Aureocort - wer kennt das?

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20.01.06
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hallo forum,

bei meiner letzten herdentfernung (46) wurde nach anfänglichen zunähen der wunde auf eigenen wunsch, am übernächsten tag die wunde doch wieder geöffnet, weil ich die schmerzen nicht mehr ausgehalten habe (habe im forum darüber berichtet). es wurde also wieder tamponiert.

die schmerzen verschwanden sofort, als mir der zahnarzt "aureocort" auf das tamponadenstreifchen machte und dieses in meinen offenen kieferknochen legte.

frage an euch: wer kennt aureocort? ich frage erst heute, weil ich davon ausgegangen bin, dass mir der zahnarzt "nur" etwas homöopathisches auf das streifchen geklatscht hat. im heutigen telefonat mit ihm verneinte er aber. (schmeckte auch wie homöopathie bzw etwas pflanzliches, also ganz anders als beispielsweise die augensalbe welche ich in früherer zeit verwendet habe)

in eigenrecherche im netz hab ich noch nix brauchbares gefunden zu dieser aureocort salbe. der name des präperates läßt daraus schliessen, dass es sich aber wieder um eine mindestens cortisonhaltige salbe handelte.

wer weiß mehr?

nächste woche habe ich wieder termin für ne "fräsaktion" und möchte gerne wieder auf aureocort zurückgreifen, weil es mir damit sehr gut gegangen ist.
 
Hi Human.

Es ist ein Kombipräparat, vergleichbar mit Oxytetracyclin-Prednisolon-Augensalbe:

Eine ähnliche Argumentation ist für Kombinationen mit Tetracyclin (Aureocort, Terra-Cortril, plus Polymyxin B: Terra-Cortril-Spray mit Polymyxin) und Clioquinol (Diproquin, Betnovate C, Locacorten-Vioform, Neriquinol, Temetex C, Ultraquinol) angebracht.
Pharmainformation 2/4

Die Salbe enthält also ein Antibiotikum und Cortison. So gesehen könntest Du
auch weiterhin die bekannte Augensalbe von Jenapharm verwenden.

Habe sonst keine genauen Angaben über weitere Inhaltsstoffe finden können.


Greetz, Bodo
 
ok, thx bodo.

also ist in beiden salben das selbe drinnen; nur der markenname macht den unterschied aus.

vielen dank.

die jenapharm salbe hab ich eh noch daheim.
 
Steroide + Antibiotika/Antiseptica
Die Verwendung solcher Kombinationen birgt mehrere Risiken in sich. So kann es zur Indikation einer Kontaktallergie kommen. Dies ist besonders häufig bei Neomycin der Fall (in: Betnovate N, Synalar N, Locacorten mit Neomycin, plus weitere antibakterielle Stoffe: Ecomytrin-Hydrocortison, Volon-A-Salbe antibiotikahaltig, Volonimat antibiotikahaltig, Tropoderm, Cambison). Eine primäre Sensibilisierung kommt allerdings fast nur bei chronischem Gebrauch an chronisch venösen Ulcera vor. Vermeidet man dies, kommt es selten zur Neomycinallergie. Ein weiteres Problem ist die Gefahr der Induktion antibiotikaresistenter Keime, wobei dieses Problem vor allem in geschlossenen Gruppen, wie z.B. den Spitälern, auftritt. Der Gebrauch dieser Präparate ist unter diesen Bedingungen daher ganz besonders kritisch zu sehen.
Kombinationspräparate mit dem für den systemischen Gebrauch wichtigen Gentamycin (Diprogenta, Decoderm comp.) sollten daher nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Bei bestimmten Ekzemen mit starker Staphylokokkenbesiedlung (ohne klinische Zeichen einer Infektion) konnte im klinischen Versuch eine etwas schnellere Abheilung durch Kombinationspräparate erzielt werden. Angesichts der Risiken ist der generelle Einsatz aber nicht gerechtfertigt. Bei einer akuten, hochentzündlichen Dermatose mit drohender oder bereits erfolgter sekundärer Impetiginisation (z.B. impetiginisierte Ekzeme) erscheint eine einleitende, kurzzeitige Therapie mit Kombinationspräparaten sinnvoll. Bei stärkerer sekundärer Infektion sind allerdings parenterale Antibiotika vorzuziehen.
Eine ähnliche Argumentation ist für Kombinationen mit Tetracyclin (Aureocort, Terra-Cortril, plus Polymyxin B: Terra-Cortril-Spray mit Polymyxin) und Clioquinol (Diproquin, Betnovate C, Locacorten-Vioform, Neriquinol, Temetex C, Ultraquinol) angebracht.
Eine Kombination mit Chloramphenicol (Cortison-Kemicetin-Salbe) ist wegen auch bei dieser lokalen Applikation möglichen Blutbildschäden (siehe Pharmainformation I/3 auf allergischer, nicht dosisabhängiger Basis) nicht vertretbar. Eine Kombination mit Hexachlorophen (Ekzemsalbe F-Agepha, Hexacorton-Creme) ist aufgrund der zentralnervösen Toxizität dieser Substanz bei Resorption nicht zweckmäßig (10).
Der Zusatz von Borsäure (Kühlprednon) ist aufgrund möglicher toxischer Wirkungen dieser Substanz bei Resorption obsolet (10).
Pharmainformation 2/4

Gruss,
Uta
 
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