Kater nierenkrank und Zahnprobleme

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Hallo

Unserem mehr als 16 Jahre altem Kater geht es relativ elend.
Er frißt nur noch wenig und hat sehr abgenommen. Seit etwa 3 Wochen verweigert
er jegliches Trockenfutter (alles harte), auch die Sorten, die er früher
immer gerne gegessen hat. Zusätzlich hat er heftigen Mundgeruch entwickelt.
Ich vermute deshalb, daß Zahnschmerzen an seinen Problemen beteiligt sind.

Laut Tierärztin stehen die schlechten Nierenwerte im Vordergrund und die Störung
der Nierenfunktion erklärt aus Ihrer Sicht auch den eigentümlichen Mundgeruch. Sie erkennt aber auch Zahnstein und geht davon aus, daß zwei Zähne entfernt werden sollten.

Ich habe die Ärztin so verstanden, dass die Nierenschwäche nicht behandelbar ist und die Schädigung bei den vorliegenden Blutwerten irreversibel sein soll. Eine Nierendiät (phosphatarm und proteinreduziert) soll die Niere entlasten und die unausweichliche Verschlechterung verlangsamen.

Zu der vorgesehenen Diät eignen sich angeblich Feuchtfutter mit dem Zusatz "Renal"
oder "Kidney" oder "Nieren". Positiv ist, daß unser Kater schon von dem
Renalfutter gegessen hat und es nicht komplett boykottiert.

Ich hatte die Hoffnung, dass durch Behandlung der vermuteten
Zahnprobleme eine Verbesserung erreichbar sein könnte. Bei mir selbst
wurden durch Zahnherdbehandlung auch mit der Niere korrelierte hohe
Blutdruckwerte wieder besser. Die Tierärztin hält die Nierenwerte aber
für so schlecht, dass sie ihm die notwendige Betäubung für eine
Zahnbehandlung nicht zutraut oder zumuten will.

Als großer Anhänger von Daunderer frage ich mich, ob sich sein Wissen:
2011 Nierenschädigung Geheimtipp Natriumbikarbonat
https://www.toxcenter.org/artikel/Nierenschaedigung-Geheimtipp-Natriumbikarbonat-duenndarmloeslich.php

irgendwie auf Katzen übertragen läßt. Aber selbst wenn es kleinere magensaftresistente
Kapseln in geeigneter Dosierung gäbe, wüßte ich nicht, wie sie an unseren Kater verfüttert werden könnten.
Mir selbst hat es vor Weihnachten 2013 geholfen, den Blutdruck zu
senken. Die Tierärztin geht wegen seinem Augenausdruck davon aus, daß
bei den vorliegenden Nierenwerten auch der Blutdruck erhöht sein muß, er
soll aber bei Katzen nicht ganz einfach zu messen sein.

Im Internet habe ich schon Diskussion darüber gefunden, dass es
wichtiger ist, dass die Katze überhaupt isst, als dass die Diät
eingehalten wird. Sonst kann es passieren, dass Katzen sich lieber zu
Tode hungern, bevor sie etwas fressen, was sie nicht wollen.

Ich freue mich über jeden Hinweis....

Liebe Grüße

auch vom Kater, der sich gerade auf die Tastatur setzen will.
 
hallo zorro ,
Ich hatte die Hoffnung, dass durch Behandlung der vermuteten
Zahnprobleme eine Verbesserung erreichbar sein könnte.
ich kenne jetzt dieses renalfutter nicht , aber vielleicht tritt ja schon eine gesundheitliche verbesserung allein davon ein , das er, durch das feuchtfutter, nicht mehr kauen braucht .

ein versuch ist es bestimmt wert .

alles gute für dein kater

lg ory
 
Hallo zorro59!

Hat dein Kater eigentlich auch Herz/Kreislauf-Probleme? Ich vermute, deine Tierärztin hat das untersucht. Wenn da etwas sein sollte, müsste er, um die Nieren zu entlasten, nämlich ein Herzmittel bekommen. Das ist wichtig.

Mein Kater konnte damals kein Nierenfutter vertragen, bekam aber ein Streupulver, das ich über das Futter geben konnte. Das half ganz gut.

Bei Niereninsuffizienz trinkt das Tier sehr viel und der viele Urin ist fast klar. In meinem Katzen-Behandlungsbuch (Naturheilkunde für Katzen, Dr. med. vet. Wolfgang Becvar) steht, dass die Fleischration eingeschränkt werden muss. Stattdessen soll es Sauermilchprodukte wie z.B. Magerquark, Hüttenkäse..., Eierteigwaren, Hirse, Mais, Reis, Kartoffeln etc. geben. Das kannst du natürlich nur langsam und schleichend ändern und zusehen, ob das eine oder andere deinem Kater bekommt.

