CMD: Craniomandibuläre Dysfunktion

Hallo Martinus!
Hallo Marbel!

Ja, da hab ich doch auch gleich mal nach Aqualizer gegoogelt...
Die kann man ja einfach so bestellen. Kann ich mir die einfach so kaufen und benutzen? Wenn das so ist, würde ich mir welche kaufen und ausprobieren.
Mit dieser Knirscherschiene vom Zahnarzt werde ich nicht warm, leider.

PS. Hatte heute wieder Besuch von meiner Nachbarin. Dieser Kontakt tut mir gut! Sind dann wieder schöne Momente.

Bis bald!
Liebe Grüße, Karina
 
Hi Karina,

klar kannst du die einfach kaufen und benutzen. Du darfst aber keine Wunderdinge erwarten, denn es ist ja eigentlich nur ein provisorischer Ersatz, bis eine gute neuromuskulär ausgerichtete Aufbissschiene angepasst ist (das ist etwas anderes als eine bloße Knirscherschiene).

Sicherlich wirst du durch den Aqualizer eine bestimmte Entspannung erreichen, bleibt die Frage, wie dann die Behandlung weiterlaufen würde - bei mir hat sich der Unterkiefer allein durch das häufige Tragen des Aqualizers stark nach vorne geschoben (das geht allerdings zurück, wenn ich ihn dann länger nicht trage). So eine Position sollte dann eigentlich CMD-technisch überprüft und schienentechnisch gehalten werden-

Aber ein guter Anfang ist der A. bestimmt. Was kostet der eigentlich im Internet? Ich habe keine Ahnung, weil ich ihn immer von meiner ZA zugesandt bekomme.

Sonst geht es dir einigermaßen?

Liebe Grüße,
Martinus

@ Marbel: Hi Marbel,
nein, meine ZA meinte eine Erstickungsgefahr besteht nicht. Er sitzt relativ fest und ist eigentlich nicht verschluckbar. Mich stört er in der Nacht nicht.
LG Martinus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Martinus!
Ich hab zum Thema Aqualizer einiges gelesen, bin mir aber unsicher, ob ich das mal probieren soll oder nicht. Möchte nichts falsch machen. Im Internet werden sie zwischen 14,- und 18,- Euro angeboten.
Heute geht es mir richtig schlecht, auf ner Skala von eins bis zehn bin ich heute bei 8,5. Die Nackenschmerzen ziehen bis in die Schultern, hab das Gefühl, da ist irgendwo was eingeklemmt. Dementsprechend doll ist auch der Schwindel, muß dauernd die Augen zukneifen, und prompt kommen die Kopfschmerzen dazu.
Und wenn der Schwindel nie wieder weg geht, das ist doch so kein Leben?!
Bin heute mal wieder auf dem Tiefpunkt, wie du merkst. Warum gibt es nicht einfach eine Wunderpille? Wäre wohl zu einfach.

Ich hoffe, dir geht es gut! Bis bald!
Liebe Grüße, Karina
 
Hi Karina,

da meine neuen Aqualizer heute immer noch nicht gekommen sind, geht es mir auch nicht so blendend. Bei mir sind Schwindel und Benommenheit nun doch auch deutlich mehr geworden.

Leider habe ich momentan eigentlich keine Zeit, ich muss gleich noch was arbeiten. Aber denk bitte nicht, dass der Schwindel nie weggehen wird - think positive:fans: - du wirst Stück für Stück vorankommen und alles wird mit der Zeit besser werden!

Kopf hoch!:wave:

Liebe Grüße,
Martinus
 
Hallo Martinus!
Schön, daß du mir Mut machst. Manchmal brauche ich das auch, aber du kennst das ja alles.
Wird dann ja Zeit, daß deine Aqualizer kommen, oder? Wenn sie aber da sind, wird alles wieder besser. Du hast ja gemerkt, wie schnell das umschlägt.
Das mit den Aqualizern ist zum Glück ja nur vorübergehend. Alles andere wird wohl auch nicht mehr so lange dauern. Und dann bist du einen großen Schritt weiter.
Heute geht es mir noch nicht viel besser, der Nacken quält mich. Habe meine Nachbarin angerufen, die dann auch rüber kam. Konnte ein wenig Ablenkung vertragen. Und dann gehe ich heute zum Briefkasten, und was hol ich da raus?
Ein Autogramm von Udo Lindenberg. Da war ich natürlich happy, hatte schon die ganzen Tage drauf gewartet. Das sind so die kleinen Dinge des Lebens, die einen glücklich machen...:mail:
Machs gut!
Liebe Grüße, Karina
 
Ich habe ein Verständnisproblem.

