Bakterien in Zahnfleischtaschen

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.791
https://www.dgzmk.de/index.php?site=Patienteninformation: Mikrobiologische Analyse der Bakterien
Inzwischen gibt es mikrobiologische Nachweisverfahren, die in jeder zahnmedizinischen Praxis durchgeführt werden können. Die Ergebnisse des Testes entscheiden über die Behandlungsmethoden und die Notwendigkeit einer antibiotischen Begleittherapie. Man kann grundsätzlich sagen, dass die mikrobiologische Untersuchung immer dann sinnvoll ist, wenn die Notwendigkeit für eine unterstützende antibiotische Behandlung vorhanden sind.
Zu diesen wenigen „schweren Fällen“ mit Notwendigkeit eines Bakteriennachweises gehören folgende Erkrankungsbilder:
  • Aggressive Parodontitis (häufig bereits in jungen Jahren beginnende Erkrankung des Zahnhalteapparates mit einem schnellen Fortschreiten des Knochenverlustes)
  • Schwere chronische Parodontitis (langsamer Abbau, aber durch fehlende Behandlung bereits stark fortgeschrittener Abbau des Zahnhalteapparates)
  • Fälle, in denen trotz Parodontalbehandlung ein weiterer Knochenabbau nicht verhindert wurde
  • Mittelschwere bis schwere Parodontitis, wenn gleichzeitig eine allgemeine Erkrankung oder Situation, wodurch die Immunabwehr beeinflusst wird, vorliegt. ...

Übrigens kann man bei der DGZMK auch Zahnärzte und Kieferchirurgen anfragen. Allerdings trägt diese Organisation das Mäntelchen "wissenschaftlich" und beäugt die "ganzheitlich arbeitenden" Zahnärzte teilweise mit Mißtrauen:
https://www.blzk.de/archiv/bzb/heft3_98/983s38.htm

Uta
 
Das mit dem mikrobiellen Nachweis klingt sehr interessant. Allerdings wird es wohl nur bei Parodontitis angewandt. Ein pfiffiger Zahnarzt könnte dies theoretisch doch auch bei allen anderen Entzündungen im Mundraum tun, also auch nach Zahnextraktionen chronisch entzündeter Zähne, oder? Hier müsste der "Teststreifen" nur an die Wurzel des gezogenen Zahns gebracht werden.

Ich las, dass der Nachweis der Erreger auf der Grundlage molekularbiologischer Untersuchungen erfolgt, also nicht im klassischen Stil der Erregerzüchtung.

Molekularbiologische Untersuchungen können sehr zuverlässig feststellen, ob ein bestimmter Erreger in der Probe vorhanden ist und wie gut oder schlecht er auf eine antibiotische Behandlung reagiert. Da die Entnahme und der Transport einfach sind, eignen sich diese Verfahren besonders gut.

Es wäre deshalb wirklich interessant, mehr über das Testverfahren zu erfahren.

Zum zweiten Link kann ich nur sagen, dass er schon 10 Jahre alt ist. Mittlerweile hat sich bestimmt einiges geändert.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Anne,
ich weiß von einem Kieferchirurgen, daß er auch bei Extraktionen Proben ans Labor schickt, damit die Bakterien festgestellt werden. Wie das Verfahren heißt, weiß ich allerdings nicht. Ich könnte es aber erfragen, wenn das wichtig wäre.

Den zweiten Link habe ich von der aktuellen Homepage übernommen.. Wenn er also immer noch da steht, wird er schon noch seine Richtigkeit haben.

Gruss,
Uta
 
Hi Uta,

danke, du kannst gern bei Gelegenheit nachfragen. Habe schon mal gegoogelt und das Prinzip im Großen und Ganzen nachvollziehen können. Allerdings nicht, wie man auf diese Weise wirksame Antibiotika gegen Keime herausfinden kann.

Es ist insoweit für mich interessant zu erfahren, ob nun vielleicht generell mikrobiologische Abstriche mit Abstrichröhrchen und Nährmedium auf Grund dieses molekularbiologischen Verfahrens zum Auslaufmodell werden. Die Frage ist auch, was kostengünstiger ist.

Was den Link anbelangt, so habe ich darauf verweisen wollen, dass es ja mittlerweile sehr viele ganzheitlich arbeitende Zahnärzte gibt. Vor 10 Jahren war das noch nicht so und eher eine Seltenheit, so dass ich mir vorgestellt habe, dass man inzwischen etwas toleranter geworden ist, was natürlich nicht einem Anerkennen alternativer Diagnose- und Heilmethoden als "wissenschaftlich begründet" gleichkommt. Wobei o. g. Methode m.E. eine "wissenschaftlich begründete" Methode ist.

Viele Grüße
Anne
 
Oben