, das ist aber bei der AKUTEN Osteomyelitis idR der Fall, chronische O. sind
MISCHINFEKTIONEN und ich habe mehr Versager erlebt mit Clindamycin als andersrum - auch in Kombination mit weiteren...

... warum hat man derart viele Fachbücher...???
 
Dafür müsste ich die Bilder hier haben, dem ist aber nicht so. Im MRT-Bericht ist die Rede von einer chronischen Oberkieferostitis im Bereich der Schaltlücke Regio 17, 12,5 x 6,7 x 7,7 mm. Auf dem Rö-Bild sieht man nichts Pathologisches. Ich habe seit ca. 20 Jahren episodisch "Zahnschmerzen" in wechselnden Regionen ohne dazu passende Befunde. Deshalb wurde u.a. der 17 vor ca. 15 Jahren wurzelbehandelt, später WSR und vor 3 Jahren gezogen. Ähnliche Schmerzepisoden sind aber auch in jedem anderen Quadranten schon aufgetreten und trotzen auch jeglichen SChmerzmedikamenten. Deshalb sind die Chirurgen auch so zurückhaltend mit weiteren Eingriffen.
 
Besorg´ sie..., und alle anderen Befunde, Labor, Blutbild etc. auch - dann reden wir weiter, sonst ist das Kaffeesatz-Leserei - schick mir ´ne E-Mail, wenns soweit ist...

... im Röntgen sieht man nix, aber im MRT???

...Sind da noch Reste des Zahns drin, ein Wurzelzipfelchen, das will ich (erst) sehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
So, jetzt geht die Geschichte weiter. War heute beim Kieferchirugen (dem vertraue ich und halte ihn für sehr gut, hat mich schon 2x operiert WSR).

Er hat mir 3 Möglichkeiten aufgenannt:
- Wurzelkanalbehandlung/Füllung beim Speziallisten (Endodontie)
- Wurzelspitzenresektion mit Antibiose
- Zahn ziehen

Die erste Möglichkeit fällt aus, da ich absolut keine Möglichkeit habe das Geld zusamme zu bekommen.

Er war der erste Arzt der an dem einen Nerv unten eine eventuelle Entzündung (o.ä.) vermuten könnte (lt. Bild), zumindest wäre da etwas. Das fand ich schon mal total positiv.

Nun muss ich mir also überlegen was ich mache. Er würde mir raten auf alle Fälle eine Entscheidung zu treffen, denn wenn ich schon so viele Jahre solche Probleme damit habe (auch im Hinblick auf meine anderen gesundheitlichen Beschwerden) wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit daran auch nichts von alleine ändern und so lange hätte man eigentlich nicht warten sollen.
er überlies die Entscheidung aber mir.

Bild werd ich noch hochladen und einstellen.
 
Oben