Glyphosat verbieten

Unsinn, Glyphosat hat keinen Einfluss auf die Körper-Physiologie.
Und wenn man das schon mit Crowdfunding finanzieren musste, dann hat das sicher einen ideologischen Bias. Wenn das wirklich Substanz hätte, dann hätte man die paar Kröten für diese Studie auch mit institutionellen Mitteln aufbringen können.
Lies besser mal was in der Wikipedia zu Glyphosat geschrieben wird. Das wird von Leuten geschrieben die solche Studien auch bewerten können, und nicht von Laien.
Bzgl. der angeblichen Darmflora-beeinflussenden Wirkung schreibt die z.B:
"Monika Krüger und ihr Team stellten in mehreren Studien von 2013 bis 2015 eine mögliche Verbindung zwischen Glyphosat und Dysbiose sowie viszeralem Botulismus her. Laut Aussage des BfR von 2012 lagen bisher keine empirischen Hinweise dafür vor. Bei toxikologischen Studien mit Bakterienkulturen wie dem Ames-Test konnte selbst bei hohen Konzentrationen keine antibakterielle Wirkung als Nebenbefund festgestellt werden. Fütterungsversuche mit Nagern, Kühen, Hunden und Ziegen konnten keine langfristigen Krankheitssymptome ausmachen, die auf eine Störung der Darmflora hindeuten."
Aber es wird hier ja direkt geglaubt, was man beim ersten Google-Treffer finden kann.
 
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Und ich glaube, Du bist nicht ganz dicht, wenn Du die Seriösität des "ersten Google-Treffers" in Frage stellst:

https://en.wikipedia.org/wiki/Collegium_Ramazzini

Naja, ich glaube eher den Leuten die in der Wikipedia schreiben und die die Kompetenz haben, verschiedene Quellen auf ihre Validität zu überprüfen als jemandem hier aus dem Forum der sich die Studien raussucht die das sagen was in den eigenen Kram passt.
Sieht man ja anhand der Sache mit dem angeblichen Einfluss auf das Mikrobiom, wo die Wikipedia Quellen angbibt, demnach das nicht so ist.
 
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:
Die Inhaltsstoffe von Roundup hatte ich bereits gepostet. Glyphosat ist dabei! :schock:

Ja, aber Glyphosat ist nicht das Problem, sondern der Wirk-Verstärker in Roundup und die vielen anderen Standard-Herbizide die man dem beimischt. Daher würd ich das auch nicht trinken, aber nicht unbedingt des Glyphosats wegen.
 
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Hier Infos zu einem weiteren Inhaltsstoff in Pestiziden, den sog. QAVs, den Quartären Ammoniumverbindungen. Sie verhindern u.a. den korrekten Stoffaustausch über die Zellmembranen. Sie werden daher z.B. auch in Desinfektionsmitteln eingesetzt. Hier mehr zu ihren biologischen Wirkungen:

Biologische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

QAV reichern sich in Zellmembranen lebender Organismen an und können so die Funktion der Zellmembran beeinträchtigen. Dank dieser Wirkung können insbesondere die kationischen Tenside auch als Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Die mikrobizide Wirkung ist nur dann gegeben, wenn die am N-Atom gebundene Alkylgruppe eine Kettenlänge von 8 bis 18 C-Atomen aufweist. Viele quartäre Ammoniumverbindungen werden in Kläranlagen schlecht eliminiert und gelangen so in erheblichen Mengen in die Oberflächengewässer. Als Hauptquellen wurden Krankenhäuser und Wäschereien ausgemacht.[6] Aus diesem Grund werden in letzter Zeit vermehrt Esterquats eingesetzt, welche leichter abgebaut werden können.

Natürliches Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Strukturformel von L-(+)-Muscarin – Gegenion (meist Chlorid) nicht abgebildet.
Cholin kommt als Substanz oder chemisch gebunden in zahlreichen Organismen vor. Acetylcholin, der Essigsäureester des Cholins, ist ein wichtiger Neurotransmitter. Betain ist ein Oxidationsprodukt des Cholins und spielt eine Rolle in Transmethylierungsprozessen.

