Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

Ich freue mich für Dich, Ulli!

Ich selber zähl die Tage nicht, aber ich habe seit ich beschlossen habe, die Finger von dem Zeug zu lassen, durchgehalten.

Mit dem Rauchen muss ich anders vorgehen. Das schaffe ich nicht so einfach, obwohl die körperliche Sucht gar nicht so groß sein soll.

Ich gehe in "Kontemplation" aber erst zum Ende des Jahres. Solange gebe ich mir noch Zeit zum Ausschleichen.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Das Rauchen hab ich nach 20 Jahren 1 Packung pro Tag mit dem Buch Endlich Nichtraucher geschafft. War gar nicht schwer. ..
 
Toll, dass Du es geschafft hast, Ulli.
Ich schätze, ich will wohl noch nicht:D Das akzeptiere ich jetzt einfach.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen, I am back!!!

Endlich Nichtraucher: Super Buch, ich hatte 20 Jahre geraucht (1-2 Päckchen am Tag), dann las ich das Buch und konnte wie Uli locker damit aufhören uuuuund das bleibt auch so (schon 12 Jahre)!

Ansonsten immer noch clean, näheres dazu in den nächsten Tagen!

Gute Nacht und bis bald!
BEN
 
Schön, dass Du wieder da bist, Ben. Bin gespannt, was Du zu erzählen hast.

Lieben Gruß:)
LieberTee
 
Schon komisch dass Allan Carr zigtausende zum Rauchen aufhören gebracht hat und dann nach Jahren der Abstinenz trotzdem an Lungenkrebs sterben musste.... Das soll aber keinen enmutigen und nur so nebenbei.
Auch nebenbei :Weiss von Euch jemand ein gutes Mittel gegen Schwindel? Ich hab das zur Zeit häufig und reagiere teils panisch drauf. Gruss und schönes Wochenende. Ulli
 
Mir war die letzten Tage auch exterm schwindelig. Ich tippe aber darauf, dass ich zuviel Ibo geschluckt habe oder dass der Zahnnerv, der irritiert war, meinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigte:confused:.

Es ist Gott sein Dank inzwischen besser. Der Nerv hat sich beruhigt und ich brauche keine Schmerzmittel mehr.

Aber es hat mich auch genervt und ein wenig beunruhigt. Was könnte bei Dir die Ursache sein, Ulli? Nimmst Du noch irgendwelche anderen Medis?

Lieben Gruß
LieberTee

P.s. Danke, Kopf für die Empfehlung. Werde ich mir merken, falls es noch mal bei mir passiert.
 
Habe mir 2 Wurzelbehandelte BackenZähne vor 2Wochen ziehen lassen und nehme zur Zeit auch Ibuprofen -am 17.09. bekomme ich dann Implantate. .. Weiss nicht obs daran lag.
 
Hallo Ulli,

probier mal ein anderes Schmerzmittel, ich schätze bei mir lag es daran. Ich habe so zwischen 1200 bis 1800mg geschluckt pro Tag. Mal hin und wieder 400mg bei starken Kopfschmerzen kann ich wegstecken, aber das war doch wohl zuviel des "Guten".

Ich wünsche Dir, dass Du die Zahngeschichte bald gut überstanden hast. Wenn Du nicht rauchst, heilt es wahrscheinlich schnell. Alles Gute!

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo ihr Leidensgefährten!

Ich war nun 2 1/2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Diagnoseliste ist ziemlich lang..... Hauptdiagnose Hypochondrie.... keine Ahnung, ob das mit dem Benzo zu tun hat? Ich hoffe das geht wieder weg!!!
Autonome Somatische Störung (Herz, Kreislauf) steht an 2. Stelle.
Agoraphobie an 3. Stelle, dann kommt der Medikamentabusus, eine KHK, Hypertonie, Tinnitus, LWS-Sydrom und restless legs syndrom.... ich glaub nun habe ich alles....

Ich wurde instabiler als vorher entlassen und bin froh, dass ich mittlerweile wieder etwas Selbstvertrauen in meine Psyche aufgebaut habe.

