Günther von der Shg Erektile Dysfunktion

Im März 1997 wurde bei mir Prostatakrebs diagnostiziert, 3 Wochen später wurde mir die Prostata entfernt. Bei dieser Operation gibt es zwei große Operationsrisiken: Inkontinenz und Impotenz. Gott sei Dank bin ich vor Inkontinenz verschont geblieben, aber leider nur davor. Da mir meine Sexualität schon immer sehr wichtig war und ich nicht wusste, wie ich mit dieser Situation klarkommen würde, wollte ich mich mit anderen Männern austauschen, eine Selbsthilfegruppe erschien mir als eine hilfreiche Möglichkeit. Ich habe dann einige überraschende Erfahrungen gemacht: In München gibt es rund 1.200 Selbsthilfegruppen, in Deutschland gibt es rund 80.000 Selbsthilfegruppen, aber nirgendswo gab es eine Selbsthilfegruppe, die sich mit männlichen Sexualstörungen befasst! Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland rund 4,5 Millionen Männer mit anhaltenden Erektionsstörungen. Das Ganze ist ein großes Tabuthema. Da ich durch ehrenamtliche soziale Tätigkeiten Erfahrungen mit Gruppen hatte, habe ich dann beschlossen, selbst eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Es hat ein Jahr lang gedauert und vieler Aktionen bedurft, bis ich 8 Männer beisammen hatte, die mitmachen wollten.

Durch unseren Internetauftritt und unsere Öffentlichkeitsarbeit (Internetauftritt; Mitarbeit bei Beiträgen zum Thema Erektionsstörung in Fernsehen, Rundfunk und Zeitschriften; Vorträge zum Thema Erektionsstörung) haben wir Kontakt zu vielen Betroffenen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum bekommen und konnten bisher mehr als 4.000 Männer und Frauen per E-Mail (etwa 25% aller Mails kommen von Frauen!) und Telefon unterstützen. Wir haben es sehr bedauert, dass es uns aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich war, weitere Selbsthilfegruppen zu gründen. Als mir das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V. (ISG) in Freiburg Mitte 2005 eine Mitarbeit als Patientenvertreter angeboten hatte, sah ich eine Chance, diesen langgehegten Wunsch zusammen mit meinen Freunden aus der Selbsthilfegruppe umzusetzen. Inzwischen sind durch unsere Aktivitäten und die Unterstützung des ISG neue Gruppen in Berlin, Essen, Köln und Stuttgart entstanden. Weitere Selbsthilfegruppen sind im Entstehen.

Günther

Hallo Günther

Willkommen hier im Forum

Aus vielen Gesprächen mit Frauen und Männern weiss ich sehr wohl um das Tabu-Thema.

Gerne schaue ich bei Euch vorbei.

Und wie ich sehe, hast du bereits gute Informaitonen weiter gegeben.
Schön bist Du nun auch bei uns.

Herzlichst Morja

Günther von der Shg Erektive Dysfunktion

Hallo Günther :wave:

Das ist tatsächlich immer noch ein grosses Tabu Thema, leider! Schon als Frau ist es schwer davon betroffen zu sein, doch ich denke als Mann ist es noch viel schlimmer, da Manneskraft in den Köpfen der Männer meist mit Standhaftigkeit seines Penis zu tun hat. Keine Standhaftigkeit, kein Mann mehr. Das ist sehr erniedrigend finde ich. Die meisten Männer haben im Laufe ihres noch jungen Lebens einmal Probleme mit der Standhaftigkeit. Die meisten setzen sich dann so sehr unter Druck, dass sie davon keine Erektion mehr bekommen können, was dann zu Erektieven Dysfunktion führt.

Ich selber kenne einige junge Männer, um und unter 30 Jahren, die davon betroffen sind. Zwei meiner Ex-Freunde bekamen auch einmal eine Zeit lang keine Erektion mehr. Beim einen ist es bis heute geblieben, ohne das er sich jemals getraut hat Hilfe zu holen. Er hat sich selber so sehr unter Druck gesetzt, dass es nicht mehr funktionieren konnte. Der andere konnte sein eigenes Leistungsdenken herunterschrauben und da ging es dann wieder.

Ich finde es ganz toll Günther, dass du dieses Thema öffentlich machst! Weiterhin ganz viel :kraft: dazu!

Hallo Günther,

schön, dass wir Dich als neues Mitglied begrüssen dürfen; herzlich willkommen im Symptome-Forum!

Du hast in der Rubrik https://www.symptome.ch/vbboard/par.../65354-erektile-dysfunktion-2.html#post436071 einen wichtigen und hilfreichen Beitrag geschrieben, und wir freuen uns, dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Du darfst Dich dort gerne weiter austauschen, damit Betroffene die Informationen bekommen, die notwendig sind, um die Ursache für ihre Probleme zu finden.

Hiermit schliesse ich diesen Thread.

Liebe Grüsse,
uma:wave: