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19.03.06
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9.021
Hallo, einen Gruß an Alle,

"Wow," habe ich gedacht, "das klingt aber nicht schlecht!", als ich von dieser Idee im Radio hörte.

Die gesetzlich vorgesehene Altersteilzeitregelung https://www.arbeitsagentur.de/nn_27.../Recht/Altersteilzeit/Altersteilzeit-Nav.html läuft ja bekanntermaßen im Jahre 2010 aus. Folgenden Vorschlag gibt es nun aus Berlin:
...Stattdessen sollen Arbeitnehmer schon ab 60 Jahren in Rente gehen können. Hinzuverdienstgrenzen für Rentner sollen abgeschafft werden ...
Rentenpolitik: FDP will Altersteilzeit durch Rente ab 60 ersetzen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

...Künftig solle jeder Arbeitnehmer ab 60 die Möglichkeit haben, sich für eine Teil- oder Vollrente zu entscheiden. Zugleich müssten die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner fallen. Dann könnten die Früh- oder Vorruheständler mit Teilrente sich noch ein Zubrot verdienen, von dem sie nicht viel an den Fiskus abgeben oder ihre Rente schmälern müssten. ...
Rente - FDP will flexibleren bergang in den Ruhestand schon ab 60 - Deutschland - Politik - Hamburger Abendblatt

Also, irgendwie klingt das für mich, auch nach ein paar Stunden des drüber Nachdenkens immer noch ganz gut.

Man arbeitet bis man 60 Jahre alt ist und hat dann die Möglichkeit, sich mit der bis zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten Rente in den "Ruhestand" zu begeben, kann aber - im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung oder einer Teilzeittätigkeit (oder sogar Vollzeit???) weiter arbeiten, zu steuerlich günstigeren Konditionen.

Wer erklärt mir bitte mal, wo da der Haken ist?

(Abgesehen davon, dass es sich ohnehin um die einsame Idee einer Minderheiten-Partei ;) handelt).

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leòn,

im Grund sind das alte Pläne, nur dass manche davon früher nicht einmal das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben - weil sie politisch unkorrekt waren. Nur weil es jetzt die FDP verkündet muss es noch nicht schlecht sein. :) Flexibilität wäre im übrigen noch in vielen Bereichen anzustreben.

Schade finde ich, dass die einstmals so revolutionäre Idee der Studentenschaft vom Bafög direkt in die Rente wechseln zu können, nicht einmal von der Linken aufgegriffen wird :D

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz,

seit wann studierst Du denn? :D

Okay, wenn Du also auch damit einverstanden bist, würde ich nach meinem jetzigen Kenntnisstand sagen: "Rente mit 60? Okay, das machen wir!"

Herzliche Grüße von
leòn
 
Ich studiere seit meinem 19. Lebensjahr, Leòn!

Viele Grüße, Horaz
 
Ich denke, der Haken liegt da:

«Altersarmut per Gesetz»
Für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bedeutet die Rente ab 60 «Altersarmut per Gesetz». Vorstand Elke Hannack rechnete vor, so komme etwa eine heute 45-jährige Frau, die nach bisherigem Recht mit 67 Jahren beispielsweise 1000 Euro Rente zu erwarten hätte, bei einem Renteneintritt mit 60 Jahren nur noch auf 550 Euro monatlich. Gleichzeitig würde der Druck auf viele Beschäftigte drastisch zunehmen, mit dem Arbeitgeber eine Ausstiegsregelung zu vereinbaren.

Der Vizevorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst, kritisierte: «Mit ihrer plakativen Forderung, die 'Rente ab 60' einzuführen, verdonnern die Liberalen in Wahrheit Millionen von Rentnerinnen und Rentnern zum Tütenpacken beim Discounter.» Der frühere Renteneintritt müsse teuer erkauft werden. Profitieren würden allein diejenigen mit sehr hohen Alterseinkommen. (dpa/AP/nz)
www.netzeitung.de/arbeitundberuf/1509199.html

Während bisher durch die Teilzeitregelung der Staat viel Geld ausgegeben hat, würde er dieses Geld - wie ja sowieso vorgesehen - dann sparen, und zwar schon ab dem Alter von 60 Jahren. Dafür können sich dann die, die können, selbst eine Rentenaufstockung verschaffen.
Benachteiligt sind die, die sowieso schon erschöpft sind und eine niedrige Rente bekommen.
Bevorzugt sind die mit einer hohen Rente, von der sie gut leben können.

Aber es ist ja nur ein Entwurf...

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

danke für Deine antwort. Ja, die Reaktionen von VERDI habe ich heute Morgen im Radio gehört. Das von Hannack zitierte Beispiel würde ja dafür sprechen, dass die Person dann "freiwillig" weiter arbeitet.

Also, nach dem drüber Schlafen kann ich auch nur feststellen, dass es hier einfach keine vernünftige und sozial verträgliche/ gerechte Lösung für diejenigen gibt, die mit niedrigem Einkommen eine geringe Rente zu erwarten haben, wie Du ja auch geschrieben hast:

Benachteiligt sind die, die sowieso schon erschöpft sind und eine niedrige Rente bekommen.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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