Innendämmung (z.B.Styropor ) und Schimmel

Datura

in memoriam
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09.01.10
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4.817
Hallo, Ich hab einen neuen thread zum Thema Styropor in Innenräumen und Schimmelbildung eröffnet.

Es ist zu wichtig als das es im Thema Schadstoffe untergeht.

Liebe Grüße

Datura
 
Styropor in Innenräumen und Schimmel

Styropor in Innenräumen und Schimmelbildung eröffnet.

Hallo, auch hier der Hinweis, dass nicht "Styropor" oder expandierte Polystyrol-Dämmplatten anderer Marken das Problem sind, sondern die Innenwärmedämmung an sich, egal mit welchem Dämmstoff, ob "Bio" oder Chemie.

Durch eine innere Wärmedämmung wird die Aussenwand auf die Kaltseite verschoben. Dadurch bildet sich dort viel früher Kondensat, als zuvor, als die Wand noch der Raumwärme ausgesetzt war. In diesem Kondensat fühlt sich der Schimmel sauwohl. Seine Sporen dringen dann durch dieselben Undichtigkeiten in der Dämmschicht in die Raumluft, durch die zuvor die Feuchtigkeit zur Aussenwand gelangte.

Das Kondensat zufolge der Innendämmung ist auch schädlich für das Gebäude selbst, angefangen mit morschen Deckenbalkenköpfen, Hausschwamm bis zu vermehrten Frostschäden am Aussenputz.


Abhilfe:
Eine Wärmedämmung auf der Aussenseite hält die Aussenwand warm und schützt sie somit vor Frost, Kondensat und Schimmel. Dass dabei zudem keine Emissionen aus dem Dämmstoff in den Innenraum gelangen, ist ein weiterer Grund, die Dämmung stets aussen anzubringen.

Ausnahme:
Eine konsequent dampfdicht ausgeführte Innenwärmedämmung, z.B. aus in Bitumen verlegtem Schaumglas kann kondensatfrei und damit schimmelfrei ausgeführt werden. Das bedingt aber eine professionelle Planung, und ob dann Bitumen im Innenraum eine gute Lösung sei, ist schon sehr fraglich.


Puistola



PS:
Eine gute Überlegung steht hier:
Nachteile der Innendämmung - bauphysik-zimmer.de

Kann z.B. aus denkmalpflegerischen Gründen keine genügende Aussendämmung angebracht werden, ist es möglich, innen ebenfalls zu dämmen, jedoch - als Faustregel - nicht mehr als die zusätzliche Dämmung aussen.
So bleibt das Feuchte-Gleichgewicht der Wand in etwa erhalten.
AAAber: Die Styroldämpfe sind dann eben doch im Raum.


P'la
 
Styropor in Innenräumen und Schimmel

Evtl. wäre eine Titeländerung gut? Z.B. in "Innendämmung und Schimmel"?

Dann wäre Styropor eine Möglichkeit, sich Schimmel "anzulegen", aber andere Möglichkeiten kämen noch dazu?

Grüsse,
Oregano
 
Styropor in Innenräumen und Schimmel

Evtl. wäre eine Titeländerung gut? Z.B. in "Innendämmung und Schimmel"?

Dann wäre Styropor eine Möglichkeit, sich Schimmel "anzulegen", aber andere Möglichkeiten kämen noch dazu?

Ja, das würde dem Schimmelproblem gerecht.
Puistola


Dazu gleich noch ein weiterer Hinweis:

Möbel , Vorhänge, Spanntapeten etc. an Aussenwänden wirken in schlecht gedämmten Altbauten gleich wie eine Innendämmung:
Die Temperatur der Wand liegt tiefer als an Orten, wo die Raumluft zirkulieren kann. Daher gibt es hinter diesen Eirichtungen Kondensat und der Schimmel beginnt dort zu wachsen.

Wer also Asthmaprobleme hat in seiner Altbauwohnung, sollte mal hinter Möbeln und Vorhängen gucken, ob es dort nicht grau sei. Wenn ja: Weg mit den Vorhängen und Möbeln, Schimmel mit Seife abwaschen, kein Schimmelgift verwenden, dann damit kommt man vom Schimmelsporen-Regen in die Chemie-Traufe.

Auch da hilft eine Aussendämmung, die Innentemperatur der Aussenwand hoch, also über dem Taupunkt, zu halten.

Puistola
 
Styropor in Innenräumen und Schimmel

Als Ergänzung:
Auch Holzverkleidungen können fatal sein. Ein Blick dahinter lohnt!

Grüsse,
Oregano
 
Ja, habs gemacht, aber Styropor drin gelassen, weil es so massenhaft verwendet wird und in den Baumärkten auch empfohlen wird.

Danke für die Hinweise, was Holzverkleidungen, Möbel und Gardinen anbelangt!

Datura
 
Styropor in Innenräumen und Schimmel

Hallo,

Puistola hat die Problematik wunderbar aufgezeigt.

auch hier der Hinweis, dass nicht "Styropor" oder expandierte Polystyrol-Dämmplatten anderer Marken das Problem sind, sondern die Innenwärmedämmung an sich, egal mit welchem Dämmstoff, ob "Bio" oder Chemie.

...

Ausnahme:
Eine konsequent dampfdicht ausgeführte Innenwärmedämmung, z.B. aus in Bitumen verlegtem Schaumglas kann kondensatfrei und damit schimmelfrei ausgeführt werden. Das bedingt aber eine professionelle Planung, und ob dann Bitumen im Innenraum eine gute Lösung sei, ist schon sehr fraglich.

Das Thema Wärmedämmung ist ja ausschliesslich durch das Thema Klimawandel, CO2-Effekt (Ursache?) und der daraus folgenden Diskussion um den Primärenergieverbrauch entstanden.

Damit möchte ich aber nicht weitermachen sonst hätte ich hier das Thema verfehlt...

Eine Innendämmung bedingt immer eine wasserdampfdichte Lösung. Der Heimwerker ist nicht in der Lage die Innenseite der Dämmung dampfdicht herzustellen. In Baumärkten, auch in den prof. Bauzentren, werden ihm Lösungen für eine Dampfbremse, keine Dampfsperre, angeboten! Und das aus gutem Grund: die Verarbeitung einer richtigen Dampfsperre erfordert ein spezialisiertes Fachwissen, das ein Heimwerker nicht haben kann!

Darum meine Empfehlung: Häuser in Fachwerkbauweise um Himmelswillen nicht in Eigenregie innendämmen - egal mit welchem Material!

Denn den entscheidenen Faktor Wasserdampf können wir in einer Wohnung nicht vermeiden: wir atmen ihn aus, beim Öffnen des Wasserhahnes entsteht er, unter der Dusche und beim Kochen erst recht!

Hätten wir nun eine dampfdichte (mit einer Dampfsperre versehene) Innendämmung, so wären wir gezwungen, um Schimmel und ähnliche Probleme auf der Wandfläche zu vermeiden, in regelmässigen kurzen Abständen (stündlich?) zu lüften! Wir müssten den Luftaustausch erhöhen um den Wasserdampf abzuführen.

Dies kann man auch durch mechanisch-maschinelle Funktion (Lüftungsanlage/Klimaanlage) erreichen, doch an der Stelle scheitert es oftmals an den Investitionskosten. Andererseits vermindern die Maschinen die positive Ernergiebilanz der Dämmung und sind durch ihre Wartungsanfälligkeit nicht der Weisheit letzter Schluss...

Viele Grüsse
Frank
 
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