Und zwar gibt es CMD Ärzte, die behaupten, dass sie in der Lage sind, die optimale Kieferposition auszumessen, die dann durch keine äußeren Einflüsse mehr veränderbar ist und für immer feststeht.
Dazu gehören Losert-Bruggner und viele andere. (Bei L.-B. habe ich kurz angerufen und zumindest es so verstanden).

Dann gibt es andere CMD Ärzte, die behaupten, dass sich die Kieferposition immer wieder verändern kann. Die schicken einen dann zu einem Physio-/Chiro-/osteo-therapeuten um dann die Veränderungen gleich danach immer wieder einschleifen zu lassen.
Dazu gehören z.B. Dr. Plato und Dr. Köneke.

Letzterer betreibt die Webseite cmd-therapie.de: Home. Der Witz ist nun, dass Ärzte aus der Therapeutenliste, bei denen ich war, garnicht so vorgehen, sondern meinen, sie können die Position für immer ausmessen.

Nach ettlichen Telefonaten mit Praxen und Ärzten der beiden "Fraktionen" bin ich immer noch nicht schlauer geworden.

Hat jemand Erfahrungen damit und kann irgend etwas dazu sagen?
 
Hallo Tobi,

ich finde das Vorgehen von Dr. Plato (davon hat mir eine Bekannte berichtet) sehr gut nachvollziehbar. Wenn ich eine Behandlung machen würde, würde ich v ersuchen, einen Arzt zu finden, der so arbeitet.
Dr. Plato schickt seine Patienten ja nach jeder manuellen Behandlung und zu Beginn jeder neuen Behandlungswoche zum Zahntechniker bzw. Zahnarzt, damit der die Schiene einschleift.

Ich kann mir nicht vorstellen,d aß der Kiefer bzw. die Kieferposition nach einer Einstellung dann auf immer und ewig so bleibt. Das kann doch schon allein deshalb nicht sein, weil ja auch immer mal etwas an den Zähnen gemacht wird, was die Kieferstellung auch wieder verändert. Oder: jemand hat eine Knie- oder Hüft-Op, was auch Auswirkungen auf den Kiefer hat. Oder: jemand bekommt Einlagen, die sich auch auf den ganzen Körper, einschließlich Kiefergelenk auswirken.

Mir hat ein Osteopath z.B. gesagt, daß er immer die ganzen Kiefer- und Kopfmuskeln überprüft einschl. HWS, wenn jemand neue Einlagen bekommen hat.

Gruss,
Uta
 
Ich habe mehrere Kostenvoranschläge vorliegen, die reichen von 490€ bis 1800€.
Dr. Köneke wären laut Telefon 2500€ und das teuerste mir bekannte wären bei Losert-Bruggner 5500€ aufwärts.
Da dort meistens noch nicht die Kieferorthopädie mit einbezogen wird (was nur bis zum 18 Lj. von der KK übernommen wird), will ich in erster Linie vermeiden, dass sich das ganze zu einem Fass ohne Boden entwickelt.

Einige rechnen nur die Vermessung privat ab, die Schiene zahlt dann aber die Kasse, andere behaupten, dass die Kasse nur Knirschschienen anfertigt, die aber nicht für die CMD Behandlung ausreichen würden.

Ich habe den Eindruck, dass es hier auch viel um Abzocke geht, ein Zahnarzt berechnet im KV einen Satz von 7,5.

Ich habe noch nie so viele verschiedene Auffassungen und Widersprüche zu einem Thema gesehen.
Uta schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen,d aß der Kiefer bzw. die Kieferposition nach einer Einstellung dann auf immer und ewig so bleibt. Das kann doch schon allein deshalb nicht sein, weil ja auch immer mal etwas an den Zähnen gemacht wird, was die Kieferstellung auch wieder verändert.
An den Zähnen müsste bei mir sogar was gemacht werden, um die korrekte Kieferposition langfristig auch ohne Schiene zu gewährleisten. Gerade durch Zahnfehlstellungen entsteht doch die CMD. In dem Fall müsste dann natürlich auch, je nach Fortschritt der Zahnkorrektur, die Schiene neu angepasst werden, das sehen alle so.
Mir ist aber nicht klar, wieso sich z.B. nach einer Manuellen Therapie an der HWS dann etwas an der optimalen Kieferposition geändert haben soll.
 
