Westiemädchen Wilma

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17.03.18
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Hallo,
ich habe hier einen älteren Bericht gelesen über ein Westiemädchen. Mein Westiemädchen hatte "Cobactan 2,5%" injiziert bekommen. Das ist ein "Reserveantibiotikum" zugelassen für Rinder und Schweine.
Warum darf einem Westie verabreicht werden?
 
Hallo,

das Medikament ist ein Breitbandantibiotikum und für Tiere ab 1,5 kg Körpergewicht zugelassen. Ausnahme Geflügel! Es darf von einem Tierarzt verwendet werden.
 
Es hat keine Zulassung für Kleintiere und Haustiere. Copactan 2,5% gehört zu den Cephalosporinen der 4.Generation. Es ist ein Reserveantibiotikum, weil es sehr schwere Nebenwirkungen hat und darf nur äußerster Vorsicht angewendet werden. Ab dem 01.03.2018 auch nur nach einem Antibiogramm. Es ist zugelassen für Rinder und Schweine. Wo hast Du denn Deine Informationen her???

Cobactan 2,5% = Reserveantibiotikum, wenn es angewendet wird bei einer nicht zugelassenen Tierart, darf es nur im Therapienotstand geschehen. Das bedeutet
eine "Umwidmung" und muß sehr genau begründet werden. Es darf nicht einfach eingesetzt werden bei einer nicht zugelassenen Tierart. Welche Bedeutung ein Reserveantibiotikum hat sollte Dir bekannt sein.


Seit dem 01.03.2018 besteht u.a. für Cobactan 2,5% = Cephalosporine der 4.Generation ( Reserveantibiotikum ) ein "Umwidmungsverbot".
 
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Meine Info ist aus

https://www.tiermedizinportal.de/medikamente/cobactan-3/224922 (weiter hinten)

"Cobactan® darf nicht angewendet werden bei:

Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Cephalosporin- oder andere β-Lactam-Antibiotika. Letztere erhielten ihren Namen aufgrund ihres chemischen Aufbaus. In ihrem Grundgerüst befindet sich nämlich ein viergliedriger Ring, der Lactam-Ring. Eine Untergruppe der β-Lactam-Antibiotika bilden die die Penizilline sowie die Cephalosporin-Antibiotika.
Geflügel einschließlich der Eier, da so Antibiotika-Resistenzen auf Menschen verbreitet werden können
Tieren, die weniger als 1,25 kg wiegen (Cobactan® 25 % W/V)"
eini neueren Stand kenne ich nicht.

Reserveantibiotika sind jene Mittel, bei denen entweder starke unerwartete Nebenwirkungen oder andere Probleme auftraten. Es sind jene, die sich am Markt nicht durchsetzten konnten und sich deshalb keine Resistenzen gebildet haben. Reserveantibiotika bei Tieren einzusetzen sehe ich sehr kritisch weil dann diese letzte positive Eigenschaft auch noch verloren gehen kann.
 
Mein Westiemädchen bekam Cobactan 2,5% mit einem 1 ml injiziert. Warum auch immer......gleichzeitig bekam sie Cefaseptin 300 mg 2 x 1/2 Tabl tgl. Und dazu noch Dexamethason 4 mg/ml belapharm 0,70 ml injiziert. Hat eine Halbwertzeit von über 36 Stunden.
1/1/2 Tage später bekam sie "Finadyne RPS 83 mg" injiziert. Die Dosierung ist mir nicht bekannt. Warum eine Kleintierpraxis überhaupt derartige Medikamente zur Verfügung hat ist für mich sehr fraglich.
Sie reagierte mit schwerem Durchfall und gerötete Haut am Bauch und Innenschenkel.
Ein paar Wochen später wurde ein giemendes Herzgeräusch festgestellt.
Dann bekam sie wieder "Finadyne RPS 83 mg" und gleichzeitig "Duphamox LA".
Sie hat dann oft gelben Schleim gespuckt und aufgehört Futter anzunehmen.
Dann bekam sie "Hexal MCP Tropfen/Lösung 1 mg/ml" 2 x 0,9 ml in einer Einwegspritze mit.
"Hexal MCP Tropfen/Lösung mit 1 mg/ml" gibt es auf dem Markt nicht. Hexal hat nach 2014 keine neue Zulassung beantragt. Alle MCP Tropfen wurden 2014 vom Markt genommen wegen gravierender Nebenwirkungen. Alle MCP Tropfen mit mehr als 4,00 mg/ml Inhaltsstoff wurden verboten.
Ab 2015 durften MCP Tropfen nur noch mit einem Inhaltsstoff von 1 mg/ml auf den Markt. Hexal MCP Tropfen/Lösung mit 1 mg/ml kamen nicht auf den Markt.
Was also hat mein Westiemädchen bekommen?? MCP Tropfen aus dem alten Bestand mit 4 mg/ml Inhaltsstoff??????????????
 
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Diese Frage wird Dir hier wohl niemand beantworten können, die Antwort kennt nur der Tierarzt und der wird sich hüten Dir das mitzuteilen. Ich vermute, dass es das Zeug lediglich nur los werden wollte und jemand sollte zahlen.
Ein Reserveantibiotika bedarf meiner Meinung immer ein Antibiogramm und die Voraussetzung einer AB-resistenten bakteriellen Infektion. Alles Andere ist verantwortungslos und durch nichts gerechtfertigt. Egal ob Mensch oder Tier.
 
