Amygdala Retraining bei Angst und Panik??

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Hallo,

z.Z. bin ich auf der Suche nach geeigneten Therapieformen für die Behandlung meiner Angt und Panikerkrankung.
Ich leide schon seit 2004 und habe mehrfach Verhaltenspsychologie und Tiefenpsychologie erfahren. Erfolge stellten sich zwar ein, eine komplette Heilung nicht.
Physische Faktoren, welche diese Erkrankung begünstigen, gibt es auch (SD-UF, NNS) diese jedoch möchte ich in diesem Thread nicht einfließen lassen.

So bin ich beim Stöbern auf die Therapieform: Amygdala Retraining aufmerksam geworden. https://www.symptome.ch/threads/mcs...richte-und-gegenseitige-unterstuetzung.72565/

Der Therapieansatz bezieht sich zwar "nur" auf CFS - Patienten, jedoch wird angedeutet dass auch andere Krankheitsbilder damit geheilt werden können.

Auf der Suche nach der Ursache meiner Krankheit/Symptome bin ich auch auf den Bereich der Hypophyse - Hypothalamus - Amygdala aufmerksam geworden.

Fehlfunktionen der Amygdala können beim Menschen zu einer Vielzahl von Erscheinungen wie Gedächtnisstörungen, der Unfähigkeit der emotionalen Einschätzung von Situationen, Autismus, Depression, Narkolepsie, posttraumatischen Belastungsstörungenen und Phobien führen. Diese Störungen können durch Beschädigung, Entwicklungsprobleme oder ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter hervorgerufen werden, können aber im Gegenteil auch die Folge situationsangemessenen Funktionierens der Amygdala sein. Die Amygdala verknüpft Ereignisse mit Emotionen und speichert diese. Mit der Zeit sinkt die Auslöseschwelle für die Bewertung von Reizen als gefährlich ab, es kommt zu einer Generalisierung. Physiologisch geht dies mit einer Übererregung der Amygdala einher. War ein Ereignis mit einer Gefahr, Schmerz oder Leid verbunden, können als ähnlich erachtete Situationen zum Auslöser einer starken somatischen Reaktion (etwa Panik, Übelkeit, Apathie, Ohnmacht) werden, unabhängig davon, ob sie objektiv vergleichbar sind, und sogar unabhängig davon, ob eine (bewusste) Erinnerung an das ursprüngliche Ereignis besteht, daher taucht in diesen Zusammenhängen oft der Begriff „Körpergedächtnis“ auf. Auslösende Situationen für dieses oftmals dramatische Wiedererleben werden Trigger (engl. für „Auslöser“) genannt.
Quelle: Amygdala

Auch ich bin der Annahme, dass meine Beschwerden/Symptome unter anderen durch eine überregte Amygdala kommen.

Gibt es Erfahrungen mit dieser Therapie bei physischen Erkrankungen?
Ich würde mich freuen wenn wir uns hier darüber austauschen könnten, ich denke es ist eine bemerkenswerte Therapieform welche schon einige Erfolge erziehlen konnte.

lg Maler
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
das Gupta-Programm sollte dir auch bei Ängsten helfen können.

Ich würde dir aber noch folgendes ans Herz legen:
Hypnose und Selbsthypnose bei Ängsten und Phobien, MP3-CD jetzt bei Jokers
ist hervorragend und praktisch geschenkt.

Besonders aber empfehle ich folgende DVDs von Gunther Schmidt und Stephen Gilligan:
Wege zu einem kraftvollen schöpferischen Selbst, 4 DVDs jetzt bei Jokers
Auch wenn es der Titel nicht vermuten lässt, bekommst Du dort vieles mit, was dir im Umgang mit Belastungen hilft.
Es gibt auch noch andere hervorragende Sachen von Gunther Schmidt bei Auditorium Netzwerk.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Felis: Danke, ich habe dahin schon im Eingangspost verlinkt. Jedoch sollte der dortige Thread kein Diskussionsthread sein, daher habe ich diesen hier erstellt. Auch gerade um zu erörtern ob diese Therapieform sinnvoll für A&P-Patienten ist. :)

@Paule: Dankeschön für die Links, ich werde diese mir gleich mal anschauen.

