Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

habe gekämpft und gebe erst einmal auf weil ich die symtome nicht mehr aushalte. aber jeder ist anders und ich weiß das mein fehler das total abrupte absetzen war, ich leide sehr und das nur körperlich, tut mir leid falls ich jemanden enttäusche aber ich muss diesen rückschritt wagen

lieben gruss jane- am ende der kraft

Liebe Jane
Echt dumm dass es Dir so schlecht geht, ist auch schade, dass Du Dich hier 2 Monate nicht gemeldet hast - darum wissen wir auch nicht konkret was Du durchgemacht hast. Wichtig wäre wohl für jeden, der einen so starken Entzug macht, professionelle Hilfe um sich zu haben, auch wenn es Medikamente bräuchte, ist es ok, denn jeder ist anders und jeder muss wirklich ganz für sich selbst entscheiden wann er was braucht. Zu wissen was man in ganz schlimmen Momenten für Möglichkeiten hat ist sehr beruhigend. Ich kann mir vorstellen, dass die Besuche in Klinik und auf der RStation zusätzlich extrem belastend für Dich waren, schade dass Du keinen Arzt hast, der dich zu Hause besucht oder per Tel.betreut, oder auch einen Kinesiologen oder sonst ein Therapeut der mit dir arbeitet.
Ich wünsche Dir alle :kraft: die Du brauchst, damit Du die richtigen Entscheidungen fällst, und dass das was Du wählst gut für Dich ist.
Sei lieb umarmt, Du hast mein Mitgefühl auf deinem schweren Weg.
Herzliche Grüsse
Béatrice

Nachtrag
ich finde es bei dir schwierig, genau fest zu stellen, welche der Medis welche Entzugserscheinungen machten. Ich hatte ja als letztes die Kombination Tramal und Xanax, konnte dann Xanax gut reduzieren, nehme es nun nur noch ganz selten vor Terminen mit Behörden oder sonstigen Sachen wo meine Sinne sonst überreizt werden, das geht gut.
Tramal nehm ich im Moment 50mg wegen den Rückenschmerzen auf die Nacht, merke aber auch, dass Tramal wirklich sehr langsam ausgeschlichen werden muss. Da ich Kapseln habe, konnte ich gut auf 50mg langsam reduzieren, und auch wenn der Schmerz im Rücken nachlässt, muss ich aber ganz langsam immer weniger nehmen. Tramalreduktion gibt bei mir sonst starke Entzugserscheinungen, die ich mir nicht zumuten kann.
Mein Krankheitsbild ist ja zwar ein ganz anderes als deines, aber evtl. hilft dir diese Erklärung von mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit dem 9, Juli 2013 habe ich meine Dosis von 1,5 mg Diazepam abrupt
abgesetzt und leide seitdem unter folgenden Symtomen :

Schwindel
steifer Nacken
brennen in den Oberschenkeln
Übelkeit
Kopfschmerzen , betonschwer
schwache Beine
Magen- Darmprobleme
Körpersteifigkeit
Bluthochdruck
Angstattacken
Kehlkopfprobleme
extreme Gerüche
Metallzunge
Leibbrennen innen
heisse Hände

es wird einfach nicht besser, deshalb fange ich mit 2,5 mg an und setzt dann in 4 wochen je 0,5 mg ganz langsam runter

das tramal ist eigentlich kein thema mehr, bleibt hoffentlich so? seit ende April 2013

ich war 7 mal in der rettung, 2 x im krankenhaus davon einmal sogar in der psychiatrie weil es mir so schlecht ging ...... aber es gibt kein hilfe, die wirklich hilft, leider

lg jane
 
Hallo Jane,

die Symptome, die Du beschreibst, sind mir alle nicht fremd. Sie traten jedoch alle erst vermehrt auf, nachdem die letzte Benzogabe schon 12 Wochen her war. Deswegen ist die Zeit des Aushaltens bei mir auch noch kürzer als bei Dir. Habe jetzt mehr in diesem Chat zurückgelesen, da wird auch von körperlichen Schwierigkeiten berichtet, die länger andauern und die man überstehen muss. Ich weiss auch noch nicht genau, wie ich das schaffen soll und ob ich das überhaupt aushalte. Mein Neurologe sagte mir heute am Telefon, ich solle das Lyrica erhöhen, das würde die Symptome etwas lindern, damit tue ich mich schwer, weil ich auch nicht immer mehr Medikamente nehmen möchte. Werde es aber trotzdem versuchen. Dir wünsche ich ganz viel Erfolg auf Deinem neuen Weg. Wäre schön, wenn wir weiterhin von einander hören/lesen könnten.

Herzliche Grüsse
sfr.
 
lieber sfr,

klar bleibe ich erhalten, versprochen und bitte melde du dich jederzeit gerne.

ich werde berichten wie e weitergeht.

l g jane :wave:

liebe grüsse an beatrice :wave:
 
Liebe Jane
ich denke an Dich, und wünsche Dir viel viel Glück, hoffe dass es Dir bald etwas besser geht.
Herzliche Grüsse an dich und auch an sfr
Béatrice
 
Hallo Jane, hallo Beatrice,

seit einer Woche habe ich starke Krämpfe und werde zunehmend nervöser. Mein Körper fühlt sich teilweise taub und teilweise brennend an. Abgerundet wird das ganze von andauernden Kopfschmerzen. Die ersten drei Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt sahen so gut aus, nun hat der Entzug mich also auch erwischt.
Versuche, gegen an zu steuern und schreibe wieder mehr, wenn es mir etwas besser geht.
Euch beiden wie auch allen anderen Benzoentziehenden viel Kraft.

Liebe Grüße
sfr.
 
Die ersten drei Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt sahen so gut aus, nun hat der Entzug mich also auch erwischt.
Versuche, gegen an zu steuern und schreibe wieder mehr, wenn es mir etwas besser geht.
Euch beiden wie auch allen anderen Benzoentziehenden viel Kraft.
Hallo sfr
wünsche Dir gute Besserung, hast Du noch Kontakt mit einem Arzt?
Was ist anders als in der Klinik, meist kommt ja auch hinzu dass man auch anders isst, oder auch dass man viel zu wenig trinkt. Schau dass dein Körper genug Vitamin und Mineralstoffe bekommt, wurde mal untersucht, wie da deine Werte sind?
Nimmst Du irgend etwas an Kräutertees?
Ich schreibe übrigens hier mit, da ich weiss wie mies es Euch geht, hoffe es unterstützt etwas auf dem schweren Weg.
Herzliche Grüsse
Béatrice
 
Hallo Beatrice,

danke für Deine guten Wünsche. Bei meinem Arzt habe morgen einen Termin.
Hoffentlich fällt ihm noch etwas ein, das den Entzug erträglicher macht. Getrunken und gegessen habe ich in der Klinik regelmäßiger, das muss ich hier zuhause dringend ändern. Vitamine nehme ich jetzt wieder in Tablettenform. Vor dem eigentlichen Entzug war ich eine Woche auf der inneren Station des Krankenhauses, dort wurden alle Untersuchungen,die für allgemein wichtig gehalten wurden, durchgeführt. Es gab keinen besorgniserregenden Befund.
Hast Du selber einen Entzug gemacht, befindest Du dich in einem oder kennst Du Dich aus anderen Gründen damit aus?
Ich danke Dir jedenfalls ganz herzlich für Deine Zeilen, es hilft schon, sich auszutauschen. Hoffe, Dir geht es auf jeden Fall gut und wünsche Dir noch einen schönen Abend.

Herzliche Grüsse,
sfr.
 
Hallo sfr
gesundes Essen und dies zu regelmässigen Zeiten, sowie viel Trinken ist ganz wichtig - versuche das wirklich ernst zu nehmen. Du bist schon genug gestresst, da sollte der Magen/Darm unbedingt unterstützt werden, und nicht auch noch zusätzlich belastet werden. Zudem könnten Dir Tees bei der Entgiftung helfen, darum fände ich es auch gut allenfalls zu einem HP zu gehen.

Mir wurden schon mit 16 1/2 die ersten Valium verschrieben, dann mit 19 Valium und Lexotanil etc. was ich in regelmässigen Abständen nahm, dann aber nach 28 nahm ich nichts mehr, und ich lernte auf meine Bedürfnisse zu achten, und stellte mein Leben um.

Im 2005 nahm ich Tramadol und auch AD's zur Schmerzbekämpfung zuvor bereits AD's im 2002 und andere Schmerzmittel, die aber nicht halfen. Ich vertrug die AD's sehr schlecht, hatte starke Nebenwirkungen auch bei minimen Mengen, stellten dann fest, dass ich auf verschiedene Inhaltsstoffe intolerant war.

Xanax erhielt ich im Notfall im 2008 als ich wegen extremen Herzrythmusstörungen dahin ging. Da merkte ich dass mir das nach Extremsituationen half und vor allem später dann, dass wenn ich eine kleine Menge vor belastenden Gesprächen mit Amtspersonen nahm, ich nicht so starke Beschwerden bekam. Die verschriebenen AD's vor der Diagnose CFS/ME waren nicht richtig, da ich ja ein anderes Krankheitsbild hatte.