Ohne Benzo nun seit 4 Monaten und 24 Tagen!!!
Schlafen geht mal besser und mal wieder schlechter. In der letzten Woche ca. 4 Nächte geschlafen, 3x Probleme mit Kribben in den Beinen und im Intimbereich. Schwitzen ist seit ca. 1 Woche gering, Doppelsystolen sind seit ca. 3 Wochen nicht mehr spürbar. Blutdruck wechselhaft, aber wohl im Rahmen. Angst ist schwankend, ebenso die innere Unruhe (Tendenz aber gut).
Seit ca. 2 Wochen einen "flauen Magen", mein Therapeut meinte, dass ich wohl noch so einiges, was in den letzten 13 Jahren stattgefunden hat - unter Benzo-Einfluss - noch verarbeiten muss. Hier geht es wohl um eine tiefe Trauer, aber keine Depression - laut Therapeut eine gesunde Traurigkeit - trotzdem belastend und anfangs beängstigend.
Schwindel, zittrige Beine ist sehr zurückgegangen.
Tinnitus relativ stark, Augenflimmern vor ca. 3 Tagen (einseitig), innerliches Beben ab und an (aber recht selten).

Ich versuche nun jeden Tag Sport zu machen (Anmeldung Fitnessstudio ist erfolgt), außerdem will ich meine sozialen Aktivitäten ausbauen. Meditation ist weiterhin wichtiger Bestandteil der Werkzeuge für die Verarbeitung dieser heftigen Lebensphase.

Alkoholverbrauch weiter reduziert. Während Klinikaufenthalt nichts getrunken!

Rehamassnahme ist bewilligt, Termin offen.

So, das war es von meiner Seite....... euch allen weiterhin viel Kraft und Optimismus!!!

Liebe Grüße
BEN

.... seit ca. 3 1/2 Wochen AD Mirtazapin abgesetzt, dann 2 Wochen lang Valdoxan probiert und wieder abgesetzt, nun seit etwas mehr als 1 Woche Seroquel 75 mg (2x 12,5 mg am Tag und für die Nacht 50 mg).
Symptom flauer Magen begann kurz nach dem Absetzen von Mirtazapin..... hmm.... vielleicht hat es damit zu tun? Aber sind ja schon 3 1/2 Wochen vorbei....... ich werde sehen ;o)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Ben,

das sind ja sehr gemischte Nachrichten von Dir. Ich frage mich natürlich, in was für einer Klinik Du warst und bist instabiler als vorher entlassen worden.

Ich freue mich aber, dass Du Dich schon wieder etwas berappelt hast und nun wieder mehr innere Stabilität empfindest.

Was mir Sorgen macht, ist Deine Medikamentengeschichte. Bist Du sicher, dass Du mit einer Umstellung auf Seroquel nicht wieder einen neuen Suchtkreislauf beginnst? Ich habe mal gegoogelt und war etwas entsetzt. Seroquel® | diagnosia.com

Brauchst Du das Medikament lediglich zum Einschlafen? Die Nebenwirkungen sind nicht ohne und das, was Du hier über Dich erzählt hast, passt nicht zu dem Bild, bei dem es normalerweise verschrieben wird.

Was ist daran besser als das, was Du vorher nahmst? Hast Du schon einmal versucht, Deine Schlafprobleme mit den hier vorgestellten homöopathischen Mitteln oder pflanzlichen Mitteln günstig zu beeinflussen? Hopfen und Baldrian können auch helfen, der Körper muss sich aber erst dran gewöhnen. Wichtiger ist aber wohl, dass Deine Psyche vom Glaube an die Pharmawunderdrogen abkommt.

Vielleicht wäre es für Dich eine Hilfe, in einer Gruppe zu meditieren? Mir hilft das sehr, weil ich mich in der Energie der anderen Teilnehmer unterstützt, ja geradezu getragen fühle. Ich mach das ja noch gar nicht so lange und auch nicht täglich und doch stelle ich gravierende Veränderungen bei mir fest. Ich bin zwar immer noch ab und zu traurig und habe hin und wieder depressive Gedanken, aber insgesamt bin ich viel viel ruhiger und gelassener geworden.

