Zahntaschenreinigung ja oder nein

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Kennt einer von euch das Problem, dass ein Druckschmerz am unteren Kieferknochen permanent auftritt? Der Arzt hat da was rein gespritzt (Ein Medikament - Name weiss ich nicht) aber es tritt leider keine Besserung ein. Jetzt hat der Zahnarzt dazu geraten eine Zahntaschenreinigung zu machen. Hat das einer von euch mal gemacht und wieviel bringt sowas wirklich?

Auch hier danke für alle Tipps schonmal im vorraus!
 
Hallo Larz,

war es vielleicht eine Heilinjektion (Procain)?

Das wird wohl eine Parodontosebehandlung sein.
Die Leute die ich kenne, bei denen so eine Behandlung gemacht wurde, haben auf Dauer damit keine Ruhe bekommen, oft muss es halbjährlich oder jährlich wiederholt werden.
Wenn sich das Zahnfleisch vom Zahn löst ist etwas mit den Zähnen oder dem Kiefer grundlegend nicht mehr in Ordnung. Ich würde da eher nach den Ursachen suchen. Eine Paodontosebehandlung ist auch wieder nur eine Symptombekämpfung.

Zahnfleischtasche
engl.: periodontal pocket, gingival sulcus; Spaltraum zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch, welcher in Form des (Gingival-)Sulkus bei jedem Zahn als "Furche" besteht.
Bei entzündlichen Parodontalerkrankungen kann sich eine "Tasche" auf zwei Arten bilden:

* Anschwellen des Zahnfleischrandes (Gingivalsaum) = Bildung einer "Pseudotasche"; typisches Begleitsymptom bei einer Gingivitis

* Ablösung des Epithelansatzes und Verschiebung zur Wurzelspitze hin = "echte Tasche"; typisches Begleitsymptom bei einer Parodontitis
In dieser Tasche setzen sich - da der natürlichen und mechanischen Reinigung nicht mehr zugänglich - Konkremente an der Wurzeloberfläche fest. Weiter kommt es zu einer Besiedlung mit überwiegend anaerobischen Bakterien. Als Folge tritt eine Entzündung mit dem Begleitsymptom "Zahnfleischbluten" auf. Bei Nichtbehandlung kann sich z.B. ein Taschenabszess entwickeln.

zahnärztliche Behandlungen - Main-Frame

Liebe Grüße
Anne S.
 
... ist ja schon wieder eine Weile her dass diese Frage gestellt wurde, aber für diejenigen die die gleiche Frage hätten: Ich habe einmal so eine Behandlung bekommen, weil so der Zahnarzt, dies damals Vorgeschrieben sei, neue Regelgebung bei uns für Zahnärztliche behandelung/prävention. (nicht in D/CH/Ö).

Bevor diese Behandelung hatte ich eigentlich keine Probleme, seitdem aber doch, und auch noch ziemlich Lange. Es hat bei mir mehr Schlechtes als Gutes getan. Meine Mutter bekam die gleiche Behandelung, und bei Ihr auch das gleiche Ergebnis, seitdem lange Zeit mehr Probleme, mehr Empfindlichkeit usw. Es scheint mir eher so dass durch dieses schädigen des Zahnfleisches bei der "Reinigung" mit Verletzungen vom Zahnfleisch die Infekte eher hineingebracht/verbreitet werden als das damit tatsächlich etwast entfernt oder gesaubert werd. Ausserdem ist es schmerzhaft, und bleibt es das auch lange nachher.

Ich habe seitdem diese Behandelungen (die "absulot und sehr dringend" nötig wären, laut behandelde Zahnartzte und Parodontologe) nicht mehr gemacht, und jetzt fast 10 Jahre später ist es überhaupt nicht schlimmer geworden so wie die Profezeiten. Eine anti-biotikakur einige jahre danach hat mehr geholfen.

Wie ich verstanden habe sind die auch jetzt so langsamerhand wieder anderer meinung bei uns bezüglich diese behandelungen.

Ich rate nicht direkt gegen meinung von Zahnartzt zu gehen, vielleicht erstmals Abwarten und wenn da wirklich vortschreitende Verslechterungen sind doch was zu machen, oder eine "Second Opinion" holen dazu. Ausserdem gibt es vieles wass man selber tun kann um's Zahnfleisch gesund zu halten und könnte da eine andere Ursache wie z.B. vit. B12 mangel bestehen.

Kim
 
Hallo Larz,

die "Zahntaschenreinigung", wie Du geschrieben hast, klingt für mich auch nach Parodontalbehandlung.

Ich habe jetzt im Abstand von je etwa eineinhalb Jahren schon mehrere solcher Behandlungen hinter mir. Der Erfolg war nie von Dauer trotz gutem Zähneputzens. Selbst mein Zahnarzt bestätigte mir, daß ich gut putze. Nur hasse ich das tägliche Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide. Die ersten drei Monate nach einer Parodontalbehandlung geht es, dann läßt mein Engagement spürbar nach.

