Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

Hallo Ihr ZWEI :)
Schön, dass es allen soweit ganz gut geht.
Entwöhnung:
Entwöhnung ist ein Entzug - hört sich schlimm an, vor allem, wenn man unwissend in so eine Situation kommt.
Im Endeffekt dann auch egal: Alles was im Entzug auftaucht, will be- und verarbeitet werden.
Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervenssystem, aber auch noch auf einiges mehr. Wichtig zu beachten ist, dass es die Angststörung verändert. Die eigentliche Steuerung wird mehr oder weniger außer Kraft gesetzt, so dass das Gefühlsleben stark verändert wird und genauso die erlebte Angst.
Ich hatte vorletztes Jahr 9 verschiedene Diagnosen, wobei ich mir sicher bin, dass ich vor der Diazepam-Karriere nur eine hatte - eine autonome Funktionsstörung (nicht diagnostizierte Extrasystolen des Herzens), welche Panikattacken auslösten. Der Rest kam durch das Diazepam - wenn auch unwissend!!! Agoraphobie, Hypochondrie, Restless-Legs-Syndrom, Tinnitus - sogar ein viel zu hoher Blutdruck - um einen Teil davon zu nennen.
Mittler Weile ist noch ein verträglicher Tinnitus und ein gut eingestellter Blutdruck zurückgeblieben, evtl. war es ja doch schon zuvor.
Psychisch gibt es sicherlich noch ein paar Prozente die besser werden können und vermutlich auch noch werden.
Was ich meine: Es ist egal, ob zuvor eine Angststörung da war oder nicht, um den Entzug auszuhalten muss man damit umgehen lernen. Man muss lernen die Symptome ohne das Benzo auszuhalten. Möglicher Weise wird es Monate dauern, bis die Symptome weg gehen, das ist eine lange Zeit. Hier braucht es die klare innere Entscheidung, dass es ein Entzug ist und dass man den Weg gehen will und muss, um sich wieder davon zu befreien. Jedes Mal, wenn man dem Drang mehr zu nehmen nachgibt, vergibt man die Chance selbst wieder zu erlernen damit fertig zu werden.
Es ist ein Weg, der viel Mut, Überzeugung, Klarheit, klare Entscheidungen und Geduld erfordert. Wie Karde es auch schreibt, eventuell gibt es auch noch Dinge im eigenen Leben, die noch zu bearbeiten sind, die uns die Kraft nehmen. Es ist wichtig Dinge zu erleben, die einem Kraft geben. Die neu gewonnene Energie will wieder positiv genutzt werden.....aber auch das ist ein Lernprozess.
Ich habe für mich den Eindruck erlangt, dass mein Gehirn durch das Benzo so manipuliert wurde, dass es vieles falsch verknüpft hat und viele verlernt hat. Das bedeutete, es war vieles klarzustellen und vieles neu zu erfahren. Gerade das neu erfahren ist brutal schwer, da die neue Erfahrung ja nur dann erlebt werden kann, wenn man bereit ist durch das Leid zu gehen....Symptome, Gefühle aushalten.
Liebe Grüße
BEN
 
liebe beatrice, das hin und her ist nicht so arg schlimm zumal in der dosierung und über den zeitraum, war der erste richtige versuch, mich ärgert es nur sehr, das ich wirklich keine ahnung hatte was ich da tat. :mad: wie doof.
alle symtome sind absetzsymtome und nicht individuelle erkrankungen ---- da alle das gleiche haben, deshalb hier die unvollständige liste:

Schwindel
steifer Nacken
brennen in den Oberschenkeln
Übelkeit
Kopfschmerzen , betonschwer
schwache Beine
Magen- Darmprobleme
Körpersteifigkeit
Bluthochdruck
Angstattacken
Kehlkopfprobleme
extreme Gerüche
Metallzunge
Leibbrennen innen
heisse Hände

... jetzt kenne ich die pharmakologische zusammensetzung und die auswirkung auf das zentrale nervensystem und das es lange dauert bis es wieder okay ist z. b. von 7 mg auf 0 mg kann 1 jahr in anspruch nehmen, da man nur 14/21 tägig 0,5 mg reduzieren sollte, das habe ich von einer fachfrau!!!!!! :kiss: viele grüsse jane die jetzt echt granny ist!
 
Liebe Jane, es scheint, dass du nun alle hilfreichen Informationen und eine gute Begleitung gefunden hast. Außerdem hast du einen "Plan". Das sind gute Voraussetzungen, dass du das Zeug los wirst. Ich wünsche dir alles Gute dazu!!! Liebe Grüße BEN
 
lieber ben und andere, mir wurde übrigens geraten wieder auzudosieren und dann ganz langsam abzudosieren 21 tage pro 0,5 mg schritt, lg jane
 
Hey..... konntest du mit dieser absetzmethode schon erfolge erreichen !!!???
wäre schön von dir zu hören/ lesen.... Viel erfolg weiterhin lg
 
kurze antwort, ja, bin erfolgreich bei 3,0 mg (nach einem fehlversuch - zu schnell) und kenne mehrere menschen, die mit der regel "je geringer die absetzdosis, desto länger die einnahmedauer, je nach wohlbefinden" auf 0 mg angekommen sind und das ohne komplikationen und denen es z. b. nach 28 tagen richtig gut geht, aktuell ....man sollte kurz hizufügen, das man nur weiter absetzen sollte wenn es einem gut geht und ab 5 mg nur in 0,3 oder 0,5 mg schritten und mindestens 14 tage bis zu 6 wochen je schritt einplanen, dann ist es machbar ohne größere schäden!!! das zentrale nervensystem braucht einfach zeit sich wieder auf die funktionen einzuarbeiten, die durch die chemie blockiert waren, also nimm dir zeit, das ist der richtige weg und viel glück, lg jane - :wave:
 
Liebe GrannyJane
wie schön von Dir zu lesen und ich wünsche Dir von ganzem Herzen dass Du die Kraft und die Geduld hast, schön langsam deine weiteren Schrittchen zu machen, welche Dich zurück in ein Benzofreies Leben führen.
Herzliche Grüsse
Béatrice
 
Du scheinst ja richtig stark zu sein bewundernswert....... Habe mich doch in einer Privatklinik angemeldet welche wenigstens nicht kalt entziehen. zur info
Oberberklinik im Schwarzwald habe nur gute Meinungen erfahren.... Hoffe es geht mir bald so gut wie dir... Lg
 
Hallo Zusammen, ich bin nun seit 17.04.2012 ohne Benzodiazepin und es geht mir gut. Ich bin weiter auf dem Weg wieder richtig belastbar zu werden. Es geht mir besser als die letzten 15 Jahre mit Benzo und wahrscheinlich auch noch einige Jahre davor.
Wie geht es euch? Wer hat es geschafft das Benzo loszuwerden?
Wer hat es nicht geschafft oder steckt noch mitten drin?
Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Ben

Auch ich bin nun seit etwas über 8 Monaten von den Benzos weg.

Leider gibt es immer noch häufig Phasen wo es mir noch nicht so gut geht,
oder ich einfach noch zu wenig belastbar oder erschöpft bin.

Was mich sehr interessieren würde ist, wie lange hat es bei dir nach Null
gedauert, bis du dich wieder genug stabil und fit gefühlt hast um wieder
arbeiten zu gehen?

Hast du dann sofort wieder mit 100% angefangen oder erst mal reduziert?

Liebe Grüsse
Dan
 
10 Monate nach 0 habe ich eine Wiedereingliederung gemacht (2 Wochen 4 Std., 2 Wo. 5Std., usw.). Ich war aber noch nicht zu 100 Prozent fit (psychisch noch angeschlagen, ca. 75 % stabil). Ich habe nach 0 Tropfen gefühlt ca. 2 Jahre benötigt um wieder weitestgehend normal zu fühlen und mich zu bewegen..... bis die Gedanken sich stabilisiert haben. Auch jetzt gibt es noch den ein oder anderen Punkt, der noch zu bewältigen ist, aber ich lebe besser als mit Benzol und wohl auch besser als meine Jahre vor dem Benzo-Gebrauch! Du brauchst Geduld! Nicht aufgeben! Wenn dein Weg stimmt, wirst du zwangsläufig weiterhin Besserung erfahren!!!
Herzliche Grüße Ben
 
Hallo Ben

Danke für deine Rückmeldung.
Es tut immer gut von anderen zu lesen, die den Weg schon vor einem gegangen sind
und auch, dass das was man durchmacht normal ist und einfach Zeit braucht.