@vitella: natürlich gibt es einen Grund, es gibt immer einen Grund. So kann die Amygdala durch Toxine, durch Traumata, ja selbst durch falsche "Selbstprogramierung" so reagieren.
ABER wenn alles entgiftet ist, wenn alle Traumen etc. be und verarbeitet sind kann es immer noch sein, dass die Amygdala ihr altes Muster beibehält.
Und dann denke ich über Wege nach diese wieder zu ihrer natürlichen Arbeitsweise zurückzuführen.
Siehst Du das anders? Ich bin völlig offen und höre zu :wave:

@ory: danke für die Einladung, ich kann bestimmt viele nützliche Tips geben, jedoch bin ich momentan nicht in der Lage anderen von meiner Energie teilhaben zu lassen da ich diese momentan uneingeschränkt mir zukommen lassen muß.

Maler
 
@Felis: Danke, ich habe dahin schon im Eingangspost verlinkt. Jedoch sollte der dortige Thread kein Diskussionsthread sein, daher habe ich diesen hier erstellt. Auch gerade um zu erörtern ob diese Therapieform sinnvoll für A&P-Patienten ist. :)

Hallo Maler, eben.
Da wo ich hin verlinkte sagten paule und Datura eben genau dazu was...
Es war für dich hier als mögliche kleine Antwort auf deine Frage gedacht.:)

@vitella: natürlich gibt es einen Grund, es gibt immer einen Grund. So kann die Amygdala durch Toxine, durch Traumata, ja selbst durch falsche "Selbstprogramierung" so reagieren.
ABER wenn alles entgiftet ist, wenn alle Traumen etc. be und verarbeitet sind kann es immer noch sein, dass die Amygdala ihr altes Muster beibehält.
Und dann denke ich über Wege nach diese wieder zu ihrer natürlichen Arbeitsweise zurückzuführen.

Und eben deswegen dachte ich, dass der Link etwas für dich ist.
Bei dir rotiert ja sehr viel momentan, wie ich ein bisschen gelesen habe.
Der ganze Kerl in Aufruhr, auch körperlich.
(Ist nicht böse gemeint :) )


Liebe Grüße von Felis
 
ABER wenn alles entgiftet ist, wenn alle Traumen etc. be und verarbeitet sind kann es immer noch sein, dass die Amygdala ihr altes Muster beibehält.
Maler

Komischer Satz...... Wenn alles gelöst ist, auch wenn ich glaube, dass dies nie der Fall sein wird, bei niemandem,dann ist da nichts mehr was das Muster beibehält.
Eingeübte Verhaltensmuster die erlöst wurden sind erlöst.
Es kann sein, dass etwas, wie ein Rad, das dreht, noch zu Ende dreht, bis es still steht, ja, dann erscheint es als wäre das alte Muster beibehalten, dabei dreht es einfach nur noch ne Ehrenrunde.:) .bis es still steht.

Mit Kinesiologie kannst Du Deine Amygdala Probleme lösen, weil es nicht um sie geht, sie ist nur das Symptom und was gelöst ist bleibt gelöst.
Link- Beispiel:
Angst | Kinesiologie Flückiger
 
@Felis: oh ich habe das missverstanden, jetzt hats klick gemacht! :eek:)

@vittella: ja is ein komischer Satz, vieleicht drückt er auch nur meine Hoffnung aus mit eben jener Therapie erfolgreich meine Amygdala zu beruhigen.
Ich habe nunmehr seit 8 Jahren mal mehr und mal weniger erfolgreich versucht durch Be und Verarbeitung meiner Vergangenheit + Neustrukturierung meiner Herangehensweise an Situationen des Altages alle evtl. angstbeeinflussenden und negativen Gedankengänge auszulöschen, bin quasi den empfohlenen Weg der Psychoteraphie gegangen: Angst verstehen und dadurch besiegen. Heute merke ich dass dies vieleicht der Weg ist der mich geistig weit gebracht hat, es aber nicht der Weg ist um mich völlig von meinen Ängsten zu befreien!
Warum kommen diese Ängste immer noch in Situationen, besonders wenn ich psychisch geschwächt bin (aktuell Trennung von Freundin)?

Ich denke doch nicht anders.
Ich kenne doch die Angst bei auftretenden Situationen bzw. Angstsymptomen. Warum hat mich die Angst wieder so im Griff obwohl ich diese seit 8 Jahren in und auswendig zu kennen und gut im Griff zu haben glaube?
Falscher Glaube oder eine überreizte Amygdala, welche sich von selbst nicht mehr beruhigt?

Ich bin mehr als verunsichert, aber meine Hoffnung und mein Wille diese Angst abzulegen ist stark. Mal mehr mal weniger, aber sie ist da :kraft:

Und ja es rotiert, es lebt, es kämpft...ich will leben, ich möchte leben!

Es ist als ob noch was in mir schlummert und jedesmal wenn ich schwach bin herauskommt...das ist aber nur ein Gefühl, nichts Greifbares...