Nach dem, was ich jetzt so gelesen habe, entsteht die CMD sowohl durch Zahn- und Bißfehlstellungen als auch durch Probleme mit der HWS und damit der ganzen Wirbelsäule. Bei einer Skoliose z.B. wird der ganze Kiefer mit beeinträchtigt, ebenso wie Hüfte, Knie, das ganze Gestell.

Mal angenommen, das Kiefergelenk hat durch eine Behandlung eine optimale Stellung. Dann kommt ein Unfall, bei dem sich der Patient die Schulter ausrenkt. - Das beeinflußt doch auch das Kiefergelenk!? Oder bei diesem Unfall wird auch der Kiefer verletzt: auch das verändert doch eine Menge.

Cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD) ? Therapie heute: Alle in einem Boot
(zahnarzt-bremen.com/fileadmin/koeneke-schroeder/user/veroeffentlichungen/Manuelle_Medizin_2007-12.pdf)
https://www.skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?t=4561
https://www.elmar-schuerr.de/Kiefer.htm

Gruss,
Uta
 
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Hallo Tobi, Uta und alle,

ich bin ja derzeit bei Dr.-L-B in Behandlung und bekomme nächste Woche meine Aufbissschiene. Genaueres kann ich noch nicht wirklich sagen, aber L-B sucht zumindest zu Beginn eine neuromuskulär ausgerichtete Kieferposition, die mit TENS-Therapie und Atlastherapie bei Prof. H. erreicht werden soll. Ich habe es aber nicht so verstanden, als sei diese Position dann die eine, die der Kiefer immer und ewig einnimmt, sondern es ist zunächst einmal die, in der alle Muskeln des Kiefer- und HWS-Bereichs momentan optimal entspannt sind (überwacht durch Elektroden > Spannungszustand der Muskulatur, der mittels der Elektroden am Bildschirm sichtbar gemacht wird). Trotzdem kann sich im Laufe der Behandlung die Kieferposotion verschieben, die Schiene muss dann jeweils nachgeschliffen werden. Ich werde LB aber nächste Woche nochmal genauer fragen.

Der erste Kostenvoranschlag bei LB war zwar bei mir auch um die 5500€, aber sie macht einen sehr fiktiven, bei dem sie zum Beispiel von 12 Terminen zum Nachprüfen/-schleifen etc. ausgeht. In der Regel werden aber viele dieser Termine NICHT gebraucht, auch weitere Positionen werden oft nicht benötigt. So kann es also durchaus sein, dass die Behandlung am Ende keine 3000€ gekostet hat. Ihre Positionen sind alle sehr fair und transparent, idR rechnet sie keine Position über 2,3fach ab, manche auch 3,5fach, also den üblichen Privathöchstsatz wendet sie nur selten an.

Das Tolle bei ihr ist eine absolut schöne und vertrauenswürdige, lockere und lustige Praxisatmosphäre, die mir jedes Mal total gut tut.

Ich werde ab nächster Woche regelmäßig weiter berichten.

Liebe GRüße,
Martinus

@ Uta: Bei einem Unfall, der eine HWS-Trauma hervorruft, ist eigentlich in fast jedem Fall davon auszugehen, dass auch ein Trauma der Kiefergelenke vorliegt und der Kiefer ebenso zu berücksichtigen ist in der posttraumatischen Behandlung. Übrigens haben L-B und H in dem neuen HWS-Buch ebenfalls einen Artikel zu der Problematik geschrieben: M. Hülse, B. Losert-Bruggner: Schleudertrauma und Kiefergelenk. In: M. Graf, C. Grill, H.-D. Wedig (Hrsg.): Beschleunigungsverletzung der Halswirbelsäule "HWS Schleudertrauma", S. 261-270. Steinkopff-Springer, 2009.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martinus,

danke für deinen Bericht, dann habe ich es wohl doch falsch verstanden bei L.-B., habe nur kurz mit der Sprechstundenhilfe telefoniert.
Dann wird es wohl am sinnvollsten sein, dass ich mir jemanden suche, der zumindest vom Grundsatz so ähnlich vorgeht.

Ich werde nächste Woche nochmal herumtelefonieren und nach den verschiedenen Methoden fragen.

in der alle Muskeln des Kiefer- und HWS-Bereichs momentan optimal entspannt sind (überwacht durch Elektroden > Spannungszustand der Muskulatur, der mittels der Elektroden am Bildschirm sichtbar gemacht wird).
Das klingt vielversprechend. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich dort auch am liebsten hingehen, aber erstens ist es zu weit entfernt und zweitens ist es für mich als gesetzlich Versicherten nicht erschwinglich.