Der Fliegenpilz enthält L-(+)-Muscarin, einen giftigen Naturstoff, der zu den quartären Ammoniumverbindungen zählt. Die in Pflanzen der Gattung Chondrodendron vorkommende quartäre Ammoniumverbindung D-Tubocurarin ist Bestandteil des Curare-Pfeilgiftes.

Die Alkaloide Sanguinarin, Chelerythrin (z. B. im Schöllkraut vorkommend) und Berberin (z. B. in der Berberitze) weisen aufgrund ihrer quartären Struktur eine kräftige rote bzw. gelbe Farbe auf.

In jüngerer Zeit kam es zu Rückstandsbefunden von QAV, insbesondere BAC (Benzalkoniumchlorid) und DDAC (Didecyldimethylammoniumchlorid) auf frischem Obst und Gemüse sowie in Pflanzenstärkungsmitteln.[7]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Quartäre_Ammoniumverbindungen#Biologische_Bedeutung

Vielen Dank auch für die nochmals genaueren Erläuterungen zur Schädlichkeit von Glyphosat selbst. Wir hatten ja hier an anderer Stelle schon mal Diskussionen dazu. Aber man vergisst das bei der Flut von Infos usw. ja auch immer wieder... :cool:

VG blunsi
 
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Aber für dich ist natürlcih alles was dir nicht passrt gezielte Desinformation.

Ich hab dir nur eine Frage gestellt, weil auf wikipedia bekanntlich jeder schreiben kann, was manche Firmen dazu verleitet, das zu tun oder andere schreiben zu lassen.

Ich kenne deine Motivation nicht, Glyphosat zu verteidigen, aber wenn ich mir deine Themen ansehe, worüber du schrebst, mache ich mir eben meine Gedanken.
 
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Ich hab dir nur eine Frage gestellt, weil auf wikipedia kann bekanntlich jeder schreiben, was manche Firmen dazu verleitet, das zu tun.

Lies dir das was in der Wikipedia über Glyphosat steht durch. Das ist ein derart differenziertes Für und Wieder der Argumente, dass es sehr unwahrscheinlich ist dass das aus Hand eines Unternehmens stammt. Z.B. würde die in der Wikipedia geäußerte Feststellung, dass Mixturen wie Roundup aufgrund der Zusätze wahrscheinlich krebserregend sind nicht zu einem PR-Artikel passen.
Außerdem ist die Crowd aufgrund der Menge der Schreibenden immer im Vorteil gegenüber ein paar PR-Schreibern. Ein "biased" Artikel von PR-Leuten würde bei der öffentlichen Brisanz des Themas sofort auffallen und zu einer öffentlichen Diskussion führen.

Aber wenn da was steht was dir nicht passt, dann muss das für dich gleich eine PR-Verschwörung sein.
 
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...Aber wenn da was steht was dir nicht passt, dann muss das für dich gleich eine PR-Verschwörung sein.

Nein, aber ich weiß, dass gerade Pharma- und Chemiekonzerne viele "Freunde" haben.
Ich hab auch gelesen, was du so schreibst:
Du empfiehlst SSRIs wie Cipralex und andere Medikamente der Pharma wie Venlafaxin, Lasea, Sormodren, Haldol, Tavegil, Quetiapin ... und befindest Fluor-Tabletten für Kinder gut...

Du findest, dass Bachblüten und Homöopathika nur über Placebo-Effekt wirken, dass EAV Quacksalberei ist und dass Zahnamalgam keine Auswirkungen auf die Gesundheit hat, die Thesen von Humble - völliger Quatsch und als Quelle hast du früher immer die Seite zitiert, deren Seite inzwischen nicht nur hier der Zensur unterliegt ... wenn du das selber alles glaubst, ist es dein Recht auf Meinungsfreiheit, aber die anderen haben die zum Glück auch.
 
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Nein, aber ich weiß, dass gerade Pharma- und Chemiekonzerne viele "Freunde" haben.

Alles klar, irgendwelche Privatleute tun es sich jetzt also an, den Pharma-Firmen die Wikipedia editieren. Noch mehr Phantasie?

Du empfiehlst SSRIs wie Cipralex und andere Medikamente der Pharma wie Venlafaxin, Lasea, Sormodren, Haldol, ... und befindest Fluor-Tabletten für Kinder gut...

