Kennt jemand RESET bei CMD?

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01.09.08
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Hallo!

Ich habe im Forum darüber nichts gefunden, finde es aber sehr interessant: Wie RESET Wirkt

Dort wird auch die zentrale Bedeutung des Kiefergelenkes für den Organismus herausgestellt, jedoch kommt die Methode offenbar ohne Korrekturen am Zahnsystem aus. Es scheint eher ein Entspannungsprogramm für die verschiedenen Kiefermuskeln zu sein unter Zuhilfenahme von kinesiologischen Techniken.

Es wird davon gesprochen, dass sich Traumata jeglicher Art in den Kiefermuskeln manifestieren und dort zu persistierenden Blockaden führen können. Hierzu zählen sowohl Unfälle/Stürze, als auch seelische Belastungen wie Schock oder chronischer Stress.

Die traumatischen Einwirkungen führen direkt zu einem Muskelhartspann (wie eine Schutzspannung), der sich fest einnisten kann. Solange der Hartspann besteht, bleiben auch die seelischen Anspannungen bestehen, die Folge der Traumatisierung sind. Nach einem Sturz können auch erstmal bloß schmerzhafte Verspannungen entstehen, deren Langzeitfolgen jedoch in psychische Einschränkungen (wie z.B. Depressionen) münden. So entsteht ein Teufelskreis, der sich immer weiter vertiefen kann, da die Kiefer-Anspannungen zu fortschreitenden Verkrampfungen entlang der Muskelketten im Körper führen.

Laut der Seite kann man seelisch manifestierte Traumafolgen nur dann nachhaltig behandeln, wenn man die "eingerastete" körperliche Verspannung im Kiefer ebenfalls auflöst. Und ist die muskuläre Blockierung zusammen mit der seelischen erstmal aufgelöst, sollte sich das Thema CMD dann erledigt haben.

Eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren!
 
Hallo b.w.r.,

ich kenne RESET nicht, aber ich kenne osteopathische und cranio-sacral-Behandlungen ebenso wie manuelle Behandlungen von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten. So, wie der Hintergrund von (chronischen) Kiefergelenksverspannungen geschildert wird, kann ich mir das gut vorstellen. Allerdings spielt natürlich auch der Aufbiß jeweils eine Rolle sowie chronische Entzündungen im Kiefer und unverträgliche Zahnersatzmaterialien.

Meine Erfahrung ist:
Eine manuelle Behandlung - egal welche - hilft nichts, wenn nicht sofort danach ein Zahntechniker oder auch Zahnarzt versucht, die Zähne/Prothese/Schiene entsprechend dem nun guten Kieferzustand zu berichtigen. Wird das nicht getan, fällt man sehr schnell wieder in das alte Bißmuster zurück und letztlich sind dann alle Behandungen für die Katz.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo b.w.r.!

Bei mir habe ich das Gefühl, das die Kiefer-/Nackenverspannung weder etwas mit nächtlichen Knirschen noch mit einem falschen Biss zu tun hat.

Es besserte sich bisher, durch die Verbesserung meiner nächtlichen Liegeposition.
Jetzt hoffe ich noch, dass die Verbesserung des Stoffwechsels auch diesen Muskel besser entspannt.
Auch eine entspannte Psyche ist da heilsam.

Ich kann mir sehr gut Vorstellen, dass große und kleine Trauma zu einer Anspannung in dem Bereich führen. Sowie auch Ärger, Anspannung, starke Konzentration. Das geschieht wohl alles unbewußt, auch wenn die Zähne sich nicht berühren.

Bei youtube habe ich ein Video gesehen, worin empfohlen wird, dass die traumatisierte Person sich so oft wie möglich locker umsieht, da solche Personen dazu neigen, aus Ängstlichkeit einen Tunnelblick zu praktizieren. Dies ist die Autorin, das Video finde ich gerade nicht:
https://www.youtube.com/user/charfi64/videos

Das passt für mich irgendwie zum Thema.