Weißt du, was du dort für eine Schiene bekommen wirst? Ist es eine transparente, die man auf die Unterkieferzähne aufsetzt?
 
Hallo Tobi,

welcher Art die Schiene sein wird, werde ich erst nächste Woche sehen. Es hat kaum Zweck, wenn ich vor dem Termin noch weitere Angaben hier mache, dafür weiß ich zu wenig Genaues über die exakten Behandlungsschritte. Ich werde aber demnächst dann detailliert über den Ablauf berichten, nach Möglichkeit auch mit den Fachbegriffen der verwendeten Methoden.

Vielleicht eines noch zur Bissnahme in neuromuskulär entspannter Position, die letzte Woche stattfand (wobei ich wegen meines löchrigen Gehirns nicht ganz sicher bin, ob ich nicht manche Schritte auch verwechsle):

1. Anbringung von Klebeelektroden im Bereich der Kaumuskulatur und Nackenmuskulatur

2. Übertragung der Daten über den Spannungszustand der Muskeln an den Computer, Test verschiedener Kieferpositionen mit Biss, Aufzeichnung von Bissdiagrammen (Kurvenverläufe) im PC

3. Anfertigung eines Silikonabdrucks der Zahnoberflächenmit schnellhärtendem Material

4. Fahrt zu Prof. H., dort Atlastherapie zur weiteren Entspannung der Nackenmuskulatur

5. Rückfahrt zu Praxis LB, Rückfahrt mit dem Wasserkissen "Aqualizer" zwischen den Zähnen, Verbot des Kieferschlusses bis zur Anfertigung des folgenden Abdrucks!

6. In Praxis LB Überprüfung des Spannungszustandes der Muskulatur => wesentlich besser als vor Atlastherapie und der Kieferschließbewegung OHNE direkten Zusammenbiss der Kiefer (nur mit Wasserkissen!!)

7. 1 Stunde niedrigfrequente Tens-Therapie der Kiefer- und Nackenmuskulatur mit optimal auf Therapiebedürfnisse eingestellter Stromstärke (Assistent hielt Finger zwischen meine Schneidezähne, wenn Zähne leicht rythmisch "zubeißen" :), optimale Tens-Stärke) mit Wärmekissen im Nacken eine Stunde im Relaxsessel

8. erneute Überprüfung des Spannungszustandes der Muskulatur nach der Tenstherapie und Überprüfung der Beckenstellung durch Priener Hüftabduktionstest (erstmals OPTIMALWERTE erreicht!!)

9. Aufzeichnung der Optimalkurven am PC

10. Endgültige Bissnahme der Bestposition mit Kunststoffmasse

11. Gegentest nach Abdruck mit Zubeißen ohne Wasserkissen

Glaub das wars dann. Alles in allem war ich insgesamt ca. 3 Stunden bei LB und H.

Ich trage seitdem weiterhin nachts den Aqualizer. Nacken und Kiefer sind nach wie vor wesentlich entspannter. Die Bissposition verschiebt sich. Interessante Entwicklung: Während ich vor Behandlung links bei Biss immer einen leichten Spalt zwischen den Backenzähnen hatte, ist dieser manchmal nun rechts oder ganz verschwunden!

Soviel erstmal, nächste Woche dann mehr.

LG Martinus
 
Hallo, ich bin ganz neu und lese mit großem Interesse Eure Beiträge, vor allem die von Martinus und Tobi zu CMD. Ich beginne im Januar eine ähnliche Behandlung wie Martinus und würde mich gerne darüber austauschen, da ich auch sehr verunsichert bin und schon einige Behandlungen hinter mir habe, die aber nicht den gewünschen Erfolg gebracht haben und mich viel Geld gekostet haben. Meine Probleme werden durch Zahnersatz verursacht, und dadurch wurde meine ganze Bisslage verändert. Meine Beschwerden reichen von Tinnitus, Ohrenschmerzen. Sprachprobleme, Schluckbeschwerden, Schwindel,
Halswirbelsäule, Taubheitsgefühl an den Fingern, Schlafstörungen bis zu Bandscheibenproblemen. Ich habe eine Kopfvorhaltung enwickelt, da sich durch den Zahnersatz eine Kopfvorhaltung eingestellt hat weil es zu einer Unterkieferrückverlagerung kam, durch falsch gemachte Prothetik. Es ist eine teleskopierende Oberkieferprothese und durch die Doppelkronentechnik ist offensichtlich meine Vertikaldimension zu hoch geworden. Ich habe zahlreiche Behandler hinter mir und enorme Kosten zu tragen, da Funktionsdiagnostik nicht im Leistungskatalog der GKV enthalten ist und wie Tobi richtig beschreibt, es sehr unterschiedliche Ansätze gibt und die Kosten nach oben hin offen sind. Ich trage derzeit auch einen Aqualizer der mir im Moment sehr hilfreich ist. Martinus, du kündigst einen Bericht über Deine Behandlung an, aber Dein letzter Beitrag war am 12.12.2008 und leider war bis dto. nichts mehr von Dir zu lesen. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen, da CMD leider noch nicht sehr bekannt ist und viele ZA das Krankheitsbild nicht so recht einordnen können und es sehr viele unterschiedliche Aussagen gibt. Alle Einschleifmaßnahmen und Bisserhöhungen haben meine Situation um ein vielfaches verschlimmert. Würde mich sehr über einen Austausch freuen und grüße alle ganz herzlich.