Größtenteils richtig und auch berechtigt.
Nur habe ich mich noch nie zu Fluor geäußert, habe aber eine nicht so paranoide Meinung zu Fluorid (btw: interessant, dass Du nicht Fluor und Fluoride auseinanderhalten kannst), die ich hier aber noch nicht breitgetreten habe. Fluorid braucht der Mensch in geringen Doen (man kann es aber auch überdosieren, dass es schadet).

Du findest, dass Bachblüten und Homöopathika nur über Placebo-Effekt wirken, ...

Ja, ist es auch - 100% korrekt nachgewiesenermaßen. Guckst Du hier und hier. Metastudien die wirklich von Relevanz sind werden verlinkt.

... dass EAV Quacksalberei ist ...

Ja, ist es auch. Siehe hier.

... und dass Zahnamalgam keine Auswirkungen auf die Gesundheit hat und als Quelle hast du früher immer die Seite zitiert, deren Seite inzwischen hier der Zensur unterliegt und nicht nur hier ....

Du kannst auch die Wikpedia nehmen, die sagt das gleiche.
Und guck dir die Zahnhärzte an: die atmen jeden Tag Amalgam-Legierungspartikel ein die die rausboren; und da ist auch keine vermehrte Krankheits-Häufigkeit bekannt - na sowas!
Der einzige handfeste Grund gg. Amalgam ist, dass wenn es stark erhitzt wird, das Quecksilber wieder frei wird. Das kann z.B. bei einer Leichenverbrennung passieren (die wenigsten Krematorien in DE haben Quecksilber-Abscheider), wo dann das Quecksilber in die Umwelt gerät.

Und, dass die besagte Seite hier zensiert wird, das ist ja wohl ein Zeichen von Kritik-unfähigkeit.
 
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Alles klar, irgendwelche Privatleute tun es sich jetzt also an, den Pharma-Firmen die Wikipedia editieren.
Warum nicht?

Nur habe ich mich noch nie zu Fluor geäußert, ... (btw: interessant, dass Du nicht Fluor und Fluoride auseinanderhalten kannst)...
Natürlich hast du, sonst hätte ich es nicht erwähnt:
Ich hab als Kind fast ein halbes Jahr lang Fluor-Tabletten bekommen und bin weder willensschwach noch dämmerhaft geworden.
Ich spreche in meinen Beiträgen immer von Fluorid, ich hab nur dich zitiert, weil du von "Fluor-Tabletten" gesprochen hast.


Ja, ist es auch - 100% korrekt nachgewiesenermaßen....
Ja, so wie man Studien fälscht:confused:
Studien als „Beweise für Wirkungslosigkeit“ der Homöopathie sind absichtsvoll gefälscht worden. Lautstarke Homöopathie-Gegner wie Edzar Ernst, der bei wikipedia als Quelle genannt wird, sind bereits vielfach der Beugung oder sogar der Lüge überführt worden, meint Prof. Robert Hahn, unbestrittener Medizin-Wissenschaftler:
https://www.homeopathy.at/betruegerische-studien-um-homoeopathie-als-wirkungslos-darzustellen

Und guck dir die Zahnhärzte an: die atmen jeden Tag Amalgam-Legierungspartikel ein die die rausboren; und da ist auch keine vermehrte Krankheits-Häufigkeit bekannt - na sowas!
Weil eine Krankheits-Häufigkeit nicht bekannt ist, existiert sie nicht?
na sowas :D

Ich hab auch nichts dagegen, dass du das alles glaubst, aber man kennt an deiner Wortwahl, woher dein "Glauben" kommt, siehe deine ersten Beiträge hier, wo du ständig Esowatch zitiert hast, das ist (war) doch nie eine seriöse Quelle, weil es die nicht mehr gibt, zitierst du jetzt wikipedia, wo man inzwischen weiß, dass gerade bei gesundheitlichen Themen nur ein bestimmter Personenkreis schreibt oder schreiben lässt.
 