Du bist noch jung, wie ich aus Deinem Profil sehe. Probiere es ruhig einmal mit der Parodontalbehandlung. Mit sehr guter Zahnpflege (am besten gründliches Zähneputzen nach jeder Mahlzeit) und täglichem(!) Reinigen des Interdentalraums (am besten abends vor dem Schlafengehen) hast Du vielleicht eine Chance.

Viele Grüße

Jürgen
 
Hallo Larz.
In meinem Gebiss gibt es eine Problemstelle, an der vor einigen Jahren eine Zahntaschenreinigung durchgeführt wurde.
Seither habe ich dort Ruhe.
Spülungen mit Salzsole wären einen Versuch wert, auch auf lange Dauer eine gute Art der Mund - und Zahnpflege.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Larz,

Zum Glück gibt es also auch gute Erfahrungen damit, sogar 2:1, und dazu noch guten Rat wass du dazu noch machen kannst, den ich auch nur zustimmen kann. :)

Das gründliche Putzen ist näturlich wass gemacht werden soll, ich möcht da noch hunzufügen, (nicht zu hart drücken mit Zahnbürste), zwar wie dir geraten wurde nach jeder Mahlzeit putzen, aber nicht direkt, sondern nach eine Viertel- oder Halbe Stunde. In's besondere wenn du z.B. auch Fruchtsaft getrunken hast.
Warum? Weil die Säuren (evt. in Mahlzeit oder in ('s Besondere in bestimmte) Getränke den Zahnglazur weich machen, und es dünner werd durch sofortiges Putzen.

Hoffe es klappt, und wünsche blinkende Zähne :D

LG
Kim
 
hallo larz und andere:)

bei der ganzen sache mit parodontose, parodontitis (pa), gingivitis und zahnstein ist es wie mit der karies. naürlich hat es einen großen ererbten anteil, "anlagebedingt" würden das einige nennen. doch an diesen anlagen ist nichts zu ändern. das was jeder selbst beeinflussen kann, ist die ernährung und die zahnpflege. und wer mit "pa" oder karies probleme hat, kann sich entscheiden, die geduld und die disziplin einer sehr effektiven zahnpflege aufzubringen. damit ist aus meiner sicht und erfahrung jede noch nicht zu weit fortgeschrittene pa-erkrankung in den stillstand zu bekommen. stillstand heisst, dass nicht noch weiter knochen abgebaut wird.
ein entsprechendes pdf mit einer deutlich disziplin fordernden pflegeanleitung habe ich eingestellt. gesunde zähne lebenslang oder so ähnlich.
wenn du die entsprechenden anlagen "für" pa-probleme hast, hast du nur die wahl zu entscheiden, mindestens einmal tägich zahnseide zu verwenden oder immer wieder probleme mit deinen zähnen zu haben.
wenn du hier liest, was probleme mit den zähnen alles für symptome hervorrufen können, ist das vielleicht mehr motivation, sich selbst für die gesundheit seiner zähne einzusetzen.

einen schönen ostermontag
fm:)
 
Hallo zusammen,

ich greife das Thema nochmals auf, weil ich gerne eine Info im Namen meiner Mutter hätte.

Sie hat nur noch im Unterkiefer einige Zähne und der Zahnarzt möchte diese überkronen bzw. die Lücken schließen. Zuvor besteht er allerdings auf eine Paradontosebehandlung.

Die Behandlung ist so geplant: Unter lokaler Betäubung wird das Zahnfleisch zurückgeklappt und gereinigt. Dann soll meine Mutter sich einige Tage die Zähne nicht putzen und dafür eine Mundlösung ("Hexa...") benutzen.

Meine Mutter sträubt sich sehr gegen diese Behandlung, und da ich hier keine ähnliche Schilderung gefunden habe, wüsste ich gerne von euch, was ich davon haltet.

Gruß, Monzo
 
hallo,
eine zahnersatzbehandlung im rahmen der gesetzl krankenversicherung schreibt -wenn die situation es erfordert- genau diese reihenfolge vor,.. erst pa-behandlung, dann zahnersatz,..
dass man die ersten tage nicht mechanisch reinigen soll, ist auch normal, kann der entsprechende behandler aber sicher nochmal erklären

gruss fm:)



Hallo zusammen,

ich greife das Thema nochmals auf, weil ich gerne eine Info im Namen meiner Mutter hätte.

Sie hat nur noch im Unterkiefer einige Zähne und der Zahnarzt möchte diese überkronen bzw. die Lücken schließen. Zuvor besteht er allerdings auf eine Paradontosebehandlung.

Die Behandlung ist so geplant: Unter lokaler Betäubung wird das Zahnfleisch zurückgeklappt und gereinigt. Dann soll meine Mutter sich einige Tage die Zähne nicht putzen und dafür eine Mundlösung ("Hexa...") benutzen.

Meine Mutter sträubt sich sehr gegen diese Behandlung, und da ich hier keine ähnliche Schilderung gefunden habe, wüsste ich gerne von euch, was ich davon haltet.

Gruß, Monzo
 
Danke für die Antwort, Froschminister!

Die Vorgehensweise des ZA ist also nicht ungewöhnlich, das ist beruhigend zu lesen!

