Greenpeace-Kampagne Detox - Mode entgiften!

Hallo damdam,

der Hinweis passt auf jeden Fall gut in diesen Thread. Hess-Natur bietet auch solche Jacken an. Für sportlichere Outdoor-Zwecke vermute ich diese aber als nicht so funktional (zu großes Gewicht, wie Du ja auch schon schreibst, zu großes Packmaß, womöglich fragliche Atmungsaktivität?). Soweit ich weiß, gibt es Wachse, die gesundheitlich unkritisch sind.

Und noch was zum Thema Funktionalität: Ich habe den oben schon erwähnten Schlauchschal von Pickapooh in einem örtlichen Kinderklamottenladen in Erwachsenengröße (Gr. 3) anprobiert... leider geht der für meine Zwecke garnicht. Der Stoff ist dünn und hängt viel zu labberig am Hals, um dort ernsthaft zu schützen. Ich vermute auch, dass mehrfaches Dehnen (allein schon durch das An- resp. über-den-Kopf-Ziehen, aber auch durch Verwendung als Atemschutz) das Problem noch verstärken und eine kleinere Größe auch nicht nachhaltig helfen würde. Schade!

An den anderen Sachen bin ich noch dran, hat erstmal bisschen gedauert, bis Öko-Tex Schweden mir schrieb, dass das Zertifikat zwar abgelaufen ist, aber gerade erst und bereits neu beantragt; und auf welche Materialien es sich genau bezieht.

Gruß
Kate
 
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Greenpeace: Textil-Label unter der Detox-Lupe - Einkaufsratgeber

Das passt gut hierher:

Textil-Label unter der Detox-Lupe - Einkaufsratgeber für giftfreie Kleidung
4. Auflage, Juni 2016
https://www.greenpeace.de/presse/publikationen/textil-label-unter-der-detox-lupe

Aus der Einleitung:
Kennen Sie das schmutzige Geheimnis Ihrer Kleidung? Egal ob billig oder teuer, ob für obendrüber oder untendrunter - Kleidung wird mit viel Chemie traktiert, bevor sie auf dem Bügel hängt. Darunter sind etliche Substanzen, die selbst in kleinsten Mengen Umwelt und Gesundheit schädigen. Vor allem die kostbare Ressource Wasser wird mit den giftigen Stoffen aus den Kleiderfabriken verschmutzt. In China heißt es: Die Modefarben der Saison erkennt man an den Farben der Flüsse. Die Textilindustrie - so zeigen Greenpeace-Tests an Kleidung und Abwasser - ist eine Industrie, die dringend "entgiften" muss. Deswegen kämpft Greenpeace mit der „Detox“-Kampagne seit 2011 für ein Verbot aller gefährlichen Chemikalien in der Textilindustrie.

Mit Erfolg: 34 Marken - darunter Fast-Fashion-Ketten wie H & M, Sportartikel-Giganten wie Adidas, Nobel-Marken wie Valentino, Billiganbieter wie Aldi und mit Prato eine ganze Textilregion - haben sich verpflichtet, bis 2020 giftfrei zu produzieren. Das entspricht gut 15 Prozent der Textilindustrie weltweit. Besonders erstaunlich: Sogar die Discounter (...) haben sich zuletzt dem Greenpeace-Druck gebeugt. (...) und bis 2020 saubere Textilien anbieten. Nur alle großen Outdoor-Firmen wehren sich noch immer hartnäckig. Während sie mit unberührter Natur für ihre Produkte werben, erzeugen sie ihre Funktionskleidung mit besonders viel umwelt- und gesundheitsgefährdender Chemie. (...)

Textilsiegel bieten Orientierung im Textilmarkt
Faserart, Waschanleitung, Produktionsort - mehr Informationen gibt das Etikett eines Kleidungsstückes nicht preis. Unbekannt bleibt, mit welchen Chemikalien die Faser in Berührung kam und welche Schadstoffe bei der Weiterverarbeitung und Veredelung eingesetzt wurden. Textilsiegel klären genau darüber auf. (...). Weil aber jedes Siegel etwas anderes verspricht und die Standards regelmäßig überarbeitet werden, nehmen wir in diesem Ratgeber die bekanntesten Textil-Label unterdie Detox-Lupe.

Das werde ich mir mal zu Gemüte führen bzw. als Nachschlagewerk speichern.

Gruß
Kate
 
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Hallo Kate,

nun endlich mal ein Bild von meiner Konstruktion. Ich hab es lieber gezeichnet, da ist es besser zu erkennen. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich es meine.

Wie gesagt, ich nehme da 2 dünne Schals oder Tücher. Bei mir ging es um Schutz der NNH vor der Kälte, ganz ohne Sport. Daher ist bei mir der Mund ebenfalls bedeckt. Einen Schal binde ich über den Nasenrücken und verknote ihn hinten am oberen Kopf. Den Schal kannst Du ja so oft falten/raffen, dass das Teil über der Nase so breit ist, wie Du es gerne hättest. Ich hab es immer etwas vorne an der Nase herunterhängen gehabt (mehr als auf dem Bild, so dass es sich mit dem anderen Schal quasi überlappt), dann sieht man von vorne nichts vom Gesicht.

Den zweiten Schal hab ich direkt unter der Nase angesetzt und ebenfalls hinten oben am Kopf verknotet. Der Schal muss (genau wie der andere) straff nach hinten gezogen werden, sonst hält es nicht. Du kannst mal versuchen, den Mund auszusparen. Nur das Tuch neigt dann vielleicht eher dazu, runterzurutschen (vielleicht, wenn man es noch fester bindet oder es unter dem anderen Tuch durchzieht, bevor man es verknotet?)

Weil Du nach dem Schal fragtest: Es war ein dünner Schal von Nanu Nana (damit kennst Du vielleicht die Qualität, die, die bei solchen Läden immer auf so Drehständern hängen), einfach gewebt, ca. 75cm breit

Viele Grüße
 

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Hallo damdam,

ich habe ganz vergessen, mich für Deine schöne Zeichnung zu bedanken :) Gelegentlich werde ich das mal probieren - zumal ich mit der Informations-Politik von Aclima nicht glücklich geworden bin. Meine Eindrücke, zusammengefasst in eigenen Worten:

Mit dem ÖkoTex-Sekretariat lief die Kommunikation sehr gut, ich bekam schnelle und klare Antworten und es wurde mehrfach bei der zuständigen Prüfstelle für mich nachgehakt, nachdem ich jeweils einige Zeit auf Antworten von dort gewartet hatte. Ich habe versucht, an den Prüfbericht zu kommen, dabei meine Bitte auch begründet - zum Teil allgemein (teils nicht sehr strenge Grenzwerte), zum Teil mit meiner individellen Situation (bestimmte Typ IV-Allergien, genau bezüglich dieser Stoffe vergleichsweise laxe Grenzwerte; Multi-Allergikerin und "chemikalienempfindlich"). Die Antworten: 1. Sekretariat: Man dürfe mir keine Details zum Bericht schicken, gebe aber meine Anfrage nochmals weiter an das zuständige Institut. 2. Von dort: Man dürfe mir den Bericht nicht schicken, denn er gehöre dem Lizenzinhaber; für Informationen über den Inhalt eines Prüfberichts müsse ich mich dorthin wenden. 3. Von dort: Sie würden mir den Prüfbericht nicht senden, da er grundsätzlich als Betriebsgeheimnis angesehen wird; sie würden das garantieren, was der OekoTex Standard 100 enthält (das auf deren Website angegebene Zertifikat ist übrigens kürzlich abgelaufen - das aber hätte mich nicht gestört, da mein Gaiter sicherlich vorher produziert wurde).

