Kavitäten offen lassen - Selbstversuch Zähne nachwachsen lassen

Dann würde ich erstmal Biodentine nehmen, bis sich Deine Unverträglichkeiten gelegt haben. Erst entgiften, dann versorgen.

Hallo Ariella,

was ist denn aus Deinem Versuch geworden? Konnten Zähne bei Dir halbwegs zuwachsen? Mussten doch welche dran glauben? Oder wie gings weiter?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hier nochmal was dazu schreibst.

Ich habe seit einigen Jahren 2 Löcher, zum Jahreswechsel sind durch Milchsäure leider neue dazugekommen. So richtig kann ich mich aber nicht mit neuen Füllungen anfreunden.

Viele Grüße

Liebe Mitgequälte,

eine sehr interessante Sammlung von Infos und Erfahrungen, konnte noch nicht alles lesen, aber ich hoffe, dass sich einige hier melden und weiter berichtet wird. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, kann ich auch einige Dinge erzählen.

Freundliche Grüße

Sehr interessanter Thread!! :wave:

Hallo,

wollte kurz anmerken, daß Biodentine von Septodont kein reines Calciumsilikat ist! Laut Beipackzettel enthält es Tricalciumsilikatpulver Wässrige Calciumchloridlösung und sonstige Bestandteile.

Also wenn ich irgendwo sonstige Bestandteile lese, geht bei mir die Warnlampe an, denn einer dieser "sonstigen Bestandteile" könnte z.B. ein Aluminiumsalz sein!

https://www.septodont.de/sites/de/files/2016-08/Anleit.pdf

Unbedenkliche Füllungen (Zemente) sind meines Wissens nach folgende:

1.
Zinkoxidpulver + Eugenol (manche könnten jedoch eine Allergie gegen Eugenol haben - vielleicht kann man aber zum anmischen andere Öle nehmen?!. (Hab mir Zinkoxidpulver bestellt und werde es mal versuchen mit Kokosöl anzumischen - werde berichten ;-) ).

2.
Zinkoxidpulver + Magnesiumoxidpulver + Phosphosäure (z.B. Harvard Zement). Nachteil ist: es darf nicht in Pulpanähe aufgrund des anfänglich sauren Miliues angebracht werden.

Nachteile: Diese Zemente halten in der Regel nicht sehr lange - ca. ein Monat bis mehrere Monate (Je nach Mischungsverhältnis, Kavität und Beanspruchung).

Vorteile: Man kann die ausgewaschenen bzw. herausgebrochenen Stellen einfach mit einer neuen Schicht "zuzementieren" ohne die ganze Füllung neu machen zu müssen. Es ist möglich die Zemente selbst anzumischen und zu legen. Das Material ist günstig. Außerdem soll das Zinkoxid das Wachstum des Sekundärdentins fördern.

Hallo Pete,

danke für Deine Info. Eine Zahnärztin will bei mir Biodentine verwenden, ich habe bisher fast nur Broschüren vom Hersteller dazu gefunden. Ich wüsste auch gerne, was sich hinter "sonstige Bestandteile" verbirgt.
Wie hast Du diesen Beipackzettel gefunden? Weißt Du, wie man den Hersteller kontaktieren kann? (Im Beipackzettel ist nur eine französische Tel.nr. angegeben, auch keine Email-Adresse - Email geht mir im Zweifel eh zu langsam).
Hast Du ne Ahnung, was das kostet?

Hast Du mal von Mineral Trioxide Aggregate (MTA) gehört?

Viele Grüße

Hallo damdam,

die Beipackzettel suche ich immer wie folgt auf google: Handelsname des Präparats (evtl. noch einen Zusatz wie "Zusammensetzung") und dahinter tippe ich noch filetypedf ein.

So wird sichergestellt, daß nur PDF Dateien angezeigt werden. Beipackzettel sind immer im PDF Format. Und dann muß man halt die verschiedenen Ergebnisse durchforsten, da auch viele unnütze Broschüren dabei sind. Manchmal findet man auch sog. Sicherheitsdatenblätter - diese geben jedoch nicht alle Inhaltsstoffe an (am besten also den Beipackzettel des Herstellers finden).

