Stärkung der emotionalen Intelligenz

Meine Vorbereitungsarbeiten für den Unterricht brauchen noch einen Viertel bis einen Drittel der Zeit und Energie wie vor drei bis vier Monaten.

Überhaupt spüre ich viel Energie in mir, viel Lust, etwas zu tun und auch Freude zu leben und etwas zu unternehmen. Mein Lebensgrundgefühl ist Neugier, was passiert, Freude und Dankbarkeit.
Manchmal, wenn ich das so spüre und ich einfach nur offen bin für das, was ich machen möchte, spüre ich auch so etwas wie Trauer. Dann brauche ich jeweils viel Mut, offen zu bleiben und diese Gefühle auch wieder ziehen zu lassen. Manchmal spüre ich Trauer, weil ich doch schon über der Lebensmitte bin und ich so viele Jahre dieses Lebensgrundgefühl von Freude nicht erlebt habe. - Ok. ich spürte immer wieder auch Freude, aber der Druck, den ich mir selber machte - als Gewohnheit gewachsen aus meiner Überlebensstrategie - nahm mir ganz viel Energie.
Zusaätzlich habe ich ganz viele hinderliche Stress- und Überlebensmuster. Im Moment melden sie sich sehr oft. Aber im Moment ist das nicht schlimm für mich. Ich nehme die ersten Anzeichen als Erinnerung, dass ich vertrauen möchte - und übe mich dann im Vertrauen: Vertrauen in mich selber und in das Leben.

Manchmal habe ich das Gefühl fast zu platzen vor Energie. Mittlerweile merke ich, dass ich vieles auch ohne meinen Mann machen möchte, wenn er müde ist und sich erholen möchte.
Ich freue mich auf das Pfingstwochenende, auch wenn wahrscheinlich Skitouren wieder nicht möglich sind wegen des nicht sehr guten Wetters. Ich freue mich sogar auf ein paar Verpflichtungen morgen... - echt, ich würde allen hier, die es brauchen, so gerne etwas von diesen Gefühlen schicken.
 
Schon seit mehreren Wochen und Monaten beobachte ich Schritt für Schritt einen tiefgehenden Veränderungsprozess. Ich arbeite nicht hart daran, sondern entspanne mich, richte mich aus und vertraue darauf, dass mir meine Ziele bewusst werden.

Nicht nur Ziele, meistens wird mir die Qualität hinter den Zielen schneller bewusst als das konkrete Ziel. Das konkrete Ziel ist oft in Wechselwirkung mit dem, was ich im Alltag erlebe, klar. Die gewünschte Qualität dahinter: z.B. Freude bei der Arbeit, Lebendigkeit in Beziehungen etc. ist mir oft schon viel früher bewusst. Oft springt mich etwas an und ich entscheide mich aus dem Bauch heraus für ein Projekt... - und dann fordert es mich heraus, mir klar zu werden, was ich da genau möchte, worum es mir geht. Und wenn ich mich dann mit meinen Gefühlen und Gedanken einfach beobachte, mich zurücklehne (wenigstens innerlich), dann wird mir bewusst, was ich möchte.

Diese Ziele emotional vorauszunehmen lassen dann alle Widerstände und Glaubenssätze hochkommen ... und ich kann mich vom Stress befreien. - Ohne diese Qualitäten, die ich mir wünsche und die Projekte, auch Ziele würde ich nie diesen Prozess machen können und mich von all den Altlasten befreien können.
 
Die Grundfähigkeiten des EQ sind nach D. Goleman:

1. Selbstwahrnehmung (der eigenen Gefühlswelt)
2. Selbstregulation (Umgang mit den eigenen Gefühlen)
3. Selbstmotivation (Brauchen der emotionalen Energie für das Erreichen persönlicher Ziele)
4. Wahrnehmen der Gefühle der Mitmenschen
5. Umgang mit den Gefühlen der Mitmenschen

So habe ich am Anfang dieses Themas die Grundfähigkeiten der emotionalen Intelligenz nach D. Goleman zitiert.

Wie hat sich das für mich persönlich in der Zwischenzeit entwickelt?



1. Selbstwahrnehmung (der eigenen Gefühlswelt)
Ganz sicher geht es mir besser meine Gefühle zu fühlen, mich aber nicht von ihnen überwältigen zu lassen. Viel hat mir da der Audiokurs "Endlich Ruhe" geholfen. Ich habe gelernt, meinen Körper zu entspannen und mir vor allem Zeit dafür zu geben und zu nehmen. Viele Gefühle habe ich gewohnheitsmässig abgespalten und verurteilt und vor mir selber verleugnet. Ich mache mir nicht vor, dass ich das nicht mehr mache, aber sicher weniger und ich habe zu einem schönen Teil gelernt, mich auch mit dieser Gewohnheit anzunehmen.
Witzigerweise hilft mir das auch beim Akzeptieren und Beobachten meiner Gefühle...

2. Selbstregulation (Umgang mit den eigenen Gefühlen)
Ich habe gelernt, meine Muster zu erforschen: meine emotionalen Reaktionsmuster und das dazugehörige innere und äussere Verhalten. Mittlerweile sehne ich mich nicht mehr danach, "endlich damit fertig zu sein" (sprich - wahrscheinlich - "perfekt" zu sein). Mittlerweile finde ich es spannend, zu fühlen und nicht mehr jedes Gefühl für bare Münze zu nehmen, gleichzeitig aber auch emotional besser wahrzunehmen, was mir entspricht, was nicht, wer ich bin und wo ich mir etwas vormache. - Sagen wir einfach: es geht mir besser und ich werde weniger von den Gefühlen beherrscht, v.a. bezüglich Lebensqualität. (Grad atme ich spontan tief aus und spüre viel Erleichterung darüber.)

3. Selbstmotivation (Brauchen der emotionalen Energie für das Erreichen persönlicher Ziele)
Hmmm... - Da hat mir die Auseinandersetzung mit meinen Talenten und Werten viel geholfen. Dieser Prozess hat zusammen mit dem Stressabbau mit "Endlich Ruhe" viel Freude gebracht. Da es mir besser geht, kann ich auch besser mal meiner "Lust" und "Freude" folgen, mir Zeit geben, etwas zu wollen, anstatt mich zu irgend etwas zu zwingen, das mir meine Vernunft als Ziel vorgaukelt. - Ja, das geht besser, aber ich kann nicht bewusst sagen, wie genau.

4. Wahrnehmen der Gefühle der Mitmenschen
Ich glaube, dass das eigentlich meine grosse Stärke in den Grundfähigkeiten der emotionalen Intelligenz ist. Aber auch hier sind Schritte gegangen. Ich bin nicht mehr einfach Sklave der Gefühle und Bedürfnisse anderer. Ich kann oft Gefühle anderer wahrnehmen und annehmen und trotzdem bei mir bleiben. Damit komme ich schon zu

5. Umgang mit den Gefühlen der Mitmenschen
Ein Überlebensmuster von mir ist das Scannen der Gefühle und damit der Bedürfnisse und Erwartungen anderer Menschen an mich, um geliebt und akzeptiert zu werden.... - oder auch um einfach zu überleben (es fühlt sich halt so an und in meiner Kindheit ist es wohl sicher emotional darum gegangen...) - Da ist sehr viel gegangen. Ich kann bemerken, dass ich ein schlechtes Gewissen kriege, wenn ich etwas für mich selber will oder bei meinen eigenen Zielen bleiben (ohne andere zu verletzen dabei...), aber ich bin nicht mehr Sklavin davon. Die Verunsicherung geht relativ rasch vorbei und ich kann wieder aus Distanz beurteilen, dass das völlig in Ordnung ist. Gleichzeitig kann ich auch hilfsbereit reagieren. Auch das ist völlig in Ordnung.

Dann konnte ich auch ein Stück integrieren, dass nicht alle Menschen gleich sind, dass es verschiedene Überlebensstile der Menschen gibt - und auch dass alle i. O. sind, dass es aber auch wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass nicht alle so sind wie ich. Einige brauchen auch klare "Neins!" - andere die Chance, die eigenen Bedürfnisse selber zu äussern, wieder andere kritisieren gewohnheitsmässig. Diese Kritik hat nichts mit mir zu tun. etc.
Ich kann ein offenes Herz haben, muss aber deswegen nicht sofort jedem(r) jedes Bedürfnis (geäussert oder nur indirekt angedeutet) erfüllen. - Das befreit mich sehr.

Ja, es sind bezüglich emotionaler Intelligenz viele Schritte gegangen, aber je mehr Schritte ich mache oder entdecke, dass ich sie gemacht habe, desto mehr Lust bekomme ich auf weitere Schritte. Damit verbunden ist Lebensfreude und das Gefühl von Lebendigkeit. Dafür bin ich sehr dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
ie Experimente übers Schwimmen und Versinken waren sehr spannend. Aber die eine der beiden Klassen liegt mir mehr. Gestern habe ich die zweite Portion gemacht.

War cool!

Für mich selber merke ich, dass es mir zur Zeit mehr hilft, wenn ich schwierige innere Zustände akzeptiere, ihnen aber nicht allzu viel Aufmerksamkeit gebe. Dafür nehme ich mir regelmässige Zeiten, in denen ich über meine Wünsche, Ziele, Träume nachdenke und mich von den Hindernissen befreie.

Gestern war ein so schlechter Tag. Ich glaube nicht, dass es mir hilft, mir allzuviel Zeit und Energie für eine Analyse zu nehmen. Es war so. Punkt. - Und es war nicht besonders gut bei der Arbeit. Heute ist aber ein neuer Tag und ich nehme mir sicher dreimal die Woche Zeit für mich und meinen Prozess. "Hingucken" verschiebe ich auf diese Zeiten, im Rest meines Lebens gebe ich alles, dass ich meinen Fokus auf das lege, das mir Freude und Spass macht, wonach ich Lust habe und was ich möchte. (Fühlt sich SEHR gut an! :) :) )
 
Ich bin einfach nur müde... :) - Aber müde und zufrieden.

Am Freitag hatte ich einen Waldtag zu organisieren mit 20 Kindern zwischen 5 - 12 Jahren. Die meisten kannte ich nicht. - Es war ein obercooler Tag. Wir haben Schlangenbrot und Suppe über dem Feuer gemacht, haben Zwergenhäuser gestaltet und viel gespielt. Zum Glück hatte ich zwei sehr motivierte Helfer/innen.

Um Viertel nach zwei am Nachmiittag war ich zu Hause und habe unseren Bus gepackt mit Skiern und allem, was zu einer Skitour gehört. - Dann bin ich losgefahren, habe meinen Mann unterwegs abgeholt. - Abends haben wir Bivio am Julierpass erreicht, in einem Restaurant etwas Feines gegessen und uns im Bus schlafen gelegt. Der Wecker säuselte uns gestern und heute um 5 Uhr wach. -

Jeweils um 6 Uhr waren wir startklar: Rucksäcke gepackt und Felle an den Skiern und natürlich an den Start der Tour gefahren.

Das Wetter war super, die Landschaft traumhaft. Der Schnee mässig bis saumässig schlecht. - Neuschnee und nicht durchgefroren. Nichts mit Sulzschnee... naja, schön war es trotzdem.

Nun sind wir zurück und ruhen uns aus. In einer Stunde kommt Besuch zum Nachtessen. Es gibt etwas Kleines....
 
Heute haben wir nicht nur einen Temperatursturz (von bis zu 28 Grad auf 10 Grad mit Schnee bis 1'300m hinunter...), sondern auch ein sehr langsames Ankommen im Alltag meinerseits.

Ich nehme das als Herausforderung, mich einerseits ernst zu nehmen und nicht zu überfordern, andererseits mein Tagesprogramm doch zu erledigen. Eine leichte Erkältung macht mich noch müder als ich schon bin.

Nun werde ich es langsam angehen, aber stetig.
 
Gestern habe ich in einem Buch etwas gelesen, das mich sehr angesprochen hat:

So ungefähr:
Wenn du einen Fehler gemacht hast oder kritisiert worden bist, stoppe zuerst deine Gedanken! Wenn du ruhig bist, frage dich, was du in diesem Fall am liebsten hören möchtest und vor allem, was dir am meisten helfen würde, wenn es dir eine gute Freundin oder ein guter Freund sagen würde. - Sag es dir selber mit deiner Lieblingsstimme!

Ich habe es ein wenig umgeschrieben und weiter entwickelt, so dass es für mich selber gut passt. Heute will ich mal erforschen, was das mit mir macht.

Mal sehen, was ich damit erlebe.
 
Mein Mann hat mir ganz spontan heute Mittag gesagt, was ich mir genau wünschte (ich hatte einfach keine Lust zu arbeiten): "Ich würde einfach anerkennen, dass du trotz Hals- und Kopfschmerzen deinen Unterreicht vorbereitest und dass du morgen trotzdem in die Schule gehst. Es ist wichtig, dass du da sehr nett zu dir bist." :)

Ja, und jetzt sage ich mir: "Im Moment kannst du nichts machen. Du fühlst dich nicht entspannt, wie du möchtest. Aber es ist jetzt einfach so, dass du dich so fühlst. Du kannst auf diese unendliche und wohlwollende Macht vertrauen, dass sie dich nicht im Stich lässt. Wende dich so gut du jetzt einfach kannst einer schönen Tätigkeit zu. - Du weisst, dass es wieder anders wird. Und oft, wenn du schlecht geschlafen hast, hast du trotzdem einen guten Tag gehabt. Es ist alles in Ordnung!"

Selbstanerkennung tut wirklich gut! Und auch der anerkennende Tonfall in mir. :)
 
Gerade eben habe ich mich gefragt, wie ich heute Vertrauen nutzen kann, um die Herausforderungen des Tages gut zu bestehen.

Die Herausforderung besteht darin, dass ich keine so konkreten Aufgaben habe, wie im Schulalltag. Es besteht die Versuchung, zu hängen. - Gleichzeitig ist mit bei der Rückschau auf meinen gestrigen Tag bewusst geworden, dass der so anstrengende Dienstag auch einen riesigen Vorteil hat: Er ist eine riesige Chance für mein Selbstvertrauen und um meine Stärken zu entwickeln. Viele positive Momente kann ich dort haben, die ich an freien Tagen oder selbstbestimmten Tagen nicht habe.

Deshalb ist es mir wichtig, mir auch sonst Aufgaben zu stellen, die mich echt befriedigen. Da gehören - leider... - auch Misserfolge dazu, denn sonst könnte ich nie etwas Neues anfangen.

Aber zurück zur Herausforderung des heutigen Tages: Ich kann darauf vertrauen, dass mir klar wird, was ich heute tun möchte und dass ich daran auch Freude und Erfüllung finden kann. - Dieser Gedanke löst ein sehr wohliges und glückliches Gefühl in mir aus.

Ja, und gleichzeitig hat mir heute mein Sohn, der eine Woche Ferien zu Hause verbringt schon einen Glücksmoment geliefert: Er meinte, er würde jetzt den Rasen mähen. Dafür erhalte er einen "Herzpunkt". Dazu strahlte er. Und strahlend meinte er weiter, dass er meinem Mann (seinem Vater) heute Morgen auch schon einen Herzpunkt geben konnte, denn er habe die Abwaschmaschine so gut eingeräumt... - Er beginnt Herzpunkte zu verteilen für das Positive, lange Zeit reklamierte er sehr oft und machte Vorwürfe. - Schön!
 
Gestern Abend und heute Morgen geht es mir nicht mehr so gut wie gestern Morgen. Die Herausforderungen gestern und heute sind ähnlich: Zwei Tage, in denen ich mich selber strukturiere, in denen ich wenig oder keine fixen Termine habe.
Heute muss ich noch Vorbereitungen machen, gestern konnte ich es noch verschieben und mir Zeit geben. Das ist ein Unterschied.

Aus der Rückschau bin ich froh, dass ich nicht gleich gestern loslegen musste und dass ich heute aber diese konkreten Aufgaben habe. - Nur... - ... meine Lust ist weniger als gering. -

Was mir an diesem aktuellen Thema der Unlust etc. gefällt: Ich merke, dass ich Energie zur Verfügung habe, die ich noch vor ein paar Monaten nicht hatte. Deshalb leide ich jetzt auch an diesen Tagen ohne konkreten Ziele. - Eigentlich ein "Problem auf hohem Niveau". - Ich glaube, dass ich das hinkriege.

Gestern Abend habe ich mich über den verhängten oder verlauerten Tag etwas geärgert. Diesen Ärger möchte ich weder analysieren, noch eine Lösung suchen. Ich möchte wirklich vertrauen üben, dass sich in mir die Lösungen von selber zeigen. Manchmal heisst das auch, dass ich das Angebot von aussen als solche erkenne und annehme. Manchmal aber wirklich nur, etwas beginnen, z.B. aufräumen oder Wäsche ordnen und dann ergibt sich der Impuls, wo ich weiter machen soll.

Wichtig ist, dass ich nicht auf diese innere Stimme höre, die mich dauernd vollquatscht, zu der die Antreiberin, die Kritikerin, aber auch die Bequeme gehören.

Hmm.... - Wer möchte ich denn sein? Oder - wer bin ich denn? Was macht mich aus? Was sind meine Werte, Ziele, Talente, Fähigkeiten? Immer wieder komme ich auf diese Fragen zurück.

Was ich möchte? - Ganz selbstverständlich meine Werte, Talente, Fähigkeiten und Ziele leben, meine Beziehungen - mein LEBEN. -
Was ist das konkret? heute? - Was ist das heute? - Was wird mir heute Abend sagen, dass dies ein guter Tag war? Wie möchte ich mich heute Abend um 19 Uhr fühlen? Was möchte ich über den heutigen Tag denken?

- Ich habe viel erledigt: Wäsche, aufgeräumt.
- Ich habe in Ruhe und mit Freude vorbereitet.
- Ich habe mir eine Stunde Zeit für meine innere Entwicklung genommen.
- Ich habe Freude und gute Momente mit meinem Sohn und meinem Mann erlebt.
- Ich habe mit anderen Menschen ein Lächeln ausgetauscht.
- Ich habe mich an der schönen Landschaft und am schönen Wetter und am schönen Garten erfreut.
- Ich habe meine Katze gestreichelt und meine Mäuse beobachtet und meinen Pflanzen Wasser gegeben.
- Ich habe mich innerlich ruhig, freudig und gelassen gefühlt

Mal sehen.... :)
 
Gestern habe ich gechillt, heute habe ich viel erledigt. - Darauf bin ich zwar stolz, doch muss ich überraschenderweise vor mir selber eingestehen, dass ich deshalb nicht glücklicher bin.

Es ist wirklich ein gutes Gefühl, vieles erledigt zu haben und auch mit dem Sohn Spass, mit dem Mann Nähe und auch sonst Erfreuliches mit anderen Menschen, doch fehlt mir eine "Herzensaufgabe".

Heute habe ich mir eine DOK-Sendung über das Rote Kreuz angesehen. Am Schluss wurde ein Mitarbeiter gezeigt, der seit 1988 beim Roten Kreuz mitarbeitet. Es gefällt ihm, weil seine Kolleg/innen alle "Menschen gern hätten". - Es sah auch tatsächlich so aus, als ob er auf Augenhöhe kommunizieren, nicht nur immer Ja und Amen sagt, sondern auch Konflikte angehen würde.

Mich hat das angesprochen. - Ja, ich hätte auch gerne einen Job, bei dem "meine Liebe zu den Menschen" Platz hätte.

- Ich habe viel erledigt: Wäsche, aufgeräumt.
- Ich habe in Ruhe und mit Freude vorbereitet.
- Ich habe mir eine Stunde Zeit für meine innere Entwicklung genommen.
- Ich habe Freude und gute Momente mit meinem Sohn und meinem Mann erlebt.
- Ich habe mit anderen Menschen ein Lächeln ausgetauscht.
- Ich habe mich an der schönen Landschaft und am schönen Wetter und am schönen Garten erfreut.
- Ich habe meine Katze gestreichelt und meine Mäuse beobachtet und meinen Pflanzen Wasser gegeben.
- Ich habe mich innerlich ruhig, freudig und gelassen gefühlt

Ich habe tatsächlich aufgeräumt, denn am Donnerstag kommt ja schliesslich die Putzfee.
Um 9 Uhr war die Wäsche erledigt gewesen.
Nein, ich habe nicht mit Freude vorbereitet, aber ich habe vorbereitet. Und mit den Kids arbeite ich oft sehr gerne.
Ja, Freude und gute Momente habe ich erlebt mit Mann und Sohn. - Ganz spontan, echt und ehrlich! - Schön! :)
Viel Lächeln habe ich nicht ausgetauscht, aber ich war ja auch mehrheitlich zu Hause. Mit der Putzfee sicher, auch mit den Nachbarn. - Das ist so weit ok.
Die Landschaft mit den schönen Farben und Formen sehe ich oft an, fast täglich. Im Garten habe ich Akelei entdeckt und eine einzige blühende Pfingstrose, Margriten und vieles andere.
Klar wurde die Katze gestreichelt. Lange habe ich die Mäuse nicht beobachtet, aber dafür habe ich mit dem Nachbarjungen über einen Mäuserich gesprochen. Der Junge hat mich mal mit dem Tier zum Tierarzt begleitet.
Innerlich habe ich mich nicht dauernd ruhig, glücklich und gelassen gefühlt. Aber abends um 19 Uhr eigentlich schon und auch jetzt. - Ist so weit. gut.

Aber das Beste ich, zu wissen, dass ich wirklich meine Liebe zu Menschen vertiefter leben möchte. In der Schule geht es immer doch um Lernstoff, um Regeln etc. - Mich interessieren die Kids und wie ich sie unterstützen kann...
 
Ich erlebte gestern einen sehr schönen Tag. Die Liste der schönen Momente wurde sehr, sehr lang:

- Einen obligatorischen Rettungskurs am Samstagmorgen konnte ich ganz entspannt nehmen, mich NICHT darüber aufregen, dass über meine Freizeit bestimmt wurde, sondern zwei drei wichtige Sachen nahm ich mit, die ich zuhause umsetzen will.
- Vorher entsorgte ich drei Kisten recyclebaren Abfall, was ich vorher lange hinaus geschoben hatte.
- Es superschön, dass meine Tochter übers WE auf Besuch kam. Wir konnten so richtig schöne Frauengespräche haben. Sie werkelte dazu und ich kochte das Abendessen und für den Sonntag.
- Mein Sohn und seine Freundin kamen von einem Ausflug in den Europapark zurück und brachten eine gute Stimmung mit. - Die Atmosphäre in der Familie war cool. Wir scherzten und lachten.
- Abends kam die Ex-Schwägerin von uns, um mit uns zu essen und Dog zu spielen. Ein toller Abend.

Nachts konnte ich dann kaum einschlafen, bis ich heute morgen entdeckte, dass ich von Schuldgefühlen geplagt wurde, weil ich es so gut habe... - Meiner Ex-Schwägerin geht es nicht sehr gut. Vor bald 10 Jahren trennte sich der Bruder meines Mannes von ihr. Sie scheint depressiv zu sein, arbeitet aber, geht unter die Leute, hat aber ein paar sehr destruktive Muster. Sie macht sich schnell selber runter, kann sich nur noch schlecht konzentrieren und nicht mehr wirklich freuen über einen Sieg im Dog und überhaupt wirkt sie müde und traurig.

Ja, und mir ging es gut. Wir haben sie eingeladen, weil sie und wir gerne spielen. Sie freute sich, wir freuten sich. Der Abend war gut. UND ICH FRAGTE NICHT NACH, ÜBERNAHM KEINE SCHLECHTEN GEFÜHLE VON IHR! Wir verlebten einfach eine gute Zeit miteinander. Am Schluss bekamen wir noch eine SMS mit einem Dankeschön für den schönen Abend. Das hat sie bisher noch nie gemacht. Es hat ihr GEFALLEN, auch wenn ich NICHT besonders auf ihre Schwierigkeiten eingegangen bin.

Nachts merkte ich aber diese Schuldgefühle. Wahrscheinlich sind sie ein Zeichen für mich, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass ich Muster ändere. ES GIBT KEINEN GRUND NICHT GLÜCKLICH UND ZUFRIEDEN ZU SEIN, NUR WEIL ES EINEM ANDEREN MENSCHEN NICHT SO GUT GEHT.

Je tiefer meine Lebenszufriedenheit ist, meine Ausgeglichenheit, mein Respekt und einfach mein innerer Zustand bewusst und gut, desto eher kann sich das auch auf andere übertragen oder ich kann ihnen helfen, wenn sie wirklich etwas wollen.

ABER... ich darf dieses Muster noch weiter verändern lassen und vertrauen, dass ich auf einem guten Weg bin.
 
Ich spüre sehr viel Dankbarkeit.

Vieles läuft sehr gut in meinem Leben.

Vieles ist schon früher gut gelaufen in meinem Leben, aber ich konnte es nicht anerkennen oder nicht geniessen. Das gelingt mir viel besser. Ich konnte sehr viel selbstgemachten Druck loslassen und mich mehr und mehr auf das konzentrieren, was mir entspricht.

Ich wiederhole mich, doch ich habe in meinem handschriftlichen Tagebuch meine Werte und Talente, die ich in mir gesucht habe wieder entdeckt. Sie haben mich berührt. Sie stimmen sehr für mich.

Es wäre ein einfaches, mich wieder schlecht zu fühlen und zu hadern mit dem, was ich erlebe. Was da Positives in meiner Familie passiert ist in den letzten Jahren, könnte auch locker wieder rückgängig gemacht werden. Ich müsste nur die neuen Muster wieder in die alten verändern.

Beim Schreiben spüre ich den Horror, den das auslösen würde. NEIN, ich möchte nicht zurück. Mein Leben ist so sehr spannend und auch entspannter geworden. Ich möchte weiter auf diesem guten Weg gehen.
 
Nein, es gibt kein Zurück mehr, wohl aber ab und zu ein ganz "normales" Tief oder eine kleine Entwicklungskrise. Ob auch tiefere Krisen und Depris wieder zu meinem Leben gehören werden, weiss ich nicht. Aber ich werde so gut ich nur kann für mich sorgen und weiterhin üben, meine Werte, Ziele, Talente in meinen Fokus zu stellen. Auf die Probleme und Stress werde ich meine Aufmerksamkeit legen, wenn sie mich hindern, mein Leben zu leben. Nur wenn sie mich hindern, mein Leben zufrieden zu leben und mich zu entspannen, möchte ich mich damit beschäftigen.

Dabei will ich lernen, mir ganz zu vertrauen und ganz im Leben zu stehen. Ich wage es hier fast nicht zu schreiben: Ich glaube das schlimmste an der Depression ist, dass man sich als hilfloses, der Krankheit ausgeliefertes Opfer sieht. - Diese (in mir auf jeden Fall) ganz tief im Unbewussten verankerte Einstellung, die halt durch viele "Erfahrungen belegt" ist, wirkt auch, wenn ich mich gegen die Diagnose wehre... Depression bei mir ist eine Krankheit des Denkens und von Überzeugungen, die mich dazu bringen, mir meine Gefühle zu verbieten, so dass ich sie nicht einmal mehr wahrnehme. Sie sind verboten und alles muss so sein, wie es sich da ein Teil in mir vorstellt.

Leben ist aber viel mehr. Und es lohn sich dem Leben zu vertrauen. Heute Morgen macht mir das gerade sehr viel Angst. Ich weiss aber, dass es mir nicht sehr viel bringt, mich zu schützen. Das geht nicht. Mal überlegen, was mir Angst macht, das ist ok. - Aber nachher geht es darum das Angstmuster zu erforschen, zu neutralisieren (von der emotionalen Ladung) und nachher zu verändern. Das Ganze ist in Tat und Wahrheit ein spannender Prozess, der sich eben "Leben" nennt.

Heute spüre ich Angst vor dem Vertrauen, weil ich dann meine ganze Stärke und Energie spüre. Da steckt noch ein Glaubenssatz in mir (oder ein Resten davon), dass ich mich dann nicht mehr spüre, dass ich über meinen Grenzen lebe, wenn ich meine Stärke und Energie spüre und mich zeige.

Es lohnt sich, sehr achtsam zu sein, damit ich meine aktuellen Grenzen wirklich spüre. Sie haben sich erweitert, meine Freiräume (innerlich) sind viel grösser geworden. Aber mit einer Selbstüberschätzung tue ich mir wirklich keinen Gefallen. - Aber auf jeden Fall geschieht genau das in meinem Leben, was ich brauche, um zu wachsen und vorwärts zu kommen.

Gut habe ich dieses "Endlich Ruhe"-Stressauflösaudioprogramm. Es hilft mir immer wieder.
 
Eben habe ich eine ermutigende Erfahrung gemacht:

Vergangene Nacht konnte ich ab vier Uhr nur noch schlecht schlafen. Heute Morgen bin ich nicht gerade topfit, spüre, dass etwas in mir in einem Prozess ist, vermutlich das Thema mit den Schuldgefühlen, wenn es mir gut geht.

ABER... ich merke, dass da etwas in mir vollautomatisch auf Vertrauen umschaltet, wenn ich mich müde fühle. Ich brauche mir nicht den Kopf zu zerbrechen. Die neue Lösung kommt von allein, ich kann mich auf mein "inneres Team" verlassen. Ich möchte ihm nicht dreinschwatzen, sondern es selber arbeiten lassen. In der Zwischenzeit kann ich mich mit schöneren Dingen beschäftigen: mit Arbeiten, die ich heute erledigen möchte, mit Tätigkeiten, die mir Freude machen.
Mein inneres Team ist mit meinem bewussten Anteil einig, dass ich mich entspannen möchte, dass ich freudig arbeiten möchte, dass ich meine Beziehungen und mein Leben geniessen möchte, dass ich meine konkreten Ziele kennen möchte etc. - Es wird mich unterstützen und wird das besser können, wenn ich ihm vertraue. -

Nicht schlecht! - Mal sehen...
 
Heute wurde/wird meine Überzeugung sehr gefordert. Zum Glück merke ich aber auch, dass es noch vor ein paar Monaten viel schlimmer gewesen wäre.

Mein Tag bei der Arbeit war toll. Es hat viel Freude gemacht mit den Kindern zu arbeiten.

Nach einer Präsenzzeit von über 10 h hatte ich noch die Controlling-Sitzung über die Fördernden Massnahmen. In dieser Sitzung wurde es mir übel. -

Klar ist meine Frage an mich selber, was denn so schlimm war: Kleine Bemerkungen, gut und ganz sicher nicht böse gemeint vom Chef und von einem Kollegen.

Meine Überzeugung ist die, dass ich das loslassen kann und mich besser auf das konzentriere, was ich möchte: eine erfolgreiche, effiziente Förderung der Kinder und eine erfolgreiche und effiziente Zusammenarbeit mit meinen Kolleg/innen.

Aber was machen diese Bemerkungen, die nicht viel mit mir zu tun haben, mit mir?- Seltsamerweise spüre ich keine "eigene Angst". Diese würde sich anders anfühlen. Nochmals seltsamerweise spüre ich auch keine Angst der Anwesenden. Das würde sich ebenfalls anders anfühlen. Seltsamerweise fühlt es sich als Angst meiner (vor zwei Jahren verstorbenen) Mutter an. - Angst, sich selber zu wenig für sich selber eingesetzt zu haben.

Sehr seltsam meine Gefühle... Hmmm...
 
Heute Morgen habe ich mir Zeit genommen, den vom Schulleiter ausgelösten Stress in mir zu bearbeiten.
Erstaunt habe ich am Anfang beim Stresslevel Kalibrieren gemerkt, dass er nur noch bei 3/4 Punkten von max. 10 liegt. - Wenn ich jetzt auf die Begegnungen gestern zurück schaue, sind es noch ... hmm ... - Ich spüre bezüglich der Situation keinen Stress mehr. Sie ist irrelevant geworden, weil ich die Auslösersituation mit meiner Mutter angesehen habe.
Wie es sein wird mit dem SL werde ich am Freitag und in den kommenden Wochen in meiner Arbeit sehen. - (Und auch dort nur sehr begrenzt, denn von den 40 % Arbeit ist mein Austausch mit dem SL nicht mal ein Prozent. Und dieses Prozent ist auch zum grössten Teil (zeitlich super und sehr entspannt)....

Folgendes habe ich über mein Stressmuster entdeckt:

a) Erste Anzeichen: Unsicherheit
b) Was geschieht als nächstes? Druck: Ich sollte alles hinkriegen, was in einige Schüler/innen in den vergangen Schuljahren nicht hingekriegt haben. Weil ich es nicht kann, löst das Scham aus, auch Schulgefühle, weil ich es nicht kann.
c) Volle Stressreaktion: Eigentlich ist es diese Scham und diese Schuldgefühle, was die volle Stressreaktion ausmacht.
Dann verhalte ich mich innerlich jeweils so, dass ich mich selber fertig mache und zwar folgendermassen:
"Wie sehen mich die anderen? - Welche Meinung haben sie von mir? - Mögen sie mich? - Finden sie mich gut (genug)? - Oder kritisieren sie mich heimlich? - " Um diese Fragen beantworten zu können "scanne" ich die Atmosphäre emotional ab.
Dazu gehört auch Selbstbeschimpfung, weil ich so unsicher bin. Ich sollte anders sein, mich nicht fertig machen etc. , habe aber keine Möglichkeit, anders zu sein. "Ich bin nicht gut genug und habe keine Möglichkeit, je gut genug zu sein."
Frühere erfolgreich bestandene Herausforderungen sind jetzt emotional weg und nicht mehr abrufbar. Dazu gehört auch das Gefühl: "Ich möchte (so) nicht mehr leben:"

Wenn ich das aufschreibe, tut mir das sehr gut. Selbstverständlich weiss ich, dass das alles NICHT die Wahrheit ist. Es sind schmerzhafte Gefühle, die nicht die Wahrheit sind.

Am Schluss habe ich die Situation gestern innerlich nochmals mit Ruhe und Gelassenheit angesehen. Dabei konnte ich den alten Schmerz der absoluten psychischen Unsicherheit in der Beziehung zur Mutter spüren, ABER IN EINEM ZUSTAND VON RUHE UND GELASSENHEIT - VON SICHERHEIT.

Endlich konnte ich es fühlen, dass ich mich bis ins tiefste SELBST vernichtet und missbilligt fühlte. Meine Mutter wollte mein Wollen und meine Lebenspläne nicht vernichten, aber sie war blind, sich selber und anderen gegenüber.

Endlich spürte ich die Bedürfnisse, deren Erfüllung mir als Kind so sehr gefehlt hatte: Integrität, respektiert werden, als würdig und wertvoll geachtet werden. Ich wünschte mir Achtung und Be-achtung als individueller Mensch.


Nachtrag: Gerade heute Morgen ist mir der Gedanke durch den Kopf gegangen, dass ich wohl etwas Wichtiges lernen kann in diesem Schul- und Lehrer/innenumfeld, indem es mir nicht wirklich wohl ist, denn es wird sehr viel beurteilt und viele sind mehr oder weniger bewusst, immer wieder sicher, dass sie selber Recht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Scham, vernichtender Scham ist im Moment mein Thema - auch Schuldgefühle, weil ich nicht perfekt bin.

Das Ganze ist für mich aber kein Kampf, denn ich weiss ja, dass das "nur" eine Phase des Prozesses ist, der mein Leben ist.

Und ehrlich geschrieben, ich erlebe es sogar als positiv, diese tiefen, vernichtenden Schamgefühle fühlen zu können. Gefühlte Gefühle ziehen vorbei. Nur wenn sie blockiert werden, wenn nicht genügende Grundsicherheit da ist, um sie zu fühlen, wenn sie versteckt und abgespalten, verdrängt oder projiziiert (oder was man/frau sonst noch alles damit machen kann, um sie nicht zu fühlen) behindern sie mein Leben.

Wenn ich aber so da sitze und spüre, dass ich offen bin für mich selber, zieht auch eine Angst hoch, denn ich verzichte auf die Kontrolle der Gefühle. (Ich habe nichts dagegen, mein Verhalten, das verletzend sein könnte zu kontrollieren, aber Gefühle sollen fliessen und vorbeiziehen können. Nur dann habe ich Energie für mich zur Verfügung.)