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Fluumi, Ullika ...
die paar letzten Beiträge sind nun dem Reisswolf zum Opfer gefallen.
Aber das Ziel war ja erreicht: Ihr hattet Euch bilateral ausgetauscht und für alle anderen lesenden war es ohnehin kein Gewinn, das zu verfolgen, wie Ihr Euch vorstellen könnt.

Wenn Ihr im weiteren echte Themen beizutragen habt, gerne. Ansonsten ... einfach die Tastatur zur Ruhe kommen lassen. Danke fürs Verständnis.

Gruss, Marcel
 
Wuhu,
das
... "Protection of Trade Secret Rule"! Na klar, Geheiminsse sind hilfreich beim Geld-Verdienen! Passt auch für AMALGAM und ASBEST.
("Schutz von Betriebsgeheimnissen") gibts auch auf deutsch ;)

Das Problem an diversen "zugelassenen" Umweltgiften ist nicht nur das "Betriebsgeheimnis" der produzierenden / vermarktenden Firma, sondern auch deren Klügeleien in die hohe Politik...

https://de.wikipedia.org/wiki/Roundup
de.wikipedia.org/wiki/Roundup schrieb:
... In der ZDF-Dokumentation „Das stille Gift“ vom Mai 2013 wurde kritisiert, dass die beratende Kommission für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit nicht neutral sei, da sie auch mit Vertretern der Pflanzenschutzmittelhersteller besetzt sei. Das Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel wurde ferner als intransparent bezeichnet, da die wesentlichen Studien zum Gefahrenpotential von der Industrie erstellt werden. Ihr Inhalt werde als Betriebsgeheimnis eingestuft und sei für die Öffentlichkeit nicht einsehbar.[58]...

Diese Klüngelei mit der Politik endet auch nicht in nationalen Ämtern, sondern geht hinauf bis in die EU-Regierung, wie man unterhalb zitiert / verlinkt sehen kann...

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/das-stille-gift-100.html
zdf.de/dokumentation/zdfzoom/das-stille-gift-100.html schrieb:
Doku | ZDFzoom-Das stille Gift
Beitragslänge:28 min Datum:08.05.2013

Wir kommen alle ständig in Berührung damit: Auf unseren Feldern, in unseren Vorgärten und inzwischen auch in unserem Essen: 15.000 Tonnen des Pestizids Glyphosat werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt. Der Wirkstoff ist ein Standard-Unkrautvernichter und wird in der Landwirtschaft, genauso wie von Hobby-Gärtnern und auf Kinderspielplätzen eingesetzt. Dabei steht Glyphosat seit Jahrzehnten im Verdacht giftig für den Menschen zu sein. Missbildungen bei Neugeborenen und Krebserkrankungen werden in immer neuen wissenschaftlichen Studien in Zusammenhang mit dem Wirkstoff gebracht.

Hinzu kommt: Das Mittel ist längst in unserer Nahrungskette angekommen und damit in unseren Körpern. Jüngste noch unveröffentlichte Studien zeigen: 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland tragen Glyphosat in sich.

Auf Spurensuche
ZDFzoom geht dem Wirkstoff auf die Spur: In Argentinien werden jedes Jahr über 200 Millionen Liter Glyphosat eingesetzt, vor allem beim Tabak- und beim Soja-Anbau. Ärzte und Wissenschaftler vor Ort sehen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und einer Vielzahl von Erkrankungen.


Die Recherchen in Argentinien sind auch ein Blick in die Zukunft der Landwirtschaft in Europa und Deutschland: Glyphosat wird in ganz Südamerika so massiv eingesetzt, weil große Agrar-Konzernen es in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie Gen-Soja vertreiben.

Was ist dran an den Vorwürfen?
Doch warum sind die Produkte wie das verdächtige Glyphosat überhaupt zugelassen? ZDF-Autoren decken die Hintergründe auf: In Deutschland sind 28 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel auf dem Markt. Für die EU-weite Glyphosat-Zulassung sind deutsche Behörden zuständig. ZDFzoom spricht mit Verbraucherschützern und Insidern. Der Vorwurf: Die Zulassungsverfahren seien intransparent, die Industrie nehme Einfluss auf die Behörden. Was ist dran an den Vorwürfen?


