Hängt genetisch mehr zusammen als man denkt?

mezzadiva

in memoriam
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06.04.06
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950
Hallo,

ich habe seit heute einen neuen Hausarzt und war vom ersten Gespräch (eine ganze Stunde!) so beeindruckt, dass ich versuchen will, euch kurz darüber zu berichten.
Eigentlicher Grund meines Besuches ist meine akut gewordene MCS gewesen. Was hatte ich mich gewappnet mit sorgfältigen Auflistungen meiner Beobachtungen, um jedem Abschieben in die Psycho-Ecke entgegensteuern zu können. Dann kam alles ganz anders:

Mir wurde sehr aufmerksam zugehört, zustimmend genickt, die Problematik erfasst und dann kamen immer mehr gezielte Nachfragen, bei denen mir nach und nach die Klappe runterfiel, denn wir arbeiteten eigentlich meine gesamte Krankengeschichte der letzten 30 Jahre Schicht für Schicht rückwärts ab.

Und nun der Grund, warum ich das in dieser Rubrik schreibe:
Der Arzt hat in 30 Jahren Praxis als Allgemeinmediziner seine Patienten nicht einfach verwaltet, sondern er hat sich vor allem die hartnäckigen, chronischen und "Syndrom"-Kandidaten sehr genau angeschaut, Statistiken geführt etc. und interessante Zusammenhänge gefunden.

Was haben AD(H)S, Angststörungen, Allergien, Unverträglichkeiten, Depressionen, Suchtverhalten, Autismus, Fibromyalgie, CFS gemeinsam? Über die Jahrzehnte hat er beobachtet (und mittlerweile bekommt er wohl zusehends Bestätigung von Kollegen aller Fachbereiche), dass mehrere dieser Phänomene auffallend oft in verschiedenen Altersphasen bei ein und denselben Patienten auftreten (kann ich aus meiner eigenen Biographie sofort unterschreiben, obwohl ich mir nie die Diagnose ADS gestellt hätte. Rückblickend betrachtet: Ich wäre 1a-Kandidatin dafür gewesen). Daraus schließt er, dass es evtl. EINE Grundursache für alle diese "Dimensionen" wie er die verschiedenen Krankheitsbilder nennt, geben könnte.

Dazu passt (das ist jetzt meine eigene Interpretation), dass bei fast allen dieser Krankheitsbilder auch auffallend oft die gleichen Maßnahmen helfen: Entgiftung, Ernährungsumstellung etc.

Seine Vermutungen gehen in Richtung ererbter Gendefekt/Genmutation. Eine Grundstörung schwächt den Organismus und lähmt den Stoffwechsel. Das hat Auswirkungen auf alle Organe, auf das Gehirn, auf die psychische Verfassung und das Verhalten. Offenbar ist er dran, das Gebiet weiter zu erforschen.

Für mich hat das Ganze den Vorteil, dass jetzt sofort umfassende Blutuntersuchungen und je nach Ergebnis auch weitergehende Detailanalysen veranlasst werden. Das kostet mich natürlich einiges, erspart dafür aber eine Menge Zeit und Nerven. Bin sehr gespannt, was dabei herauskommt, und wenn ich Genaueres zu dem Thema erfahre, werde ich hier weiter schreiben.

Gruß
mezzadiva
 
Hallo Mezzadiva,

ich glaube auch, dass die Gene eine viel größere Rolle spielen als bisher bekannt. Ich und meine Schwester waren vor etwa drei Wochen bei einer Humangenetikerin, leider hat uns das nicht weitergebracht.

Ich freue mich sehr wenn Du über die Ergebnisse berichtest.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Mezzadiva,

gratuliere zu Deinem Sechser im Lotto! Wie bitte findet man so eine Ausnahmearzt??? :confused:

Auf die genetische Komponente sind einige Leute schon vor ein paar Jahren in einem anderen Forum gekommen: immunselbsthilfe.de :: Informationsseite über chronische Multisystemerkrankungen

Vielleicht könntest Du bei Deinem nächsten Besuch den Arzt auf o.g. Link hinweisen und vielleicht könnte es zu einem Austausch kommen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf Deine Blutergebnisse und vielleicht kannst Du dem Arzt noch ein paar Details mehr entlocken. Ich finde das Thema sehr spannend, zumal ich auch nicht aus dieser Endlosschleife von seltsamen Immunschwächen und chronischen Infekten herauszukommen scheine.