Amparo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Amparo,

verstehe ich dich richtig, dass du vorher überhaupt keine Probleme hattest, aber erst nach dem Zahnersatz hat sich die ganze CMD Problematik entwickelt?

Magst du etwas genauer erzählen, wie deine bisherigen Behandlungen aussahen? Ging vielleicht die Anfertigung der Schiene auf Kasse? Es gibt nämlich ZÄ, die berechnen die Vermessung privat, aber die Schiene dann auf Kasse. Nach meinen Informationen ist das aber nicht ausreichend, CMD ist, wie du schon sagtest, nicht im Leistungskatalog der KK und daher muss wohl alles privat gemacht werden.
Vielleicht kannst du hier sogar mal die Gebührennummern deiner letzten Behandlungen reinschreiben? Für die Vermessung sind das meistens die 800er. Das würde vielleicht einen Vergleich des ganzen erleichtern.
Ich habe 3 Kostenvoranschläge vorliegen und die ähneln sich alle erheblich.

Eigentlich bin ich in der gleichen Situation wie du, nur das ich noch kein Geld unnötig ausgegeben habe. Das will ich eigentlich auch vermeiden, lieber gleich etwas teurer und dann vernünftig.
 
Hallo Tobi,

meine CMD hat sich tatsächlich zeitgleich mit dem Zahnersatz eingestellt. Hatte auch ein Gutachten hinter mir, das aber leider auch keinen funktionellen Hintergrund hatte. Wußte ich damals alles nicht! Ich war auch ziemlich hilflos und hatte nicht die nötigen Hintergrundinformationen und wurde in die Psychoschublade gesteckt. Frauen wird gerne unterstellt, sie hätten ein psychosomatisches Problem mit Prothetik. Meine Bisslage hat sich von einem Kopfbiss in einen Distalbiss verwandelt, dadurch auch die Unterkieferrück-
verlagerung. Ist einfach alles viel zu groß geworden. Die Prothese wurde in der Mitte getrennt, dann wieder zusammengefügt, eine Bisserhöhung hat statt-
gefunden (obwohl der Biss eigentlich schon viel zu hoch war), wieder runter-
geschliffen, eine Unterkieferschiene getragen, die von der Kasse übernommen wurde. Auch eine Oberkieferschiene gehört zu meiner Grundausstattung. Dies alles waren Maßnahmen, die ich selber bezahlt hatte, da sie außerhalb der Gewährleistung stattgefunden haben, da ich mir lange Zeit einreden ließ, dass alles in Ordnung ist und der Gutachter auch nichts gefunden hätte. Eine Dir-
funktionsdiagnostik mit Schiene sollte mich 790.-- € kosten, die ich aber nicht tragen konnte, da sie die Probleme um ein vielfaches verschlimmert hat und auch nur eine elektronische Vermessung stattgefunden hat und keine Tens-Behandlung der Muskulatur. Diese Kosten konnte ich abwenden, da mir auch kein Kostenvoranschlag vorlag und dieses Gerät bei meinem ZA offensichtlich getestet wurde. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, läßt man sich auf solche Dinge ein. Die nächste Behandlung fand bei einem ICCMO-
Zahnarzt statt und es gab Aufzeichnungen der Muskulatur, Tensbehandlung und eine Myozentrikschiene. Ich konnte auch diese Schiene nicht tragen, da sie - hatte ich leider erst später erfahren - 5 Tage nach der Tensbehandlung eingesetzt wurde und sich die Muskulatur dadurch wieder auf die erzwungene Bisslage eingestellt hatte und mir die Schiene erhebliche Probleme bereitet hatte. Der Heil- und Kostenplan für die bevorstehende Behandlung im Jan. liegt bei 3.000 € und besteht fast auschließlich aus 800er Nr. Es ist auch eine Privatpraxis, wo ich fast keine Möglichkeit sehe die Kosten von der KK erstattet zu bekommen. Meine Erfahrung mit Zahnärzten in Sachen Funktionsdiagnostik für Kassenpatienten ist mehr als erschreckend und daher wende ich mich an eine Privatpraxis, in der Hoffnung an einen funktionsdiagnostisch besser ausgebildeten ZA zu geraten. Es ist sehr schwer für einen Patienten mit dieser Problematik einen geeigneten ZA zu finden. Ich kann nicht überprüfen, welche Kenntnisse und Erfahrungen bei einem ZA vorliegen und vielen ZA ist die Problematik nicht mal bekannt. Es gibt einen interessanten Artikel von Prof. Kopp Stefan, Zahnarztkalender bei Google der hoffen läßt, dass sich GKV mehr für diese Problematik interessieren, da es viele therapieressistente Patienten gibt mit diesem Krankheitsbild. Leider werden von den GKV nur die Symtome behandelt, aber nicht die Ursache.
Lieber Tobi, ich beschreibe Dir noch die Behandlung, die wie folgt aussieht:

In unserer Praxis begegnen wir diesem Beschwerdekomplex mit dem Therapiekonzept der Cranio-mandibulären Orthopädie. Diese ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Ursachen, den Diagnosen nd der Therapie von chronischen Schmerzen beschäftigt, welche aus Fehlbißstellung, Körperfehlhaltung und chronische muskulärer Hyperaktivität hervorgehen.

Um diesen Teufelskreis der schmerzhaften Symptome zu unterbrechen und schließlich aufzulösen, stützen wir uns bei Ihrer funktionellen Behandlung auf 3 Säulen.

1. Sie erhalten einen herausnehmbaren Aufbißbehelf so wie er ihnen beim Untersuchungstermin bereits gezeigt wurde. In welcher Zeitdauer dieser zu tragen ist, werde ich im einzelnen noch mit Ihnen festlegen. Nur soviel gilt grundsätzlich: Je öfter desto besser. Betrachten Sie einen Aufbissbehelf als eine "Einlage" um einen Fehlbiß, eine Knirsch-oder Preßposition des Unterkiefers zum Oberkiefer zu verhindern und so Zähne, Kaumuskulatur und Kiefergelenke zu entlasten.

2. Die zweite Säule ist die T.E.N.S. - Therapie (Transkutane Elektor-Neuro-Stimulation) Sie hilft uns um verkrampfte, schmerzhaft verspannte Muskeln relativ schnell zu entspannen. Es handelt sich dabei um eine Reizstromtherapie, bei der die Kaumuskulatur kurzfristig zur minimalen Kontraktion gebracht wird (für etwa 0,5 Millisekunden alle 1 - 2 Sek.). Danach sinkt der Unterkiefer wieder locker in seine Ausgangslage zurück. Dieser Pumpeffekt führt nach 30 Min. zu einer wirksamen Entspannung der Muskelfasern, einer verbesserten Versorgung mit Nährstoffen und einem vermehrten Abtransport von Stoffwechselprodukten, Der Teufelskreis zwischen Fehlfunktion, Verspannung und Schmerz kann damit wirksam unterbrochen werden und meist tritt eine rasche Schmerzlinderung ein.

3. Wie oben bereits erwähnt, ist bei schmerzhaften Veränderungen der Kaumuskulatur in den meisten Fällen auch eine Fehlfunktion und/oder Fehlhaltung im Bereich der Muskulatur des gesamen Kopfes, des Halses, des Nackens, ja manchmal der gesamten Wirbelsäule zugeschaltet. Deshalb ist es von enormer Wichtigkeit, daß erfahrene Therapeuten der Wirbelsäule sog. Osteopathen Sie begleitend behandeln, ggf. auch nach vorheriger orthopädischer Untersuchung. Diese sind bei mir im Hause bzw. in der Praxis tätig. Sie werden je nach individueller Therapieabsprache mit mir im Abstand von einer oder mehreren Wochen behandelt, anschließend kontrolliere ich Ihren Aufbissbehelf und korrigiere diesen bei entsprechendem Bedarf. Auf diese Weise eliminieren wir im Laufe von ca. 3 - 4 Monaten alle am Geschehen beteiligten Fehlfaktoren bis Sie schmerzfrei sind und eine sichere Bißlage auf der Schiene einnehmen können. Es handelt sich also um einen ganzheitlichen Therapieansatz. Zum Abschluß dieser sog. funktionellen Vorbehandlung werde ich nochmals T.E.N.S, gestützte Bißnahme durchführen und Modelle Ihres Ober- und Unterkiefers schädelbezüglich montieren. Anschließend erfolgt eine Analyse der Zuordnung des Unterkiefers zum Oberkiefer. Erst zu diesem Zeitpunkt wird es möglich sein festzulegen welche zahnärztlichen Maßnahmen nötig werden, um Ihnen eine schmerzfreie, stabile Bißlage wieder zu geben.

