Die Gutachterrepublik - wenn Rechtsprechung privatisiert wird

... so der Titel einer kürzlichen ARD-Sendung, die noch in der Mediathek verfügbar ist:

Video "Die Story im Ersten: Die Gutachterrepublik - Wenn Rechtsprechung privatisiert wird" | Reportage / Dokumentation | ARD Mediathek

Da es bei Gutachten oft um medizinische Beurteilungen (z.B. im Rahmen von Versicherungsfällen) geht, verlinke ich das hier.

Text der ARD zu dieser Sendung:

Gutachter haben eine große Macht. Ihre "Urteile" über Sachverhalte und Menschen haben weitreichende Folgen für das Leben der Begutachteten. Die Dokumentation "Die Gutachterrepublik" geht in einer akribischen Recherche Fällen nach, spricht mit Betroffenen, Experten und Insidern. Sie beleuchtet ein offenbar gut eingespieltes System: Häufig werden Gutachter eingesetzt, um Interessen zu verfolgen - oft von Institutionen, meist gegen den Einzelnen. Und wer den Gutachter auf seiner Seite hat, hat gute Chancen, seine Interessen durchzusetzen - ob vor Gericht oder in staatlichen Institutionen. Experten sprechen von sogenannten "Gefälligkeitsgutachten". Wer den Gutachter bezahlt, bekommt Recht?

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In der Sendung werden Fälle geschildert, in denen Menschen mithilfe psychiatrischer Gutachten, teils nach kurzen oberflächlichen Gesprächen, teils "nach Aktenlage" (d.h. der/die Beurteilte war dem Gutachter nicht ein einziges Mal persönlich begegnet), eine Versicherungsleistung versagt wurde oder sie ihren Job verloren. In einer Weise, die aus meiner Sicht menschenverachtend und gleichzeitig so absurd vorkommt, dass ich es fast nicht glauben mag.

Ob und wie man das im Fall des Falles verhindern kann? Eine Voraussetzung ist sicher, dass dazu genügend Kraft, Durchhaltevermögen und Geld da sind. Und dann muss man noch an die richtigen Leute geraten. Aber selbst ein allgemein anerkannter Gegen-Gutachter kann wohl laut dieser Doku nicht immer eine (vollständige) Rehabilitation bewirken.

Gruß
Kate