Ich habe stundenlang bei meinem Kater gesessen und ihm eine Rotlichtlampe über die Nieren gehalten. Das tat ihm (und den Nieren) sehr gut. Die Lampe nur hinzustellen klappt nicht so gut, dann trifft es nicht so genau die Stellen, die man erwischen will. Außerdem kann man so die Entfernung besser steuern, damit sich der Kleine nicht verbrennt. Als homöopathische Mittel hatte ich mir Berberis D4 und Serum anguillae D6 angestrichen. Immer wieder wurde auch auf Mucokehl-Tropfen hingewiesen.

Pass gut auf, dass dein Kater sich nicht auf den kalten Boden legt, sondern immer etwas Warmes unter sich hat, und dass er keinen Durchzug bekommt.

Falls du dir das finanziell leisten kannst, besorg dir doch Teststreifen, mit denen du immer kontrollieren kannst, wie du die Krankheit im Griff hast. Wenn es nur um die Nieren geht, sind die Urin-Teststreifen nicht so teuer. Ich hatte immer Combur 9-Streifen, da konnte ich viele andere Krankheiten gleich auch mit erkennen und so rechtzeitig die Tierärztin informieren. Die kosten aber glaube ich die Packung um die 50 Euro. Ich sah dann immer, ob Blut im Urin war usw. In einen Pipi-Becher zu pinkeln, lernte mein Kater sehr schnell und überzeugte sich nach einer Weile mit einem Blick nach hinten, ob ich den Becher richtig hielt. :D

Ist echt Mist mit den Nieren. Aber wenn es noch nicht zuuu schlimm ist, kannst du noch einiges tun, damit das Katerle noch eine Weile ein gutes Leben hat.

Liebe Grüße :wave:
Sonora

P.S.: Lass dir unbedingt von der Tierärztin die Laborbefunde aushändigen, damit du immer einen Überblick hast!
 
Trotzdem würde ich das mit den Zähnen unbedingt klären. Wenn er irgendeinen Herd im Mund hat, macht ihn das zusätzlich krank. Zwar könnte er in seiner Verfassung bei einer Narkose sterben – das ist einfach so –, aber wenn er sich besser fühlen soll, müssen alle krankmachenden Faktoren ausgeschaltet werden. Im Notfall frag lieber noch einen anderen Tierarzt.

Mach dir eins klar: Niereninsuffizienz ist eine fiese Sache und führt immer weiter zum Tod. Man kann es nicht aufhalten, nur sehr verlangsamen. Sollte er in einer Narkose sterben, dann wäre das der Preis für den Versuch, dass er, falls alles klappt, ein besseres Leben führen könnte, als es ohne diesen Eingriff hätte möglich sein können. Ich denke, dein Kater würde das Risiko eingehen. Zahnschmerzen sind eine schlimme Sache und die Schmerzen rauben viel Kraft, die er zum Leben braucht. Und falls irgendeine Vereiterung im Zahn den Körper immer weiter vergiftet, tut das den Nieren gar nicht gut... Ganz davon abgesehen hat man mit Schmerzen einfach gar keinen Spaß.

Ich selber habe zwar keine Probleme mit den Nieren und kann daher schlecht darüber Aussagen machen, aber die Tierärztin erklärte mir damals, dass das keine Schmerzen macht. Es ist einem nur häufig übel. Deshalb will dein Kater bestimmt auch nicht fressen. Ihm ist einfach nur kotzschlecht.

Was für Medikamente hat die Tierärztin deinem Kater eigentlich verordnet? Meiner bekam so einiges. Davon hast du gar nichts geschrieben und dass wundert mich irgendwie. Sie wird ihm doch irgendwas verordnet haben, oder?!? Wenn nicht, geh bloß noch in eine andere Praxis!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Ory,

er isst seit Wochen nur noch feuchtes Futter. Das bessere mit hohem Fleischanteil verschmäht er zur Zeit. Früher hat er sich da drauf gestürzt. Am liebsten isst er zur Zeit billiges mit Sauce :schock: und davon am liebsten die Sauce :eek:. Insgesamt isst er weniger als früher.