Ich finde, AD's werden zu schnell verschrieben, ohne genau zu schauen was einem wirklich fehlt, oder auch, was für eine Therapie einem helfen könnte - und man wird danach alleine gelassen, mit den Nebenwirkungen wenn man sie wieder absetzt.
Man funktioniert mit AD's, aber man ist nicht sich selbst - so sehe ich es.

Alles Gute und viel Kraft
Herzliche Grüsse
Béatrice
 
Hallo Beatrice,

danke, dass Du soviel von Dir berichtet hast, das erklärt Dein Wissen zu der Problematik. Hast Du im Alter von 28 Jahren oder nach 28 Jahren aufgehört Benzodiazepine zu nehmen, bzw. nur noch in seltenen Fällen das Xanax. Wenn ich Google eben richtig verstanden habe, leidest Du unter chronischer Erschöpfung. Gibt es da Heilung und kannst Du eigenständig damit leben?
Mein heutiger Arztbesuch hat ergeben, dass ich das Cymbalta nicht mehr nehmen soll und dafür das Lyrica neben dem Mirtazapin erhöhen muss. Mir bekommen die ADs ebenfalls nicht, ich spüre starke Nebenwirkungen.
Sollten andere Erfahrungen mit diesen Medikamenten (Lyrika&Mirtazapin) haben und hier mitlesen, würde ich mich über Berichte freuen.
Hast Du wiklich Valium und Lexotanil etc. genommen und dann auf einmal nichts mehr, schreibe mir doch bitte, ob und wenn wie lange und in welcher Stärke Du noch körperliche Probleme hattest. Ich halte es augenblicklich kaum aus und kann nur in Begleitung zum Arzt gehen.
Schreibe später wieder mehr und noch mal Danke für Deine Zeilen, allen anderen viel Kraft und Glück.

Liebe Grüsse
sfr.
 
Hallo :wave:
Hast Du im Alter von 28 Jahren oder nach 28 Jahren aufgehört Benzodiazepine zu nehmen,
ja, ich bin heute 52, veränderte mit 28 mein Leben, lernte mit meinen Emotionen umzugehen, sie auszuhalten...veränderte mich beruflich etc.
Den Schritt machte ich, da ich so nicht weiterleben wollte/konnte.
bzw. nur noch in seltenen Fällen das Xanax.
Xanax erst seit 2008
und es reicht mir nun auch 1/4 von 0.25 mg, dieses Jahr bis Anhin ca 5x
Wenn ich Google eben richtig verstanden habe, leidest Du unter chronischer Erschöpfung. Gibt es da Heilung und kannst Du eigenständig damit leben?
CFS/ME Chronisches Erschöpfungssyndrom - etwas sehr komplexes. Zudem kam im 2003 ja ein Zeckenbiss mit Wanderröte-Borreliose mittels Test bei HP
Wie schlimm ich alle die Jahre lebte, möchte ich gar nicht mehr erzählen, es geht mir im Vergleich dazu einiges besser, wenn auch immer noch ans Haus gebunden, und nur limitiert zu Kontakten fähig. Muss meine Kräfte sehr gut einteilen, dann geht es.

Mein heutiger Arztbesuch hat ergeben, dass ich das Cymbalta nicht mehr nehmen soll und dafür das Lyrica neben dem Mirtazapin erhöhen muss. Mir bekommen die ADs ebenfalls nicht, ich spüre starke Nebenwirkungen.
Sollten andere Erfahrungen mit diesen Medikamenten (Lyrika&Mirtazapin) haben und hier mitlesen, würde ich mich über Berichte freuen.

Lyrica und Mirtazapin wollte man mir auch mal verschreiben - nahm es aber nicht, da ich nicht einverstanden war mit den Diagnosen (was ja dann auch stimmte)
Ich nahm, einige Jahre Sirdalud gegen extreme Spasmen/Schmerzen in der Wirbelsäule, die konnte ich dann auch langsam ausschleichen.

Wie wäre es wenn Du ein extra Thread zu Lyrika und Mirtazapin aufmachen würdest-evtl. bekommst Du dann mehr Antworten.
zb. Benzoentzug,wer hat Erfahrung mit Lyrika und Mirtazapin

Hast Du wiklich Valium und Lexotanil etc. genommen und dann auf einmal nichts mehr, schreibe mir doch bitte, ob und wenn wie lange und in welcher Stärke Du noch körperliche Probleme hattest.