So lieber Tobi, jetzt ist es ein langer Bericht geworden, aber ich denke die Nummern alleine sagen noch nicht so viel aus wie die Beschreibung der Behandlung. So ist meine Erfahrung derzeit.

Liebe Grüße

Amparo
 
vielen Dank für deinen Bericht Amparo.

Ich frage mich, wie ZÄ, die ohne TENS arbeiten, zu einer maximalem Entspannung der Muskeln kommen wollen. Da müsste man nochmal nachfragen, viele arbeiten ja ohne TENS und messen auch nicht die Muskelspannung nach, das scheint mir fragwürdig.
Oft wird auch behauptet, dass eine Scharnierachsenbestimmung unzureichend sei, die meisten machen es aber so.
 
Hallo Tobi,

ich zitiere: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde - DGZMK betonte, dass die Therapie der durch "falschen Biss" hervorgerufenen Beschwerden Sache der Zahnmedizin ist. Doch seien sich viele Zahnärzte dieser Verantwortung nicht bewusst. Nicht nur das: Ein großer Teil der Probleme ist durch Zahnmedizininer mit verursacht. 70 Prozent aller Fehlstellungen sind iatrogen durch eine falsche zähnärztliche Behandlung induziert", kritisiert er.

Erschreckende Zustände
Meyer warnte vor der "Schmalspur", auf die sich die moderne Zahnmedizin begeben hat, indem sie sich vorrangig auf ästhetiche und kosmetische Aspekte konzentriert. Beidauerlicherweise sei nicht allen Zahnärzten die Wechselbeziehung zwischen Kaufunktionsstörungen und neuromuskulärer Symptomatik bekannt". Es sei fatal, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz der Zahnmediziner zu einer professionellen Funktionsdiagnostik und -therapie in der Lage ist. Ende Zitat.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dies voll und ganz bestätigen. "Ist der Biss erst ruiniert, pfuschts sichs weiter ungeniert". Es gibt sicherlich auch rein gewinnorientierte ZA, die vielleicht auch nur einen Schnellkurs belegt haben und dann funktionsdiagnostische Leistungen anbieten. Auf das "Pferd" CMD springen gerade viele auf und ich kann nicht überprüfen, welche umfangreichen Erfahrungen der Behandler hat. Die Krankheit ist erst seit 2005 offiziell von der DGZMK anerkannt worden und es gibt noch genügend ZA die einen muskulären Zusammenhang der Problematik leugnen. Die haben ihre Funktionskenntnisse aus den 50er Jahren und lassen sich auch nicht davon abbringen. Neue Erkenntnisse werden erst belächelt, dann heftig umkämpft und dann als Selbstverständlichkeit übernommen. Bis dahin ist, denke ich noch ein langer Weg.

Grüße Amparo
 
Hallo an alle CMD geplagten,

habe folgendes gefunden:

Sieg nach Punkten für die Funktionstherapie

Rechsstreit klärt Erstattungsansprüche von Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden.

(pressepox) München, 06.11.2008 - Ein Rechtsstreit zwischen Privatpatient und Versicherungsunternehmen vor dem Münchner Amtsgericht hat Grundsatzfragen geklärt:

Die zahnärztliche Funktionsdiagnostik und -therapie zählt zu den anerkannten Heilmethoden, der Versicherer muss die Kosten 100prozentig erstatten. Darüber hinaus können Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden auch bei anfallenden Zahnersatzlösungen auf mehr Erstattung hoffen. Es steht nun fest, dass in diesen Fällen eine begleitende Funktionstherapie medizinisch dringend geboten ist. Kurz vor Urteilsverkündung im April lenkte das Privatversicherungsunternehmen ein. Es wird dem klagenden Patienten sämtliche Kosten für Zahnarzt und Zahntechnisches Labor in Höhe von knapp 3.400 Euro erstatten.