Wie sieht es mit der allgemeinen Verträglichkeit der Materialien aus, die für die Parodontosebehandlung verwendet werden (in der Praxis, sowie die Lösung für Zuhause)? Hat jemand schlechte Erfahrungen damit gemacht? Meine Mutter hat stärkere Probleme mit der Mundschleimhaut und fürchtet eine heftig brennende Reaktion.

Gruß, Monzo
 
Hallo Monzo,

ich kenne Zahnärzte, die geäußert haben, dass Sie noch nie einem überkronten Zahn erlebten hätten, bei dem es nach dem Herunternehmen der Krone nicht gegammelt oder gestunken hätte.

Wahrscheinlich wird deine Mutter auch nicht mehr ganz so jung sein, nehme ich jetzt einfach einmal an..............
Die gesündere Lösung, wäre wahrscheinlich auf Kronen zu verzichten.

Ein Allergietest auf das Kronenmaterial sollte auf jeden Fall sein.

Liebe Grüße
Anne S.
 
bei mir war vor etwa 20 Jahren eine Parodontosebehandlung angesagt,
weil ich Taschen bis zu 8 mm Tiefe hatte.

alle Zähne wurden behandelt, nicht nur einzelne.

bereits recht bald danach zeigte sich eine deutliche Besserung.

ich hatte später dann nur noch 2 - 3 mm tiefe Taschen,
ein deutlicher Behandlungserfolg also, und das blieb bis heute so.

LG
Gina
 
Hallo Gina,

das freut mich, wenn Du Erfolg hattest.

Vor 20 Jahren warst Du aber auch noch um einiges jünger.

Viele in meinem Bekanntenkreis, die über 40 sind, lassen diese Behandlung entweder jährlich oder alle zwei Jahre über sich ergehen, weil sich eben kein bleibender Erfolg einstellt.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Wahrscheinlich wird deine Mutter auch nicht mehr ganz so jung sein, nehme ich jetzt einfach einmal an..............
Die gesündere Lösung, wäre wahrscheinlich auf Kronen zu verzichten.

Danke Anne und Gina für eure Antworten!

Ja, meine Mutter ist inzwischen über 60. Wie sehen die Chancen auf eine erfolgreiche Parodontosebehandlung in diesem Alter aus?

Wenn es besser wäre, auf Kronen zu verzichten, was wäre dann die gesündere Lösung: Voll-Prothese?

Ein anderer Zahnarzt, bei dem sie sich eine zweite Meinung eingeholt hat, riet zum Ziehen aller unteren Zähne bis auf die Schneidezähne, die allerdings auch schon leicht wackeln. Die Schneidezähne sollen dann das Teilgebiss tragen.

Wisst ihr etwas zur Verträglichkeit der Salbe und der Lösung, die für die Parodontosenbehandlung verwendet werden?

Schönen Gruß,

Monzo
 
Hallo Anne :)

jup. als ich überlegte, wann die Behandlung war und dann auf vor 20 Jahren kam,
da dacht ich "kann ja wohl nich sein" .. Mensch, die Zeit vergeht ... :schock:

Viele in meinem Bekanntenkreis, die über 40 sind, lassen diese Behandlung entweder jährlich oder alle zwei Jahre über sich ergehen, weil sich eben kein bleibender Erfolg einstellt.

da sind wir dann wieder beim ganzheitlichen Ansatz:
vielleicht wäre erstmal ein Aufbau generell gut, bevor man an etwas Spezielles herangeht.
also einfach mal die Körperkräfte unterstützen,
denn die machen ja eh letztlich die eigentliche Arbeit und nicht irgendeine Behandlung.


Hi Monzo :)

wenn ihre Schneidezähne schon wackeln, dann werden sie wohl kaum einen Zahnersatz tragen können.
von Leuten, die schon viele Zähne verloren haben, hab ich meist gehört, daß sie nach viel Heckmeck
dann doch eine Vollprothese haben machen lassen, weil sie das Theater einfach leid waren.
es ist halt eine ziemliche Überwindung, also gefühlsmäßig. sollte man nicht unterschätzen.
aber wenn die neue Prothese dann erstmal da ist und man sich daran gewöhnt hat ...


LG
Gina
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Monzo,

............die Vollprothese ist sicher nicht die eleganteste Lösung aber sicher die Gesündeste.

Eine Prothetik auf Scheidezähne zu setzen, die bereits wackeln halte ich auch für Blödsinn. Das ist reine Abzocke und Geldmacherei, weil nach kurzer Zeit dann doch die Vollprothese folgt.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Danke nochmals für eure Antworten, Gina und Anne!

Jetzt lässt sich das Thema für mich etwas besser einkreisen: Entweder Parodontosebehandlung und Überkronen bzw. Brücke oder Vollprothese.

Die fünf verbliebenen (nicht mehr fest sitzenden) Zähne bereiten meiner Mutter immer öfters Schmerzen, obwohl die Wurzeln angeblich in Ordnung sind. Eine Parodontosebehandlung samt Überkronen wird die Zähne vermutlich nicht wirklich zur Ruhe bringen...

Viele Grüße,

Monzo
 
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