Zahnkeimtransplantation Kind 9 Jahre

Christiane22

Hallo!

Bei meinem Kleinen (9) wurde eine Nichtanlage 4 bleibender Zähne im Röntgenbild entdeckt. Nun waren wir, überwiesen von der KFO, bei einem Transplantationsspezialisten der entsprechend anriet, einen Zahnkeim von einer Unterkieferseite auf die andere zu transplantieren sobald die Wurzel zu 2/3 ausgebildet ist, was das gesamte Gebiss symmetrisieren würde ohne dass gezogen werden müsste oder ein Implantat gesetzt. Ihm fehlen nämlich oben symmetrisch jeweils die ersten Prämolaren, unten rechts zwei Prämolaren, dafür hat er unten links alle beide.

Dass diese Empfehlung gestützt ist, habe ich auch in der Arbeit zu dem Thema "https://online.medunigraz.at/mug_online/dd_detail.ansicht?cddnr=14973&corg=1&cbetrnr=&cautornr=&cuserspr=1&ctextspr=1" wiederfinden können, welche als Dokument hier zu finden ist:
https://online.medunigraz.at/mug_online/edit.getVollText?pDocumentNr=11499

Sh. S. 26/5.3. Zahnkeimtransplantation


Hat jemand Erfahrungen mit dieser OP?

Klar dass nicht in Frage kommt den Zahn präparieren, also bei der Umsetzung wurzelbehandeln zu lassen, alleine schon wegen unserer HIT-Reaktionen. Es würde also nur klappen wenn der Zahn unpräpariert anwachsen würde. Und natürlich muss ich alle Beteiligten wegen der HIT-Reaktion aufklären, alleine schon wegen der zu verwendenden Betäubungen und Schmerzmittel.

Danke sehr im Voraus, dem Kleinen graut es natürlich bereits, auch wenn er mittlerweile Zähne füllen etc. lässt ohne lokale Betäubung, wo es geht. Die Spritzen tun nämlich oft mehr weh als einen kurzen Schmerz auszuhalten.

Was könnt ihr empfehlen - was sollte ich noch beachten?

Welche Betäubungsform wäre die hilfreichste bei einem Kind, wenn eine Vollnarkose natürlich vermieden werden sollte? :schock:

Liebe Grüsse und Dank im Voraus!
Christiane
 
Minimalinvasive Behandlungen von Nichtanlagen statt OP

Hallo!
Sind denn noch Milchzähne über den Nichtanlagen? Und sind die noch gut, auch ihre Wurzeln? Dann wäre die minimalinvasivste Möglichkeit, sie zu erhalten. Dies ist zunächst auch minimal profitabel und daher nicht so bekannt... während neue Operationsmethoden, anders als Aktivitäten für die Volksgesundheit, stets prestigeträchtig sind.
Oder zumindest könnte man, auch, wenn die Platzverhältnisse eng sind, auf der Doppelnichtanlagen-Seite einen Milchzahn erhalten und die übrigen bald ziehen, damit die Lücken möglichst weit von selbst zuwandern. Dabei ist darauf zu achten, eine stabile Verzahnung zu entwickeln.
Weitere Info über gewaltfreie Nichtanlagen-Behandlung steht hier:
Nichtanlage, Kieferorthopädie
Im 1. Fall bleiben auch 2 Milchzähne stehen, im 3. bleiben Restlücken, der 4. läuft noch...
Viele Forschergrüße,
hordeotech
 