Darf ich fragen, wie sich das genau geäussert hat, dass du gemerkt hast,
dass du noch nicht zu 100% Fit warst?

Hattest du da noch Symptome welche dich einschränkten oder war es
einfach allgemein noch zu schnell erschöpfend und noch nicht genug belastbar?

Noch etwas würde mich noch interessieren.
Du hast ja beim Entzug zur Unterstützung noch ein anderes Medikament
genommen um glaube ich besser schlafen zu können und die Symptome
etwas zu mindern.
Hast du dieses Medikament inzwischen auch wieder abgesetzt und wenn
ja, ging das mehr oder weniger Problemlos?

LG
Dan
 
Hallo Ben

Darf ich fragen, wie sich das genau geäussert hat, dass du gemerkt hast,
dass du noch nicht zu 100% Fit warst?

Hattest du da noch Symptome welche dich einschränkten oder war es
einfach allgemein noch zu schnell erschöpfend und noch nicht genug belastbar?

Noch etwas würde mich noch interessieren.
Du hast ja beim Entzug zur Unterstützung noch ein anderes Medikament
genommen um glaube ich besser schlafen zu können und die Symptome
etwas zu mindern.
Hast du dieses Medikament inzwischen auch wieder abgesetzt und wenn
ja, ging das mehr oder weniger Problemlos?

LG
Dan

Hallo Dan, ich war noch nicht zu 100 Prozent belastbar (körperlich und physisch). Erschöpfung nach ca. 6 Stunden Arbeit. Außerdem waren von den Ängsten noch die Ängste vor einer Panikattacke in einer Besprechung vorhanden, die mich einschränkten. Ich traute mir noch nicht wirklich zu mich richtig zu belasten und normalem Arbeitsstress mit Besprechungen, etc. ausgesetzt zu sein. Auch heute, nach über 2 1/4 Jahren ohne Benzo habe ich noch Befürchtungen, dass eine Panikattacke in einem solchen Moment entstehen könnte, wobei ich schon seit über einem Jahr keine mehr hatte. Ich gehe davon aus, dass es nun darauf ankommt die nächsten Schritte zu gehen und die letzten Meter hinter mich zu bekommen. Die letzten Ängste annehmen und durchstehen, damit ich die Baustellen abgearbeitet bekomme. Ich bin nun doch schon sehr zuversichtlich. Alle Aufgaben der letzten Monate habe ich erfolgreich bewältigt und mein Gesamtbefinden ist schon sehr stabil. Ich denke, dass ich sehr sehr weit bin. Das Ziel ist zu sehen......
Medikamente: Ich habe Quetiapin bekommen, was ich nur noch Nachts nehme und nur noch die kleinste Einheit (25 mg). In den nächsten Monaten werde ich dies ausschleichen, dann ist nix mehr da. Ansonsten habe ich Zopiclon für das Einschlafen, nehme ich aber höchsten 2 x im Monat und dann auch nur eine halbe. Tendenz abnehmend - bald auch weg. Ursprünglich für Ausnahmesituationen gedacht, hatte ich aber nur 2x beim Zahnarzt eingesetzt und auch da die letzten 3x nicht mehr ...... ES WIRD!!! :bang:
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg! Du brauchst Geduld, eine starke Überzeugung um immer den Willen für den richtigen Weg aufzubringen. ABER es wird von Monat zu Monat leichter, auch wenn es manchmal so aussieht, als ob es noch genau so schwierig wäre. Schaue einfach mal 3 Monate zurück, dann wirst du die Unterschiede sehen!!!
Herzliche Grüße
BEN
 
Hoi Ben

Schön zu hören, dass du schon so weit gekommen bist und es noch weiter hinauf geht...

Es ist halt manchmal schon kaum zu glauben, dass das so lange dauert.

