CMD: Craniomandibuläre Dysfunktion

Hallo Amparo,

es ist sicher richtig, dass eine CMD und verschobene Wirbel wie der Atlas unglaublich viele Symptome hervorrufen können. Ich habe auf der Seite von Dr. Dapprich mal seine theoretischen Ausführungen gelesen. 9 Monate ist für eine CMD-Behandlung durchaus normal. Aber das man in der Zeit jede Woche einmal kommen muss, grenzt ja schon fast an Quälerei. Wer soll das denn bezahlen? Aber viele (nicht alle) schreiben auch sehr positiv über den Erfolg seiner Behandlung.

Dr. Dapprich schreibt, dass er eine Unterkieferschiene verwendet. Ich hatte mal eine Oberkieferschiene und las, dass nur der Unterkiefer so beweglich ist, dass er sich dem relativ starrem Oberkiefer anpassen kann, aber nicht umgekehrt. Weiß jetzt nicht, ob das stimmt und frage mich, warum macht man dann eine Unterkieferschiene?

viele Grüsse
 
Hallo giselgolf, siehe "Diskussion zur interdisziplinären CMD-Therapie". Auch die Aussage, "die gesamte Zahnmedizin ist extern nur zu etwa 15 % evidenzbasiert und das auf einem niedrigen Level....läßt doch so manche Zweifel aufkommen, was die CMD-Behandlung anbelangt. Eine kostenintensive Therapie mit ungewissem Ausgang bleibt es allemal.

Viele Grüße Amparo

Diskussion zur interdisziplinären CMD-Therapie​


Bis heute wird diese interdisziplinäre Methode, d.h. der Einfluss der Okklusion auf den Bewegungsapparat, von den meisten Wissenschaftlern (außer Prof. Dr. Kopp, Direktor KFO der Uni. Frankfurt/M oder Prof. Dr. Dr. Ingrid Grunert Direktorin der Uni. Zahnklinik Innsbruck) wegen fehlender Evidenz abgelehnt. Dabei wird aber vergessen, dass es auch eine interne Evidenz gibt, wie diese Methode, die auf dem Evidenz Level IV steht, und deshalb ist diese Methode auch evidenzbasiert! Die gesamte Zahnmedizin ist extern nur zu etwa 15% evidenzbasiert und das auf einem niedrigen Level, weil Studien der Stufe I und IIa z.B. über Medikamente evidenzbasiert erstellt werden können, kaum aber die praxisorientierte Zahnmedizin, siehe Abwertung der Evidenz bei der Parodontologie (IGZ/Zahnmedizin und Gesellschaft, 21 Jg. 1/2017 speziell Schwendicke, Türp S.26). Der Orthopäde Dr. Paul Ridder hat in seinem Buch über die Auswirkungen der CMD auf den ganzen Körper alle Aussagen mit Studien belegt [3]. Für mich als Praktiker ist der Beweis einfacher, sehen Sie sich die Diers 4-D-Vermessungen der Patienten vor und nach der Therapie an, das ist ein eindeutiger Beweis. Deshalb sollte jeder CMD-Patient bei der Diagnose auf einen Beckenschiefstand und eine Skoliose der Wirbelsäule überprüft und ganzheitlich therapiert werden, so wie ich das in meinem Buch, erschienen im Ärzteverlag, 2. Aufl. 2018, beschrieben habe. Ende Zitat


hier nochmals eine kritische Stellungnahme von Prof. Türp
 
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Kiefer- und Gesichtsschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen für den Gang zum Zahnarzt. Für eine erfolgreiche Behandlung schmerzhafter kraniomandibulärer Dysfunktionen sind in der Regel keine invasiven und irreversiblen Maßnahmen notwendig. Zeitlich begrenzte Interventionen wie die Schienentherapie und die Physiotherapie beziehungsweise Selbstmanagement liefern vergleichbar gute Ergebnisse.

2 Leserbriefe z.g. Themahttps://zm.epaper-archiv.de/fileadmin/user_upload/epaper/2019/10/10/
 
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