Hallo Sonora,

zur Zeit sucht er manchmal kalte Unterlagen. Das hat mich schon gewundert. Er legt sich zum Beispiel in die kühle Duschwanne oder auf einen kühlen Steinboden im Schatten. Sonst hat er sich eher auf warme Steine gelegt, die von der Sonne warm waren. Früher wollte er bei Regen nicht vor die Tür. Vor ein paar Tagen hat er einen Regenspaziergang gemacht und kam klatschnass zurück. Rund ums Haus gibt es fast überall überdachte Flächen. Er könnte also wasserarme Frischluft haben... :confused:

Medikamente hat er nur homöoppatische bekommen. Oder kennst Du Medikamente, die das Nierenproblem behandeln könnten?
Der erhöhte Blutdruck wurde nur indirekt gefolgert. Die Herztöne waren angeblich in Ordnung. Den Blutbefund habe ich als pdf.

Zusätzlich zu den Proben vom Tierarzt habe ich heute mehrere weitere Sorten "Nierendiät"-Futter gekauft. Ich werde die nächsten Tage halt mal ausprobieren, welche ihm zusagen. Bis jetzt hat er zumindest alle Nierenfuttersorten probiert. Quark hat er eben nur angeschaut und sich dann abgewendet. Schlagsahne hat er schon mal weg geschleckt.

Die Zähne werde ich im Auge behalten und einen Termin ausmachen, sobald es vertretbar erscheint.

LGZ
 
Ich habe mal ne längere Abhandlung von einem Tierarzt aus den USA gelesen, der schrieb, dass die ERkrankungen bei Mensch und Tier sehr ähnlich sind und dass sowohl Tiere als auch Menschen krank werden, wenn sie sich nicht artgerecht ernähren:

Im meisten Tierfutter für Hunde und Katzen ist Getreide, das ist nicht artgerecht, glutenhaltiges kann genauso bei Tieren wie bei Menschen ganz üble Erkrankungen auslösen und am Laufen halten.
Ich habe möglicherweise meine Nieren durch das Gluten verloren, Autoimmunerkrankung. WEnn das bei Deinem Kater so sein sollte, wird die Ärztin das mit ziemlicher Sicherheit nicht wissen, das wissen ja kaum Humanmediziner, obwohl es medizinisch ein Fakt ist.
Probier mal glutenfrei, könnte sein, er erholt sich wieder.
DAnn: Milchprodukte sind für eine Katze auch alles andere alt artgerecht....
Etwas MSM hilft vielleicht auch zusätzlich.

Ich weiss es übrigens auch von mehreren Hundebesitzern dass Gluten nicht vertragen wurde. Der eine bekam sogar Epilepsi davon, aber wie gesagt, die <Nieren können dadurch auch sehr krank werden.

Alles Gute.
Claudia
 
Hallo bestnews,

ich kenne und teile die Bedenken gegen glutenhaltige Futter- bzw. Lebensmittel und versuche auch selber, solche Produkte zu meiden, obwohl ich noch keine glutentypische Erkrankung oder offensichtliche Unverträglichkeit habe.

ich kenne und teile die Bedenken gegen Milchprodukte und vertrage sie selbst nicht wirklich gut. Bei Eis und Schlagsahne nehme ich die Blähungen manchmal in Kauf. Ich habe den Quark ausprobiert, weil Sonora davon geschrieben hat und weil ich ein wenig darauf vertraue, daß Katzen nichts essen, was Ihnen nicht gut tut. Kater verschmäht den Quark.

Bei den Nierendiätfuttern bin ich verunsichert. Sie enthalten alle Getreide.
Eine Sorte verschmäht er offensichtlich schon.
Es scheint wie die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub...
Bei BARF beginnen Auseinandersetzungen mit MitbewohnerInnen...

Hallo Sonora,
zur Zeit kann ich mir noch nicht vorstellen, wie ich Ihn dazu kriege, in einen Becher zu pinkeln. Die Probestäbchen könnte ich von Medizinern in kleinerer Stückzahl zum probieren bekommen.

LGZ
 
Hallo,

es gibt extra ein Forum für Nierenkranke Katzen, welches das beste ist. Dort musst du erst schildern was mit deiner Katze los ist, sowie Blutwerte mitteilen und dann wirst du aufgenommen.
Die kennen sich bestens aus und dort arbeiten kompetente Menschen und das ist alles unentgeltlich, nur eine kleine Spende!
Wenn du magst suche ich dir die Adresse heraus, müsste dafür in meinen Unterlagen schauen, habe das vergessen.