Ich machte da sehr viel Sport und Tanzte viel, ebenso veränderte ich mich beruflich und machte Ausdrucksmalen und Autogenes Training - ich schaute damals sehr gut auf meine Bedürfnisse

Ich halte es augenblicklich kaum aus und kann nur in Begleitung zum Arzt gehen.
Das kann im Moment nötig sein, hoffe dass das bald vergeht.
Wie verbringst Du die Tage, hast Du Hobbys oder Sachen die Du gerne machst ? Kannst Du noch immer so viel schlafen, wie am Anfang als Du hier geschrieben hattest? Was machen Deine Zähne ?
Du bräuchtest Therapeutische Unterstützung, hat man Dir niemanden empfehlen können? Evtl. auch telefonische Termine wären doch evtl. möglich, denn Du nahmst ja das Zeug 20 Jahre, und da wirst Du nun lernen müssen ohne die "Verneblung" der Benzos zu leben - DICH SELBST ZU SPUEREN .
Wie alt bist Du, sorry, falls Du das schon mitteiltest.
Alles Liebe und Gute wünsche ich Dir, und vor allem :kraft:
Béatrice
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo sfr, wenn ich es richtig mitbekommen habe, steckst du mitten drin, statt nur dabei zu sein. Keine Ahnung, in wie weit du die vorherigen Kommentare gelesen hast..... hier einige Bemerkungen von mir, vlt. helfen die etwas!?

Ich selbst habe bis zum 17.04.2012 über 12 Jahre Valium genommen (Niedrig dosiert und nicht täglich). Die Ärzte hatten es ursprünglich mal wegen Panikattacken verschrieben und nicht festgestellt, dass es für die Panikattacken einen Trigger gab - Extrasystolen.
Durch die lange Einnahme entstand, ohne dass ich es wusste bzw. es mir bewusst war, eine Abhängigkeit. Durch das NICHTWISSEN hat das Gehirn viele weitere Situation falsch verknüpft. Die Ängste wurden mehr und verteilten sich auf immer weitere Gebiete. Agoraphobie, Hypochondrie, paranoide Gedanken, depressive Verstimmungen, ...... sind keine Fremdwörter für mich. Dies alles hatte sich während des Medikamentenabusus gebildet bzw. beim reduzieren und letztendlich ausschleichen.

Entzug: Um auf eine niedrigere Dosis zu kommen (ca. 4 mg Valium) wurde mir Mirtazapin verschrieben. Niedrig dosiert - 7,5 mg. Das nahm ich über ein Jahr lang, ohne dass ich mir größerer Probleme durch das Mirtazapin bewusst war.
Dann die Reduzierung innerhalb von 2 1/2 Wochen auf 0 mg Valium. Ich hatte anfangs nicht so starke Probleme, eventuell war ich da auch noch gut vorbereitet. Aber mit den Wochen wurde alles schlimmer.
Ich konnte kaum noch einschlafen - kribbeln in den Beinen und im Intimbereich - schlimme Stunden bis zum Morgen. Heute bin ich mir sicher, dass das Mirtazapin, welches kurzzeitig auf 30 mg erhöht wurde und danach auf 15 mg reduziert, Auslöser für dieses Kribbeln war. Außerdem hatte ich sehr viele Extrasystolen meines Herzes. Als das Mirtazapin ganz weg war, konnte ich wieder besser einschlafen, das kribbeln war viel weniger geworden und die Extrasystolen waren auf ein Minimum zurückgegangen!!!
Leider hatte ich nach dem Absetzen und der Umstellung auf Valdoxan innerhalb von ca. 10 Tagen riesige Probleme mit meinem Befinden - depressive Verstimmung! Daraufhin bekam ich Quetiapin, erst 100 mg über den Tag, nach ca. 2 Wochen nur noch ca. 75 mg. Diese Dosis nahm ich lange Zeit (Nachts 50 mg, 2x tagsüber 12,5 mg). Dieses Zeug machte mich auch müde und sorgte für Stimmungsschwankungen.
Aktuell nehme ich nur noch 37,5 mg für die Nacht, tagsüber nichts mehr.
AD's: Vorsicht mit diesen Medikamenten. Ich habe, wie zuvor nachzulesen, etliches mehr durchmachen müssen, mit diesem Zeug, was man dann aber auch nicht einfach absetzen kann!!!
Ich habe keine Ahnung, wie es ohne diese Medikamente gegangen wäre, aber mein Bauch sagt, mir das es auch anders hätte gehen können. Eine Anfangs bessere Begleitung - ärztlich, schnelle Termine, telefonische Unterstützung. Dies erhielt ich im späteren Verlauf und bin heute dafür sehr dankbar!
In der Zeit, in welcher jegliches Selbstvertrauen weg war, in welcher sich die Hölle aufgetan hat, braucht es einen Begleiter, der sich auskennt und einem hilft der Angstfratze ins Gesicht zu sehen. Ich habe gelernt die schlimmen Gefühle auszuhalten. Stück für Stück mein Selbstvertrauen zurückbekommen.