ZDFzoom über ein Pestizid, das von den Befürwortern als Wundermittel gefeiert und von seinen Gegnern als ökologische Zeitbombe verdammt wird.


Andere Video-Plattform:



Eine weitere "ZDFzoom"-Doku - "Das tägliche Gift - Risiko Pestizide" - etwa ein halbes Jahr nach der vorher zitierten / verlinkten, ist hier zu sehen, darin wird auch die "Verbindung" zur EU-Regierung gezeigt: https://www.gentechnikfrei21.de/med...das-taegliche-gift-risiko-pestizide-glyphosat

youtube.com/watch?v=6yNBU1_07vg schrieb:
Das tägliche Gift - Risiko Pestizide
Kein anderes Pflanzengift wird weltweit so häufig gegen Unkraut eingesetzt wie Glyphosat. Allein in Deutschland landen jährlich 5000 Tonnen des Spritzmittels auf den Feldern, etwa drei Mal so viel wie noch vor zehn Jahren. Deshalb warnen Toxikologen: "Pestizide werden die Gesundheitsskandale der Zukunft auslösen." Hersteller dagegen bezeichnen das Unkrautvernichtungsmittel als absolut unbedenklich. Tatsache ist, dass unsere Umwelt und unsere Nahrungsmittel in einem größeren Maße mit Pestiziden belastet sind als noch vor zehn Jahren. Nach einer Stichprobenuntersuchung hat bereits die Hälfte aller Europäer Pestizide im Urin.

Bereits vor einem halben Jahr hatte sich "ZDFzoom" mit diesem Thema beschäftigt. Damals berichtete ZDF-Südamerikakorrespondent Andreas Wunn zusammen mit Tobias Haucke über die Folgen des Glyphosatgebrauchs in Argentinien. Dort traf der Autor Tabak- und Sojabauern, die jahrelang das Pflanzengift eingesetzt hatten und in deren Familien dann vermehrt behinderte Kinder zur Welt kamen. Nach der Ausstrahlung der Dokumentation bekam "ZDFzoom" viele Hinweise auf verstärkten Glyphosateinsatz in Deutschland und Europa.

Jetzt zeigt "ZDFzoom"-Reporterin Renate Werner in einer neuen Dokumentation, dass seit Längerem bei der Entnahme von Wasserproben immer wieder Fälle bekannt werden, bei denen die gesetzlichen Grenzwerte für das Gift weit überschritten werden. Und dass die Kontrollen, die Verbraucher eigentlich schützen sollen, auf allen Ebenen Lücken aufweisen. Eine Tatsache, die besonders fragwürdig ist. Denn nach neuen Studien zu Pestiziden liegt der Verdacht nahe, dass die Unkrautvernichtungsmittel das Erbgut schädigen, Krebs und weitere Krankheiten auslösen können.

So zählt die landwirtschaftliche Sozialkasse in Frankreich inzwischen Parkinson - verursacht durch Pestizide - zu den Berufskrankheiten von Landwirten und Winzern. Deutsche Behörden klassifizieren den Wirkstoff dagegen weiter als unbedenklich.

"ZDFzoom"-Reporterin Renate Werner begibt sich auf Spurensuche. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der immer häufigeren Verwendung von Glyphosat und dem Anheben der gesetzlichen Grenzwerte in Lebensmitteln? Wenn Glyphosat tatsächlich unbedenklich ist, wieso wird dann in einigen EU-Staaten plötzlich der Einsatz reglementiert oder wie in Österreich, der Wirkstoff sogar verboten? Ist das alles nur Panikmache? Wie groß ist die Pestizid-Gefahr wirklich?

Film von Renate Werner
oder hier:



Dieser Skandal ist also seit mindestens fünf Jahren bekannt, der EU-Gerichtshof hat erst Ende 2016 befunden, dass ein Betriebsgeheimnis nicht so schützenswert wie die Öffentlichkeit bzw deren (gesundheitliche) Interessen sein darf:

https://www.tagesschau.de/ausland/eugh-glyphosat-103.html
tagesschau.de/ausland/eugh-glyphosat-103.html schrieb:
Urteil des EuGHPestizid-Mixtur ist kein Geheimnis
Welche Auswirkungen hat Glyphosat? Informationen darüber verweigerten Behörden, weil sie Geheimnisse des Herstellers seien. Zu Unrecht, hat der EuGH jetzt entschieden: Eine EU-Richtlinie sei weitreichender zu verstehen, als die Behörden es taten.