PS: ich habe bereits Kontakt zu einer empfohlenen HP aufgenommen welche Kinesiologie anbietet, Danke :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich will leben, ich möchte leben!

Damit lässt sich arbeiten, genau an diesem Punkt fängt es an.:)

Es ist als ob noch was in mir schlummert und jedesmal wenn ich schwach bin herauskommt...das ist aber nur ein Gefühl, nichts Greifbares...

Ja, es sind wohl Sabotage-Programme in Dir.....alte Glaubenssysteme die ersetzt werden müssen.

PS: ich habe bereits Kontakt zu einer empfohlenen HP aufgenommen welche Kinesiologie anbietet, Danke :)

Aber bitte überprüfe die Ausbildung zur Kinesiogin der Person, keine die den Muskeltest einfach so gelernt hat und anwendet, das sind dann die Resultate derjenigen die kommen und sagen:"bei mir hat Kinesiologie nichts gebracht.!" Dabei waren sie nicht bei einer richtigen Kinesiologin.
In welcher Gegend bist Du denn.?
 
Ich habe nunmehr seit 8 Jahren mal mehr und mal weniger erfolgreich versucht durch Be und Verarbeitung meiner Vergangenheit + Neustrukturierung meiner Herangehensweise an Situationen des Altages alle evtl. angstbeeinflussenden und negativen Gedankengänge auszulöschen, bin quasi den empfohlenen Weg der Psychoteraphie gegangen: Angst verstehen und dadurch besiegen. Heute merke ich dass dies vieleicht der Weg ist der mich geistig weit gebracht hat, es aber nicht der Weg ist um mich völlig von meinen Ängsten zu befreien!

Ja, du hast möglicherweise die falschen Therapien gemacht. Ich rate bei sowas immer zu einer Traumatherapie. Alles andere ist verschwendete Zeit und auch endlose Quälerei.
"Normale" Psychotherapie kommt nicht an die blinden Flecken, an die dir nicht mehr bewussten Traumata. Das Gehirn aber hat das alles gespeichert. Und das quält dich nun. Das kann man auch nicht "besiegen" oder gar "auslöschen". Man kann nur lernen, anders damit umzugehen. Aber darum ging es mir nicht hier mit meinen Worten, mir ging es darum, dir klar zu machen, dass du mir "normaler" Therapie da nicht weiter kommst, weil sie nicht an die Traumata geht.
 
Das kann man auch nicht "besiegen" oder gar "auslöschen". Man kann nur lernen, anders damit umzugehen.

man kann alles löschen,resp. neu programmieren...
besiegen ist ein irreführendes Wort, etwas wird nicht besiegt wie in einem Kampf, sondern angesehen und das Hinschauen nimmt ihm die Macht..

Auch das Lernen mit etwas unveränderlichem umzugehen verändert das Alte Programm im Hirn, dauert einfach länger, mit Hilfe der Kinesiologie kann man direkt im Hirn Neubahnungen anlegen...

Warum kann man Abspeicherungen ändern
 
Hallo, ich komme aus der Gegend um Dresden. (edit: Deutschland)
Über die Ausbildung der HP welche ich mir rausgesucht habe kann ich im Netz nichts finden, ich werde sie wohl selber fragen :)
Sie ist aber hier in der Umgebung sehr bekannt und macht gute Arbeit.
Dr. med Ursula Walter in Freiberg- Naturheilverfahren, Chirotherapie, Arztpraxis

Unabhängig davon werde ich mit einem Psychologen besprechen welche schulmediz. Therapie mir geboten werden kann, da eben alles Bisherige nicht gefruchtet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich komme aus der Gegend um Dresden. (edit: Deutschland)
Über die Ausbildung der HP welche ich mir rausgesucht habe kann ich im Netz nichts finden, ich werde sie wohl selber fragen :)
Sie ist aber hier in der Umgebung sehr bekannt und macht gute Arbeit.
Dr. med Ursula Walter in Freiberg- Naturheilverfahren, Chirotherapie, Arztpraxis
.

Dieses Dresden..?
Kinesiologie Dresden (Sachsen): Kinesiologe Timo Bergmann-Soiné in Dresden (Sachsen)

oder gibts noch andere.?

Unabhängig davon werde ich mit einem Psychologen besprechen welche schulmediz. Therapie mir geboten werden kann, da eben alles Bisherige nicht gefruchtet hat.

alles..?..
Du hast nicht annähernd alles ausprobiert. Östeopathie wäre auch eine Möglichkeit, wird bei uns von der Kr.Kasse bezahlt.
Achso, Du meinst Schulmedizinisch......

