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Hier ist eine kanadische Dokumentation über das Fentanyl-Problem (englisch, schockierende Bilder):
https://www.youtube.com/watch?v=F1ojeXgyAu0
https://www.youtube.com/watch?v=F1ojeXgyAu0
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Mara, soll Wissen in die Tonne getreten werden, weil Pharmariesen und manche Ärzte verantwortungslos Profit machen möchten?
Wenn du chronischer Schmerzpatient bist, bist du froh um jedes Fitzelchen neue Erkenntnis.
Differenzierte Sicht des Themas ist nötig.
Vor 35 Jahren wussten die Ärzte noch, dass Opiate süchtig machen, schließlich ist das seit Jahrtausenden bekannt. Dann hat ein US-Pharmakonzern, der in finanziellen Schwierigkeiten war, in den 1990ern einen Doppelblindtest finanziert, bei dem überraschend herauskam, dass die kontrollierte Einnahme von Opiaten und Opioiden ungefährlich sei und keine Sucht erzeuge. Das war der Auslöser für die heutige Suchtepidemie, denn ab diesem Zeitpunkt wurden die Mittel, allen voran Fentanyl, bedenkenlos auch bei nicht-chronischen Schmerzen (z. B. bei einem Hexenschuss) verschrieben.
Du hast keinen einzigen meiner gesetzten Links gelesen, Mara.
Sei es drum. Andere lesen ihn vielleicht.
Ich spreche dir deine Erfahrungen nicht ab, andere haben andere.
Die gelten ebenso.
Es geht mir nicht ums Recht haben, dir doch auch nicht, oder? ;-)
Das war es von mir zum Thema.
Lese die Links, dann bezeichnest du Neurobiologische Erkenntnisse nicht mehr als bloße Annahmen.
Liebe Grüße von Felis
Es gibt so viel zu lesen und jeder pickt sich das raus was für einen passt und für mich passt das Geschreibsel mit dem Schmerzgedächtnis überhaupt nicht, eine Annahme.
Natürlich gäbe es auch da Links, Interessantes etc.
Nur nutzt das nichts und mache ich auch nicht ab dem Moment, da jemand Äpfel mit Birnen vermostet und alles jenseits seiner Sicht abtut als Geschreibsel.(übrigens ganz schön abwertend, nicht schön für ein Forum)
. Äpfel mit Birnen habe ich aber nicht verglichen.
Hast du dir denn MaxJoys links alle angesehn?
Gute Nacht,
Mara
Schmerzgedächtnis
Wie kommt es dazu, daß Schmerzen chronisch werden? Aus Erfahrungen und klinischen Untersuchungen ist seit langem bekannt, daß akute Schmerzen sich dann zu chronischen Schmerzen entwickeln, wenn sie nicht ausreichend gelindert werden.
Auch Nervenzellen können lernen. Im Zentrum der Chronifizierung steht das Schmerzgedächtnis. Die sensible Nervenzellen sind genauso lernfähig wie das Großhirn. Wenn sie immer wieder Schmerzimpulsen ausgesetzt sind, verändern sie ihre Aktivität. Jetzt reicht schon ein leichter, sensibler Reiz, wie eine Berührung, Wärme oder Dehnung aus, um als Schmerzimpuls registriert und als unangenehm empfunden zu werden. Aus dem akuten Schmerz ist ein chronischer Schmerz geworden. Das bedeutet: Der eigentliche Auslöser fehlt und es bleibt der Schmerz.
Die Nervenzelle verändert sich. Inzwischen kennen Neurowissenschaftler im wesentlichen die molekularen und zellbiologischen Zusammenhänge. Die Veränderungen in den Nervenzellen sind nicht nur biochemisch nachweisbar sondern hinterlassen sogar ihre Spuren im Aufbau der Zellen. Eine Schlüsselposition nimmt dabei die Aktivierung von IE-Genen ein (IE = Immunitätseinheit, von denen es über 100 gibt.
Veränderungen bei der Übertragung von Schmerzreizen.
Eine Arbeitsgruppe um Zieglgänsberger hat herausgefunden, daß es eine Wechselbeziehung gibt zwischen der Menge der IE-Gen-kodierten Eiweißmoleküle, die von Nervenzellen des Gehirns produziert werden, und dem Ausmaß der synaptischen Erregung nach einem akuten Schmerzreiz. Eine Synapse hat die Aufgabe, Erregungspotentiale von einer Nervenzelle auf die andere oder auf ein Zielorgan zu übertragen. Die Übertragung erfolgt mit Hilfe von Botenstoffen. Je nach Menge der aktivierten IE-Gene wird diese Übertragung gefördert oder gebremst, weil ein entsprechender Einfluß auf den Botenstoff ausgeübt wird.
Vorausschauende Schmerztherapie ist notwendig. Die therapeutische Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist die präventive Schmerzbetäubung (Analgesie). Ein Schmerzgedächtnis darf erst gar nicht entstehen. Eine vorausschauende Schmerztherapie könnte die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses verhindern.
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Die nachfolgenden Grafiken zeigen Entstehung und Mechanismus des Schmerzgedächtnisses:
DHS: Schmerzmittel... Vor allem bei einer missbräuchlichen Verwendung, die weniger auf die schmerzstillende als vielmehr auf die euphorisierende Wirkung der Substanzen abzielt, kann sich die abhängigkeitserzeugende Wirkung der Opiate und Opioide bereits nach wenigen Verabreichungen einstellen. Charakteristisch ist eine gleichermaßen starke psychische wie auch körperliche Abhängigkeit. Aufgrund der schnellen Toleranzbildung und Gewöhnung an die Substanz wird nach immer höheren Dosierungen und kürzeren Zeitabständen zwischen den Verabreichungen verlangt, um den sich rasch einstellenden Entzugssymptomen entgegenzuwirken. Diese reichen von verhältnismäßig leichten Symptomen wie Schwitzen, Frieren und Zittern bis hin zu starken Gliederschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Fieber und Schlaflosigkeit. Gleichzeitig treten die als angenehm empfundenen euphorischen Zustände mit zunehmender Gewöhnung immer mehr in den Hintergrund und es kommt nur noch zu Bewusstseinstrübungen.
Hinweis
Die akute wie auch chronische Schmerzbehandlung mit Opiaten oder Opioiden unter kontrollierten therapeutischen Bedingungen führt in der Regel nicht zu einer Suchtentwicklung. Das Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial der Opioide sollte deshalb unter keine Umständen dazu führen, dass Schmerzpatienten die notwendige Schmerztherapie vorenthalten wird.
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