Das fiese ist ja halt schon, dass es nicht einfach am Anfang schlecht geht
und dann kontinuierlich besser wird, sondern von Zeit zu Zeit immer wieder
schlechtere Phasen und tiefs eintreten...

Das braucht schon Geduld und Durchhaltevermögen...

Aber du hast recht, wenn ich ein paar Monate zurückschaue, dann ist es
im grossen und ganzen schon um vieles besser geworden und ich hoffe
natürlich sehr, dass sich noch so einiges bessern wird...

Wie lange waren bei dir solche Schwankungen vorhanden?

Also ich nehme mal an, dass die inzwischen bei dir verschwunden sind oder?

LG
Dan
 
Hallo Dan, die Schwankungen sind noch in leichter Form vorhanden, aber doch schon sehr normal - möglicher Weise haben die gleichen Schwankungen die meisten Menschen, aber jemand mit "unserer Vergangenheit" reagiert bestimmt stärker darauf, aber auch das wird immer weniger!

Die größeren Schwankungen haben nach ca. 1 Jahr aufgehört, aber so richtig klein geworden sind sie erst nach ca. 2 Jahren.

Das muss bei dir nicht so lange dauern.....Kopf hoch, glaube an DICH und dass lass die Tür zur Benzo-Krücke zu!!! Vertraue darauf, dass du den richtigen Weg gehst! Du hast es schon so weit geschafft!
Wenn du am Ball bleibst, wirst du zwangsläufig den Kampf gewinnen!!!
Nehme diese schwere Zeit an, nehme die Gefühle und Ängste an, dann kannst du lernen damit umzugehen und dein Selbstvertrauen wird langsam aber sicher wachsen!!!

Was hast du denn und wie lange und wie viel genommen? Was waren die Auslöser?

Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Ben

Jetzt bin ich gerade ein bisschen erstaunt, wie lange sich bei dir die Schwankungen hingezogen haben...
Aber dennoch etwas erleichtert, da es zeigt, dass es eben einfach so lange
dauern kann, bis sich alles wieder normalisiert hat.

Ich würde gerne etwas mehr über diese Schwankungen erfahren, vorallem
da du sagst, dass sie bis über ein Jahr noch sehr intensiv waren und erst
nach 2 Jahren klein wurden.

Wie sahen diese Schwankungen denn bei dir aus?
Was hat sich da an Symptomen gezeigt?
Wie lange hielt das jeweils an?
Wie lange waren die Abstände dazwischen wo es besser war?

Sorry, dass ich bisschen viel Frage, aber es ist halt echt schwer
Informationen über diesen Abschnitt des Entzugs von Betroffenen zu
finden.

Ich selber habe die Benzos etwa 17 Jahre lang durchgehend genommen.
Das war Lorazepam (Temesta) 2mg pro Tag.
Bekommen hatte ich es damals aufgrund einer Sozialen Angststörung.

Jetzt sind es gut 9 Monate seit ich auf Null bin.

Ich hoffe natürlich stets, dass es baldmöglich noch um einiges besser und
vorallem stabiler wird...
Aber wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich halt schon, dass es noch etwas
dauern wird, bis das der Fall sein wird...

LG
Dan
 
Hallo Ben

....
Ich würde gerne etwas mehr über diese Schwankungen erfahren, vorallem
da du sagst, dass sie bis über ein Jahr noch sehr intensiv waren und erst
nach 2 Jahren klein wurden.

Wie sahen diese Schwankungen denn bei dir aus?
Was hat sich da an Symptomen gezeigt?
Wie lange hielt das jeweils an?
Wie lange waren die Abstände dazwischen wo es besser war?
....

LG
Dan

Hallo Dan,
das mit den Schwankungen ist sehr schwer zu beschreiben! Ich kann dir nur sagen, dass die Amplitute immer kleiner wird - im Durchschnitt und im Verlauf. Aber es kann Tage geben, da kann es schon mal wieder stärker auftreten, aber bei mir wurden auch die schlimmeren Tage besser, also die Ausschläge waren nicht mehr so groß.
Die Abstände zwischen den "größeren Ausschlägen" sind sehr unterschiedlich! Es gibt einfach zu viele Faktoren, die dein Befinden beeinflussen können (körperliche Verfassung, Stress, Krankheit/Erkältung,....).
Ich will dir keine Angst machen, wenn du auf dem richtigen Weg bist, merkst du es daran, dass die Stärke der Symptome nachlässt - du fühlst es im Moment der Belastung anders und denkst, es geht von vorne los oder "hört das denn nie auf". Aber die Wahrheit kannst du sehen, wenn du mehrere Monate zurück schaust. Führe doch ein Tagebuch und du wirst die Veränderungen nachlesen können.