Aufenthalte in Notaufnahmen hatte ich zuvor auch. Aber die wurden seltener und die Panikattacken blieben mehr und mehr aus.

Ich kann dir nicht alles im Detail schreiben, wird sonst ein Buch, aber hier noch einige Anmerkungen zum Entzug und wie es mir heute geht.
Körperliche Symptome hatte ich ca. 6 Monate ziemlich stark (kribbeln, schwitzen, Extrasystolen, Schwindel, zittrige Beine, Bluthochdruckentgleisungen).
Die psychischen Symptome dauerten viel länger. Innere Unruhe war monatelang sehr stark. Es dauert sehr lange bis das Nervensystem wieder normal funktioniert. Das Gehirn muss neu lernen. Ich denke es ist wie nach einer Gehirnoperation. Vieles muss neu sortiert und gelernt werden.
Ängste hatte ich sehr lange und recht stark. Nach ca. 6 Monaten hatten die etwas abgenommen, aber weitestgehend weg sind die erst seit ca. 2 Monaten - also erst nach ca. 1 1/2 Jahren nach dem letzten Valiumtropfen.
Du musst verstehen, dass dein Gehirn über die lange Zeit vieles verknüpft hat, was du nun ändern musst. Negative bis schlimme Gefühle aushalten, ohne Benzo. Du musst auf die Ängste zugehen, damit du lernen kannst, dass du sie aushalten kannst. Dann werden sie weniger. Das braucht Klarheit und viel Eigendisziplin, Überzeugung, Wille, Kraft und Geduld!!!
Mir selbst geht es inzwischen recht gut. Ich habe die Verantwortung für mein Leben übernommen, ich hatte meine Probleme/Aufgaben akzeptiert und in vielen Dingen eine andere Einstellung erarbeitet. Ich werde mich beruflich neu ausrichten.
SYMPTOME: Körperlich schon seit fast einem halben Jahr fast keine mehr vorhanden, nur ab und zu nachts kribbeln (hier helfe ich mir, aber nur ca. 2x im Monat, mit einer halben Zopiclon - auch mit diesem Medi muss man sehr vorsichtig umgehen!!!).
Die Angstsymptome sind nun schon über längere Zeiträume fast weg bzw. zeigen sich nur noch in Ausnahmesituationen, aber auch hier nur noch gering. Tendenz weiter steigend!!! Mein Selbstvertrauen wächst wöchentlich.
Es hat sich gelohnt! Aber mir hat nicht nur geholfen, dass Medi abzusetzen, sondern in vielen Dingen eine andere Sichtweise zu erlangen.
Kognitive und Verhaltenstherapeutische Ansätze im Duett haben mir ein neues Leben gegeben!
Liebe Grüße und ich wünsche dir viele gute hilfreiche Gedanken!!!
BEN
 
SYMPTOME: Körperlich schon seit fast einem halben Jahr fast keine mehr vorhanden, nur ab und zu nachts kribbeln (hier helfe ich mir, aber nur ca. 2x im Monat, mit einer halben Zopiclon - auch mit diesem Medi muss man sehr vorsichtig umgehen!!!).
Die Angstsymptome sind nun schon über längere Zeiträume fast weg bzw. zeigen sich nur noch in Ausnahmesituationen, aber auch hier nur noch gering. Tendenz weiter steigend!!! Mein Selbstvertrauen wächst wöchentlich.
Es hat sich gelohnt! Aber mir hat nicht nur geholfen, dass Medi abzusetzen, sondern in vielen Dingen eine andere Sichtweise zu erlangen.
Kognitive und Verhaltenstherapeutische Ansätze im Duett haben mir ein neues Leben gegeben!
Hallo Ben
schön hast Du dich gemeldet, und es freut mich, dass es auch bei dir immer besser geht. :)
- die Menschen, die hier schreiben, sind sich echt total selbst ausgeliefert, ich kann es nicht recht verstehen, dass es nicht mehr Stellen gibt, wo man professionell unterstützt wird bei dem schweren Gang von den AD's weg zu kommen.
Hoffe Du hast weiterhin die Zeit, hier zwischendurch reinzuschauen, ich melde mich hier, da ich einfach finde, dass Menschen in so schweren Lagen nicht alleine gelassen werden sollte, auch wenn meine Tips minim sind.
Herzliche Grüsse und alles Liebe und Gute
Béatrice
 
