Gesundheitswesen in Deutschland

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15.10.06
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2.937
Hallo miteinander.

Ich plane, nach Deutschland zu ziehen. Beim Gesundheitswesen blicke ich noch nicht durch und erhoffe mir von euch Aufklärung.

Wie muss ich mich versichern, wenn ich:
a - Selbständig erwerbend bin?
b - Selbständig erwerbend mit 400 Euro-Job kombiniere ( geht das überhaupt )?
c - Angestellt bin?

Gibt es auch in Deutschland ( wie in der Schweiz ) eine obligatorische Grundversicherung und zusätzlich kann ich Zähne, Brillen, Alternativmedizin usw. versichern lassen?

Was habe ich für Nachteile zu erwarten, wenn ich chronische Erkrankungen habe?

Ich denke, das waren die grundsätzlichen Fragen, weitere werden eventuell folgen.

Ich freue mich auf eure Nachhilfe in Sachen " Gesundheitswesen in Deutschland "!

liebe Grüsse,
Sine
 
Hallo Sine,

wenn irgend möglich würde ich eine private Krankenversicherung vermeiden. In meiner Familie war ein Teil gesetzlich bzw. freiwillig gesetzlich ein anderer privat versichert. Eine private Krankenversicherung ködert oft mit sehr niedrigen Beiträgen. Das bleibt aber nicht so. Diese steigen fröhlich im Halbjahrestakt bis man sie im Alter gar nicht mehr aufbringen kann. Es ist auch ein Irrglaube, dass man dort mehr abgesichert ist. Ich bin jedenfalls mal auf den Kosten einer kompletten OP sitzen geblieben obwohl die Kasse zuvor (am Telefon) grünes Licht gegeben hat. Zum Glück habe ich damals ein Haus veräußern können und bin nicht in einer Zwangslage gelandet. Durch mehrere Umstände und mit Glück bin ich in die gesetzliche Versicherung zurück gekommen. Natürlich muß man Rücklagen für Zähne und Brille usw. bilden oder sich Zusatzversicherungen leisten. Das bleibt aber eher überschaubar.
 
Hallo Oregano.
Vielen Dank für die Links, die sind ja sehr ausführlich!
Damit bin ich schon mal eine ganze Weile beschäftigt!
Das Ganze scheint komplizierter zu sein als in der Schweiz. Oder vielleicht meine ich das nur, weil ich in das Schweizer System hereingewachsen bin...

Hallo James.
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Was dir passiert ist, scheint mir unglaublich. Aber es zeigt einmal mehr, dass man sich telefonische Auskünfte wohl schriftlich bestätigen lassen muss. Das werde ich mir merken!

Liebe Grüsse,
Sine
 
spiegel.online beschäftigt sich momentan auch mit dem Dilemma der privaten Krankenkassen. Da viele Versicherte doch nicht das notwendige Einkommen erreichen und deshalb ihre Beiträge nicht entrichten (können?), fehlen rund 500 Mio € Einnahmen. Viele Wechsler, die anfänglich mit "supergünstigen Tarifen" eingestiegen sind, bereuen heute diesen Schritt. Wie das Loch auf der Einnahmeseite zu stopfen ist, bleibt bisher ungeklärt. Man plant (da säumige Beitragszahler nicht kündbar sind) einen "Nichtzahlertarif" von ca. 100,-€/Monat, der nur die dringensten medizinischen Hilfeleistungen und Geburten abdeckt.
Näheres unter:
Krankenkassen: Immer*weniger Privatversicherte zahlen Beiträge - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft
 
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