Nierenkranke Katzen dürfen kein Trockenfutter essen auch gesunde Katzen sollten es nicht essen!!!!
Getreidefreies Nassfutter sollte die Katze bekommen usw.
Kranke Zähne belasten die Nieren hoch zehn. Aber diese ganzen Infos und Vorgehensweise bekommst du dort im Forum.

Liebe Grüße
 
Hallo Zorro,

mit Katzen habe ich nur wenig Erfahrung, aber mit alten Tieren und Zahnproblemen habe ich leidige Erfahrungen. So mussten wir unseren Hund Ende letzten Jahres einschläfern lassen, weil sie ihm (mit 16 Jahren ! ) in der Tierklinik für viel Geld unbedingt noch alle Zähne "repariert", sprich gezogen, haben. Dazu waren natürlich viele begleitende Medikamente notwendig (eine relativ langwierige Narkose, Antibiotika, Schmerzmittel usw.). Diese ganzen Medikamente konnte der alte Organismus jedoch offensichtlich nicht mehr verarbeiten bzw. ausscheiden und so wurden sie ihr letztlich zum Verhängnis. Sie magerte nach der OP zusehends ab, war geistig ganz anders drauf als zuvor, und sie bekam einen stinkenden unansehnlichen Tumor auf der Seite.

Neulich sprach ich mit einer Katzenbesitzerin, die mir ähnliche Erfahrungen mit ihrer Katze berichtete: Sie musste ihre Katze auch mit 17 Jahren einschläfern lassen, weil die Katze nach Antibiotika und einigen anderen Medikamenten nicht mehr auf die Beine kam.

Und gerade bei Nierenproblemen könnten im Falle einer Zahnsanierung nötige Schmerzmittel das komplette Aus bedeuten. Daunderer hin oder her ! Wenn die Zähne nicht spätestens nochmal vor dem 10. oder vielleicht 12. Lebensjahr behandelt wurden, so hat man leider den Zeitpunkt dafür verpasst. Soweit meine Erfahrungen mit zwei Hunden.

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass man bei alten Tieren, wenn eben möglich, keine invasiven Eingriffe mehr machen sollte. Lass die TÄ am besten den Zahnstein so weit wie möglich entfernen. Eine geschickte TÄ schafft das auch ohne Betäubung. ;) Besorg Deinem Kater gutes Nassfutter bei Fressnapf oder erkundige Dich bspw. auch hier nochmal genauer zum Thema Ernährung und sonstiges bei Katzen mit Nierenproblemen:

CNI - Das richtige Nierendiätfutter für ihre Nierenkranke Katze

Die Ernährung macht auch bei Tieren sehr sehr viel aus!

Alles Gute für Dich und Deine Katze
Viele Grüße blunsi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nicole,
da Kater und Halter keine Mobiltelefone benutzen, ist die Teilnahme am yaahoo forum nicht möglich.
Ich habe aber noch weitere Seiten gefunden und staune über die kontroversen und widersprüchlichen Informationen.
Ich will zwar auf den Phosphatgehalt achten, würde aber keine Phosphatbinder einsetzen, weil die selber giftig sind (Aluminium) und zur Demenz führen.

Hallo blunsi,
mein Daundererzitat bezieht sich zunächst auf BicaNorm, welches offenbar nierenanregend wirken kann und in vielen Fällen die Dialyse bei akutem Nierenversagen ersparen konnte. Leider enthält es Titandioxid und diverse andere fragwürdige Bestandteile. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, biologisch abbaubare magensaftresistente Kapseln selber herzustellen, dann könnte ich das für Menschen wie für Katzen in passender Dossierung ohne unerwünschte Beimischungen ausprobieren.

LGZ
 
Hallo Zorro,

zu Natriumbicarbonat für Katzen bei Nierenproblemen habe ich keine Kenntnisse. Für Menschen, gerade auch nach akutem Nierenversagen, gibt es dazu wohl erstaunliche Besserungsberichte.

Ich möchte nur nochmals betonen, dass Du anscheinend bei einer sehr guten TÄ in Behandlung bist, die erkennt, dass man einer nierenkranken Katze am besten keine Narkose mehr zumuten sollte und am besten auch keine anderen Medikamente.

Im Gegensatz zu Sonora habe ich da jedenfalls wohl ganz andere Erfahrungen mit Medikamenten bei alten Tieren!

Viele Grüße blunsi
 
Hallo, ihr Lieben!