Hallo!
Sind denn noch Milchzähne über den Nichtanlagen? Und sind die noch gut, auch ihre Wurzeln? Dann wäre die minimalinvasivste Möglichkeit, sie zu erhalten. Dies ist zunächst auch minimal profitabel und daher nicht so bekannt... während neue Operationsmethoden, anders als Aktivitäten für die Volksgesundheit, stets prestigeträchtig sind.
Hallo Hordeotech,

die Hoffnung hatte ich auch, denn ich kenne ebenfalls Erwachsene mit noch funktionellen Milchzähnen. Leider ist einer der Milchzähne unter welchem kein bleibender angelegt ist, vor zwei Wochen raus, der zweite wackelt. Da ist also leider nichts zu erhalten. Warum sich deren Wurzeln auflösen, obwohl darunter keiner nachwächst? Hm, vielleicht gibt es in der organischen Entwicklung doch noch ein paar Fragen, die noch nicht beantwortet sind. :)
Oder zumindest könnte man, auch, wenn die Platzverhältnisse eng sind, auf der Doppelnichtanlagen-Seite einen Milchzahn erhalten und die übrigen bald ziehen, damit die Lücken möglichst weit von selbst zuwandern.
Nun, es bleibt leider kein Milchzahn. Die sonst "logische"Alternative wäre, um gar nichts künstlich zu pflanzen, die "überschüssigen" zwei Prämolaren unten links zu ziehen, dazu jeweils die Prämolaren links und rechts oben. Das wären vier Zähne, um die Bisssymmetrie herzustellen, denn ohne eine solche gibt es schließlich auch keine akzeptable Verzahnung, was letztlich zu vielen weiteren Problemen führen würde? Etwas aber sträubt sich hier bei mir, denn ganze vier Zähne zu verlieren so lange es eventuell noch eine andere Möglichkeit gäbe - hm, ich weiss nicht.

Und natürlich will ich meinem Kind nichts "antun" was nicht unbedingt nötig wäre. Meine Tochter hat bereits 4 bleibende Zähne gezogen bekommen und jetzt KFO-Behandlung, da bei ihr sonst gar nichts mehr in den Kiefer gepasst hätte, und ich frage mich heute immer wieder, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Allerdings war bei ihr wirklich kein Platz, und es hatte sich bereits ein wildes Chaos im Mund entwickelt (kreuz und quer und übereinander), was dann ja auch seine Folgen hat (nur sehr schwer zu putzen -> Karies etc.).
Dabei ist darauf zu achten, eine stabile Verzahnung zu entwickeln.
Weitere Info über gewaltfreie Nichtanlagen-Behandlung steht hier:
Nichtanlage, Kieferorthopädie
Im 1. Fall bleiben auch 2 Milchzähne stehen, im 3. bleiben Restlücken, der 4. läuft noch...
Viele Forschergrüße,
hordeotech
Ja, nur leider bleiben die Milchzähne eben nicht.

Hast du vielleicht sonst noch Ideen?

Hallo Christiane,
habt ihr eine Ahnung, woran diese Asymmetrie liegt?
Hallo Rudi,

ich denke hierbei gibt es kein "woran es liegt". Eventuell hat ein Teil der Nichtanlage mit seiner Frühgeburtlichkeit zu tun? Abgesehen davon, dass es genetische Faktoren gibt (bei mir fehlten bspw. 3 Weisheitszähne, anderes mag auch gelten) glaube ich, dass die Evolution auch immer wieder mal "was ausprobiert", und die Diversität einer Art ein Überleben bei Veränderung der allgemeinen Umweltbedingungen ermöglicht. Was heisst, die Natur/ Art produziert tatsächlich verschiedenste Typen, so dass, falls sich die Umwelt in diese oder jene Richtung wandelt, immer ein Überleben der Art gesichert ist dadurch dass verschiedenste Individuen verschiedenste Eigenschaften mitbringen. Aber das ist nur eine Theorie. :p) Fakt ist, dass es gar nicht so wenige Menschen mit Hypodontie gibt.

Heute ist übrigens die Besprechung bei der KFO. Falls jemand noch aushelfen kann mit Info, bin ich immer dankbar. :kiss:
LG
Christiane
 
Habe gerade noch, wegen der bei uns zutreffenden HIT, eine fachlich saubere und daher sicherlich gut behandelnden Ärzten zu übermittelnde Zusammenfassung zu bei Histamin-Intoleranz kontraindizierten Medikamenten gefunden:

Deutsches rzteblatt: Abbildung
"Durch eine Histaminfreisetzung oder eine Hemmung der DAO können Medikamente verschiedenster Substanzgruppen schwere Intoleranzreaktionen hervorrufen oder eine Histaminintoleranz induzieren (7, 19, 20) (Tabelle 2). Jede Medikation, vor allem Langzeitmedikation und gegebenenfalls auch der DAO-Spiegel, sollte daher bei der Interpretation von Histaminintoleranzsymptomen berücksichtigt werden."

und der Link des gesamten Artikels:
https://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=53958

Vielleicht kann diesen Link ja auch jemand anderes mal gut gebrauchen. :wave:

LG
Christiane
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Risiken vermeiden: keine Gewalt, minimalinvasiv bleiben

Nochmal hallo Christiane,
dumm, dass die Milchzähne weg sind.
Jetzt solltet ihr euch von Leuten, die Dollarzeichen in den Augen haben, nicht einwickeln lassen.

Dass bei nachfolgerlosen Milchzähnen ein nachwachsender Nachbarzahn ihre Wurzeln mit erledigt, solche Beispiele gibt es unter meinen vorgenannten Fällen. Aber bei 2 nachfolgerlosen Milchzähnen, die nebeneinander liegen, ist das seltsam. In derart unbekanntem Terrain würde ich mich vorsichtig bewegen und mir keine dicken Hoffungen machen, dass ein transplantierter Zahn anwachsen würde.
Die sonst "logische"Alternative wäre, um gar nichts künstlich zu pflanzen, die "überschüssigen" zwei Prämolaren unten links zu ziehen, dazu jeweils die Prämolaren links und rechts oben. Das wären vier Zähne, um die Bisssymmetrie herzustellen, denn ohne eine solche gibt es schließlich auch keine akzeptable Verzahnung, was letztlich zu vielen weiteren Problemen führen würde? Etwas aber sträubt sich hier bei mir,
++ Du meinst, die wollen alle 4 BLEIBENDEN Prämolaren auch noch weghauen, diese Schlächter!? Und dann in einer langwierigen, schmerzhaften Gewaltprozedur mit festen Spangen die Mahlzähne bis an die Eckzähne heran zerren? Was glaubst du, wie wenig danach von ihren Wurzeln noch übrig ist? Vor allem in einem Kiefer, wo sich Milchzahnwurzeln schon spontan auflösen? Zahnprothese vorprogrammiert, würde ich da sagen. Und unter der kann sich der Kieferknochen abbauen. Breiessen dann vorprogrammiert.
Selbst wenn es klappen sollte, wäre die Stützzone für die Bisslage weg. Denn diese besteht aus 8 Prämolaren, und bereits Leute, bei denen 4 Prämolaren für rücksichtslose Zahnspangen geopfert wurden, meist nach Verschleppen-bis-zur-Verschlimmerung, haben später oft Kiefergelenks-Beschwerden (an denen dann wieder gut verdient wird). Wurde bei deiner Tochter versucht, den Engstand früh zu behandeln? Das ist keine Kassenleistung, aber meist ist dabei die Kieferentwicklung gehemmt, und es gibt einige günstige Frühbehandlungs-Anbieter (Positivliste bei mir, evtl. Mithilfe bei der Erkundung gebraucht), oder wenn man Selbsthilfe probieren will, Kaukraft Kiefer-Former: auch für Nicht-KIG-Fälle, Selbsthilfe und Prophylaxe