Vielleicht versuchst Du es einfach mal mit der Kinesiologie und dann hast Du eine direkte Erfahrung damit und kannst weiter schauen ob es das für Dich ist oder nicht...
 
man kann alles löschen,resp. neu programmieren...
besiegen ist ein irreführendes Wort, etwas wird nicht besiegt wie in einem Kampf, sondern angesehen und das Hinschauen nimmt ihm die Macht..

nein nicht löschen auch nicht neu programmieren. Was drin ist im Hirn, bleibt drin.

Auch das Lernen mit etwas unveränderlichem umzugehen verändert das Alte Programm im Hirn, dauert einfach länger, mit Hilfe der Kinesiologie kann man direkt im Hirn Neubahnungen anlegen...

glaub ich nicht. Ich bin kinesiologie-erfahren. Ich empfehle Maler eine gute (!) Traumatherapie.
 
nein nicht löschen auch nicht neu programmieren. Was drin ist im Hirn, bleibt drin.

naja, dann wüsstest Du mehr als die Hirnforschung und vorallem mehr als die Prxis zu diesem Thema aufzeigt.
Es ist nunmal so, dass man alles neu programmieren kann, sogar die DNA kann man neu programmieren.


Naja, es ist ja auch keine Glaubensfrage, sondern alltägliche Arbeit in der Kinesiologie und auch in anderen Therapierichtungen.

Ich empfehle Maler eine gute (!) Traumatherapie. .

das ist sicher auch was gutes, es gibt viele gute Therapiemöglichkeiten, nie war das Angebot so gross wie Heute und das ist gut so, weil dann jeder das aussuchen kann was zu ihm passt.
 
naja, dann wüsstest Du mehr als die Hirnforschung und vorallem mehr als die Prxis zu diesem Thema aufzeigt.
Es ist nunmal so, dass man alles neu programmieren kann, sogar die DNA kann man neu programmieren.

ausführlich dargestellt hier:
The Brain That Changes Itself: Stories of Personal Triumph from the Frontiers of Brain Science von Norman Doidge - online kaufen - buch.de online bestellen - buch.de

Die Art wie etwas erlebt wird hat direkte Auswirkung auf die Physiologie bis auf die Ebene der DNA. Und dies kann dann unter Umständen sogar vererbt werden.
D.h. wenn man es durch üben, üben, üben, ... schafft, über seine Bewertungsstrukturen sein Erleben zu ändern, dann ändert sich die Physiologie entsprechend bis auf die Ebene der DNA
 
@vittella: genau dieses Dresden.

Schulmedizinisch habe ich Verhaltens- und Tiefenpsychologie erfahren.

Ich habe aber auch Reiki probiert, da mussten wir abbrechen weil ich bei der Berührung des Hypothalamus – Hypophyse extreme körperliche Symptome entwickelt habe.

2 Osteopaten konnten nichts Gravierendes feststellen.

@Paule:
Die Art wie etwas erlebt wird hat direkte Auswirkung auf die Physiologie bis auf die Ebene der DNA. Und dies kann dann unter Umständen sogar vererbt werden.
D.h. wenn man es durch üben, üben, üben, ... schafft, über seine Bewertungsstrukturen sein Erleben zu ändern, dann ändert sich die Physiologie entsprechend bis auf die Ebene der DNA

Aber warum schmeißt dann eine Krise alles Geübte sofort über den Haufen und alles steht wieder fast bei Start?

Das würde ja bedeuten, dass ich jedes Mal wenn ein Familienmitglied verstirbt, eine Frau mich verlässt, etc. ich in eine tiefe Krise stürze, ich in eine Klinik muss und nicht arbeitsfähig bin. Das darf bitte nicht sein!
 
Hallo und vielen Dank für die vielen Postings.

Der Thread hier sollte eigentlich nur um die in der Überschrift genannte Therapie gehen, aber ich merke es wendet sich zu einer Kompletthilfe mit vielen Tipps und Anregungen für mich. Das ist schön und ich freue mich weil ich ja wirklich Hilfe benötige.

Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht es fällt mir schwer hier um Hilfe zu bitten, da ich denke jeder hat eigene Probleme und Sorgen und muss sich um sich selbst kümmern.

Umso mehr schätze ich es wenn mir geholfen wird. Ich bin euch dankbar!