Symptome: Ich kann hier nur einige aufzählen, da ich das ein oder andere Symptom nicht so lange hatte, so dass ich nicht mehr weiß wann genau es war und wie lange......
Schwitzen: Ging nach ca. 6 Monaten stark zurück!
Schwindel / Ziehen am Hinterkopf: Ging nach ca. 7 Monaten stark zurück! Tritt heute nur noch selten auf.
Extrasystolen Herz: Ging nach ca. 4 Monaten stark zurück! Tritt heute nur noch ab und an in geringem Maß auf.
Gefühlsstörungen in den Händen und im Gesicht: Ging nach ca. 6 Monaten stark zurück und verschwand ganz.
Kribbeln in den Beinen und im Genitalbereich: Ging nach ca. 6 Monaten stark zurück, heute nur noch ab und an.
Kopfschmerzen nur teilweise, nicht so sehr ausgeprägt.
Sehstörungen sehr selten und seit Monaten gar nicht mehr.
Schlafstörungen: 6 Monate sehr ausgeprägt (nicht einschlafen wegen kribbeln). Nach 3/4 Jahr sehr verbessert. Heute nur selten, komme gut zurecht und kann durchschafen.
Schlaflänge: Die ersten Monate bis mittags, da auch erst nachts um 3-5 Uhr eingeschlafen, außerdem Medikation für Nacht und Tag bekommen (Quetiapin). Heute nur noch Quetiapin für die Nacht. Aufwachzeit wieder recht normal, Müdigkeit lässt nach!
Angst (Auszug meiner Ängste): Ging nach ca. 3/4 Jahr recht gut und nach ca. 1 1/2 Jahren sehr stark verbessert - äußerte sich zuvor u. a. durch Panikattacken, gesteigerte Angst, Agoraphobie, Angst vor Herz-Kreislauf-Versagen/Tod.
Traurigkeit: Im ersten Jahr immer mal wieder Phasen von ca. 1-2 Wochen, die dann abklangen, erst nach ca. 1 1/2 Jahren sehr stark verbessert.
Gereiztheit: Am Anfang öfter, dann nachlassend und ebenfalls nach 1 1/2 Jahren stark verbessert - nur noch selten und dann kurz.
Tabletten: Ich hatte 2006 einen Betablocker verschrieben bekommen (Blutdruck und phasenweise zu hoher Puls). In den letzten 4 Wochen ausgeschlichen. Puls okay und Blutdruck okay (habe aber noch 2 Blutdruckmittel).
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Ich hoffe die Angaben helfen dir in irgendeiner Art und Weise! Aber bedenke, dass jeder Entzug wohl anders ist! Ich denke, dass ich zu denen gehöre, die etwas länger brauchen - ABER ich habe es durchgehalten und geschafft! Das ist für mich das wichtigste, was ich in den letzten Jahren bewältigen wollte, damit ich mich wieder spüre und neu kennenlernen kann.
Ich habe aber nicht nur das Benzo rausgeholt, nein, ich habe auch mein ganzes Leben umgestellt. Mein Denken und Handeln ändert sich, so dass ich eine innere Stabilität und Gelassenheit bekomme, damit ich näher bei mir bin und "innere Wege" habe, wie ich mit Stress und Krisen umgehen kann. ICH BIN AUF MEINEM WEG und das ist für mich das wichtigste geworden! Alles andere wird meinem Weg entsprechen, so dass ich mittler Weile keine Angst mehr vor der Zukunft habe!

Herzliche Grüße
BEN
 
Hoi Ben...

Deine Antwort hilft mir auf jeden Fall auf die eine oder andere Art und Weise.