Also, wehret den Gebissverstümmelungs-Anfängen.
Bei deinem Sohn sollte man minimalinvasiv bleiben, schon wegen der Unverträglichkeiten.
Wenn alle Milchzähne fallen, könnte man zu einem symmetrischen Gebiss kommen, indem man unten nur 1 Prämolaren zieht und auf der anderen Seite 1 Lücke lässt. Ich glaube nicht, dass dort der 6er bis an den 3er vormarschiert, weil der Kieferkamm nach vorn ja auch schmaler wird – was ein 3. Argument gegen die mutmaßliche blutige Großbaustelle wäre, die die 6er neben die 3er zwingen will: die 6er-Wurzeln könnten dann nach und nach aus dem für sie zu schmalen Kiefer heraustreten.
Die Lücke hat also Chancen, stabil zu bleiben. Ansonsten gäbe es wenig-invasiv und wenig Substanz kostend für den Backenzahnbereich noch die Inlay-Brücke (oder für Schneidezahn-Lücken die Klebebrücke).
Die Bimler-Methode wäre gesund, so einem Gebiss, das wie ein rohes Ei zu behandeln ist, zu einer brauchbaren Bisslage zu verhelfen und Kinder nicht zu Dauerpatienten zu machen. Leider ist sie sehr selten geworden. Ein echter ganzheitlicher Zahnarzt / Kieferorthopäde könnte auch eine Hilfe sein. „Echter“ schreibe ich, weil mit dem Suchwort Ganzheitlich leider auch Etikettenschwindel getrieben wird. Die Positivliste hatte ich schon erwähnt.

Viele Forschergrüße,
hordeotech
 
Risiken vermeiden: keine Gewalt, minimalinvasiv bleiben

Nochmal hallo Christiane,
dumm, dass die Milchzähne weg sind.
Jetzt solltet ihr euch von Leuten, die Dollarzeichen in den Augen haben, nicht einwickeln lassen.
Hallo Hordeotech,

entschuldige die verspätete Antwort, dieses war die Woche mit den ersten Elternabenden, und ich wollte mir auch Zeit nehmen.

Ich versuche natürlich eine Lösung zu finden, die DEM KIND am meisten dient. Es ist für den Laien aber doch immer wieder schwierig das Fachwissen zu haben, für das man ja eigentlich die in Anspruch genommenen Leute bezahlt und für was die ausgebildet sind. :)

Dass bei nachfolgerlosen Milchzähnen ein nachwachsender Nachbarzahn ihre Wurzeln mit erledigt, solche Beispiele gibt es unter meinen vorgenannten Fällen. Aber bei 2 nachfolgerlosen Milchzähnen, die nebeneinander liegen, ist das seltsam.
Möglicherweise sind nachfolgende bleibende Zähne nicht unbedingt die einzige Ursache dafür, dass sich Milchzahnwurzeln letztlich auflösen? Gibt es dazu tatsächliche Untersuchungen oder ähnliches?

In derart unbekanntem Terrain würde ich mich vorsichtig bewegen und mir keine dicken Hoffungen machen, dass ein transplantierter Zahn anwachsen würde.
Es ist Kieferknochen, in dem ja auch vorher Zähne wuchsen.
Warum nun wäre dieser ungeeignet dass darauf wieder etwas wächst respektive anwächst? Dass Zähne nicht angelegt sind kann ja ganz andere Ursachen haben, ebenso wie die Ursachen dafür, dass die Milchzahnwurzeln resorbiert wurden, andere sein mögen als ein Hinweis dafür, dass mit dem Kieferknochen etwas nicht stimmt?

Ein Milchzahn, dessen Wurzel durch keinen Nachfolger aufgelöst wird, fällt nicht aus.
IzZ Info-Basis und Initiative für zwanglose Zahnspangen
Das ist eben die Frage.

++ Du meinst, die wollen alle 4 BLEIBENDEN Prämolaren auch noch weghauen, diese Schlächter!?
Nein, das war meine rein theoretische Überlegung wegen der Zahnsymmetrie.

Selbst wenn es klappen sollte, wäre die Stützzone für die Bisslage weg. Denn diese besteht aus 8 Prämolaren, und bereits Leute, bei denen 4 Prämolaren für rücksichtslose Zahnspangen geopfert wurden, meist nach Verschleppen-bis-zur-Verschlimmerung, haben später oft Kiefergelenks-Beschwerden (an denen dann wieder gut verdient wird).
Dass die Prämolaren maßgelich für die Bisslage sind, wusste ich nicht. Meist wird ja davon gesprochen dass die Eckzähne es sind. Aber ich lerne immer gerne Neues dazu. :wave:

Wurde bei deiner Tochter versucht, den Engstand früh zu behandeln? Das ist keine Kassenleistung, aber meist ist dabei die Kieferentwicklung gehemmt, und es gibt einige günstige Frühbehandlungs-Anbieter (Positivliste bei mir, evtl. Mithilfe bei der Erkundung gebraucht), oder wenn man Selbsthilfe probieren will, Kaukraft Kiefer-Former: auch für Nicht-KIG-Fälle, Selbsthilfe und Prophylaxe
Obwohl ich frühzeitig die Kinderärztin angesprochen hatte wurde mir gesagt, dass erst etwas gemacht wird wenn die bleibenden Zähne da sind. Auch die spezielle Kinderzahnpraxis die wir dann eine Zeit lang hatten tat nichts, riss ihr jedoch mal in einer Überfallaktion einen Milch-Backenzahn da die behandelnde ZÄ meinte, diese wäre im Wurzelbereich völlig vereitert.

Was der Fall war ist, dass sie wie auch ich als Kind, diese eitrigen Beulen am Zahnfleisch hatte zu der Zeit in der sich die Milchzahnwurzeln auflösen, welche sich dann immer mal wieder nach aussen entleeren.

Vielleicht steht dieses auch in gewisser Weise im Zusammenhang mit der HIT: Da wo sich bei anderen Menschen etwas "normal" auflöst und nach innen abgebaut wird, entstehen aus meiner Erfahrung mit HIT oft ziemliche eitrige Geschichten, da das Histamin dafür sorgen will dass nicht in den Körper Gehörendes nach aussen hin wegtransportiert wird, also rauseitert. Habe diese Erfahrung mehrfach gehabt.

Also, wehret den Gebissverstümmelungs-Anfängen.
Bei deinem Sohn sollte man minimalinvasiv bleiben, schon wegen der Unverträglichkeiten.
Wenn alle Milchzähne fallen, könnte man zu einem symmetrischen Gebiss kommen, indem man unten nur 1 Prämolaren zieht und auf der anderen Seite 1 Lücke lässt.
Das Problem das ich sehe ist, dass dann oben und unten nicht zusammenpassen! Und die Lücke müsste freigehalten werden, da sonst automatisch die Zähne nachschieben und die Zahnreihe sich schliesst. Das hat ja jetzt schon angefangen dass die Zahnreihe in die eine bestehende Milchzahnlücke wandert, so dass die Mitte unten nach rechts verschoben ist. Seit letzter Woche hat er hierfür einen Lückenhalter in Form einer lockeren Spange, die er nachts trägt.

Ich glaube nicht, dass dort der 6er bis an den 3er vormarschiert, weil der Kieferkamm nach vorn ja auch schmaler wird – was ein 3. Argument gegen die mutmaßliche blutige Großbaustelle wäre, die die 6er neben die 3er zwingen will: die 6er-Wurzeln könnten dann nach und nach aus dem für sie zu schmalen Kiefer heraustreten.
Hier muss ich korrigieren, sh oben, das war mein rein theoretischer Gedankengang und ich glaube, die KFO würde gegen so etwas vermutlich heftig protestieren. Gut ist ja nun einmal, dass wir die Hypodontie rechtzeitig herausgefunden haben obwohl von aussen davon absolut nichts zu merken gewesen wäre. Möglicherweise ist die Ursache sein Frühchen-Sein, er war 5 Wochen zu früh geboren, so sind bspw auch die Bauchmuskeln vorne nicht bis mittig zusammengewachsen, wie auch immer diese Dinge zusammenhängen. Und ich bin froh und dankbar dass durch diese Frühgeburt keine weiteren Schäden bestehen, was ja durchaus der Fall hätte sein können. Möglicherweise liegt eine Ursache aber auch in der Mischung sehr gegensätzlicher Gensätze, mir ist auch aus meinem Bekanntenkreis bekannt dass bspw manche Kinder die grossen und kräftigen Zähne aus einer Kultur erben und gleichzeitig die kleineren Kiefer aus der anderen, so dass schlussendlich die Zähne tatsächlich keinen Platz haben. Da gibt es wohl unzählige Möglichkeiten!