Das letztere hätte ich "eigentlich" auch so erwartet, tatsächlich ist es wohl nicht selbstverständlich, auch schon deshalb nicht, weil nicht jeder einzelne zertifizierte Gegenstand im Labor untersucht wird, sondern immer nur (in Abständen) ein "Referenz-Teil". Auch das Gesamt-Ergebnis habe ich so erwartet, weil ich es schon öfter so erlebt habe, teils auch von Herstellern, die sich kritisch und verantwortungsbewusst geben. Trotzdem schade. Zumal der Stoff mit dem sie die Wolle beschichten nach meiner Recherche womöglich nicht so ganz unkritisch sein könnte.

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Ein positiveres Thema: Vaude hat inzwischen das Bluesign-Siegel in ihr eigenes "Green-Shape"-Siegel integriert und die meisten (wenn nicht sogar alle) Produkte von denen tragen dieses Siegel. Es ist an einer Stelle sogar strenger:
bluesign® system ist Bestandteil von Green Shape

VAUDE arbeitet schon seit 2001 mit dem bluesign® system zusammen. Wir haben es vollständig in die VAUDE Green Shape Kriterien integriert.

Wenn ein Produkt dem bluesign® system entspricht, gilt es auch als VAUDE Green Shape Produkt. Mit einer Ausnahme: mit Fluorcarbonen ausgerüstete wasserabweisende Materialien – während das bluesign® system die Verwendung bestimmter Fluorcarbone noch erlaubt (sogenannte C6-Technologie), müssen Green Shape Produkte grundsätzlich PFC-frei ausgerüstet werden.
VAUDE CSR-Report – bluesign® System

Ich hatte kürzlich nach einer Bluesign-Zertifizierung einer Softshell-Hose von Vaude gesucht und mich gewundert, diese nicht zu finden. Dann kam mir die Idee, dass Bluesign eventuell im Green Shape integriert wurde und deshalb einfach nicht mehr erwähnt wird. Und das war offensichtlich richtig.

Das Bluesign-Siegel wird von Greenpeace recht gut bewertet, siehe: https://www.greenpeace.de/presse/publikationen/textil-label-unter-der-detox-lupe (auch schon oben verlinkt).

Daraus zu Bluesign:
Kurzinfo zum Standard
Bluesign betrachtet die gesamte Herstellungskette beginnend bei der Chemieindustrie und überprüft alle Betriebe. Der Standard hat nicht nur mit Abstand die umfassendste Negativliste schädlicher Chemikalien, sondern auch eine Positivliste: den bluesign „bluefinder“. Dort sind zum Beispiel fluorfreie wasserabweisende Substanzen enthalten - echte Alternativen zu den schädlichen PFC.

Chemikalien
Bluesign reguliert Hunderte Chemikalien. Auch alle in der Detox-Kampagne hervorgehobenen Substanzen sind mit Grenzwerten belegt. Bluesign passt außerdem die Grenzwerte regelmäßig an. Insgesamt ist Bluesign ein sehr strenger Standard, nur teilweise besteht noch Verbesserungsbedarf. (...) Bei den PFC hat sich seit 2014 etwas getan, jedoch noch nicht genug: Alle langkettigen Substanzen sind so gut wie verboten, die kurzkettigen jedoch noch als Alternative erlaubt. Diese sind jedoch fast genauso umwelt- und gesundheitsgefährdend und ebenso langlebig und müssen deshalb auch gebannt werden.

Hier ist das Siegel zu finden
Bluesign hat Hunderte von Sys tem-Partnern. Bekannte Marken sind vor allem Outdoor-Hersteller wie Schöffel, Columbia, 3M Thinsulate, The North Face oder Patagonia sowie Adidas, Nike, Vaude und G-Star Raw.
Bluesign hat natürlich auch eine eigene Seite: bluesign® system

Gruß
Kate
 
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Eine "voll-ökologische" Alternative für einen Buff oder Neck Gaiter (...): https://www.pickapooh.de/kollektion - (...) Es gibt einige Farben, siehe z.B.: https://www.hans-natur.de/pickapooh-schlauchmuetze-strunzl-3-in1-grau-geringelt_p32315_v32316.html.

Außerdem habe ich von Hess-Natur eine Schalmütze aus kbT-Wollfleece, die auch nicht so schlecht ist als Atemwärmer. (...)