"Eine solche Rechtsauslegung schafft mehrfach stabile Verhältnisse. Das kann eines Tages auch die Ansprüche gesetzlich Versicherter berühren", bestätigte Professor Jürgen Nauschütt, der mit seiner Münchner Kanzlei den Fall durchgefochten hat. Die zahnärztliche Funktionstherapie ist eine Heilmethode für Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden. Diese rühren meist von einem Fehlbiss her, bleiben oft jahrelang unerkannt und verursachen häufig Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen.

Drei Jahre fachliche Auseinandersetzung

Ein prall gefüllter Ordner liegt vor Professor Nauschütt und Rechtsanwalt Marc Sperrer. Darin bündelt sich eine umfangreiche außergerichtliche Korrespondenz, viele Erklärungen und fachliche Aufbereitungen aus über drei Jahren, Gerichtsakten inklusive. "Wenn uns Fälle dieser Art begegnen, haben wir bislang über die außergerichtliche Verständigung gute Ergebnisse erreicht", so Sperrer. Die Münchner Kanzlei arbeitet als Partner für ein bundesweites zahnärztliches Netzwerk, das intensiv mit der Funktionsdiagnostik und -therapie arbeitet.

Doch 2005 wünschte ein Privatpatient die juristische Klärung und schuf so, ausgestattet mit Rechtsschutzversierung eine völlig neue Ausgangslage. Trotz vergleichsweise geringen Streitwerts blieben die Anwählte jahrelang beharrlich am Ball, um ein Grundsatzurteil herbeizuführen. Mit dem vorliegenden Ergebniss öffnen sich für unzählige Patienten die Schranken zur Funktionstherapie, einer erfolgreichen Heilmethode bei Kiefergelenkbeschwerden.

Durchweg pro Funktionsdiagnostik

Es steht nun juristisch fest, dass sich diese Heilmethode nicht mehr grundsätzlich gegen schulmedizinische Lösungen, die vergleichbar nicht existieren, ausspielen lassen muss. Dafür sind die Aussichten auf Heilerfolg zu gut begründet.

Darüber hinaus kann ein zahnärztlicher Funktionstherapeut durchaus die erforderliche medizinische Notwendigkeit anzeigen, ohne dass dabei, wie von der beklagten Versicherung angeführt, möglicherweise Eigeninteresse ins Spiel kommt.

Noch wichtiger können die Ergebnisse des Rechtsstreits in punkto Zahnersatzlösungen werden. Denken Patienten darüber nach und leiden gleichzeitig unter Kiefergelenkbeschwerden, ist eine therapie sogar dringend geboten, wie der vom Amtsgericht bestellte Sachverständige wiederholt dargelegt hat. "Die Argumente des Sachverständigen und der bemerkenswerte Einsatz einer Richterin, in die besondere medizinische Problematik einzusteigen, waren für die Sache ein Glücksfall", konstatiert Professor Nauschütz, Versicherungsexperte und seit über 20 Jahren im Medizinrecht tätig. Er geht davon aus, dass davon alle Patienten mit Kiefergelenkbeschwerden profitieren und der Wandlungsprozess auch vor den gesetzlichen Versicherungen nicht Halt machen wird.

Therapiekonzept mit Standards

Funktionsdiagnostiker und Zahntechniker Franz Weiß, der das zahnärztliche Netzwerk betreibt und das verhandelte Therapiekonzept entwickelt hat, sieht seinen Ansatz gleich mehrfach bestätigt: "Die zahnärztliche Funktionsdiagnostik und - therapie setzt ursächlich an. Ich sehe tägtäglich, wie das Patienten mit Kiefergelenkbeschwerden hilft, die eine jahrelange Odyssee hinter sich haben. Zudem haben wir für unser Therapiekonzept, die DROS-Therapie, ein standardisiertes Verfahren erarbeitet. Das hilft nicht nur dem zahnärztlichen Funktionstherapeuten, sondern gibt auch den Versicherungsgesellschaften einen guten, nachvollziebaren Einblick. Wir machen zunehmend gute Erfahrungen damit", lautet sein Resümee.

Ende Zitat

Gruß Amparo
 
Hi,
da geht es ja um einen Privatpatienten. Ich fürchte, für gesetzlich Versicherte hat das wenig Bedeutung.
 
Hallo Tobi,

man geht davon aus, dass davon alle Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden profitieren werden und der Wandlungsprozess auch vor den gesetzlichen Versicherungen nicht Halt machen wird.

Wir kommen halt mal wieder später dran!!!!!!!!!!!!

Gruß Amparo
 
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