Die Lücke hat also Chancen, stabil zu bleiben.
Sie wanderte ja jetzt schon, aber eben von vorne nach seitlich! :kiss:

Ansonsten gäbe es wenig-invasiv und wenig Substanz kostend für den Backenzahnbereich noch die Inlay-Brücke

"Denn sie werden als solide Basis für die Brücke benötigt. Im Gegensatz zur Präparation der Ankerzähne bei anderen Brückenarten muss hier nicht so viel gesunde Zahnsubstanz geopfert werden. Stattdessen wird eine Vertiefung in den Zahn gebohrt oder gegebenenfalls eine alte Füllung entfernt, ein Abdruck genommen und anhand dieser Informationen dann ein Inlay geformt.

Damit es der Brücke ausreichend Stabilität bietet, ist eine mehrseitige Einlagefüllung nötig, also eine solche, die nicht nur die Kaufläche bedeckt, sondern auch mindestens zwei weitere Seiten." Inlaybrücke - optikur

Alle Nachbarzähne sind unangetastete, gesunde Zähne. Diese überhaupt anzubohren oder zu manipulieren erscheint mir nun aber auch nicht logisch. :wave:

(oder für Schneidezahn-Lücken die Klebebrücke).
Die Bimler-Methode wäre gesund, so einem Gebiss, das wie ein rohes Ei zu behandeln ist, zu einer brauchbaren Bisslage zu verhelfen und Kinder nicht zu Dauerpatienten zu machen. Leider ist sie sehr selten geworden. Ein echter ganzheitlicher Zahnarzt / Kieferorthopäde könnte auch eine Hilfe sein. „Echter“ schreibe ich, weil mit dem Suchwort Ganzheitlich leider auch Etikettenschwindel getrieben wird. Die Positivliste hatte ich schon erwähnt.

Viele Forschergrüße,
hordeotech
Die Methode scheint interessant und ich werde mich damit auf jeden Fall beschäftigen. Leider bietet sie keine Hilfe bei der bei meinem Sohn bestehenden Doppellücke, und die Option, einen ja vorhandenen Zahn umzusetzen erscheint weiterhin, so er denn glücklich anwächst, sehr erstrebenswert, aus meiner Sicht. Bei meiner Tochter hätte die Bimler-Methode möglicherweise geholfen, doch auch bei ihr bezweifle ich dass der Platz im Mundraum ausgereicht hätte, denn bereits bei mir stehen die Zähne sehr eng, sie hat (erblich) einen noch schmaleren Kiefer, und ich habe das Chaos an Zahnwirrwarr ja gesehen. Ich habe mich gewiss nicht leichtfertig für die Extraktion der 5er bei ihr entschieden, plus da war noch die fahrlässig herbeigeführte, zusammengeschobene Lücke des Backenzahns, den die "Kinder-Zahnpraxis" gezogen hatte.

Man macht leider, und gerade bei Kindern, oft schlimme Erfahrungen im Ärztesystem.

Ich hatte mich übrigens, auch vor der Behandlung meiner Tochter, auf der von dir angegeben Seite IzZ Info-Basis und Initiative für zwanglose Zahnspangen informiert. Leide rmuss ich sagen, dass ich damit wenig klar kam, die Seiten sehr verwirren und ich natürlich keinen Ansprechpartner hatte, eine der Methoden, die eben aus der Unübersichtlichkeit der Seite schwer entnehmbar sind, zu besprechen. Dennoch hatte mich die Seite sehr dazu gebracht, eingesetzte Methoden sehr kritisch zu betrachten, auch wenn schlussendlich die Entscheidung war die 5er zu extrahieren (aus meiner Sicht tatsäclicher und nicht zu behebender Platzmangel) und sie nun bals, nach gut zwei Jahren, mit den Brackets fertig seinwird.

Welche Auswirkungen es mittel- bis langfirstig aber auf die Kieferknochen oder Wurzeln hat, mag ich nicht abzuschätzen, ich hoffe nur dass es keine gravierenden negativen sind.