Bei beiden gibt es kein "Loch" oder Netz für die Ausatemluft, dafür sind die Materialeigenschaften anders. Und Bedenken wegen Schadstoffen muss man da wohl nicht haben.
(...) Ich habe den oben schon erwähnten Schlauchschal von Pickapooh (...) in Erwachsenengröße (Gr. 3) anprobiert... leider geht der für meine Zwecke garnicht. Der Stoff ist dünn und hängt viel zu labberig am Hals, um dort ernsthaft zu schützen.
Eine weitere Ergänzung zu "voll-ökologischen" Neck Gaitern fand ich gerade eher zufälllg: https://www.amazon.de/dp/B00PQYAPMS...olid=3V6SNWGUBYOD2&psc=0&ref_=lv_ov_lig_dp_it

Werde ich wohl auch mal mitbestellen, vielleicht ist er ja formstabiler als der von PickaPooh. Im Moment kann man die Dinger ja auch wieder brauchen, wenn auch hoffentlich nicht mehr lange.

Gruß
Kate
 
Eine weitere Ergänzung zu "voll-ökologischen" Neck Gaitern fand ich gerade eher zufälllg: https://www.amazon.de/dp/B00PQYAPMS...olid=3V6SNWGUBYOD2&psc=0&ref_=lv_ov_lig_dp_it

Werde ich wohl auch mal mitbestellen, vielleicht ist er ja formstabiler als der von PickaPooh. ...
Habe ich bestellt, erhalten und eben auf einer kleinen Radtour kurz ausprobiert, davon einige 100 Meter auch als "Vermummung" (Mund-Nasenschutz/Gesichtsmaske)... und... was soll ich sagen...?

:nemma: :freu:

Das Teil erscheint mir erstaunlich "funktional" und dazu angenehm. Es ist ein dünnes, glattes Material, etwas schwierig über den Kopf zu kriegen (jedenfalls über meinen Dickschädel), dafür sitzt es eng am Hals. Letzteres heißt: es zieht nicht rein, man kriegt auch einen engeren Jackenkragen drüber und vor Nase und Mund hält es gut. Dies müsste man aber über längere Zeit beobachten, wegen des möglichen Ausleierns. Und: Überraschung... die Sonnenbrille beschlug nicht, garnicht!! :cool: Auch wenn es, wie zu erwarten, schnell feucht-warm darunter wurde. Allerdings fühlte es sich dabei interessanterweise weniger unangenehm an, als ich es von von anderen derartigen Versuchen her kenne. Toll... und sooo schöne Farben (ich habe ein lebhaftes Mausgrau genommen ;))

Noch zwei Links dazu:
https://www.biotextilien-allgaeu.de...s-schlauchschal-bio-schurwolle/seide/elasthan
Hersteller: https://www.engel-sports.com/de/epaper/ (hat wohl keine "richtige" Website)

Es ist nicht ganz aus natürlichen Materalien, denn es sind 2% Elasthan drin. Das finde ich - spontan - akzeptabel und wird womöglich zu besserer Formbeständigkeit beitragen. Hoffentlich findet meine damdam jetzt nicht ganz schreckliche Thesen oder sogar Fakten zu Elasthan im großen, weiten Web :tuer:

Outdoor-Grüße
Kate
 
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Ohhhhh :eek:)
Wollte Dir jetzt echt nicht alles verderben.

Aber nee, ich kann Dich beruhigen, zu Elasthan weiß ich nix und würde ich auch grad nix wissen wollen ;) Hab das bei meinen Käufen bisher auch meistens ignoriert. Und grade bei so nem Teil ist das mit der Formbeständigkeit ja wichtig.