Umweltschutzorganisationen haben gegenüber Zulassungsbehörden grundsätzlich das Recht auf Information über die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt. Behörden können diese Auskunft nicht mit dem Verweis auf Betriebsgeheimnisse der Hersteller verweigern. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden.
Umweltschutzorganisationen hatten auf Auskunft über das Unkrautgift Glyphosat und einen für Bienen gefährlichen Stoff verlangt. Die Kläger - darunter die niederländische Greenpeace-Abteilung - beriefen sich auf die EU-Richtlinie zu Umweltangelegenheiten und die darin genannten "Informationen über Emissionen in die Umwelt".


Informationen auch über Pflanzenschutzmittel
Der EuGH entschied nun, dass dieser Begriff nicht nur auf Abgase aus Industrieanlagen oder Kernkraftwerken begrenzt sei: Er umfasse auch "das Freisetzen von Pflanzenschutzmitteln oder Biozid-Produkten" und von deren Wirkstoffen in die Umwelt. Eine gegenteilige Auslegung der Richtlinie verstoße gegen "das Ziel einer möglichst umfassenden Verbreitung von Umweltinformationen".
Der Gerichtshof stellte zudem klar, das der Begriff "Emissionen in die Umwelt" nicht nur "Angaben über Art, Zusammensetzung, Menge, Zeitpunkt und Ort der Emission" umfasst. Die Öffentlichkeit müsse anhand der Informationen auch nachprüfen können, ob die Bewertung der Zulassungsbehörden zu den langfristigen Umweltfolgen eines Pflanzenschutzmittels zutreffend ist. Davon seien auch Studien der Hersteller zu Rückständen der Giftstoffe in der Umwelt betroffen. Die Zulassungsbehörden können diese Informationen nicht mit dem Hinweis auf Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse verweigern.


Vorinstanz muss erneut über Glyphosat entscheiden
Im Fall der Bienen muss eine niederländische Behörde 84 Dokumente über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln preisgeben. Dem hatte der Chemie-Konzern Bayer, der Inhaber einer großen Zahl dieser Zulassungen ist, widersprochen, weil dies seine Geschäftsgeheimnisse verletze.
Im Streit um Glyphosat muss die untere Instanz erneut entscheiden, ob Greenpeace gegenüber der EU-Kommission Anspruch auf weitere Unterlagen zur Zulassung des Stoffs hat. In den fraglichen Dokumenten sind unter anderem die genaue chemische Zusammensetzung sowie Informationen zur Herstellung des Pestizids enthalten.
(Az. C-673/13P und C-442/14)

EuGH: Infos Glyphosat - Öffentlichkeit wichtiger als Geschäftsinteressen

K. Bensch, ARD Brüssel
23.11.2016 14:12 Uhr
Download der Audiodatei
...

Andernorts im Forum schrieb ich dazu:
... Was auf "transatlantisch-europäischer" Ebene ua zuletzt rauskam, kann man ja zB hier Glyphosat unschädlich? Ja! Aber … nachlesen - nun sind also "nur" die bösen Schwermetalle schuld an allem, die mit Glyphosat (was ist bitte mit dessen Langzeitwirkungen?!) zusammen auf alles an Lebensgrundlage verteilt werden;

Keine Frage, Schwermetalle haben nichts in der Umwelt bzw in unseren Nahrungsmitteln zu suchen - aber aufgrund dessen nun einem weiteren Toxin einen quasi Persil-Schein auszustellen, ist einfach nur...
... Leider lassen sich inzwischen sogar Kapazunder von "neuen Studien" einlullen ("Glyphosat unschädlich? Ja! Aber …"), es wird nun alles auf die "Zusatzstoffe" (Schwermetalle) in den Glyphosat beinhaltenden Spritzmitteln geschoben :rolleyes:
Von Langzeitwirkungen gehen diese "neuen Studien" wohl aber nicht aus :eek:)
...
Dieser (letztes Zitat) Beitrag hat auch Dokumentationen zitiert / verlinkt, worin die seit mindestens zwei Jahrzehnten bekannten Probleme mit dem Gift-Cocktail in der Landwirtschaft gezeigt werden.

Dennoch wurde kürzlich auf EU-Ebene das Weiterverwenden - zwar befristet, aber doch - durchgewunken...

Na dann, wohl bekomms!
:bier:
 
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Das Problem an diversen "zugelassenen" Umweltgiften ist nicht nur das "Betriebsgeheimnis" der produzierenden / vermarktenden Firma, sondern auch deren Klügeleien in die hohe Politik...

Dennoch wurde kürzlich auf EU-Ebene das Weiterverwenden - zwar befristet, aber doch - durchgewunken...

nicht nur das ist das Problem.
Was würde es nutzen, hier in der EU Glyphosat, Pestizide und Insektizide zu verbieten, wenn man dann weiterhin oder sogar noch mehr z.B. Tierfuttermittel aus Kontinenten importiert, wo noch schlimmere Spritzmittel erlaubt sind:

2017 wurden knapp 33 Millionen Tonnen Sojabohnen und -schrot aus Nord- und Südamerika in die Europäische Union verschifft - rein rechnerisch 64 Kilogramm für jeden EU-Bürger. Ohne diese Importe wäre die Erzeugung tierischer Lebensmittel auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich.
Man darf auch nicht vergessen, diese Gifte kommen in den Kreislauf unserer Natur, auch wenn man selber keine tierische Produkte, sondern nur biologische pflanzliche Lebensmittel isst.
 
Wuhu,
in der von mir zuletzt verlinkten / eingebetteten Dokumentation (Das tägliche Gift) gibts ua ein Beispiel dafür, dass es auch ohne Spritzmittel geht.

Ein Verzicht darauf bringt zwar mehr (mechanische) Arbeit mit sich, hat aber nicht nur auf Seiten der Natur / Umwelt bzw Futter- und Nahrungs-Mitteln Vorteile, sondern auch auf Kostenseite - wo auf der einen Seite höhere Kosten (wieder) entstehen, so fallen diese eben auf anderer (wieder) weg; Es gleicht sich also sehr gut aus - ansonsten wäre ja "ökologische" bzw "Bio"-Landwirtschaft gar nicht möglich; Und das nicht nur auf kleinen Selbstversorger-Betrieben, sondern auch bei jenen durchschnittlicher Größe.

Dass die meisten Landwirte das nicht wissen, hat ua auch damit zu tun, dass bis hinunter in die landwirtschaftlichen Schulen und nicht nur in die üblichen "Bauern-Verbände" es die Gift-Hersteller geschafft haben ihre Ideologie ("es geht nur mehr mit gift-spritzen") sich zu positionieren - das schildert der nunmehrige Bio-Bauer in erwähnter Video-Dokumentation ohne Umschweife.

Im Donau-Raum gibts immer mehr Landwirte die zB stink-normales Soja anbauen, seit 2016 zumindest ohne Sikkationsmittel (Gift-Ausbringung kurz vor der Ernte zum schnelleren "Abtrocknen"), weitere Verbote gelten ab 2019: https://www.donausoja.org/fileadmin..._Guidelines/German/Donau_Soja_Richtlinien.pdf - das ist zwar nicht "bio", aber ein guter Anfang.

Ein Problem ist - auch wenn Europa auf zB im ehemaligen Ost-Block "anektierten" Ackerflächen biologisch / ökonomisch bewirtschaften lassen würde (wird es leider nicht (mehr), denn da sitzen die Gift-Hersteller ja auch von Beginn an drauf) - natürlich weiterhin (Süd-) Amerika; Denn auch wenn Europa immer weniger von dort kaufen würde, gibt es dort dennoch nicht solche Auflagen wie hier. Doch es gibt ein Umdenken, bei (noch) lasche(ste)n Auflagen (ua "Grenzwerte", siehe erwähnte Doku) in Europa - die gilt es eben zu beseitigen - irgendwann hoffentlich auch auf anderen Kontinenten...
 
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