Ich habe gerade ein sehr interessantes Buch gelesen, in dem Wissenschaft und Mystik auf geniale Weise miteinander verbunden wird. Hinzu kommt, dass die Autorin dich auf eine kreative Persönlichkeitsentwicklungsreise mitnimmt. Das wiederum regt an, selber kreativ zu denken.

https://www.symptome.ch/threads/das-laecheln-des-universums.105270/#post-849221

Heute bekam ich in dem Thread, wo ich das Buch vorstellte, einen weisen Spruch:

Aldous Huxley:

"Es ist mir fast peinlich. Aber nach all den Jahrzehnten der Suche, nach den vielen spirituellen und psychologischen Wegen, die ich kennengelernt habe, nach all den zahlreichen, großen Meistern, denen ich begegnen durfte, bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Die machtvollste und zuträglichste Praxis ist wohl, sich selbst und dem gesamten Universum freundliche zu begegnen."

Auch hier habe ich was zu dem Buch geschrieben:
https://www.symptome.ch/threads/glueck-was-ist-das-ueberhaupt.104096/page-16#post-849384
und hier: https://www.symptome.ch/threads/sucht-geister-und-die-ueberwindung.83292/page-13#post-849236

Ich verlinke es, weil ich keine Lust habe, mich ständig zu wiederholen.

Für mich wird immer klarer, dass Sucht und der eigentliche Motor im Leben (soziale Beziehungen und soziale Resonanz) viel miteinander zu tun haben. Sucht ist verwandt mit der körpereigenen "Chemie der Liebe", was aber läuft da so schief, dass das soziale Miteinander nicht zum Wohlfühleffekt führt und die (Ersatz-)Bestätigungen unseres Seins uns eher in die Krise, den Zusammenbruch oder in die Sucht treiben? Mir ist auch noch nicht so ganz klar, warum Meditation tatsächlich hilft.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Dein Suchtkarussel durchbrechen kannst, lieber Ben. Und dass die Rehaklinik, in die Du gehen willst, besser ist als die Klinik, in der Du gerade warst.

Ich wünsche Dir und allen hier Kraft und Erfolg bei der Entscheidung gegen die Tablettensucht.

Lieber Gruß:)
LieberTee

P.S. Nächsten Freitag Z-W-E-I Monate ohne Benzodiazepam!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Ben ,ich glaub Dir gehts wie mir. .... ausser dass ich weder Benzo noch Alk noch Zigaretten konsumiere. Du hast das Rauchen ja auch hinter Dir.
Manchmal glaub ich es wäre besser wenn man uns einschläfert. ... wird das alles wirklich nochmal besser?
Scheissegal , je mehr wir den Focus auf uns selbst legen umso weniger lösen wir unsere Probleme.
Manchmal denke ich es wäre das beste alles hinter mir zu lassen. Aber von Familie über Job,Geld ,alles passt. Das ist doch pervers dass ich bei diesen Bedingungen schwächle. ...Mir fällt im Moment echt nichts ein. AberBenzos sinds glaub ich nixht mehr. .. Man darf nicht alles darauf schieben.
 
Hallo Ulli, hallo Ben,


Ihr schreibt beide immer wieder, dass Euer Leben eigenlich völlig in Ordnung ist. Aber warum habt ihr dann zu Benzos gegriffen? Irgendwas stimmt nicht. Was ist nicht in Ordnung gewesen? Was ist jetzt nicht in Ordnung?

Man wird nicht ohne Grund ängstlich oder leidet unter Panik. Ich weiß nicht, ob es was bringen würde, da mal genauer hinzuschauen. Aber von einer Pille zur anderen zu wechseln, bringt es das?

Sorry, ich will niemand zu nahe treten und niemand verletzen.

Ist nur so ein Gedanke.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Auch ich melde mich mal ganz vorsichtig zu Wort.

Ich komme aus einer Suchtfamilie(Alkohol)

Wie waren zu viert und ich bin die Einzigste ,die dem Alkohol nicht anheim gefallen ist.

Und es war garnix in Ordnung,garnix.

Meine Familie war einfach lebensuntauglich,ich will es mal so nennen.

Es waren keine Strategien vorhanden dem Leben zu begegnen,sei es in guten ,wie in schwierigen Zeiten .

Und um Suchtkrank zu werden ist immer ein Grund zu finden.

