Zahnherde wirken auf Gehirnstoffwechsel

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Anne B.

Chronische Entzündungen wirken auf den Gehirnstoffwechsel. Ein Zahnherd oder eine Kieferostitis kann über eine Veränderung des Aminsäurestoffwechsels depressive Verstimmung und Müdigkeit auslösen. Tryptophan wird zu Kynurenin abgebaut und ausgeschieden, es steht zu wenig für die Bildung von Serotonin und Melatonin zur Verfügung.
Prinzipiell soll es sich um chemische Prozesse, um Dysbalancen der Neurotransmitter handeln, die genetische Disposition spielt eine Rolle, aber eben auch Mediatorsubstanzen und Toxine. Langfristig hilft hier nur eine endodontische oder chirurgische Sanierung.


Psychische Veränderungen aus dem Kieferbereich

Ausgabe Nr. 7, 2008 der "ÄrzteWoche" Springer-Verlag GesmbH, Wien
 
Nicht nur chronisch entzündete Zähne können den Gehirnstoffwechsel verändern.

Von einer hepatitischen Enzephalopathie ist die Rede, wenn eine Hirnfunktionsstörung, die auch Auswirkungen auf die Leber zeigt, vorliegt. Problem dabei ist, dass das durch den Stoffwechsel im Blut enthaltene Ammoniak nicht mehr herausgefiltert werden kann. Über die Blutbahnen findet es auch seinen Weg ins Gehirn, wo es Störungen des Gehirnstoffwechsels hervorruft.
Lebererkrankung Leber Krankheiten - optikur

Das ist zwar eine andere Sache, aber auch dieses Beispiel zeigt, daß das Gehirn nicht isoliert dasteht sondern immer im Zusammenspiel mit den anderen Organen ist.

Gruss,
Uta
 
Hallo Anne B.

insgesamt ein interessanter Artikel, aber es ist wie immer schwer, das Brauchbare herauszufiltern.

Das Mercurius empfohlen wird, ist ja leider in meinen Augen fatal.

Therapieversuche, bevor man sich zum Materialwechsel entschließt, wären Entspannungsübungen, Akupunktur, Schmuck in der Nacht ablegen. Blaulicht. Homöopathisch kann Goldhochpotenzen, Mercurius eingesetzt werden. Immunmodulierende Kräuter sind Taigawurzel, Teufelskralle, Shiitake. Beim orthomolekularen Ansatz kommen Zink, Kalzium, Magnesium, Vitamine B und C sowie die Aminosäure Glutamin als Vorstufe des inhibitorischen Neurotransmitters Gamma-Amino-Buttersäure (GABA – kann die Überreaktionen bremsen) zum Einsatz.
Die Unruhe führt oft auch zu Bruxismus mit parodontalen und Kiefergelenksproblemen, zusätzlich zu den psychisch wirkenden Maßnahmen sollen hier Bindegewebsmittel und eventuell eine Schienentherapie erfolgen.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Es kommt eben immer auf die Grund-Überzeugung der Schreiber an. In dem Fall war das offensichtlich jemand ohne Amalgamprobleme und mit Sympathie für die Homöopathie einschl. Mercurius.
Aber vielleicht kann man sich trotzdem einiges herauspicken?

Gruss,
Uta
 
Das mt dem Mercuris sehe ich nicht mehr ganz so dramatisch. Inwieweit hierdurch nachweislich irreversible Schäden angerichtet werden, weiß noch immer niemand und die Symptome, die manche Patienten unter Mercuris entwickeln, verschwinden auch wieder. Da hilft nur ein Allergietest auf Quecksilber, dann weiß man, ob man Mercuris bekommen darf, oder nicht.

Hier geht es ja in erster Linie um chronische Entzündungen und um die Erreger, die sie unterhalten und wie sie auf den Gehirnstoffwechsel wirken. Es ist bereits seit längerem bekannt, dass Streptokokkeninfektionen schwere Depressionen auslösen können. In Entzündungsherden (Zysten, Granulome, Tonsillen) sollen lt. älterer Literatur zum Herdgeschenen jedenfalls fast immer Streptokokken der Normalflora zu finden sein.

Hier ein Bericht, in dem einer Patientin mit Streptokokkeninfektion und schwerer Depression durch Antibiotika geholfen werden konnte. Es wird auch darauf hingewiesen, dass man in der Forschung dringend auf die Gehirne verstorbener Patienten angewiesen ist, da man die Erreger auch im Gehirn vermutet.

Depressionen: Machen Viren und Bakterien depressiv? - Wissenschaft - STERN.DE

Wie die Erreger und Toxine ins Gehirn gelangen könn(t)en, dafür ein weiterer Link auf ein Modell mit mehreren Animationen.

Dr. med. Schler - Das Giftwanderungsmodell

Antibiotika helfen leider nicht bei Wurzelgranulomen, infizierten Zysten oder nekrotischem Zahn/Knochengewebe, sondern nur die Ausräumung des Herdes. Das weiß jeder Zahnarzt.

Viele Grüße, Anne
 
Das stimmt schon, gute Informationen kann man sich auf jeden Fall herauspicken.:)

Liebe Grüße
Anne S.
 
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