Ich hatte ja schon geschrieben, dass es passieren kann, dass der Kater eine Narkose nicht überlebt. Aber ihn – wenn es denn so sein sollte – mit fiesen Zahnschmerzen rumlaufen zu lassen (wenn er denn überhaupt noch läuft...), das kann es ja auch nicht sein! Wenn er Niereninsuffizienz hat und zusätzlich an Zahnschmerzen leidet, dann, es tut mir leid, das zu schreiben, wird er nicht mehr lange leben. Aber das Leben, das er noch hat, ist mies. Und Leben zu verlängern, das nicht lebenswert ist, finde ich nicht gut. Leben muss so verlängert werden, dass es wieder besser werden kann als es momentan ist. Und ganz ehrlich bin ich mir nicht sicher, ob zorro59 eine gute Tierärztin hat. Meine hat damals Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um meinem Kater zu helfen. Es wurde ein EKG gemacht, er bekam Infusionen, bekam Herztabletten, Medikamente, die für die Nieren wichtig waren und und und...

Wie ich jedem Menschen bei berechtigten Zweifeln raten würde, eine Zweitmeinung einzuholen, kann ich das auch nur bei einem Tier raten.

Niereninsuffizienz ist keine Pillipalle-Krankheit, sondern dem Kater geht es schlecht. Da muss gehandelt werden, und eine Futterumstellung allein genügt nicht.

Ich habe die Ärztin so verstanden, dass die Nierenschwäche nicht behandelbar ist und die Schädigung bei den vorliegenden Blutwerten irreversibel sein soll. Eine Nierendiät (phosphatarm und proteinreduziert) soll die Niere entlasten und die unausweichliche Verschlechterung verlangsamen.

Ich habe meinen Kater sehr geliebt, aber dazu gehörte auch, dass ich das Risiko eingegangen wäre, dass er sterben könnte, wenn er dadurch die Chance erhalten hätte, sein Leben zu verbessern. Es hilft ja nichts, nicht hinzuschauen und sich einzureden, man würde alles tun, um dem Tier zu helfen (Damit meine ich nicht, dass du das tust!).

Als er ca. 19 Jahre alt war und ich sah, dass ihn neue, wichtige Medikamente sehr belasteten, habe ich entschieden, sie wegzulassen, um ihn nicht zu quälen, und stattdessen akzeptiert, dass meine Entscheidung bedeutet, dass ich ihn nicht mehr lange haben werde. Und so war es auch. Aber ich wusste in mir genau, dass ich alles für ihn getan habe, was mir möglich war – auch, indem ich aufhörte, ihn zu behandeln. Ich musste ihn dann einschläfern lassen, was mir unendlich schwer fiel. Man muss ja immer überlegen, wessen Interesse man eigentlich im Auge hat: das eigene oder das des Tieres.

Für mich wäre jedenfalls die Entscheidung klar: entweder ich könnte die Situation verbessern oder nicht. Hätte ich Möglichkeiten, würde ich sie versuchen, hätte ich keine, würde ich abwägen, ob das Leben des Tieres noch lebenswert ist. Das entscheiden kann nur der Halter des Tieres. Man sieht es seinem eigenen Tierchen an, muss nur mutig genug sein, die Wahrheit vor sich selber zuzugeben.

Als ich meinen Kater einschläfern lassen musste, sagte mir die Tierärztin, ich sei weder zu früh noch zu spät zu ihr gekommen, worüber sie froh sei, denn sie hätte im Laufe der Jahre gelernt, dass es für viele Tiere besser gewesen wäre, ein paar Tage zu früh eingeschläfert zu werden, als einen einzigen Tag zu spät, weil sie so leiden mussten.

Lieber zorro59, ich möchte dir keine Angst machen und dich auch nicht demoralisieren. Aber jetzt stillzuhalten, halte ich für das Falsche. Entweder, du kannst ihm noch helfen, oder du kannst es nicht. Sollte es tatsächlich Herzprobleme geben, ist es unabdingbar, dass er Herztabletten bekommt. Das würde aber nicht billig. Wenn ich mich richtig erinnere, kostete jede Tablette 1 Euro. Die Nierenwerte verbesserten sich danach allerdings drastisch, zumindest für einen längeren Zeitraum. Allerdings hatte der Kleine noch viel mehr Probleme, denn er hatte Diabetes und musste jeden Tag zweimal gespritzt werden...

Sooo alt ist dein Kater ja noch nicht. Und wenn er richtig behandelt wird, dann könntest du mit etwas Glück noch gute Erfolge erzielen, auch wenn ich dir nicht zu große Hoffnungen machen möchte bei der Diagnose deiner Ärztin.