Ich hoffe ,das ich meinen Kinder genug Rüstzeug mit ins Leben gegeben habe,das sie an Schwierigkeiten nicht verzweifeln und gut ihr Leben meistern können.

Ganz viel Liebe und Kraft für alle

Der glücksdrachen
 
Lieber Glücksdrachen,

wie hast Du es geschafft, nicht süchtig zu werden?

Ich weiß inzwischen, dass es nicht nur die Sucht-Familien sind, die nicht funktionieren. Das kann auch aus anderen Gründen schwierig sein. Und es hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass Eltern ihre Kinder nicht lieben. Diese Eltern sind mit sich beschäftigt, aus welchem Grund auch immer. Es fehlt einfach das, was Du als Strategie bezeichnest, dem Leben in vielen Situationen gelingend zu begegnen.

Es sind möglicherweise Eltern, die selber aus verschiedensten Gründen vor einem Scherbenhaufen stehen, und da selbst zutiefst verunsichert, können sie auch keine sicheren, Geborgenheit vermittelnden Beziehungen anbieten.

Sie sind einfach nicht da, sie wissen keine Antworten, sie wollen auch keine Fragen hören, denn die kratzen eine mühsam aufrechterhaltene Fassade ab und verunsichern. Es sind Kinder, die ihre Eltern überfordern, weil diese selbst vielleicht oberflächlich funktionieren, aber unter der dünnen Oberfläche voller Lebensangst sind.

Es sind Kinder, die früh Verantwortung übernehmen, wo es keine Verantworrtung zu übernehmen gilt. Das führt zu einer Idee von "übermächtig" sein, die entsteht, um sich selbst in einer vollkommen unsicheren, unberechenbaren und chaotischen Welt sicher zu fühlen. Die Fassade ist das einzige, was vorgelebt wurde. Und diese Fassade, die sich unterschiedlich nach außen zeigen kann (besonders erfolgreich sein, besonders freundlich sein....egal was, aber das besonders) Wird die Fassade aus irgendwelchen Gründen brüchig, stellt sich Angst ein, denn die einzige Sicherheit schwindet.

Das sind jetzt ganz spontan meine Gedanken dazu.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Guten morgen,

Ich lese hier mit. Bei meinem Exmann (Vater meiner Kinder) waren 4 Brüder Alkoholiker, davon sind drei sehr früh gestorben, zwei durch Suizid, einer durch den Alkohol selbst, der jüngste Bruder war lange trockener Alkoholiker, er wäre jetzt 67, weiß nicht, was aus ihm geworden ist.

Ich schicke Euch jetzt mal die Geschichte von Andrew aus dem Buch von Daniel G. Amen: "Das glückliche Gehirn".

Andrew ist mein Patenkind und Neffe. Bis etwa eineinhalb |ahre vor seinem Aufenthalt in der Klinik war er glücklich und aktiv gewesen. Aber dann veränderte sich seine Persönlichkeit, l i r schien deprimiert zu sein, hatte schwere aggressive Ausbrüche und klagte seiner Mutter gegenüber über Selbstmord-niid Mordgedanken (ganz und gar abnorm für einen Neun-|.ihrigen). Er zeichnete Bilder, auf denen er selbst von einem II.mm hing. Er zeichnete Bilder, auf denen er selbst auf andere Kinder schoss. Als er auf dem Baseballfeld ohne besonderen Grund ein kleines Mädchen angriff, brachten ihn seine Eltern
zu mir.
Als ich erst mit ihnen und dann mit Andrew selbst beisammensaß, wusste ich, dass etwas nicht stimmte

Amen hat eine Spect untersuchung gemacht und festgestellt, dass Andrew der linke Schläfenlappen fehlte, ein MRT brachte dann zu Tage, dass er eine Zyste an der Stelle hatte.

Amen hat landesweit seine kollegen angefleht, Andrew zu operieren, diese haben gesagt, die Verhaltensstörungen kämen nicht davon, wenn Andrew "echte Probleme habe", würden sie ihn operieren.