Ich finde sie ja ausgesprochen hübsch (v.a. das Lindgrüne). Aber fehlt da nicht das "Loch" für die Nase? (ich dachte, darauf käme es Dir an)

Viele Grüße
 
Hallo damdam
Ohhhhh :eek:)
Wollte Dir jetzt echt nicht alles verderben.
Das war halb im Spaß gemeint. Ich finde kritische Betrachtungen wichtig und gut. Es ist i.a. nicht meine Art, die Augen zu verschließen vor unangenehmen Tatsachen.
Aber nee, ich kann Dich beruhigen, zu Elasthan weiß ich nix und würde ich auch grad nix wissen wollen ;) Hab das bei meinen Käufen bisher auch meistens ignoriert. Und grade bei so nem Teil ist das mit der Formbeständigkeit ja wichtig.
Allerdings wiederum nicht so wichtig, dass ich den nicht deklarierten "Umhüllungsstoff" des oben besprochenen Kleidungsstückes tolerieren möchte. Meine Recherche führte auf "H350" (siehe H-Sätze nach CLP)... Mir ist nicht ganz klar, ob meine Recherche stimmt (ich ging über die CAS-Nr.) und bis jetzt auch unklar, wie so etwas von ÖkoTex akzeptiert werden kann. Ich stoße hier aber auf massive Kommunikations-Hürden und das alles ist ja auch sehr aufwändig. Ich mag das Teil jedenfalls nicht mehr tragen und verkaufe es vielleicht wieder (auf dem Flohmarkt meines Händlers) - wobei ich dabei tatsächlich ethische Bedenken habe.

Ich finde sie ja ausgesprochen hübsch (v.a. das Lindgrüne). Aber fehlt da nicht das "Loch" für die Nase? (ich dachte, darauf käme es Dir an)
Ja, eigentlich. Aber... siehe oben.

Es scheint, dass ich einen Kompromiss eingehen muss entweder bei der Zusammensetzung (auch konventionelle Baumwolle kommt für mich übrigens vor dem Gesicht nicht infrage, auch sonst bin ich da sehr kritisch) oder bei der Funktion. Und im Moment ist mir letzteres lieber.

Lieben Gruß
Kate
 
Was mir noch einfällt:

An solchen Schlauch-Schals ohne Mund-Nase-Loch könnte man ja auch kreativ tätig werden. Ich weiß bloß bisher nicht, wie man bei einem gestrickten Stoff das "Aufribbeln" verhindern kann bzw. Ränder versäubern könnte (vor dieser Frage stehe ich auch gerade bei einem alten Merinopulli von Hess-Natur, der zwar viele Löcher hat, aber ansonsten noch schön in Schuss ist).

Wenn Du, als ja i.a. sehr kreative Person, da eine Idee hast: immer gern... Andere können sich natürlich auch gern äußern.

Gruß
Kate

P.S.
Ich finde die Farben auch toll, wollte erst "Spicy", "Hydro" oder "Sky" nehmen, die kollidieren aber mit den Farben meiner Regen- und/oder Softshelljacke.
 
Hallo Kate,

ja, ist schon wichtig, auf Belastungen zu gucken, aber irgendwann kanns einem auch zuviel werden (je nach Kapazitäten und Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen).

Wegen dem Loch: Hast Du irgendwann mal (Schule?) genäht, wenigstens ein bisschen?

Dann würde ich mal schauen, ob Du im Internet was findest zum Säumen von Strickstoffen.

Ansonsten würde ich Dir vorschlagen:
- Loch ausschneiden
- ca. 1-2cm breites Band in passender Farbe besorgen (von der Festigkeit wie der Stoff bei Reißverschlüssen, auf jeden Fall Gewebeband, das verzieht sich im Gegensatz zu Strick nämlich nicht beim Nähen mit der Nähmaschine). Ich weiß nicht, wie das heißt, gibts auf jeden Fall fertig zu kaufen.
- dieses Band erstmal mit Stecknadeln befestigen und zwar so, dass es die Stoffkante säumt, d.h. umgeschlagen um die Stoffkante, so dass die Hälte innen und die andere Hälfte außen ist
- dann mit Heftfaden von Hand mit großen Stichen aufnähen
- dann mit Nähmaschine festnähen (da das Band aus Gewebe ist, sollte es sich nicht in sich verziehen und da es mit Heftfaden befestigt ist, sollte der Strickstoff untendrunter sich eigentlich auch nicht verziehen), vielleicht besser 2x (da der Stoff drunter ja sonst gekettelt werden sollte, damit er nicht ausfranst, was bei Strickstoff schwierig ist)

Ich experimentiere mit sowas auch immer und ich finde es logisch, dass es so funktionieren müsste. Aber viel Erfahrung mit Nähen hab ich auch nicht. Daher würde ich es vorher mal mit anderem Strickstoff, den Du noch hast, ausprobieren.