Viele Grüße - Earl Grey
 
hallo b.w.r.,

Und ist die muskuläre Blockierung zusammen mit der seelischen erstmal aufgelöst, sollte sich das Thema CMD dann erledigt haben.
...........wobei das auflösen/ der verarbeitung eines traumas/ also der grund einer verspannung (stress/emotionen bzw. seelische blockaden ) den vortritt haben sollte , hier ist viel selbstdisziplin angesagt .

fg ory
 
Oh Danke, Earl Grey! Die Videos sind wirklich sehr interessant!!!

Irgendwie entsteht bei mir langsam ein Bild der Medizin, in dem wirklich die meisten chronischen Leiden psychosomatisch sind. Doch nicht so, wie es seit Freud versucht wird zu erklären, sondern durch Traumata ausgelöst, die ganz alte Hirnregionen ansprechen.

In diesem Zusammenhang ist bekannt, dass nach traumatischen Erlebnissen insbesondere der Hirnstamm in eine Art Notprogramm umschaltet und fortan das Gehirn anders arbeitet. Das Gefühl für den eigenen Körper wird beeinträchtigt und gleichzeitig die Sinne geschärft, nur um uns davor zu schützen, wieder eine solch überfordernde Situation erleben zu müssen.

Jetzt läuft das Gehirn quasi im "High-Alert"-Modus und empfindet auch ansich harmlose Situationen schnell als bedrohlich. Eine Streßspirale entsteht und es kommen somit auch immer neue Mikrotraumen hinzu.

Schließlich gerät durch die Daueranspannung auch die hormonelle Situation aus dem Ruder und überall bilden sich Muskelverkrampfungen, die zur Mangelversorgung der Gewebe führen. Und spätestens hier entstehen die allseits bekannten chronischen Leiden.

Kein Wunder also, dass die ganzen Versuche mit Entgiftung, Körpertherapien, Supplementierung, Ernährungsumstellung, Darmsanierung, etc. nur teilweise greifen. Sie sind eben nur eine Hilfestellung, um den Körper wenigstens etwas zu entlasten. Allerdings lässt sich damit keine Heilung erzielen, weil nichts ursächlich an der Hirnstamm-Problematik und der Gehirn-Übererregung (hier kommt auch die Amygdala ins Spiel) ansetzt.

Ich denke, man kann behaupten, dass ein untraumatisiertes Gehirn den Körper viel harmonischer funktionieren lässt, sodass er auch mit allen möglichen Giften, Keimen, Parasiten und Pilzen alleine fertig wird.
 
Ich hatte auch immer gesagt, "ich habe keinen Stress". Nun, nach einiger Zeit der Selbstbeobachtung, merke ich den Stress und die Anspannung auch in unwichtigen Situationen, durch kleinen Zeitdruck, Mini-Ärger, wenns nicht so will, wie es soll...
Auch der kleine Alltagsärger mit Leuten stresst mich. Andere lassen das einfach alles wieder abfließen und sagen sich "hier rein da raus". Mein Gehirn bauscht das total auf, bis hin zu deprimierenden Gedanken.

Vielleicht sollte ich auch mal wieder mehr bei den Videos schauen. Die Übung mit dem Umschauen praktiziere ich sehr gerne, und ich sehe viel mehr in so einer Übungsphase.

Ich denke alle Therapien haben ihre Berechtigung, aber die Aktualität der Themen bei einem selbst schwankt. Vielleicht ist bei dir gerade die Enttraumatisierungsphase dran?
 
Ich habe in einem Forum im Zeitverlauf meine Behandlung niedergeschrieben. Ich war bei einer Logopädin (erfolgreich) in Behandlung, die Einiges an Zusatzqualifikationen hat, z.B.

•Behandlung von kraniomandibulären und kraniofazialen Dysfunktionen (CRAFTA I-III)
•Körperorientierte Sprachtherapie (K-o-s-t®)
•ganzheitliche myofunktionelle Therapie nach S. Codoni
•...
•R.E.S.E.T

Aus meinen gemachten Erfahrungen kann ich sagen, es gibt nicht DIE eine Behandlung bei CMD; bei mir jedenfalls haben viele (Einzel-)Therapien ein gesundes Ganzes ergeben.

VG
Nuuli
 
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