Bei so einer langen Geschichte gibt es durchaus Zeiten,
wo man anfängt an sich selber zu zweifeln.
Dann ist es auf jeden Fall sehr hilfreich von anderen zu lesen, wie es ihnen
ergangen ist und dass der Verlauf von anderen auch so lange gedauert hat.

Auch ist es interessant zu sehen, welche Symptome andere hatten und
wie deren Verlauf war um vielleicht die eigene Symptomatik auch etwas
besser einschätzen und verstehen zu können.

Bei mir liegt die Symptomatik mehr in den Bereichen wie, Benommenheit,
geistige Erschöpfung, z.T Übelkeit oder Kopfweh, lichtempfindliche Augen,
Anspannung unter Menschen...

Was ich nie hatte waren z.B. Schlafprobleme...
Das wundert mich ein bisschen, da sonst ziemlicht die meisten
welche Benzos entziehen mit dem Schlafen Probleme haben.

Auch rein Körperlich mit Muskeln, Haut, etc. hatte ich eigentlich
wenig bis gar nicht zu kämpfen...

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich so ein Entzug von
Mensch zu Mensch gestaltet, obwohl ja der Stoff bei allen der gleiche ist.
Aber wichtig ist ja schlussendlich nur, dass alles irgendwann mal
wieder verschwindet...

Du schreibst auch, dass du dein ganzes Leben umgestellt hast.
Was hat sich diesbezüglich bei dir alles so verändert, wenn ich fragen darf?

Liebe Grüsse
Dan
 
Hallo Dan,
was habe ich geändert.....

Ich habe mir bewusst gemacht, was ich künftig in meinem Leben erleben will. Ich denke für die meisten Menschen ist es relativ einfach zu sagen, was sie nicht wollen, so erging es mir auch.
Doch auf die Frage: Was will ich? Kommt meist "kann ich gar nicht sagen".
Ich habe versucht herauszufinden, was ich in meinem Leben haben will, was mich behindert, welche Ängste und destruktive Gedanken behindern meine positive Entwicklung, welche Stärken habe ich und welche Schwächen will ich künftig berücksichtigen.
Mir wurde relativ schnell klar, dass ich nicht mehr die meiste Energie und die meiste Zeit für meinen Job investieren will (raus aus dem Hamsterrad). So dass ich hier eine Grundsatzentscheidung getroffen hatte, die da hieß nach über 25 Jahren bei der gleichen Firma meinen Beruf mit guter Bezahlung und guter Stellung(wenn auch mehrere verschiedene Funktionen) aufzugeben! Ich begann mir einen neuen Beruf aufzubauen, der mir erlaubt meine Stärken und Schwächen einzubringen, der mir erlaubt die Ziele selbst zu definieren und mir vor allem genügend Freiraum für meine persönlichen Bedürfnisse gibt.
Ich bin aktuell dabei ein Buch zu schreiben, welches möglicher Weise noch diese Jahr auf den Markt kommt (meine persönliche Medikamentengeschichte), habe eine Ausbildung in Richtung Coaching/Beratung gemacht und werde ab Ende August Selbstständig sein - mit einem ganz eigenen und neuartigen Beratungskonzept.
Nein, ich bin kein neuer Mensch, aber ich bin dabei mein Leben auf meine Bedürfnisse und auf mein Wesen auszurichten. Ich lebe immer noch im gleichen Haus, bin immer noch mit der gleichen Frau verheiratet. Aber auch meine Beziehung zu meiner Partnerin hat sich in den letzten Monaten verändert/verbessert. Aber wenn man ein Leben lebt, in welchem man sich treu ist und seine Bedürfnisse befriedigt, ist dies kein Wunder, sondern einfach nur die logische Konsequenz von Ursache und Wirkung.
Du siehst, es ist viel passiert und es wird noch viel passieren. Da eine komplette berufliche Neuorientierung natürlich auch ein Prozess ist und Zeit braucht.....und schon wieder braucht es Klarheit und Geduld über viele Monate/Jahre mit einer gefühlten Unsicherheit in Bezug auf die finanzielle Sicherheit, aber wachsender Sicherheit in Bezug auf innere Sicherheit und Stabilität.
Herzliche Grüße
BEN
 
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