Mein kleines Westiemädchen hat eine lange Leidensgeschichte. Ich bin auch sehr verzweifelt. Wilma hat eine eigene Homepage, dort erzähle ich ihre Geschichte.
Was Wilma erlebt hat, kann jeden Tier(Hunde-)besitzer treffen. In meinem Profil ist der Link zu Wilmas Homepage.

Hier schreibt ein unglückliches Frauchen.....
 
Hallo, ich kann dich so gut verstehen. Was da gelaufen ist, ist eine Sauerei. Schade, dass Du es nicht rechtzeitig erkannt hast.
Viele Tierärzte auf dem Land haben nebenbei eine Kleintierpraxis und leben in der Hauptsache von den Bauern mit Ihren Rindern, Schweinen und Pferden.
Es ist daher nicht verwunderlich, wenn sie über die bei den Nutztieren angesagten Medikamente verfügen und bei mangelnder Weiterbildung über den aktuellen Stand können sie leicht verpassen, dass Zulassungen für den Einsatz bei Haustieren längst erloschen sind.

Mit den Tierärzten ist es meiner Ansicht nach sowieso noch viel schlimmer, als in der Humanmedizin.
Wobei es auch hier nicht so viel anders sein muss, war doch gerade erst in den Nachrichten, dass vielen Menschen Implantate eingesetzt wurden, deren Zulassung wegen diverser Mängel schon längst widerrufen wurde.

Ich könnte auch ein Lied davon singen, wie übel ich die Lage mit den Tierärzten empfinde. Unsere Cairn-Terrier Hündin Cora ist in 7/16 verstorben.
Unser Landtierarzt hatte Monate vorher immer gesagt, sie wäre total fit, obwohl wir das Gefühl hatten, es wäre was nicht in Ordnung. Als es dann unübersehbar war, waren wir in einer TA-Praxis mit allem Pipapo, die uns der Landtierarzt empfohlen hatte. Das hat viel Geld gekostet und absolut nichts genutzt. Antibiogramm wurde natürlich auch nicht gemacht. Gestorben ist sie während der Behandlung nach viel Quälerei auf natürliche Art in unserem Bett. Sie wurde nur 11 Jahre alt und hätte viel älter werden können.

Ich weiß auch, wie fürchterlich man unter dem Verlust eines Tieres leidet.
Wir haben uns in 11/16 zwei Jungs (auch eigenwillige Cairn-Terrier) geholt, die von ihrer kranken Besitzerin abgegeben wurden, weil wir nicht ohne Hund leben wollten und mein Mann sagte, wenn, dann zwei. Dieses Jahr sind die beiden schon 10 Jahre alt geworden. Unsere Hündin Cora ist dabei aber nicht vergessen und immer noch mein PC-Hintergrund. So eine Hündin werden wir auch nie mehr wieder bekommen.

Wir haben auch den TA nochmal gewechselt. Denn nun wollte ich nicht weiter zum Landtierarzt und zu der Praxis mit allem Pipapo und zig verschiedenen Tierärztinnen auch nicht mehr.

Wir sind jetzt bei einer TÄ, die einen negativen Eintrag in ihrer Bewertung hat. Sie hatte der Besitzerin eines kranken Hundes dringend eine Klinik zur Behandlung empfohlen und sich später geweigert den kranken Hund weiter zu behandeln, als er nicht in der Klinik vorstellig wurde. Den negativen Eintrag gab es, weil sie die Behandlung verweigert hat. Ich kann da nur sagen- Charakter findet man bei Ärzten so selten.:bang:
Dass sie mit ihren Abrechnungssätzen am unteren Ende liegt, ist auch nett.

Wir lassen nun jeweils Anfang des Jahres ein Blutbild machen, damit wir die Entwicklung der Hunde verfolgen können und hoffentlich rechtzeitig sehen können, wenn sich etwas zum Schlechten verändert.


Unser Westiemädchen, dass eigentlich unserer Tochter gehörte, haben wir mit 11 Jahren bei uns aufgenommen. Da hatte unsere Tochter noch bei uns gelebt und der Hund war nur uns, so lange sie in der Schule war, er zum Arzt musste, Haare lassen musste oder gefüttert wurde.
Die Hündin hatte von Anfang an Herzprobleme und hat von unserem Landtierarzt auch Carprofen bekommen. Ich habe das gleich bei vetpharm gegengecheckt, bevor ich ihr was davon gegeben habe und die Menge an die dort angegebene Höchstmenge angepasst und reduziert. War natürlich höher dosiert, als die Höchstmenge.:rolleyes:
Diese Hündin ist dann mit 13 Jahren mit unserer Tochter ausgezogen und wurde 17 Jahre alt. Als sie eingeschläfert wurde, konnte sie als Folge eines Medikaments gegen Ohrenentzündung nicht mehr hören, hatte eine Vergiftung durch Giftköder überlebt, und war total inkontinent.
 
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