Oder bei einer Näherei fragen, ob sie das für Dich machen können (vielleicht würden die es auch anders machen)

Allerdings wird es durch das Gewebeband nicht mehr so elastisch sein an der Stelle, möglicherweise reicht die Elastizität vom restlichen Stoff dann nicht mehr aus, um über den Kopf zu passen.

Viele Grüße
 
Hallo damdam
Wegen dem Loch: Hast Du irgendwann mal (Schule?) genäht, wenigstens ein bisschen?
Nein, in der Schule - aus heutiger Sicht leider - nicht. In der Grundschule wurde ich mit Häkeln und Stricken gequält... im Gymnasium gab's gar keine Handarbeiten oder Werken mehr (seltsam eigentlich). Aber: Ich habe mit 12 angefangen, meine Jeans per Hand enger zu nähen, per Hand deshalb, weil meine Mutter meinte, die Nähmaschine ginge dadurch kaputt. Meine Nähte sahen fast aus wie von der Maschine, auch heute noch bin ich eine ganz gute "Änderungsschneiderin". Ich habe allerdings keine Nähmaschine.
Dann würde ich mal schauen, ob Du im Internet was findest zum Säumen von Strickstoffen.
Hatte ich mal angefangen... werde ich aber nochmal vertiefen :)

Ich meine, die Lösungen waren ähnlich wie das, was Du schreibst. Vielen Dank auf jeden Fall für die detaillierte Anleitung :) Ich denke allerdings wie Du, dass das für diesen Zweck nicht ganz ideal ist, wegen der geringeren Dehnbarkeit, evtl. auch wegen "Auftragen" bzw. Drücken im Gesicht (ich hatte von so mancher Gesichtsmaske schon ganz "schöne" Abdrücke.
Oder bei einer Näherei fragen, ob sie das für Dich machen können (vielleicht würden die es auch anders machen)
Die Idee ist auch nicht schlecht. Ich "habe" eine gute Schneiderin um die Ecke, die schon das eine oder andere für mich gemacht hat.

Mein alter Hess-Pulli hat leider eine ganz andere Struktur - er ist wesentlich gröber als der Schlauchschal. Wobei ich glaube, dass das den Schwierigkeitsgrad erhöht (das Aufribbeln zu verhindern), also zum Üben nicht verkehrt.

Schöne Ostern noch (trotz nicht Outdoor-tauglichen Wetters)
Kate
 
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Habe ich bestellt, erhalten und eben auf einer kleinen Radtour kurz ausprobiert, (...)
Das Teil erscheint mir erstaunlich "funktional" und dazu angenehm. (...)

Noch zwei Links dazu:
https://www.biotextilien-allgaeu.de...s-schlauchschal-bio-schurwolle/seide/elasthan
Hersteller: https://www.engel-sports.com/de/epaper/ (hat wohl keine "richtige" Website)

Es ist nicht ganz aus natürlichen Materalien, denn es sind 2% Elasthan drin ...
In diesem Schlauchschal von Engel Sports (gehört zu Engel Natur) steckt offenbar auch nichts weiter an nicht deklarierten Materialien. Misstrauisch(er) geworden, habe ich vorhin bei Engel Natur angerufen und nach "Ausrüstung" des Wolle-Seide-Garns gefragt. Dabei erfuhr ich, dass es zwar behandelt wurde, aber nicht chemisch, sondern mit der Naturetexx® Plasma-Technologie, die mit Elektrizität und Luft arbeitet.

Eine Übersetzung (mithilfe des Google-Übersetzers):
Sind Sie auf der Suche nach pflegeleichtem Merino?

