Hyperparathyreoidismus und Zähne

  • Themenstarter Anne B.
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Anne B.

Ein Hyperparathyreoidismus kann den Knochenbau ungünstig beeinflussen. Weniger bekannt ist, dass die Störung des Mineralstoffwechsels auch den Zahnhalteapparat in Mitleidenschaft ziehen kann. US-amerikanische Wissenschaftler sind diesem Phänomen jetzt nachgegangen. Sie fanden bei Patienten mit Hyperparathyreoidismus vermehrt Hinweise auf Paradontitis und Knochenschwund der Kiefer.

Die Forscher von der University of Michigan betonen in ihrer Veröffentlichung, dass bereits in älteren Untersuchungen ein Zusammenhang zwischen einem Hyperparathyreoidismus und dem Rückgang der Zahnwurzelhaut festgestellt worden war. In jüngerer Zeit sei dem Thema jedoch keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt worden. Laurie McCauley und ihre Kollegen verglichen daher in einer aktuellen Studie Röntgenaufnahmen und klinische Untersuchungsergebnisse der Mundhöhlen von 39 Patienten mit Hyperparathyreoidismus und 20 Kontrollpersonen.
Sie fanden bei den gesunden Teilnehmern weniger Zahnfleischschäden und weniger Veränderungen an der Zahnwurzelhaut. Bei den Patienten mit Hyperparathyreoidismus korrelierte die Lockerung des Zahnhalteapparates in den Röntgenaufnahmen mit der Höhe des Parathormon-Spiegels im Blut. In dieser Gruppe zeigte sich außerdem häufiger ein Substanzverlust im Unterkieferknochen.

Die Autoren raten daher allen Betroffenen und ihren Ärzten, bei der Behandlung eines Hyperparathyreoidismus auch auf subtile Veränderungen in der Mundhöhle zu achten.

Quelle: Mimpara.de - News - Archiv

Wer also Probleme mit seinem Kiefer hat und der Knochen z. B. nach dem Zahnziehen nur mühsam verheilt, der sollte vielleicht mal seinen Knochenstoffwechsel untersuchen lassen: in erster Linie Vitamin-D und Parathormon, inklusive Calcium, Phosphor, Alkalischer Phosphatase - wobei die letzten 3 Parameter ja Standard beim großen Blutbild sind. Am besten wäre natürlich, dies bereits vor einer Herdsanierung zu tun, falls jemand größere Eingriffe plant.

Bei mir trifft es jedenfalls zu. Der Knochen im Unterkiefer war auch nach 1 1/2 Jahren nicht vollständig verheilt und die Alveolen der entfernten Zähne auf dem Röntgenbild immernoch sichtbar. Diagnose: Nebenschilddrüsenüberfunktion auf Grund eines ausgeprägten Vitamin-D-Mangels (sekundärer Hyperparathyreoidismus).

Viele Grüße
Anne
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe mal meine Werte bestimmen lassen hier die Ergebnisse:

Kalium 4,0 Norm: 3,5-5,1
Calcium 2,45 : 2,15-2,58
Phosphor anorganisch 0,7 :0,87-1,45
Parathormon intakt 50,9 : 17,3-72,9
25-Hydroxy Claciferol 12,1 : <10
Alkalische Phosphatase 59 : 25-124
ß-CTX 0,21 : <58

Aus der Norm waren noch

Beta-Globuline 7,3 bei ner Norm von 7,7-12,4
Gamma Globuline 7,9 bei ner Norm von 9,7-17,9
Albumin 69,2 bei Norm 53,4-65,1

Ob ich jetzt nen gestörten Knochenstoffwechsel habe bin ich mir nicht sicher, was meint ihr?

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky,

eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) hast du jedenfalls ganz offensichtlich nicht, denn dein Parathormon und auch Calcium sind im Normbereich.

Könntest du vielleicht noch einmal beim Vitamin-D-Wert die Einheiten prüfen? Der Referenzbereich liegt bei meinen Laborergebnissen bzgl. 25-Hydroxy-Vitamin D3 nämlich bei 50-250 nmol/l .

Allerdings ist Phosphor ganz schön niedrig. Dazu habe ich folgendes gefunden:



Phosphor-Mangel

Ein Mangel an Phosphor wirkt sich bei Kinder/Jugendlichen und bei Erwachsenen unterschiedlich aus. Bei Kindern und Jugendlichen ähneln die Beschwerden sehr einem Vitamin D-Mangel, sowie einem Mangel an Calcium. Sichtbare Mangelerscheinungen sind hier Wachstumsstörungen, Probleme bei der Knochen- und Zahnbildung. Bei Erwachsenen (aber auch bei vielen Kindern) kann sich Phosphormangel durch ungezügelten Appetit auf Kreide, Ton, Kalk bemerkbar machen, da diese stark Phosphorhaltig sind. Weitere Symptome sind Gewichtsverlust, und unerklärbare Müdigkeit. Diese Symptome sind vom Alter unabhängig.

www.100-gesundheitstipps.de/mineralstoffe/phosphor.html

Und hast du Appetit auf Kreide ;) ?

Zu den Immunglobulinen kann ich dir nix sagen. Vielleicht jemand anders?

Viele Grüße
Anne B.
 
Danke für deinen Antwort. es ist angegeben mangel < 10 ng/ml beim Vit D.

Also auf Kreide habe ich mal gar kein Hunger ;9 allerdings habe ich die letzte Zeit abgenommen und bin müde, was ich aber auf den niedrigen Blutdruck geschoben habe.

Gruß und Danke

Spooky
 
Hallo Spooky,

mangel < 10 ng/ml beim Vit D.

Ich lag im April bei 12ng/ml - nach ca 1,5 Fläschchen Vigantol-Öl lag ich 2 Monate später bei 30ng/ml.
Ich habe das Vigantol-Öl wegen des Mangels übrigens auf Kassenrezept bekommen (ist sonst richtig teuer)

Und dies ist erst der untere Bereich der ausreichenden Versorgung - ich stelle mal jetzt die Bewertungsbereiche hier rein, die auf meinem Laborzettel stehen


Mangel < 10ng/ml
Unzureichende Versorgung 10-30 ng/ml
Ausreichende Versorgung 30-100 ng/ml
Toxizität > 100 ng/ml

also hierbei handelt es sich um 25-OH Vitamin D3

Unternimmst Du etwas gegen Deinen Mangel?
Ich würde jetzt mal sagen, daß man dagegen was tun sollte - oder ? ;)


Liebe Grüße
Yara
 
Hallo,

danke für deine Antwort. Ich hatte nur nen zusammengefassten Laborzettel wo nur die kurzform angegeben ist. Ich werde meinen Arzt darauf ansprechen und versuchen noch schnell was zu bekommen bevor meine nächste Zahnop ansteht.

Die frage ist jetzt ob der Knochenstoffwechsel gestört ist oder nur die Vitamin D Produktion dürftig ist.

Gruß
Spooky
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Spooky,

also, ich würde versuchen, den Mangel auszugleichen, gerade jetzt, wo Du auch entgiften solltest (Zahn-OP), egal im Moment, woher der Mangel kommt.

Dein vielleicht gestörter Knochenstoffwechsel ist ja auch (höchstwahrscheinlich) "nur" ein Symptom, sowie auch Dein niedriger Blutdruck.

Durch die jahrzehntelange Entgiftung ist das Vit.D völlig verbraucht, der Körper konnte nie genug produzieren.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Dr.M. gesagt, daß man mit so wenig Vit.D kaum entgiften kann.

Aber ich würde das nur in Absprache mit einem Therapeuten machen, ich nehme doch jetzt mal an, daß Dir da jemand zur Seite steht :)

Liebe Grüße
Yara
 
Hallo Spooky,

Entschuldigung, wenn ich auf die Laborwerte "Globuline/Albumine" von Spooky eingehe, paßt nicht zum Hyperparathyreodismus/Knochenstoffwechsel ;)
Wenn es stört schreibe ich auch gerne per PN und lösche diesen Beitrag.

Beta-Globuline 7,3 bei ner Norm von 7,7-12,4
Gamma Globuline 7,9 bei ner Norm von 9,7-17,9
Albumin 69,2 bei Norm 53,4-65,1



Globuline sind Proteinreservestoffe von Pflanzen und Proteine des Blutplasmas. Sie gehören zur Gruppe der Globulären Proteine. Hauptbildungsort der Globuline ist die Leber. Im Blutplasma machen sie etwa 40 % der gesamten Proteine aus, ihre Masse beträgt zwischen 36 kDalton und 1,3 MDalton. Bei 60 °C verklumpen Globuline, außerdem werden sie durch Fällungsmittel denaturiert. Abgebaut werden sie von Enzymen und durch Hydrolyse.
Globuline – Wikipedia

Antikörper (Gammaglobuline=Immunglobuline, im internationalen Sprachgebrauch auch Immunoglobulin) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die in Wirbeltieren als Reaktion auf bestimmte Stoffe, s.g. Antigene, gebildet werden. Antikörper stehen im Dienste des Immunsystems.
https://de.wikipedia.org/wiki/Immunglobuline

Albumine (v. lat.: albus weiß) gehören wie die Globuline zur Gruppe der globulären Proteine. Albumin sorgt im menschlichen Organismus vor allem für Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks.
Die Synthese von Albumin geschieht in der Leber mit einer durchschnittlichen Syntheserate von 0,2 g Albumin/kg Körpergewicht und Tag, der Abbau geht über die Niere, den Gastrointestinaltrakt und in den Gewebezellen der Leber vonstatten.
Albumin – Wikipedia

Was sagt denn dein Arzt zu deinen Laborwerten?
Hast du evtl aktuelle Leberwerte?
 
Wirklich optimal ist dein Knochenstoffwechsel wegen des Phosphormangels und des niedrigen Vitamin-D-Spiegels nicht. Nimmst du denn irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Magnesium? Zuviel Magnesium und zuviel Calcium führen zu einer erheblich verminderten Aufnahme von Phosphor.

So entsteht ein Mangel

Nicht nur die Aufnahme-, sondern auch die Ausscheidungskapazität für Phosphor wird durch bestimmte Mineralien verschlechtert. Zu viel Aluminium und Magnesium beispielsweise oder auch zuviel Kalzium in der Nahrung können die Phosphoraufnahme um mehr als die Hälfte senken. Bei einem massiven Phosphormangel kann es zu bedenklichen Folgen kommen: zu Knochenschmerzen, schweren Schwächezuständen oder sogar geistigen Verfall.

Wengen-Apotheke Ulm: Gesundheit: Mineralstoffe & Spurenelemente: Phosphor

Wann wurde denn das Blut abgenommen und wann war es im Labor? Parathormon ist sehr empfindlich und das Blut sollte gekühlt bzw. eingefroren werden, sonst gibt es zu niedrige Werte.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Spooky

Wurde bei dir auch das FREIE CALCIUM gemessen? Das ist ein anderer Wert als der, welcher üblicherweise bei einer Calcium-Messung festgestellt wird. Hat ein Endokrinologe deinen Hyperparathyroidismus festgestellt? Hat man keine vergrösserte Nebenschilddrüse feststellen können?

Gruss
Kathy
 
Hallo Spooky,

also, ich würde versuchen, den Mangel auszugleichen, gerade jetzt, wo Du auch entgiften solltest (Zahn-OP), egal im Moment, woher der Mangel kommt.

Dein vielleicht gestörter Knochenstoffwechsel ist ja auch (höchstwahrscheinlich) "nur" ein Symptom, sowie auch Dein niedriger Blutdruck.

Durch die jahrzehntelange Entgiftung ist das Vit.D völlig verbraucht, der Körper konnte nie genug produzieren.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Dr.M. gesagt, daß man mit so wenig Vit.D kaum entgiften kann.

Aber ich würde das nur in Absprache mit einem Therapeuten machen, ich nehme doch jetzt mal an, daß Dir da jemand zur Seite steht :)

Liebe Grüße
Yara


Danke für deine Antwort. Ja werde das besprechen, aber nur um ne Ahnung zu haben wie hoch sollte denn die Dosierung Vit D. ca sein? Mehr als 10uq?

Frage weil du ja quasi den fast identischen Mangel hast wie ich.

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky,

Entschuldigung, wenn ich auf die Laborwerte "Globuline/Albumine" von Spooky eingehe, paßt nicht zum Hyperparathyreodismus/Knochenstoffwechsel ;)
Wenn es stört schreibe ich auch gerne per PN und lösche diesen Beitrag.

Beta-Globuline 7,3 bei ner Norm von 7,7-12,4
Gamma Globuline 7,9 bei ner Norm von 9,7-17,9
Albumin 69,2 bei Norm 53,4-65,1





Was sagt denn dein Arzt zu deinen Laborwerten?
Hast du evtl aktuelle Leberwerte?

Konnte sie noch nicht besprechen. Leberwerte waren in der Norm.

Was kann das sonst mit der Elektrophorese auf sich haben?

Gruß
Spooky
 
Wirklich optimal ist dein Knochenstoffwechsel wegen des Phosphormangels und des niedrigen Vitamin-D-Spiegels nicht. Nimmst du denn irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Magnesium? Zuviel Magnesium und zuviel Calcium führen zu einer erheblich verminderten Aufnahme von Phosphor.



Wann wurde denn das Blut abgenommen und wann war es im Labor? Parathormon ist sehr empfindlich und das Blut sollte gekühlt bzw. eingefroren werden, sonst gibt es zu niedrige Werte.

Viele Grüße
Anne

Ja ich habe schon vorher immer ein Multi genommen was 133 I.E: Vit D hatte sowie noch ein Präperat welches 0,5uq Vitamin D hatte. Zusätzlich nehme ich noch 300mg Magnesium wegen der Migräneprofilaxe sowe ein Basenpulver welches aus 150mg Magnesium sowie 300mg Calcium und auch Klaium besteht.

Am Tag der Blutabnahme war ich aber knapp 20 Stunden ohne Nahrungsergänzung. Ich hatte am Tag nur nen Kaffee getrunken hatte dann gegeg Mittag die Blutuntersuchung bin aber auch erst gegen 9 aufgesteanden und das Blut wurde mit nem Kurier ins Labor gebracht und dürfte nicht länger und das ist schon das maximum 4-8 unbehandelt gelegen haben.

Gekühlt wurde es aber nicht.

Was hätte das jetzt in Bezug auf den Parathormonwert für eine Bedeutung? Reicht dieses Zeitfenster schon für falsch niedrige Werrte aus und was hätten höhere Werte zu bedeuten.

Gruß und Danke
Spooky
 
Hallo Spooky

Wurde bei dir auch das FREIE CALCIUM gemessen? Das ist ein anderer Wert als der, welcher üblicherweise bei einer Calcium-Messung festgestellt wird. Hat ein Endokrinologe deinen Hyperparathyroidismus festgestellt? Hat man keine vergrösserte Nebenschilddrüse feststellen können?

Gruss
Kathy

Sorry ich verstehe nur Bahnhof. Nein freis Kalzium wurde nicht gemessen und der Arzt war nur Internist. Was hat das gnaze bei meinen Werten mit der Nebenschilddrüse zu tun?

Gruß
Spooky
 
Sorry ich verstehe nur Bahnhof. Nein freis Kalzium wurde nicht gemessen und der Arzt war nur Internist. Was hat das gnaze bei meinen Werten mit der Nebenschilddrüse zu tun?

Gruß
Spooky

Auch sorry, Spooky,

ich habe da offenbar etwas falsch verstanden - dachte du hättest einen Hyperparathyroidismus - der Thread-Titel hat mich verwirrt. :confused:

Gruss
Kathy :eek:)
 
Danke für deine Antwort. Ja werde das besprechen, aber nur um ne Ahnung zu haben wie hoch sollte denn die Dosierung Vit D. ca sein? Mehr als 10uq?

Frage weil du ja quasi den fast identischen Mangel hast wie ich.

Gruß
Spooky

Jetzt hatte ich gerade alles geschrieben und nu isses weg :mad:

Also auf ein Neues:
Deutlich mehr als 10 µg !

Vigantol Oel enthält 1 Tropfen 0,0125mg = 12,5µg = 500I.E. Vitamin D3

Ich habe tgl. 10 Tropfen (einfach auf Brot träufeln) genommen.
Wenn ich in der Sonne war, nur 5 Tropfen
und wenn ich im Bikini in der Sonne war, gar nix.
(Eigentlich war die Gar-nix-Dosis für Nackt gedacht, aber meine Gartenhecke ist nicht hoch genug ) ;)

In den letzten Tagen war es ja nicht so doll mit der Sonne und da habe ich immer 10 Tropfen genommen.
Ich werde das VitD in den nächsten Tagen kontrollieren lassen.

Also - ab mit Dir in die Sonne :freu:

Liebe Grüße
Yara
 
Hallo Spooky,

Alkalische Phosphatase 59 : 25-124
Beta-Globuline 7,3 bei ner Norm von 7,7-12,4
Bei so niedriger Alk. Phoshatase könnte man auch einen M. Wilson (chron. Kupfervergiftung infolge Leberkrankheit) in Betracht ziehen, zumal die erniedrigten Beta-Globuline ihre Ursache in einer Leberkrankheit haben könnten.
Alk. Phosphatase ist bei M. Wilson oft niedrig und ich hatte vor meiner Therapie des M. Wilsons auch öfter mal so niedrige Werte.
Bei M. Wilson sind die Leberwerte lange und oft noch normal, so dass man nicht den falschen Schluss ziehen darf, dass evtl. normale Leberwerte einen M. Wilson ausschließen.

Ist nur ein Hinweis darauf, ob es so ist, müßte man, wenn Du es wissen willist, durch eine evtl. weitergehende Diagnostik klären.

Gruß
margie
 
Hallo Spooky,

wie gesagt ich bin keine Ärztin, ich würde dir raten dir deine Leber genauer untersuchen zu lassen. Evtl ist der Stoffwechsel deiner Leber gestört und dies hat eben auch seinen Grund.
Die Leberwerte sind nicht nur bei M . Wilson noch lange normal. Die Leber ist sehr widerstandsfähig.
 
Da immer wieder Unklarheiten bestehen, was ein Hyperparathyreoidismus überhaupt ist, versuche ich es mal an meinem Beispiel zu erklären.

Es gibt zwei Formen, bei denen zuviel Parathormon in den Nebenschilddrüsen produziert wird. Das Parathormon wird verstärkt ausgeschüttet, bei

1. Erkrankung der Nebenschilddrüsen (z.B. Tumor) = primärer Hyperparathyreoidismus

2. Calcium-, Vitamin-D-Mangel = sekundärer Hyperparathyreoidismus.
Bei einem Calciummangel erhöhen die Nebenschilddrüsendurch durch vermehrte Parathormonausschüttung den Calciumgehalt im Blut, indem das Parathormon verstärkt das Calcium aus den Knochen löst und damit dem Blut Calcium aus den Knochen zur Aufrechterhaltung des Calciumspiegels zur Verfügung stellt. Vitamin-D ist zur Aufnahme des Calciums aus dem Darm notwendig. Bei einem gravierenden Vitamin-D-Mangel erhöht sich deshalb ebenfalls das Parathormon und löst das notwendige Calcium nun wegen der unzureichenden Calciumresorption bei Vit-D-Mangel dafür aus den Knochen und aus allem, was noch calciumhaltig ist (z. B. Zähne).

Meine Werte

Februar 2008:

Parathormon intakt: 94 (Referenzbereich 11-67 pg/ml)
25-Hydroxy-Vtamin D3: <10 (Referenzbereich 50-250 nmol/l)
Calcium: 2,25 (Referenzbereich 2,15-2,65 mmol/l)
AP: 31 (Referenzbereich 35-104 U/l)
Phosphor, anorg: 0,91 (Referenzbereich 0,8-1,5 mmol/l)

Nach 100.000 I.E Vitamin D 3 ist der sekundäre Hyperparathyreoidismus zurückgegangen:

Juni 2008:

Parathormon intakt: 40 (Referenzbereich 11-67 pg/ml)
25-Hydroxy-Vtamin D3: 55,8 (Referenzbereich 50-250 nmol/l)
Calcium: 2,23 (Referenzbereich 2,15-2,65 mmol/l)
AP: 32 (Referenzbereich 35-104 U/l)
Phosphor, anorg: 1,05 (Referenzbereich 0,8-1,5 mmol/l)

Ebenfalls positiv: Seit hochdosierter Vitamin-Gabe keine Nierenschmerzen mehr. Dauerhaft bestehender Hyperparathyreoidismus kann zu Nierenschäden führen, genauso wie umgekehrt auch kranke Nieren zu einem sekundären Hyperparathyreoidismus führen können (25-Hydroxy-Vitamin D wird in der Niere zu dem wesentlich aktiveren Vitamin D3 = Calcitriol umgewandelt).

Hoffe, das war verständlich.
 
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