Diese Tabletten waren für meinen Kater das Wichtigste überhaupt. Man konnte förmlich zusehen, wie es ihm besser ging. Jeden Tag eine halbe Tablette, glaube ich. Aufgelöst in etwas Wasser und unter sein Lieblingsfutter gemischt, dann funktionierte auch das Tabletten-Geben. Deshalb halte ich es für enorm wichtig, dass das mit dem Herzen genau abgeklärt wird.

Liebe Grüße
Sonora
 
Hallo Sonora,

niemand hat behauptet, dass Niereninsuffizienz eine "Pillepalle-Krankheit" ist. Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass Nieren-Insuffizienz auch bedeutet, dass damit gerade auch Medikamente nicht ausreichend ausgeschieden werden können und somit im Körper akkumulieren können. Und ich meine, evolutionstechnisch betrachtet, ist der Körper eher daran gewöhnt notfalls auch mit Schmerzen umgehen zu können, als mit Fremdstoffen, die der Mensch erst in den letzten Jahren eingeführt hat.

Ich denke, jeder der sein Tier liebt, macht aus seiner Sicht das beste für das Tier. Wir haben auch immer das beste (aus unserer damaligen Sicht) für unseren Hund getan.

Ich kann nur sagen, dass es unserem Hund OHNE Medikamente viel besser ging! Sie hatte die letzten Jahre auch ein schwaches Herz, vertrug aber die Herz-Medikamente nicht. Und wenn man sich mal die Nebenwirkungen von diesem ganzen Zeug durchliest, dann versteht man auch warum! Außerdem kamen ihre Probleme, meiner Meinung nach, auch vielmehr von dem Discounter-Futter, was ihr mein Vater immer gab (Grill-Hähnchen-Geschmack und sowas). Nach Umstellung auf das wesentlich teurere, aber speziell für alte Hunde, aus leichter verdaulichen Fleisch-Sorten, entwickelte Futter von Fressnapf, hatte sie nicht mehr diese Wasser-Einlagerungen am ganzen Körper, die zum Schluss sogar zu einem Lungen-Ödem geführt hatten!

In der Tierklinik sprach ich auch mit so einem Arzt- und Medikamenten-gläubigen alten Herrn dessen Hund (3 Jahre jünger, also erst 13 Jahre) auch Herz-Probleme hatte und die ganze Litanai an Herzmedikamenten bekam und seit dem an Epilepsie litt und wahrscheinlich nun auch dafür wieder Medikamente bekam... Es muss schließlich am Tier genauso verdient werden wie am Menschen!

Unserem Hund ging es nach der OP jedenfalls deutlich schlechter als vorher. Man kann nicht immer darauf "hoffen", dass das Tier schon während der OP sterben wird, wenn es nicht sein soll. Nein, das haben die heutzutage schon im Griff, dass die OPs normalerweise schon noch überlebt werden, sonst könnten sie ja nicht, wie in unserem Fall, deutlich über 1000 Euro dafür verlangen!. Aber wenn daraufhin dann nur noch ein halbes Jahr Siechtum erfolgt, dann ist es doch sehr fraglich, was das Tier noch davon hatte!

Gut, fairerweise muss ich sagen, dass eine Bekannte auch noch ihren 16 Jahren alten Hund beim Tierarzt (also nicht in der Tierklinik) an den Zähnen hat operieren lassen und das war wohl noch ein Erfolg. Er bekam dort wohl nicht so viele Medikamente (also bspw. keine Antibiotika, soweit ich verstanden habe, sondern homoöpathische Mittel gegen das Fieber nach der OP bspw.). Insgesamt wurde er 17,5 Jahre alt. Aber viel Leben gab es darin in letzter Zeit auch nicht mehr. ;)

Wenn es Deinem Kater mit diesem Fortekor besser ging, so nehme ich das als weitere Erfahrung gerne zur Kenntnis, obwohl das für mich im Moment nicht leicht nachvollziehbar ist. ACE-Hemmer vertragen ja sogar auch viele Menschen oftmals schlecht. Und beim Tier da genau das Medikament zu treffen, welches auch wirklich das richtige ist (falls es das überhaupt gibt) und dann noch die richtige Dosierung zu finden, das halte ich schon für mehr als sehr viel Glück...

Viele Grüße blunsi
 
Hallo blunsi!