Hallo Beatrice, hallo Ben,

zunächst mal Danke für Eure langen Berichte über den Kampf gegen die Benzos und wie man ihn vielleicht führen kann. Zunächst möchte ich die Fragen von Beatrice beantworten. Ich bin 52 Jahre alt. Augenblicklich bin ich kaum in der Lage, meinen Hobbys nachzugehen, so verbringe ich die Tage oft nachdenklich und voll auf den Entzug konzentriert, was es nicht einfacher macht. Abends einschlafen kann ich erst spät, dafür schlafe ich dann durch und recht lange. Häufig stellt sich mir dann die Frage, ob früheres Aufstehen besser wäre, bisher war ich jedoch über jeden "Moment" froh, den ich von der Entzugszeit verschlafen konnte. Zu meinen zahntechnischen Problemen gibt es nur zu berichten, dass ich mit dem weiteren Zähneziehen pausiere, da ich das kreislaufmäßig im Augenblick nicht ertrage. Es fehlen mir 2 Frontzähne (bereits gezogen), die so noch nicht ersetzt werden können, was zusätzliches Unbehagen bereitet. Schlimmer sind jedoch die körperlichen Missempfindungen, die mich völlig fertig machen. Jane verstehe ich jetzt total, ich möchte jedoch, wenn irgend möglich, nicht wieder Benzos nehmen, um mich langsamer runter zu dosieren, dafür war der Entzug wirklich zu heftig. Das muss doch auch irgendwann so gehen. Ich meine dieses Brennen auf der Haut und gleichzeitig diese Taubheit. Dazu gesellen sich starke Kopfschmerzen, Kopfdruck und Schwindel sowie Magenprobleme. Trockene Augen runden das Ganze ab.
Musstet Ihr Euch auch mit solchen oder ähnliche Dingen beschäftigen und wie lange dauert das, bzw. wann wird es leichter auszuhalten. Habe heute mit meinem Neurologen gesprochen, der meint, dass das Mirtazapin weiterhin nötig ist und dass das erhöhte Lyrica mir bald Linderung verschafft. Schön wäre es!
Ben, Dir möchte ich noch mal besonders danken, da Du so detailliert geschrieben hast, wie Du den Entzug erlebt hast und was man tun kann, um das auszuhalten. Die von Dir genannten 6 Monate der starken körperlichen Symptome, wann hast Du da begonnen zu zählen, nach der letzten Benzogabe oder mit dem Beginn des Entzuges? Na ja, Hauptsache das hört überhaupt irgendwann wieder auf.
Ich denke oft an Jane, die ziemlich genau beschrieben hat, mit welchen Gefühlen man es da zu tun bekommt. Es ist übrigens schwer, hier im Norden therapeutische Hilfe für Medikamentenabhängige zu bekommen, bin froh, dass wenigstens mein Arzt ein wenig über Abhängigkeit weiss. Die Möglichkeit einer Gesprächstherapie gibt es auch, nur bin ich dazu augenblicklich gar nicht in der Lage. Ich hoffe, dass ich bald schon positivere Dinge schreiben kann und dass das entnervte Gejammer aufhört. Allen anderen "Entzügigen" wünsche ich ganz viel Kraft und das Ihr Eure Ziele erreicht.

Herzliche Grüsse
sfr.
 
Liebe sfr, die 6 Monate sind gerechnet nach der Einnahme des letzten Tropfens. Ich verstehe, dass du versuchst herauszufinden, was du noch vor Dir hast, aber das ist nicht wirklich möglich. Ich hatte die ein oder andere Information, die mir vermittelte, dass ich nach ca. 3 Monaten das gröbste hinter mir habe, aber es dauerte länger. Genauso kann es sein, dass es kürzer ist.
Es ist auch nicht so, dass ich sofort merkte, dass ein Symptom weg war bzw. seltener oder weniger stark. Es vergingen einige Tage und ich stellte fest, dass es rückblickend besser geworden ist. Du musst versuchen nicht in Tagen zu denken oder zu vergleichen. Ich hatte mich mit der Zeit gefragt, wie war es denn vor einem Monat oder später sogar vor mehreren Monaten oder vor einem halben Jahr. Da werden die Unterschiede sichtbar. Das Problem war, dass ich jedes Mal, wenn Symptome stärker auftraten das Gefühl hatte, es wäre alles noch wie am Anfang. Es ist immer schwer, wenn die Leidenskurve hoch geht und die Symptome und Ängste stärker werden, aber die Schwankungen werden weniger und kürzer. Die Anzahl der Symptome nimmt ganz allmählich ab - ABER SIE NEHMEN AB!!!
Du musst viel Klarheit über deine aktuelle Situation und dein Ziel haben! Auch das Wissen über den Weg ist wichtig, damit du eine gute Einschätzung der verschiedenen Situationen bekommst. Dazu braucht es viel Vertrauen, dass das was dein Wissen dir sagt auch von deinem Unterbewusstsein angenommen werden kann. Es hat lange gedauert, bis das Unterbewusstsein mit dem Zeug so manipuliert wurde, bis es sich dauerhaft veränderte. Jetzt braucht es Zeit um zu VERTRAUEN, zu vertrauen, dass es jetzt in die richtige Richtung geht. Die Gefühle sind ja gar nicht mehr gehört worden.....in der Zeit der Benzodiazepine.
Die ganzen Nervenbahnen sind durcheinander. Es braucht einfach Zeit bis das vegetative Nervensystem wieder weitestgehend normal arbeitet und das kribbeln, die innere Anspannung/Unruhe und die Ängste nachlassen! GEDULD musst du haben!!! Geduld ist einfacher, wenn man um die Situation weiß. Du kennst dein Ziel und schon vieles vom WEG!!!
Vertraue, habe Mut und nutze deinen Willen und die Kraft in dir diesen inneren "Krieg" zu führen und deinen Weg zu finden und zu gehen!
ES LOHNT SICH!!!