Endlich fand er einen Operateur. Ergebnis:

Als Andrew nach der Operation erwachte, lächelte er seine Mutter an. Es war das erste Mal seit einem Jahr, dass er gelächelt hatte. Seine aggressiven Gedanken waren verschwunden, sein Temperament wurde wieder zu dem des lieben Kindes, das er vor seinem siebten Geburtstag gewesen war. Andrew hatte Glück. Mit dieser sehr persönlichen Erfahrung im Herzen beschloss ich, dass ich die SPECT-Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen musste, egal wie viel Kritik mir das eintrug. Es gab zu viele Kinder, Teenager und Erwachsene wie Andrew, die eindeutige Hirnanomalien hatten und von der Gesellschaft als schlechte Menschen abgeschrieben wurden.

In dem Buch kaspert Amen alle Großhirnarreale ab, schreibt, was sie machen, schreibt, woran man erkennt, was mit einem selbst ist und gibt detaillierte Hinweise, wie man sich selbst helfen kann.

Er gibt auch Hinweise zu Medikamenten, ich finde das zur eigenen Orientierung gut.

Also, lest selbst, wenn Ihr mögt, es lohnt sich.

Liebe Grüße, viel Kraft und Durchhaltevermögen für Euch!

Datura
 
Hi Ben ,ich glaub Dir gehts wie mir. .... ausser dass ich weder Benzo noch Alk noch Zigaretten konsumiere. Du hast das Rauchen ja auch hinter Dir.
Manchmal glaub ich es wäre besser wenn man uns einschläfert. ... wird das alles wirklich nochmal besser?
Scheissegal , je mehr wir den Focus auf uns selbst legen umso weniger lösen wir unsere Probleme.
Manchmal denke ich es wäre das beste alles hinter mir zu lassen. Aber von Familie über Job,Geld ,alles passt. Das ist doch pervers dass ich bei diesen Bedingungen schwächle. ...Mir fällt im Moment echt nichts ein. AberBenzos sinds glaub ich nixht mehr. .. Man darf nicht alles darauf schieben.

Hallo Ulli, ich habe die Benzos auf Bedarf über 12 Jahre genommen. Laut meinem Psychiater und auch laut Ashton kann eine Normalisierung des Nervensystems und des Gehirns ca. 6-9 Monate oder sogar länger als ein Jahr dauern. Ich denke, dass ist nicht zu unterschätzen. Gerade wenn man es so lange eingenommen hat. Es sieht wohl anders aus, wenn hohe Dosen in einem kürzeren Zeitraum konsomiert wurden.
Wie auch immer, ich gehe davon aus, dass sich die psychische Stabilität verbessern wird und gebe mir hier einfach Zeit.
Wie du geschrieben hast, je mehr wir in uns hinein horchen, um so schlechter wird es. Ich versuche einfach aktiv zu sein. Hobby, Musik, Sport, weg gehen... die Aufmerksamkeit nach draußen zu legen. Für den Fall, dass es mir mal wieder schlecht geht und ich zu viel im "Gedankenwahn" bin, habe ich mir einige Zettel geschrieben, auf denen steht, wie ich denke, wenn ich nicht gerade voller Angst bin. Darauf mache ich mir klar, dass es um eine rein psychische Angst geht und dass ich durch das durchleben dieser Angst wieder zur Normalität gelangen werden. Dass die Symptome keine Krankheit sind, sondern Angstsymptome, die ungefährlich sind. Wir haben einen geistigen Krieg zu gewinnen und haben diverse Schlachten zu bestehen. Die Dinge, die uns schwerfallen, sind genau die Baustellen, die wir zu bearbeiten haben. Auch wenn wir mal eine Schlacht verlieren, kein Problem, Hauptsache wir gewinnen den Krieg.... den inneren Krieg.
WIR SCHAFFEN DAS!!! WEIL WIR ES UNBEDINGT WOLLEN!!!
Vertraue auf deine Kräfte, sie sind da, du musst sie nur einsetzen lernen!!!