Sehr sehr lieben Gruss, und danke dir sehr für die Auseinanderlegung, denn ich nehme sehr viel von dem Input in meine Betrachtungen mit! :kiss:

Christiane

PS: der KFO schätzt, nun da mein Sohn erst einmal de Lückenhalter hat, dass es mindestens noch 1 Jahr dauert bis die Wurzel des eventuell autozutransplantierenden 5ers respektive 6ers im richtigen Stadium für die Transplantation ist. Wir haben also etwas Zeit, verschiedene Ansätze in Betracht zu ziehen. Einen Versuch den Zahn, der sonst auf jeden Fall gezogen werden muss und somit ganz verloren wäre, umzusetzen halte ich für einen Versuch wert, denn die Alternative ist ja immer nur eine Brücke, anderenfalls!
 
Abwarten und heraussägen

Liebe Leser, hallo Christiane,
Prognose für eine Eigenzahn-Transplantation eines Prämolaren?
Ich gebe zu, ich weiß es nicht. Und wo ich nicht weiß, bin ich lieber vorsichtig – anders als Ärzte, die kaum dafür haftbar gemacht werden können, wenn sie durch forsche invasive Therapien Patienten schädigen.
Viele Laien neigen dazu, Nichtwissen mit Spekulation auszufüllen. Gestern wollte mir z.B. jemand weismachen, Keramik mit ausgebrannten Bakterien wäre ein ähnlicher Informationsträger wie ein Mikrochip – nur, weil beides aus Silizium und Sauerstoff besteht. Der hat wohl nie im Museum die raumfüllenden ersten Computer, die waschmaschinengroße zweite Genaration usw. gesehen...
Aber zurück zum Thema:
Ich dachte, auch, die Belastung so einer OP, bei der der Zahn nicht gezogen, sondern wohl aus dem Knochen herausgesägt wird, wäre für deinen Sohn wegen der Grunderkrankung zuviel?

Eitrige Beulen am Zahnfleisch hatte ich als Kind auch, und auch mir wurde überfallartig ein Milch-4er vorzeitig gezogen, was aber keine Platzeinengung nach sich zog. 5er-Lücken sind da kritischer, da hat man mir stattdessen 2 Ruinen stehen gelassen, bis die bleibenden Zähne in petto waren. Der Gammel hat denen nicht geschadet.
Damals war ich etwa 8 und schockiert, als ich beim Ausspülen mein Blut im Spucknapf sah. Ich dachte, ich verblute ... keiner mir gesagt hatte, wie stark Blut färbt. Sein eigenes Blut sehen zu können, will ja auch erstmal gelernt sein. Oder das Geräusch einer Knochensäge im eigenen Knochen...
Zu deiner Tochter: ausgeprägte Engstände nicht früh zu behandeln nenne ich Arbeitsbeschaffung-durch-Verschleppen.
Je früher, desto einfacher geht es, ein komplettes Gebiss zu entfalten und feste-Spangen-Quälerei zu vermeiden. Aber ich habe den Eindruck, manche Kieferorthopäden mögen es nicht, wenn ihnen (Kinder-)Zahnärzte diesen Kuchen wegfuttern. Oder eine Hand wäscht die andere. Leidtragende sind jedenfalls die Kinder.
„Große Zähne vom einen Elternteil und kleine Kiefer von anderen“ machen Engstände, aber wohl keine Nichtanlagen. Allzu gern wird dies auch als faule Ausrede missbraucht, Kindergebisse durch Zähneziehen zu verstümmeln und überhaupt keinen Platzgewinn zu versuchen. Dabei sind die meisten Engstände eine Zivilisationskrankheit. Sie kommen durch gehemmte Kieferentwicklung oder schlechtes Timing, d.h. wenn die neuen Zähne verfrüht wachsen.
Bimler hat übrigens in kritischen Engstands-Fällen die Zahnbogenentwicklung unter Behandlung regelmäßig vermessen und Wachstumskurven davon aufgezeichnet, um an denen zu individuell (!) zu entscheiden, ob Platzgewinn oder Zähneziehen für das Endergebnis besser wäre. Bei Bimler dehnen die Patienten eben mit eigener Kraft – oder auch nicht. Leider ist diese fundierte Methode heute ein Exot, obwohl sie Langzeitstudien vorweisen kann. Langzeitstabilität ist ja eh nicht profitabel...

Meine vollgestopfte Info-Seite:
Ich hoffe, nun sieht man deutlicher, dass ich eine Positivliste habe, die aber nicht online steht, sondern nur auszugsweise im Dialog zugänglich ist. Denn viele Adressen vergehen, und jeder Fall ist anders, auch wenn es Gruppen von ähnlichen gibt.
Aber jedes kieferorthopädisch verstümmelte Gebiss ist eine lebenslange Tragodie.
Also, liebe Leser, zögern Sie nicht, mich anzurufen oder zu -mailen, wenn Sie bei mir nicht die gesuchte Info finden oder Adressen möchten.
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Stellen wir bei deinem Sohn also fest:
- Er hat wanderungsfreudige Zähne und keine wanderungsträgen.
- Eine Eigenzahn-Transplantation wäre also doch zumutbar? Wenn sie scheitert, kann man immer noch Brücke oder Implantat einbauen. Da das eh erst später ginge, würde sich zuvor zeigen, ob die Restlücke vielleicht doch stabil bleibt. Denn dass ein 6er bis an den 3er wandert, glaube ich wie gesagt kaum, weil der Kieferkamm schmaler wird. Käme er auf halbem Wege zum Stillstand, wäre die Verzahnung ja symmetrisch, nur eben mit 1 Lücke, die im Unterkiefer nicht so sichtbar ist.
Noch 1 Satz zu Implantaten: ein Experte empfahl solche, die wie Holzschrauben aussehen und nicht wie Metallschrauben. Erstere gehen auch ohne Schnippelei, Zunähen usw. in einem Durchgang einzuschrauben und aufzubauen.

Nun in Ruhe die Einzelheiten, wo die Transplantationskandidaten-Zähne (4er oder 5er, nicht der große 6er) eh noch ausreifen müssen:
Wie vermeidet man, dass die Behandlung ausufert? Die kariesfördernde, schmerzhafte Bracket-Quälerei, die auch Zahnwurzeln schädigen kann, sollte man z.B. vermeiden.
Würde man den 5er transplantieren, bräuchte bloß der 6er aufzuwandern. Je jünger, desto leichter geschieht dies spontan, ohne Zahnspange.
Würde man den 4er transplantieren, müssten 5er UND 6er vor. Nur wenn sie sehr wanderungsfreudig sind, wäre auch das nicht ausgeschlossen.
Allerdings ist in einem normal entwickelten Gebiss (was hier nicht vorliegt) der 4er eher reif (transplantierbar) als der 5er. Wie es hier ist, lässt sich feststellen.
Last not least gibt es gegen (Rest-)Lücken auch aktive Platten mit Zugschrauben – aber nicht überall.
Neu habe ich dieses Fallbeispiel mit Restlücken in einem vollständigen Gebiss, die mit Platten geschlossen wurden, aus ästhetischen Gründen, weil medizinisch keine Fehlstellung:
Lückenstand Kieferorthopädie Lückengebiss Platz-Überschuss

Viele Forschergrüße,
hordeotech
 
Hallo hordeotech,

ich lese und schaue mir das alles mal in Ruhe durch.

Damit es zu keinen Missverständnissen kommt möchte ich gerne anmerken dass ich eine starke Histaminreaktion keineswegs als eine Erkrankung betrachte, also auch nicht als "Grunderkrankung". Eine starke Histaminreaktion betrachte ich als eine adäquate Antwort auf Lebensumstände, die man eben berücksichtigen muss in einigen Angelegenheiten wie Nahrung und wie Injektionen, bspw. im Rahmen der Anästhesie. Hohe Histaminreaktion kann auch seine guten Seiten haben, wenn man lernt damit richtig umzugehen, und sogar Vorteile. :)

Lieben Gruss :wave:

Christiane
 
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