Ich habe das lange Zeit nur theoretisch verstanden: Gefühle zu fühlen, mich aber nicht von ihnen beherrschen zu lassen und trotzdem Gefühle als Helfer zu nehmen für meine Entscheidungen... - Liest sich vielleicht paradox, ist es aber eigentlich nicht. Es gibt einen grossen Unterschied zwischen gewohnheitsmässigen Gefühlsreaktionen (Mustern) und meiner Intuition, die ich über Gefühle wahrnehme.
 
Gestern war ich am Abend nicht wirklich zufrieden mit meinem Tag. - Ich bin in mein altes Verhalten gerutscht und habe nicht alle Arbeiten erledigt, die ich wollte. Unzufrieden macht mich vor allem, dass ich einiges einfach immer wieder hinaus schiebe:
- Rückforderungen an die Krankenkasse schicken, um Geld zurück zu bekommen
- der Freundin von meine Sohn helfen ihre Anmeldung für ausserordentliche Unterstützungsgelder zu bekommen. (Ich habe es ihr vor 6 Wochen versprochen, das bis Ende April zu erledigen... grmpf... )
- Den Mauskäfig wollte ich ausmisten, vor allem bevor heute die Putzfee kommt. Aber er ist immer noch dreckig. Das ist jetzt schon die dritte Woche, in der das so geht und eigentlich wäre es gut, ihn jeden Monat zu misten!!!

Klar habe ich auch einige Dinge erledigt, habe zwei superfeine Malzeiten gekocht. - NUR ICH HABE AUFWÄNDIGES GEKOCHT ANSTATT BEI DEN ZIELEN ZU BLIEBEN DIE MICH VORWÄRTS BRINGEN - IN RICHTUNG MEINER ZIELE.
Dann habe ich auch Gasflaschen ersetzt, Übungszeiten (innere Arbeit) gemacht, habe in der Schule etwas erledigt und eine tolle Sitzung in meiner Praxis gehabt.

Trotzdem ärgere ich mich, weil ich gewisse Dinge immer wieder rausschiebe. - Diesem Ärger öffne ich das Herz - aber auch meiner anderen Seite, die es rausschiebt.

Eigentlich ist mir die Aufschieberseite fremder! hmm... - Interessant! - Sie fühlt sich verletzt! Glaubt eh nicht an Erfolg und dass ich meine Ziele erreiche und schützt mich so vor Enttäuschung und grösseren Misserfolgen. Motto: Wenn ich nichts tue, gibt es auch keine gröberen Fehler oder ein gröberes Versagen.... Hmm.... hmm... - Also ein Schutzmechanismus!

Dann die Ärgerseite: Die ist überrascht, denn sie wusste das von der Aufschieberseite nicht. Sie hat Verständnis. Aber sie weiss, dass es wichtig ist, kleine gute Gewohnheiten zu haben, die kleinen Alltagsdinge speditiv zu erledigen und sie kann das auch. Sie ist eine sehr kompetente und zuverlässige Seite in mir.

Die Offenheit und das Verständnis bringe ich zur Aufschieberseite. Sie ist ganz überrascht, denn sie macht sich selber fertig. Nun rede ich mit ihr in der Du-Form: "Du bist in Ordnung und es ist wichtig, dass du nicht verletzt wirst! Da bin ich mir ganz sicher. Du sollst geachtet und respektiert werden. Ich möchte dich respektieren und achten. Es ist mir wichtig, dass du nicht verletzt wirst und dich sicher fühlst!"
Die Seite braucht jetzt ein wenig Zeit. Sie ist berührt. "Nimm dir Zeit, das ist gut! - Du brauchst jetzt im Moment nichts zu tun, nur zu wissen, dass es mir wichtig ist, dass es dir gut geht!"

So nun gehe ich zum Zahnarzt, nein zur Dentalhygiene und gebe der Aufschieberseite mal Zeit und Raum, damit wir alle in mir (alle meine Seiten und Ressourcen) gemeinsam eine bessere Lösung finden.
Es geht mir gleich besser. Ich bin in den letzten Tagen von kleinen Körpersymptomen geplagt: Verdauung, Kopfweh, Nackenweh.

Mal sehen...
 
Irgendwie hat es schon gewirkt. - Ich habe Lust zu arbeiten heute Nachmittag und auch jeweils am Montagmorgen eine halbe Stunde" Administration" zu machen. Diese halbe Stunde möchte ich zu einem wöchentlichen Ritual machen, in der ich kleine Sachen erledige: Rechnungen bezahlen, Telefonieren etc.

Schon jetzt freue ich mich auf den aufgeräumten Schreibtisch! :)
Nichts in mir zeigt Widerstand dagegen, auch kein Einwand! - Aber ich bin mir bewusst, dass meine Aufschieberseite ganz gewohnheistmässig noch reinfunken könnte. Sie hat mir ja jetzt über Jahrzehnte gute Dienste geleistet - ähm eher leisten wollen! (Die Nachteile überwiegen und ich brauche mich ja nicht fertig zu machen, wenn mal etwas misslingt. Das passiert wohl jeder/m!) - Ich werde ganz einfach um acht Uhr am Montag mit dieser halben Stunde beginnen und erst nachher darüber nachdenken oder nachspüren. Vorher muss ich mich nicht mehr entscheiden, das habe ich jetzt und hier und heute. - Alle, die das lesen sind Zeugen.

Mal sehen...:rolleyes:
 
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