@ Lieber Tee: Bei mir geht es vordergründig nicht wirlich um Sucht. Die Kriterien habe ich nie wirklich erfüllt. Bei mir ist vordergründig die Angstproblematik das Problem, das Benzo hat dies kompensiert (Bedarfsmäßig). Natürlich war ich dann auch Abhängig (ohne es zu wissen, kaum zu glauben aber wahr). Meine Gedanken haben sich nicht um das konsumieren von dem Benzo gedreht. Das bei mir keine Suchtproblematik im eigentlichen Sinn besteht, hat die Psychosomatische Klinik auch noch einmal bestätigt.
Die AD, die ich nehme, sind nicht vergleichbar mit einem Benzo. Im Grunde merke ich nicht wirklich viel davon. Zumindest ist es mir nicht bewusst. Sobald es mir besser geht und ich es mit meinem Psychiater abgestimmt habe, werde ich es versuchen wieder loszuwerden.
Klar ist es eine Krücke, aber für eine kurze Zeit......man erfährt durch dieses AD auch keinen angstfreien oder glücklichen Zustand.

Meine Alkoholangabe irritiert vielleicht etwas.... ich habe kein Alkoholproblem. Ich habe lediglich versucht mal zu eruieren, wie viel ich so trinke. Damals hatte ich einen Schnitt von über einem Liter, an Feierlichkeiten zum Teil bis zu 4 Liter Bier...... Dies veranlasste mich, dass erheblich zu reduzieren, ganz bewusst, damit der Alkohol nicht das Benzo ersetzt!!!
Ich habe kein Problem keinen Alkohol zu trinken. Ich habe genügend Tage ohne, in der Klinik-Zeit 2 1/2 Wochen ohne. Ich trinke seit diesem Jahr an Feierlichkeiten nicht mehr als 5 kl. Bier (1,66 Liter, ehemals bis zu 4 Liter). Im Schnitt (Menge im Monat durch die Tage) sind es nur noch 0,5 Liter (ehemals 1,2 Liter). Ich trinke nicht, weil nun eine Situation kommt, die mir schwer fällt. Ich weiß, dass ich die Situationen bewusst ohne Hilfsmittel durchleben muss, damit ich die Angst verliere!

Ich bin, trotz der schwierigen Phase, optimistisch, dass es weiterhin bergauf geht. Es braucht halt immer wieder Überzeugung, Optimismus und Geduld!!!

Das alles wünsche ich euch auch, auf euerem WEG!
BEN

Ergänzung:
Ich habe noch etwas ganz wichtiges vergessen!!! Ja Beruf, Familie, Haus,...... alles da, alles gut..... ABER: Wie ist denn das Gefühlsleben denn so? Fühlt ihr euch einsam? Seid ihr traurig?
Bei mir ist es so .... deshalb ist es für mich ganz ganz wichtig meine Beziehung zu meiner Partnerin zu verbessern. Mehr miteínander reden, für einander da sein. Sich einfach nahe sein, damit die Herzen sich wieder berühren.... Denn das ist für mich sehr wichtig und ich glaube, dass eine gewisse "Entfremdung" für die Probleme mit verantwortlich war! Ich war früher sehr emotional und habe dann versucht alles mit dem Kopf zu lösen und mich so zu verhalten, dass ich ja nicht unkontrolliert bin....dabei ist mein Gefühlsleben verkümmert!
Das Gefühlspendel muss schwingen (negative wie positive Gefühle). Dadurch, dass ich negative Gefühle vermeiden wollte (unkontrolliertes Verhalten), haben sich leider auch die positiven Gefühle verabschiedet.
ES MUSS IMMER BEIDES VORHANDEN SEIN!
Es gibt keinen Tag ohne Nacht, es gibt kein Gut ohne Böse, etc. etc. etc.
ES GIBT KEINE SCHÖNEN EMPFINDUNGEN/EMOTIONEN; WENN DIE NEGATIVEN UNTERDRÜCKT WERDEN !!!
Das ist meine feste Überzeugung geworden und wohl die größte Erkenntnis, die ich in den letzten Monaten gewonnen habe!
Befriedigt euere Bedürfnisse und euch wird es besser gehen....mit der Zeit!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Ben,

danke dafür, dass Du hier von Deinen Gefühlen schreibst. Ich glaube inzwischen auch, dass sie sehr wichtig sind. Und das was Du über die Kontrolle, bzw. Unterdrückung der negativen Gefühle und dass sich damit auch die positiven Gefühle verabschiedeteten, geschrieben hast, kann ich verflixt gut nachvollziehen. Bei mir mündete das in einer "Gleich-Gültigkeit", die ich immer als richtig und gut empfand.