Bsp. für Harvard Zement: Harvard Zement Zusammensetzung filetypedf

Hier hat man Glück, es ist gleich das erste Ergebnis

Was das Erfragen der "sonstigen Bestandteile" beim Hersteller angeht, so würde ich mir nicht allzuviel davon versprechen. Die können dir alles erzählen, schließlich haben die Pharmaindustrie und (Zahn-)Ärzte Narrenfreiheit.

Mineral Trioxide Aggregate (MTA): Ein Bestandteil davon ist Tricalciumaluminat. Die Formel: (CaO)3·Al2O3.
Tja, leider ist in den MTA auch Aluminium (Al2O3) enthalten :-(

Das Biodentine von Septodont ist offensichtlich auch mit Aluminium angereichert, denn im Sicherheitsdatenblatt auf S.3 steht geschrieben: Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen, zu überwachenden Grenzwerten 1314-23-4 Zirkonoxid (2,5-10%). Zirkonoxid ist ein mit Aluminium angereichertes Material, welches erst nach mehrfachem Brennen einigermaßen stabil sein soll.

https://www.septodont.at/sites/at/files/2016-10/Biodentine_DE.pdf

Hab wieder etwas dazugelernt: Am besten Beipackzettel und Sicherheitsdatenblatt studieren! ;-)

...leider leider enthalten harvard (der normal härtende als auch der schnell härtende) aluminium. ebenso wie trans-lit / translit . einfach mal die hersteller kontaktieren und beharrlich nachfragen. hilft selten aber hin und wieder funktioniert es. ich frag' mich warum diese zemente von ganzheitlichen zahnärzten immer als die bestverträglichste oder biokompatibelste versorgung empfohlen werden. das alu giftig ist wird ausgeblendet und der kreis schließt sich. seufz!

Wenn im Sicherheitsdatenblatt ein kleiner Anteil Zirkondioxid angegeben ist, dann ist noch kein Aluminium enthalten. Nach dem anmischen verbindet sich das Ganze zu Komplexen, die weder löslich sind noch elementare Metalle abgeben können. Ich selber konnte Biodentine in meiner absolut empfindlichsten Phase gut vertragen. Einzig das beim abbinden austretende Calciumhydroxid ging mir 4 Wochen leicht störend durchs Nervensystem. Danach war gut. Harvard Zement hielt bei mir nur Tage. Es bietet sich auch Medizinischer Portlandzement an. Ingesamt hielt diese Versorgung bei mir über 3 Jahre mit zahlreichen Nachbesserungen an insgesamt 8 Zähnen. Ich fand es lohnte sich, weil es viel angenehmer und absolut verträglich ist. Offne Zähne sind dagegen ein Risiko für Karies wegen der schlechten Möglichkeit zu reinigen. Auch waren meine zwar geschlossen zur Wurzel hin, aber sehr empfindlich.

hey freigeist schön daß hier noch jemand an dieser existenziellen sache dran ist! ich selbst habe einige zirkonoxid kronen auf backenzähnen die ausschließlich mit harvard oder translit zement befestigt wurden (halten seit 1,5 und seit 2,5 jahren). ich mache mir über die orale aufnahme von alu aus dem versinterten zirkon die wenigsten sorgen. meine große sorge gilt vielmehr der aufnahme von alu aus den zink phosphat zementen harvard oder translit die beide aluminium oxid und im übrigen auch fluoride enthalten.

aus diesem grund hatte ich ich mich riesig gefreut über biodentine zu stolpern nur um dann doch wieder schließlich auf die mir nicht unbekannte angabe des posten "sonstige bestandteile" ohne deklaration zu stoßen. ich vermute oder befürchte hier natürlich auch alu, fluor, röntgenmarkierer und andere leckere sachen, die branchenüblich wohl in dieser produktlasse vorzufinden sind.
also, große preisfrage: weiß jemand was noch drin ist im biodentine?
und konkret was ist mit aluminium-oxid und fluorid. es schiene ja endlich eine echte alternative darzustellen. ggfs. sogar als endversorgung!!

