Mangelerscheinungen durch Vegetarismus?

Mangelerscheinungen durch Vegetarismus

Ich habe mich jetzt für den ersten Änderungsvorschlag entschieden und hoffe, dass Hakushi damit zufrieden ist, da er ja Themenstarter war.
 
Hallo Ihr Lieben,

ich lebe seit einigen Jahren vegetarisch. Angefangen hat es damit, dass ich- als ich die Borreliose hatte- keine tierischen Fette mehr zu mir nahm und als wichtiger Bestandteil meiner Therapie nur noch hochwertige pflanzliche Fette (Öle) verwedete.

Als ich wieder gesund war, hatte ich nicht nur viele Kilos verloren, sondern auch kein Bedürfnis mehr, Fleisch zu essen und fühlte "die Leichtigkeit des Seins" ;-) Im Gegenteil: Ich war sensibler geworden und reagierte auf folgende Tatsachen wie z. B. Haltung und Transport der Tiere und vor allem auch die zum grossen Teil artfremde Ernnährung mit diversen Zusätzen, die unserer Gesundheit nicht gerade zuträglich sind mit Abwehr.

Getreide essen wir viel, in der Hauptsache wird daraus frisch gemahlen! Brot gebacken. Dazu verwenden wir aber nicht die verzüchteten Sorten, sondern alte Sorten wie Emmer, Kamut oder Einkorn.

Gewichtsprobleme kennen wir nicht und fühlen uns sehr wohl mit dieser Art der Ernährung auch wenn wir eigentlich wenig Obst, wohl aber viel auch rohes Gemüse essen. Auf Industriezucker verzichten wir ganz und nehmen zum Süssen Agavendicksaft oder bei kalten oder nur warmen Gerichten Honig. Sehr selten tauchen mal Gelüste nach z. B. Schockolade auf. Entweder geben wir ihnen ohne Gewissensbisse und mit Lust nach oder wir machen uns nen leckeren Kakao. Wenn ich auch Anfangs noch Nahrungsergänzungen genommen habe, wahrscheinlich, um ein grosses Defizit auszugleichen, so brauche ich sie heute nicht mehr.

Ich denke, dass die vielen gesundheitlichen Probleme, die in der heutigen Zeit auf Grund unserer Ernährung entstehen zum grossen oder sogar überwiegenden Teil durch die zunehmende Entwertung durch industrielle Verarbeitung, Verzüchtung zu Gunsten einer besseren Verarbeitung, Verpackung oder auch der Optik wegen auf Kosten wichtiger Inhaltsstoffe und nicht zuletzt durch die vielen körperfremden Zusatzstoffe, die unser Immunsystem überfordern. Getreide sehe ich wie Dr. Schnitzer als Urnahrung des Menschen an und so fühlt und schmeckt es sich für mich auch an.

Liebe Grüsse
jo
 
Hallo Baffomelia

wenn die älteste Gesundheitslehre der Welt Getreide und Milch als „Grundnahrungsmittel“ bezeichnet, zusammen mit Obst und Gemüse.
Und was soll die älteste Gesundheitslehre sein, bzw kennt man diese noch?
tatsaceh scheint mir, dass zumindest getreide zuerst nicht gegessen werden konnte, da es ja angebaut (und gezüchtet) wereden musste.
Auch Tiermilch war anfänglich eher nicht dabei, da man dazu ja wilde Tiere zuerst domizieren musste. Früchte und Gemüse war sicherlich am Anfang.
 
Natürlich konnten Getreide und Milch erst nach der "neolithischen Revolution" auf den Speiseplan kommen. Als Menschen nach und nach sesshaft wurden und ihre Nahrung als Bauern erwirtschafteten. Das ist jetzt etwa 10.000 Jahre her.
Die Wurzeln der ayurvedischen Medizin sind etwa 5.000 Jahre alt. Folgedessen waren Getreide und Milch längst bekannt.

Viele Grüße, Horaz
 
Overeating als Folge von Vollwert- und "gesunder" Ernäh

Finde es schon seltsam, dass die älteste Gesundheitslehre ja aus Asien kommt, wo man hauptsächlich glutenfreien Reis (China) oder Hülsenfrüchte (Indien) statt Getreide isst und in vielen Ländern nicht mal Milch verträgt.
Liebe Grüße Carrie

hallo an Alle,
obiges machte mich sehr nachdenklich.
Hier nun die Resultate meines Hirnens.

Ich habe, Baffomelias Anregung der "ältesten Gesundheitslehre" folgend, mal im Wiki gelesen.
Grundnahrungsmittel laut Ayurveda:
Wasser, Milch, Getreide, Obst, Gemüse. Das ist bemerkenswert, denn sowohl Milch als auch Getreide werden in manchen Diskussionen ausgesprochen negativ eingeordnet.
Die allgemeine Ernährungsempfehlung steht in gewissem Kontrast zu dieser Küchenempfehlung :
* Küchenfett: Butterfett und Speiseöl. Butterfett: man köchelt Butter (ca. 1 Std.) und gießt das Ergebnis durch ein Leinentuch.
So stellt man - glaube ich - Ghee her, geklärte Butter, solche ohne Milcheiweiss, denn das ist das, was in dem Leintuch hängen bleibt.
Ob da ein lange tradiertes Wissen von der eigentlichen Unverträglichkeit von Milch dahinter steht?

Und dann noch eine historische Anmerkung:
Die "neolithische Revolution" rollte, sofern ich das richtig erinnere, von Süden nach Norden. Die asiatische, die indische Kultur kam also wesentlich
früher mit Getreide in Berührung als z.B. die Menschen in Nordeuropa.
Zöliakie z.B., die Unverträglichkeit von Getreideeiweiss, ist an eine genetische Disposition gebunden.
Nahezu alle Zöliakiepatienten (99%) tragen die HLA-Merkmale HLA-DQ2, DQ8 oder DQ7
Zöliakie - Diagnostik der Gluten-sensititiven Enteropathie
Vielleicht sind das Träger von Genen von Individuen, denen die Anpassung an die neue Ernährung infolge der neolithischen Revolution nicht gelang. Während die indische Kultur z.B. dazu länger Zeit hatte und mehr Erfolg zu verzeichnen hatte (Erfolg hinsichtlich Anpassung bei mehr Individuen).

Und nun warte ich auf Weiterdenker.
 
Hallo Baffolo und andere

In der Bibel steht schon etwas über die ernährung von Adam und Eva, ist also noch älter.
Getreide kam wie erwähnt auch erst auf.

Während die indische Kultur z.B. dazu länger Zeit hatte und mehr Erfolg zu verzeichnen hatte (Erfolg hinsichtlich Anpassung bei mehr Individuen).
Das wäre möglich würde aber heissen, das diese Ernährung zuerrst viele evolutionsopfer gefordert hat.

So stellt man - glaube ich - Ghee her, geklärte Butter, solche ohne Milcheiweiss, denn das ist das, was in dem Leintuch hängen bleibt.
Ob da ein lange tradiertes Wissen von der eigentlichen Unverträglichkeit von Milch dahinter steht?

Extrem interessant, ja Milcheiweiss ist ein häufiges Allergen. Zumindest da waren sie sehr weit in den Erkenntnissen
 
Hallo Hakushi,

die Entwicklung zu Ackerbaugesellschaften tragen noch viele Geheimnisse in sich. Tasache scheint zu sein, dass die Levante am frühesten dran war; dass dann aber eher parallel solche Kulturen in Afrika, Indien, China aber auch in Europa entstanden. Da rollte keine Welle von Süd nach Nord. Um mit Rupert Sheldrake zu sprechen, müsste es der Wirkung eines morphogenetischen Feldes zuzuschreiben sein.

Viele Grüße, Horaz
 
Also die Herstellung von Ghee-Butter hat wohl nichts mit der Verträglichkeit oder Unverträglichkeit von Milcheiweiß zu tun, sondern schlicht mit der Tatsache, dass ungeklärte Butter nicht hoch erhitzt werden kann, weil die Eiweiß- und Wasserbestandteile schnell brennen, was (das hat sicher schon jeder beim Braten gemerkt) zu Rauchentwicklung und unschönen (und ungesunden) angebrannten Ablagerungen führt.
Geklärte Butter kann man - da vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren bestehend - sehr hoch erhitzen, ohne dass Transfettsäuren entstehen.
Von Vorteil ist auch, dass man mit geklärter Butter wirklich den reinen Buttergeschmack hat.
Das haben wohl auch schon die alten Inder herausgefunden...

Schönen Gruß
Bianca
 
Kerstin schrieb:
folgendes habe ich noch in meinem Ayurveda-Buch über Ghee gefunden:

" Im Ayurveda gilt es als Lebenselexier, denn es wirkt verjüngend und zellregenerierend.
Ghee unterstützt auch die Bildung von Ojas (Ojas ist das subtile Endprodukt der Verdauung und essentiell für den Aufbau gesunder Körpergewebe), wodurch es den Gewebestoffwechsel und die Abwehrkräfte stärkt.

Ayuervedischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge senkt Ghee den Cholesterinspiegel...ebenso dient Ghee der Entgiftung , denn es bindet fettlösliche Umwelt- und Körpergifte und leitet sie aus. Die Einnahme von Ghee ist in Verbindung mit der Panch-Karma-Kur möglicherweise eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, Amalgam- Verunreinigungen des Körpers zu beseitigen..
Ghee macht Speisen bekömmlicher, intensiviert ihren Geschmack und bewahrt beim Dünsten die Vitamine der Nahrungsmittel. Zudem stärkt es die Verdauungskraft, Agni.
Die Gheemenge muss jedoch individuell angepasst sein- eine kleine Menge entfacht Agni, zu große löschen es.
Es stärkt die Sehkraft und kühlt übermäßige Hitze. Zudem ist es ein natürlicher Radikalfänger und enthält die Vitamine A, E, Niacin und die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen."
https://www.symptome.ch/threads/ayurveda-ghee-als-chelatbildner.2818/post-21687 #14

Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Ute: interessant! Danke für den Hinweis!
Übrigens: irgendwo in einem aryurvedischen Kochbuch meine ich gelesen zu haben, dass man zur Herstellung der Ghee-Butter Sauerrahmbutter verwenden soll, ungesalzen.

Und was im Supermarkt als fertiges "Butterschmalz" verkauft wird, ist Mist (das ist entweder mit Luft aufgepeppt oder mit Konservierungsstoffen versetzt); selbermachen lohnt sich also - und die gewonnene geklärte Butter hät sich ewig.
Ich verwende es sehr gerne.

Gruß
Bianca
 
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