Weit gefehlt. Nun ja, Irrtum erkannt, aber einen neuen Weg einschlagen, ist schwer. Ich empfinde es jedenfallst so. Ich habe was in dem anderen Sucht-Thread geschrieben. Ich verlinke mal, weil ich nicht alles wiederholen will. https://www.symptome.ch/threads/sucht-geister-und-die-ueberwindung.83292/page-13#post-850119

Ein Zitat des eben von mir auf meinem Weg 'gefundenen' Chuck Spezzano will ich hier noch zum Thema 'Angst' reinsetzen:

: "Von der psychologischen Dynamik her gibt es nur zwei Gefühle: Liebe und Angst. Alle anderen Gefühle stammen von diesen ab. Alles, was nicht Liebe ist, ist Angst. Diese Angstgefühle öffnen uns dann für weitreichendere negative Einflüsse. Um glücklich zu werden, müssen wir eine Haltung der Liebe einnehmen. Diese erreichen wir, indem wir die Einstellung der Reinheit des Herzens und danach die der Vergebung einnehmen. Heilung kommt von Vergebung, Vertrauen, Integration, Verstehen, Annehmen, Engagement und Loslassen."

Ich meine nicht, dass man immer nur in der Vergangenheit rumwühlen soll, um sich in alten Verletzungen genüsslich zu suhlen, sondern es geht vielleicht eher darum die Muster der Vergangenheit erkennen, um sie überwinden zu können. Wenn ich mir selbst vergeben kann, kann ich mich vielleicht so annehmen wie ich bin, und dann kann ich vielleicht auch denen vergeben, die diese Muster in mir geprägt haben. Oder ist es umgekehrt?

Vielleicht gibt es sogar gar kein 'gut' und 'böse'. Wenn ich mich liebevoll auch den negativen Gefühlen zuwende, dann kann ich verstehen und vergeben, benötige die Scheinsicherheit der Fassade nicht mehr so dringend. Die Frage stellt sich doch immer wieder: Was sind meine wirklichen Bedürfnisse? Erst dann kann ich sie auch befriedigen. Solange ich nur die Scheinbedürfnisse meiner Fassade erkennen, befriedige ich nur scheinbar meine Bedürfnisse und daraus entsteht ein Suchtcharakter, denn ich bin niemals befriedigt, es ist nur ein Verlangen nach immer mehr da. Es hat was mit diesem Besonderssein wollen zu tun, da bin ich mir fast sicher. Da muss ich aber noch mal in mich gehen. Setzte diesen Satz hier sozusagen für mich als Lesezeichen, um es nicht zu vergessen. Heute abend vielleicht, jetzt gehts erst mal arbeiten.

Alles Gute und Liebe Dir und allen anderen auf Eurem Weg.

LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Libbi,

da kann ich dir aus meiner Sicht bei fast allem zustimmen!

Gibt es traurige Dinge oder ist es einfach nur so, dass wir sie als traurig empfinden. Gibt es gut und böse oder hat irgend jemand für irgend etwas Schuld!?

Ja, vergebe dir und vergib denen, die in der Vergangenheit mit verantwortlich für dein "Bewertungssystem" waren.
Ich denke, als Kind hast du keine Wahl (aber auch unsere Eltern hatten keine... als Kind, und und und), die Ursache liegt außerhalb von dir und die Wirkung passiert in dir. Wenn du aber erkennst, dass es das Prinzip Ursache und Wirkung gibt und du es beeinflussen kannst, dann kannst du an deiner Veränderung arbeiten... die Ursache liegt dann in dir und die Veränderung geschieht um dich herum.

Alles leicht gesagt, aber schwer umzusetzen. Aber genau das ist es, was ich lernen will. Herr meiner Welt, Herr meiner Gedanken werden!
Ich hoffe es gelingt mir künftig. Und wenn auch gemählich, so wäre die Richtung aber gut und richtig, dann spielt das Tempo doch eher eine untergeordnete Rolle.

Wenn du kein Ziel hast, spielt das Tempo überhaupt keine Rolle, auch wenn du noch so schnell unterwegs bist. Mit Ziel bis du langsam immer noch schneller als der Ziellose!!!

Liebe Grüße
BEN
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben