nicht angelegte Zähne

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Ich Stelle diese Frage im Interesse meiner Schwester:

Sie ist jetzt 16Jahre alt und bei ihr sind im UK beide 5er nicht angelegt. Sie hat also noch ihre Milchzähne drin mit Zementfüllungen. Mittlerweile machen die Zähne Probleme (sie meint wegen der Füllung, ich glaube aber eher an den Milchzahn selbst).
Ist es nicht so, dass bei nicht angelegten Zähnen die Milchzähne gezogen werden müssen, da sich praktisch zwangsläufig Herde bilden?
Welcher Alternativen hat man für später als Ersatz?

MfG Markus
 
Hallo Markus,

da 5% der hiesigen Bevölkerung von nicht angelegten unteren 5ern betroffen sind, und noch einige von nicht angelegten oberen 2ern, äußere ich mich mal allgemein:

Heile Milchzähne über nicht angelegten Zähnen kann man im Prinzip ein Leben lang erhalten.
Falls sie irreparabel kaputt sind und man nicht Fremdkörper-frei mit der Lücke leben möchte, wäre die am wenigsten invasivste, substanzschonende Lösung: Inlay-Brücken.

Kieferorthopädischer Lückenschluss ist mit körperverträglichen Zahnspangen wie z.B. Crozat-Geräten nur selten zu bekommen. Bei Kindern könnte man zwar die natürliche Wanderungstendenz der Zähne mit zum Lückenschluss nutzen, aber da könnte man auch leicht die nachfolgerloser Milchzähne erhalten. Beim Erwachsenen versiegt diese Tendenz der Zähne, nach vorn zu wandern, mehr oder weniger, ist aber individuell sehr unterschiedlich.

OB die Milch-5er deiner Schwester irreparabel kaputt sind, dazu sollte man einen guten Spezialisten hinzuziehen, z.B. Fachgebiet Endodontie (=Wurzelfüllungen).
Primär sind Wurzelfüllungen in Milchzähnen zwar eine strittige Sache, weil der nachrückende bleibende Zahn ja nicht dadurch behindert werden darf. Aber wo gar kein Nachrücker existiert, entfällt dieses Problem, und der Zahn könnte mit den üblichen Mitteln versorgt werden.
Nebenbei, ich hatte damals, als mit gezielter Zahnpflege noch nicht viel los war und als es zum Füllen nur Amalgam gab, einige vergammelte Milch-Backenzähne. Aber die damalige Billiglösung, diese Zähne einfach trichterförmig als hohle Zähne auszubohren, hat meinen nachkommenden Zähnen nicht geschadet. Heute wird sie manchmal kritisiert, aber vielleicht auch von Seiten, die teures Material verkaufen wollen ...

MfG, Larissa (hordeotech)
 
Dr.Mieg schreibt in ihrem Buch Amazon.de: Krankheitsherd Zähne: Rosemarie Mieg: Bücher

dass Milchzähne bei Erwachsenen immer beherdet sind.
Jedenfalls hat der ZA eine Aufnahme gemacht und es ist ordentlich Eiter unter dem Zahn. Unsere Versicherung bezahlt Implantate, das Problem ist nur, man muss warten bis das Gebiß ausgewachsen ist und die Lücke solange irgendwie freihalten.
 
>dass Milchzähne bei Erwachsenen immer beherdet sind.
++ Warum das denn? Das ist doch wieder so eine wischiwaschi-Aussage. Es gibt Erwachsene, ob jetzt französische Bauern oder hierzulande, die nachfolgerlose Milchzähne auch mit 65 oder 60 noch erhalten haben. Sicherlich auch eine Frage der Ernährung.

Aber zurück zu den Befunden, dass der konkrete Zahn hier Beschwerden macht und eitert. Wie gesagt hatte ich sowas als Kind auch, und früher hat man die einfach ausgehöhlt und als Platzhalter belassen. Milchzähne haben eine größere Pulpa und sind deswegen schwerer zu sanieren.
Aber ein paar Jährchen werden solche Krücken noch halten, bis das Gebiss ausgewachsen ist. Und wenn dann Ersatz ansteht:
was meint ihr, was Implantate für ein Business sind, und was Implantat-Hersteller alles sponsern? Wischiwaschi-Ausagen bestimmt auch ...

Wie gesagt, kann man 5er-Lücken auch substanzschonend mit Inlay-Brücken versorgen, oder eine Schneidezahnlücke auch mit einer Klebebrücke (diese auch einflügelig). Das geht heutzutage auch metallfrei, so dass sie wie die natürlichen Zähne transluzent erscheint. Zirkoniumdioxid ist da auch marketingstark, aber nicht in dem Maße wie Implantate. Die mögen zwar für vereinzelte Fälle ein Optimum sein, aber über ihre Komplikationen und deren Beherrschung lassen sich ganze Kongresse abhalten.

MfG, Larissa (hordeotech)
 
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