Viele Grüße

Snorri
 
gratuliere zu Deinem Sechser im Lotto! Wie bitte findet man so eine Ausnahmearzt??? :confused:

Hallo Snorri,
danke. 1. war ich anscheinend mal wieder dran, irgendwo Glück zu haben :fans:
und 2. hab ich mich gefragt: wie findest du an einem Ort, wo du keinen kennst, einen guten Arzt?? Über berufliche Kontakte kam ich in Verbindung zu einer Homöopathin und dachte mir: so jemand kennt am ehesten einen Arzt, der übern Tellerrand schaut.

Danke für den Link. Der Doc hat wenig Zeit und ist ständig auf Kongressen, um sein Denken und Wissen unters Ärztevolk zu bringen, aber ich werd ihn mal drauf hinweisen.

Gruß
mezzadiva
 
Hallo Mezzadiva

Meine erfahrung als Nichtmediziner aber gründer von Selbnsthilfegruppe bestätigen die Aussagen des Arztes .Gratuliere zu Deinem Arzt, Du hast da eine Perle gefunden.

Eine Grundstörung schwächt den Organismus und lähmt den Stoffwechsel. und/oder das damit Zusammenhängende Immunsystem. Der Metabolismus ist das Problem und vieleicht sind es auch 2 oder drei grundstörungen, oder eine Grundstörung und ein Auslöser/Zweitschlag.

Seine Vermutungen gehen in Richtung ererbter Gendefekt/GenmutationIch komme immer mehr davon ab, weil:
- Man Millionen ausgab, aber das Autismusgen trotzdem nicht fand. man fand nur gewisse Sachen die signifikant grösser bei Autismus waren aber nichts wahr mehrheitlich, ähnliches gilt bei ADS etc.
- Forschungen in der letzten Zeit darauf hinweisen, dass es auch umgekehrte Effekte gibt, d.h. Gene später verändert/gestört werden können, denke selber ad vor allem an hg.

Offenbar ist er dran, das Gebiet weiter zu erforschen.
Das ist sehr gut. Denke es wäre wichtig, dass er weiss, was es dabei schon alles gibt.
Bezüglich Autismus gibt es recht viel, wenn er "autism" und "ari" in google eingibt, oder "autism" und "DAN!". Auch bezüglich MCS gibt es einiges dazu.

Hätte gerne mit diesem Arzt Kontakt. Anbieten könnte ich ihm gute insbesondere wissenschaftliche Links mit Infos dazu und meine Erfahrung inkl ganz wenig ÄRZTE, die sich auch etwas darin auskennen, von Immonologen zu biochemiker bis Kinderärzte.
Gerne hätte ich seine Erfahrungen und seine erkenntnisse.
Fragst Du Ihn mal an? Kannst diese Sätze ihm ausgedruckt vorlegen
 
Hallo Beat,

die Gedanken, die du aufgeschrieben hast, kamen mir heute morgen zum Teil auch, unter der Dusche (Wasser übern Kopf scheint die Gehirnströme zu verflüssigen) :D

Vor allem die Stichworte Quecksilber und Impfschäden waren meine Ideen. Genmutation hin oder her: kein Gen mutiert, wenn es nicht einen Auslöser dafür gibt. Und wenn Gene sich von einer auf die andere Generation ändern können, heißt es, dass die Mutation im Laufe des Lebens passiert, und zwar höchstwahrcsheinlich in der Zeit zwischen der Konzeption und dem Ende der Pubertät, wo der Körper sich noch entwickelt. Das spricht eindeutig für diese Faktoren.

Da ich den Arzt erst seit einer Stunde kenne, will ich ihn nicht gleich mit Anfragen aus diesem Forum überschütten, sondern erst mal die Untersuchungen abwarten, aber es wird sich sicher eine Gelegenheit finden, weil ich selber mit ihm gerne über das Thema weiter reden möchte. Dann werd ich dich nicht vergessen ;)

Gruß
mezzadiva
 
Hallo Mezzadiva

Finde Dein Vorgehen perfekt und bin gespannt was später daraus sich ergibt.
 
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