nachtrag: ...hallo freigeist, du sprachst an, dass deine versorgung damit insgesamt drei jahre hielt. beziehst du dich da auf den medizinischen portlandzement oder auf biodentine? und, welchen medizinischen portlandzement meinst du genau? kannst du mir ein produkt benennen und, weißt du über ggfs "leckere" beimischungen im portland wie alu oder fluor bescheid?
besten gruß!:wave:

Biodentine besteht aus reinem Calciumdisilikat. Portlandcement von Medcem enthält aus Silikaten mit Metallen auch noch Gips. Intuitiv habe ich mich für Biodentine entschieden und anhand meiner Nicht- Reaktion war ich sicher es ist sauber. Zirkondioxid Kronen lassen sich wie eine enge Hülse nur mit Harvard oder ä. Zementen befestigen. Nachteil bei Zirkondioxid ist in meinen Augen die Radioaktivität. Die Zementbefestigung lösst Bakterien ihr Werk unter der Krone verrichten. Biodentine ist leider für die Befestigung zu grobkörnig. Ich habe mich für e- max Keramik von Empress entschieden. Die ist aus Lithiumsilikat und völlig biokompatibel. Der Kleber Relyx von Unicem 3M hat mich überzeugt. Er härtet perfekt aus und durch den Randspalt von weniger als 1/100 mm wäscht er nicht aus.

...hallo spiritusliber...stimmt mir fällt ein die li-disilikat keramik IPS e.max Press habe ich auch zum schluß genommen anstelle zirkon. über medcem bin ich relativ schnell auch gestolpert, ausschlußkriterien für mich sind der, wie hoch auch immer, anzunehmende schwermetallgehalt aber besonders der alu-gehalt.

...ich bin mitlerweile augesnscheinlich etwas schlauer im bezug auf biodentine geworden und wollte meine posts gerade überarbeiten....auf der biodentine seite ist ein sog. handbuch verlinkt, auf seite 72 gibt der hersteller an was drin sein soll:

"im pulver:
Tricalciumsilikat (C3S) - Primarer Hauptbestandteil
Dicalciumsilikat (C2S) - Sekundarer Hauptbestandteil
Calciumcarbonat - Füllmaterial
Eisenoxid - Farbgebung
Zirkondioxid- Radioopazitat

in der flüssigkeit:
Wasser - Hauptbestandteil
Calciumchlorid - Abbindebeschleuniger
Polycarboxylat - Wasserreduktion"

....so weit erstmal so naja, gut. was mir dann doch ziemlich zu schaffen macht: Polycarboxylat - das sind wasserlösliche polymere der acrylsäure, und angeblich sehr schwer bis nicht abbaubar. sie sollen sich in der umwelt und organismen anreichern und dort ihre wie auch immer wirkung haben...arrgh! schade, schade, schade!!

Polycarboxylate sind wie gesagt schwer abbaubar. D.h. wenn abgebunden haben werden sie sich wohl kaum in den Organismus bewegen können. Ich habe irgendwo gelesen, das der gestörte Stoffwechsel die selbst erzeugt und anreichert. Da geht wahrscheinlich um deutlich größere Mengen. Mich würde interessieren warum Du ein Provisorium nehmen willst, wenn Du schon Kronen hast. Wenn Du etwas Besseres als Biodentine findest, dann immer rüber damit, meine Zahnärztin hat großen Bedarf.

...ja genau die schwere abbaubarkeit der Polycarboxylate macht mir das biodentin leider gerade so madig, denn ich würde es gerne als quasi endversorgung nutzen (dauerhaftes provisorium sozusagen). ich möchte alle bedenklichen schadstoffe meiden, und suche daher einen weg am kleber bzw. zement für keramik und zirkon (f. gffs inlays )vorbeikommen.
also, gedanke: wenn Polycarboxylate schwer abbaubar, die matrix des biodentine aber mechanisch, physikalisch oder chemisch lösbar, dann permanente orale aufnahme und anschließende akkumulation im körper (lymphe etc.) und dann hyptothetisch schlimmstenfalls krebs und/oder was ein Polycarboxylat eben sonst noch so drauf hat. allerdings abgefahren, der punkt mit der eigenproduktion desselben im körper...

Wuhu,
eventuell interessant für die Leser-innen hier diese neue Methode (im 3. Drittel): https://www.symptome.ch/threads/kariesloch-selbst-fuellen.142931/post-1276681