Herzliche Grüße
BEN
 
@ sfr / Ergänzung des vorhergehenden Beitrags:
Ich hatte ein Tagebuch geführt. Darin habe ich die Symptome aufgelistet und bewertet. Außerdem habe ich notiert, wie so meine Tage Gefühlsmäßig verliefen (Grundgefühl, Ängste). Beim Wertevergleich konnte ich dann ablesen, dass es in die richtige Richtung ging - Psychische und Physische Symptome haben wellenförmig abgenommen......
Ich hatte auch eine Spalte für einen Eintrag, was an jedem Tag bemerkenswert erschien und was positiv war. Vielleicht hilft dir so etwas.
Du darfst aber nicht zu sehr auf die Symptome schauen. Es ist wichtig, dass du deine Aufmerksamkeit mehr nach außen richtest (Sport, Film schauen, lesen Freunde, Familie, ....... was auch immer möglich ist und geht). Es dauert natürlich bis davon mehr geht......Wegen dem Benzo wurde deine Komfortzone, in welcher wir uns gewöhnlich bewegen, immer kleiner. Du gerätst leicht in die Stresszone. Aber das ist notwendig, damit du deine Komfortzone wieder vergrößerst. ABER aufpassen, dass du dich nicht überforderst!!! Es ist am Anfang schwer herauszufinden, was ist eine gute förderliche Anstrengung /Anforderung und wann beginnt die Überforderung! Aber mit Geduld und etwas Übung findest du deinen WEG!!!
So....ich hoffe es ist etwas hilfreiches für dich dabei!!!
Herzliche Grüße
BEN
 
Liebe Beatrice, ich finde es toll, dass du dich so einbringst um anderen zu helfen.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, geht es dir selbst nicht so wirklich gut......
Ich hoffe du hast Menschen und Mittel, die dir helfen!?

Herzliche Grüße
BEN
 
Lieber Ben
ich lese deine Texte gerne, denn ich finde, sie können allen Menschen helfen, egal mit welcher Krankheit, wieder "auf ihren eigenen Weg" zu kommen. Nun, im Vergleich zu den letzten Jahren, geht es mir ja auch langsam immer besser-noch immer das Wichtigste, was mich Vorwärts bringt, ist Aktivität und Ruhe gut auszubalancieren. Ich habe ja CFS/ME seit über 10 Jahren, und das ganze Umfeld machte es mir enorm schwer, so dass ich viele Jahre immer über meiner Grenze war, und die Beschwerden auch fast nicht mehr auszuhalten waren-ich legte mich oft einfach in Gottes Hand, konnte weder Denken noch mich bewegen. Aber das ist vorbei, und ich hoffe, dass ich nun endlich auch die Hilfe die ich schon lange bräuchte bekomme. Habe ja nun endlich ein Arzt der mich mit all den Problemen das mein Krankheitsbild mit sich bringt kennt, und auch der Pflegedienst hat nun wieder Kapazität mich zu betreuen---- sehe nun in den nächsten Wochen weiter wie sich das entwickelt, muss ja auch einen Umzug organisieren (lassen?) etc. und ich vertrage ja noch nicht viel Besuch. Aber ich versuche gut auf meine Grenzen zu achten, Kontakte habe ich immer noch sehr wenige, aber Freuden habe ich täglich, draussen im Garten, oder auch drinnen an meinen Tieren und Pflanzen --- ich bin irgendwie "getragen" durch die Liebe zur Natur.. Vor allem freut es mich aber auch, zu spüren wie das Körpergefühl wieder anders wird. Zb. wieder mal das Gewicht von einem Bein aufs andere zu verlagern, oder in die Hocke zu gehen. Ich musste so viele Jahre alle Konzentration aufbringen überhaupt zu stehen, oder zu gehen jede Bewegung brauchte so viel Aufmerksamkeit nebst all den anderen Beschwerden. Das war sehr schwer, denn ich war ja ein Sportsmensch und machte nebst Tai chi, Karate, Kobudo auch sonst so allerlei. Meine Muskeln spüre ich auch wieder anders, nicht mehr nur Schmerz und das sehe ich als grosses Geschenk, wofür ich sehr dankbar bin. Alles was ich mal war musste ich irgendwann loslassen, hinter mir lassen, und jeden Moment einfach annehmen wie er war und geduldig vertrauen, dass auch das zum Leben gehört. Und je mehr ich mich hingab, um so besser konnte ich es ertragen.
Hier kommt mir folgender Vergleich in den Sinn:
Ich war mal auf dem Mittelmeer Segeln, da war mal ein extremes Geschaukel in der Nacht, mir wurde extrem übel, konnte nicht mehr liegen, aber auch nicht aufstehen. Da legte ich mich aber trotzdem hin, und lies einfach alles los... entspannt, so dass ich fast mit dem Wasser draussen zerfloss.
Und da verging die Uebelkeit, und ich wurde einfach "geschaukelt".
Es gibt so verschiedene Leiden und manchmal kreieren wir durch unsere Widerstände noch grösseres Leid.
Herzliche Grüsse und alles Liebe
Béatrice
 
Liebe Beatrice, vielen Dank für deine Zeilen.
Ich bin schon beeindruckt darüber, wie du es geschafft hast, trotz aller "schwerer Prüfungen/Aufgaben" eine optimistische Haltung zu bekommen und wie du es über so eine lange Zeit schaffst demütig und geduldig DEINEN WEG zu gehen. Trotz großer Einschränkungen hast du es geschafft DANKBARKEIT aufzubringen, zu erfahren und zu verinnerlichen :)
Vielen ist es bewusst, wenn sie ihre Situation mit anderen schlimmeren Lebensschicksalen vergleichen, dass sie froh sein können, dass es "nur" so ist, wie es bei ihnen ist. In den meisten Fällen mit der berechtigten Hoffnung auf Besserung. ABER nur diese Feststellung erzeugt keine Dankbarkeit. Ich habe es selbst so erfahren. Mein KOPF wusste, dass ich dankbar sein kann, aber ich konnte es nicht fühlen.....
Nach vielen Monaten und tiefer Entwicklung stellt sich das Gefühl der Dankbarkeit immer öfter mal ein. Schön, dass sich ein solches Gefühl mit der Zeit breit machen konnte und ich es fühlen darf. Geht nicht immer, aber immer öfter :)
Ich wünsche Dir, dass du weiter deinen WEG gehen kannst und die vielen guten Erfahrungen und Ansätze das richtige Werkzeug zur Erreichung deiner Ziele/Hoffnungen sind. Für mich sieht es so aus, als ob du eine sehr gute Auswahl an Werkzeugen getroffen hast!!!
Herzliche Grüße
BEN
 
Hallo Ben,

sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe. Deine Zeilen helfen mir sehr und sind äusserst lehrreich. Es ist wirklich so, dass nach schwierigen Momenten auch wieder bessere folgen. Vertrauen zu mir selbst zu haben, dass versuche ich zu erreichen. Das Miteinander mit meiner Familie oder Freunden muss neu erlernt werden, ob Bereitschaft dazu beiderseits vorhanden ist, wird die Zeit zeigen. Da hat auf jeden Fall ein neuer Abschnitt im Leben begonnen. Meine Mitmenschen lernen mich neu kennen und ich sie. Hoffentlich bleiben mir alle erhalten, ich habe sie lieb bzw. wirklich gerne. Deine Worte zu Beatrice Beschreibungen fand ich sehr schön. Auch aus Ihren Ausführungen kann man viel lernen.
Jetzt nehme ich nur noch zwei Medikamente, eines davon ist Mirtazapin, was ich heute zum ersten mal reduziere. Davon verspreche ich mir, dass ein paar Symptome sich bessern oder verschwinden weil sie Nebenwirkungen sind und nicht weil sie zum Entzug gehören. Vor sieben Wochen habe ich nach 38 Jahren wegen der Zahnprobleme mit sehr starkem Rauchen aufgehört, vielleicht macht das ja auch noch ein wenig des Entzuges aus. Der heutige Tag war auf jeden Fall einer von den besseren, das macht Mut. Ich wünsche Dir, Beatrice und allen anderen eine schöne Woche. Weiterhin ganz viel Kraft und Geduld beim Entziehen allen, die sich damit herumschlagen.

Herzliche Grüße
sfr.
 
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