Ich habe dich verletzt. Das tut mir leid, bitte entschuldige. Scheinbar habe ich nicht die richtigen Worte gewählt. Mir ging es einzig um dieses Tier und ich wollte dich nicht angreifen. In meinem Umfeld habe ich einige schlimme Dinge mitbekommen, die aus falsch verstandener Tierliebe geschehen sind, sogar ein Kater mit gebrochenem Bein war dabei, der nicht behandelt wurde. Vielleicht habe ich mich deshalb so ausgedrückt, dass es missverständlich war.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Nein, Sonora, Du hast mich nicht verletzt! Wie haben nur unterschiedliche Erfahrungen und daher unterschiedliche Meinungen zum Thema. Aber so kann sich der Threadersteller ja vielleicht auch ein besseres Bild machen. Oder aber unsere Diskussion ist ihm inzwischen zu lang und zu langweilig geworden. ;)

No problem. :) blunsi
 
Nein es ist nicht langweilig.

Es spiegelt genau mein Dilemma:

- Ich will ihm keine sinnvolle Behandlung vorenthalten.
- Ich will ihn nicht unnötig mit sinnlosen Behandlungen quälen.

Aber welche Behandlung ist sinnvoll?
Welche Diät ist hilfreich?
Er empfindet schon die Fahrt zum Tierarzt als Schikane und ist danach tagelang wie beleidigt.

Was mich etwas tröstet: Zwischendurch rennt er noch durch den Garten und es wirkt nicht so, als ob ihm jeder Schritt weh tut.

Aber im Vergleich zu früher frißt er wenig, wird immer dünner und wirkt oft sehr müde. Die Hälfte von den verschiedenen Nierenfuttern boykotiert er. Er läßt sie einfach so lange stehen, bis sie ihr Aussehen so verändert haben, dass ich sie freiwillig entsorge. Und die andere Hälfte kann auch nicht wirklich gut sein, weil sie alle Weizen enthalten, den normale Katzen wohl nicht fressen würden?
 
Hallo zorro59!

Mein Kater fraß das Nierendiätfutter ja auch nicht. Damals bekam ich ein Pulver, das ich über das normale Futter streuen konnte. Das wirkte ganz gut, aber es ist schon eine Weile her und ich weiß nicht mehr, wie es hieß. Vielleicht gibt es das ja auch nicht mehr. Wenn du mit deinem Katerchen nicht noch zu einem anderen Arzt willst, dann frag doch mal ohne ihn irgendwo nach, ob es Futteralternativen in Form von Medikamenten gibt.

Ich weiß, du steckst in einem schrecklichen Dilemma und trägst die ganze Verantwortung. Das ist schwer und ich weiß noch genau, wie sich das anfühlte. Aber ich kann dir einfach nichts anderes sagen, als dass ich nach der Parole handeln würde „Vogel friss oder stirb” und das Risiko einginge. Die Zähne werden in Narkose gemacht, davon merkt er nichts. Du kannst sein Leben damit verkürzen, das stimmt. Aber er hat die Chance, Schmerzen loszuwerden, falls er welche haben sollte. DAS ist für mich die Hauptfrage: Hat er Zahnschmerzen? Wenn nicht, dann wäre es natürlich bescheuert, die Zähne machen zu lassen. Aber WENN er Schmerzen hat, wäre es unverantwortlich, das arme Tier so rumlaufen zu lassen. Man darf niemanden mit unbehandelten Schmerzen im Stich lassen. Und Schmerzmittel kann er auch nicht nehmen wegen der Nieren. Ich habe selber auch schon Zahnschmerzen gehabt und das war schrecklich.

Auf jeden Fall musst du dich damit abfinden, dass der Abschied irgendwann kommt, denn bei deinem Kater wird es mit den Nieren immer weiter abwärts gehen, er wird elender und elender. Und wenn es so weit ist, dann willst du wissen, dass du alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht hast. Lass nicht zu, dass das Tier sich quält. Vielleicht kann dir ein Tierarzt erklären, woran du genau erkennst, ob es sich um Zahnschmerzen handelt oder nicht.

Wenn er keine Schmerzen hat, dann solltest du wirklich versuchen, ob du mit Medikamenten helfen kannst, damit er noch eine Weile ein gutes Leben haben kann. Aber es tut mir leid – ich persönlich halte es für falsch, nichts zu tun.

Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr in dieser Zwangslage stecke. Man leidet so sehr mit und möchte dem Tier nicht einen Tag seines Lebens nehmen. Wahrscheinlich wäre es wirklich gut, wenn du dich erst einmal ohne den Kater bei einem anderen Tierarzt beraten lässt, um eine Zweitmeinung zu kennen. Allgemeine Informationen sollte dir eigentlich jeder Tierarzt geben, auch ohne dass er das Tier gesehen hat. Denn im Grunde geht es jetzt erst einmal darum, dass du für dich innerlich sortieren kannst, was richtig und sinnvoll ist und was nicht.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,

ich fürchte, das Pulver war ein Phosphatbindemittel. Vergleiche hierzu auch:

High-Tech & vermeidbare Patientenschädigung
https://www.dialyse.de/news/200511-Aluminium-Phosphatbinder-eine-ueberholte-Therapie.htm

Ich bin der Überzeugung, daß Aluminium weder ins Deo, noch in die Nahrung oder in Impfstoffe gehört, weil es neurotoxisch wirkt. Dialysepatienten entwickeln davon eine Dialysedemenz. Nachdem alte Toxikologen und Nephrologen wissen, daß man teilweise die Dialyse vergifteter Menschen noch mit Bicanorm abwenden konnte, würde ich ihm am liebsten erst mal eine Minidosis davon geben und schauen, ob sich die Niere wieder stimulieren lassen.

Liebe Grüße zorro
 
Hi Zorro!

Ich kenne mich damit nicht aus. Was wäre denn das Risiko, wenn du einen Versuch starten würdest? Kannst du dich irgendwo erkundigen, ob es für Katzen Gegenanzeigen geben würde? Manchmal ist ja ein Mittel, das für Menschen gut ist, bei Katzen kontraproduktiv und haut sie um. Aber anders herum ist es die Frage, was du zu verlieren hast.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Nachdem alte Toxikologen und Nephrologen wissen, daß man teilweise die Dialyse vergifteter Menschen noch mit Bicanorm abwenden konnte, würde ich ihm am liebsten erst mal eine Minidosis davon geben und schauen, ob sich die Niere wieder stimulieren lassen.

Liebe Grüße zorro

Hallo Zorro,

ich halte die dauerhafte orale Einnahme von Bicanorm für nicht unproblematisch, da sie das Milieu im Darm doch erheblich beeinflussen kann, was wiederum dazu führen kann, dass vermehrt Gifte in den Körper gelangen, die dann wieder die Nieren vermehrt belasten, obwohl das basische Milieu ja insgesamt für die Nieren eigentlich entlastend wirken sollte, weil sie dann nicht so stark mit der Ausscheidung von Säuren belastet werden. Anders ist ja die Situation bei einem akuten Nierenversagen, wo Bicarbonat ja nur kurzfristig als Infusion verabreicht wird.

Ganz ehrlich, mir wäre das zu gefährlich, u.a. auch wegen der möglichen Elektrolytverschiebungen usw. Die Überwachung der ganzen Nebenbedingungen erscheint mir jedenfalls auch hier bei einer Katze noch viel schwieriger, als schon beim Menschen, zumal Katzen (und selbst auch Kater ;) ) halt auch ein viel geringeres Gewicht haben:

BicaNorm Magensaftresistente Tabletten - Beipackzettel / Informationen | Apotheken Umschau

Eine einmalige Gabe wird bei einer chronischen Nierenerkrankung wohl eher nicht ausreichend sein, da die Nieren ja hier dauerhaft durch Thiomersal in Impfungen usw. geschädigt sind, ganz anders als bei akutem Nierenversagen.

Was meint denn die TÄ zu Deinem Vorhaben ?

Kannst Du Deiner Katze nicht vielleicht auch ab und an mal selbst etwas zubereiten, orientiert an der Zusammensetzung von dem Katzen-Futter ( also vom leichter verdaulichen Fleisch her gesehen ) ? Unser Hund ist schon immer alleine bei dem Geruch fast ausgeflippt, wenn etwas für ihn zubereitet wurde.

Ich würde jedenfalls wirklich versuchen primär über die Ernährung zu arbeiten. Ein gut funktionierender Darm hat enorme Auswirkung auf die Belastung der Nieren, weil dann einfach viel weniger Toxine anfallen, die andernfalls über die Nieren ausgeschieden werden müssen.

Gibt es eigentlich auch so etwas wie Bitterstoffe für Katzen ? Katzen mögen ja anscheinend keine Bitterstoffe, dafür aber wohl Katzengras:

Katzengras - zum Fressen gern

Also, ich kenne mich mit Katzengesundheit nicht wirklich aus, daher sind meine Überlegungen nur "grundsätzlicher" Art, aber vielleicht trotzdem hilfreich... ;)

Viele Grüße blunsi
 
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