Die Naturetexx® Plasma-Technologie (...) basiert auf einem völlig neuen, umweltorientierten Ansatz. Das Verfahren verwendet Plasma anstelle von Chlor, um die Wollfaseroberfläche zu modifizieren. Das Verfahren ist frei von Chemikalien und findet in trockenem Zustand ohne Wasser statt.

Wie funktioniert es?

Ein Plasma-Feld wird erzeugt, indem die Spannung zwischen zwei Elektroden in kontrollierter und konsistenter Weise entladen wird. Sorgfältig vorbereitete Wolle passiert das Plasmafeld, wo Elektronen und Ionen im Plasma mit der Wollfaser wechselwirken. Sie verändern dauerhaft die Oberfläche der Wolloberseite und gleichen die Schuppen der Wollfaser aus. Die Wolle wird dann zu einem Faden gesponnen, (...). Die fertigen Kleidungsstücke sind maschinenwaschbar ohne zu filzen und zu schrumpfen. (...)
Machine washable Merino – without chlorine – Südwolle

Siehe auch: www.naturetexxplasma.com: www.naturetexxplasma.com

Das Verfahren hat verschiedene Zertifizierungen, die meines Wissens recht aussagekräftig sind - v.a. Bluesign und IVN Best (siehe der Thread zu den Siegeln, dort insb. das Dokument von Greenpeace):

  • OEKO-TEX®
  • bluesign®
  • GOTS (für kontrolliert biologische Stoffe, wenn ich es richtig verstehe)
  • IVN Best (--- " ---)
Und es gab einen Preis für ökologische Innovationsfähigkeit, den OutDoor Industry Gold Award in der Kategorie "Innovation Nachhaltigkeit“ auf der Outdoor Messe Friedrichshafen 2015.

Hier geht es vermutlich u.a. (am Anfang des Textes) um das von Aclima auch angewandte Verfahren (Hervorhebung zur Schädlichkeit von mir, mit einem Fragezeichen, ob das so stimmt):
Ein bekanntes Problem bei Wolle ist das Verfilzen bei der Maschinenwäsche – die Ursache: Die Wollfasern haben raue "Schuppen", die sich ineinander verhaken können. Mit diesem Problem räumte das so genannte Hercosett- oder Superwash-Verfahren auf; es macht Wolle in der Maschine bei 40 Grad waschbar, teils sogar für den Trockner geeignet. Dabei werden die Schuppen mit Chlor teilweise abgelöst und danach die Fasern mit einer dünnen, chlorhaltigen Kunstharzbeschichtung versehen.

Inzwischen werden jährlich Tausende von Tonnen Wolle mit diesem Verfahren behandelt. Das Tragen von chlorbehandelter Wolle direkt auf der Haut gilt als unbedenklich. Aber die Abwässer aus diesem Prozess enthalten so genannte adsorbierbare Organo-Halogene (AOX), die der Umwelt schaden können. Patagonia wies schon vor Jahren in seinen „footprint chronicles“ darauf hin, dass "die meisten Kläranlagen in den USA ihre Annahme verweigern", so dass die Chlorbehandlung der Wolle oft auf andere Länder ausgelagert werde.

Es gibt inzwischen umweltfreundlichere Verfahren als die Behandlung mit Chlor. So lassen sich die Schuppen der Wollfasern auch mit Ozon oder Wasserstoffperoxid behandeln; (...) Relativ neu und auch chlorfrei ist die Plasma-Technologie. Für dieses Verfahren hat die Südwolle-Group 2015 den „Outdoor Award“ in Gold, Kategorie „Innovation Nachhaltigkeit“ bekommen – als "der neue umweltfreundliche Goldstandard unter den Wollausrüstungen". (...)
https://www.alpenverein.de/chameleo...pps-und-Technik-Ausruestung-Wolle-2_27438.pdf

Ich habe da noch nichts weiter vertieft recherchiert, wollte Euch das aber nicht vorenthalten.

Gruß
Kate
 
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