Ich versuche jetzt einmal niederzuschreiben wie meine bisherige Therapie verlaufen ist (Sorry ist sehr sehr lang!):

2004 erlebte ich plötzlich eine Panikattacke, landete im Krankenhaus. Wenig später wurde ich gesund entlassen und fühlte mich außer einer kleinen Schwäche auch wieder gesund.
Eine Woche nach dem Vorfall bekam ich beim Autofahren im Schneetreiben die zweite Panikattacke, von da an ging es bergab. Es dauerte ein halbes Jahr bis eine neue Hausärztin die Diagnose Angst und Panik stellte. In dieser Zeit wurde ich von einer sehr inkompetenten, alkoholabhängigen Hausärztin oberflächlich Diagnostiziert. Leider erfuhr ich dies erst nach dem Arztwechsel. Natürlich verschlechterten sich meine Symptome weil ich in dieser Zeit sehr hypochondrisch und der Ärztin gegenüber sehr misstrauisch geworden bin.

Die neue Hausärztin überwies mich bald in eine Tagesklink wo ich zuerst stabilisiert wurde. Dort in der zweiten Woche wurde ich das erste Mal mit meiner Psyche konfrontiert. Ein Gruppengespräch legte aufs empfindlichste einer meiner Schwächen frei: ich habe mich zu sehr in die Köpfe meiner Mitmenschen hineinversetzt, habe versucht so zu Handeln wie ich dachte sie denken es, noch mehr: ich habe versucht so zu handeln wie ich dachte es wäre gut für sie, auch wenn sie selber es gar nicht zu vermögen dachten.

Noch mehr: ich litt für andere, ich wollte für die gesamte Menschheit leiden damit es ihr wieder besser geht. Genannt Übermensch-Syndrom.

Gut ich stellte dies fest und begann daran zu arbeiten. Desweiteren lernte ich alles über den Ablauf einer Angst und Panikattacke und was es für Strategien gibt ihr entgegenzutreten.

Richtig los mit der Arbeit an der Psyche ging es erst nach den 12Wochen Tagesklinik in der anschließenden Reha los.
Dort schüttelte ich mein ganzes Leben auf und fand etliche negativ angelernte Verhaltensmuster von der Kindheit an bis zur heutigen Zeit. Ich nutzte von den 12Wochen volle 6Wochen nur mit der Suche nach eben diesen Mustern und begann natürlich auch oberflächlich schon mit der Analyse und Bearbeitung. Und ich war gut und schnell.

Diese gesammelten Erkenntnisse habe ich nach der Reha mit einem Tiefenpsychologen der Reihe nach analysiert und aufgearbeitet.

Ich hatte das Gefühl: jawoll wenn ich mein Denken und mein Verhalten positiv veränder werde ich die Ängste los. Und so war es, ich verlor viele Alltagsängste, verlor Ängste vor dem Autofahren, vor dem Einkaufen, vor schwierigen Menschen, usw.
Es blieb aber immer eine gewisse Angst und Nervosität, diese konnte ich nicht ablegen. Ich sagte mir: das wird noch, habe Geduld. Und das obwohl ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin :D

So vergingen die Jahre (2006-2009) in denen ich immer Sicherer wurde, mir immer mehr zutraute, aber immer noch fast täglich mit meinen Problemen konfrontiert wurde.

Bis zum Jahre 2010, ich hatte 3 Wochen Urlaub, war ausgeruht, hatte eine gut funktionierende Beziehung, mir ging es richtig gut. Bis…, ja bis zu dem Tag an dem ich wieder eine heftige Panikattacke bekam und in der nachfolgenden Zeit eine komplette Verschlechterung meiner Psyche erleben musste. Ich verstand die Welt nicht mehr! Ich ging in mich. Ich überlegte. Ich fand kein auslösendes Ereignis, nichts.

So begann ich die körperliche Seite abzuchecken. Mit großen Mühen und mit Hilfe dieses fantastischen Forums wurden bei mir SD-UF und NNS festgestellt. Endlich, dachte ich, endlich weißt du woher alles kommt. Ich hatte damals immer das Gefühl dass die Symptome nicht nur von der Psyche kommen. So begann der lange Weg von Forschung und Problembehebung meiner körperlichen Probleme welche bis heute andauert.

Es verging wieder eine Zeit (2010-2011) und ich hatte das Gefühl es geht vorwärts, ich hatte den Glauben dass die Behebung der physischen Probleme mich endgültig vom Laster der Angst und Panik befreien könne.
Aber weit gefehlt.

Ende 2011 brach die Beziehung zu meiner Freundin auseinander, ich fiel in ein tiefes Loch. So tief weil ich das erste Mal wirklichen Liebeskummer verspürte.
Heute sieht die Realität folgendermaßen aus:
Plötzlich ist sie wieder da, die Angst und Panik. Heftiger als die ganzen Jahre zuvor. Fast so schlimm wie ganz am Anfang. Kleinste Dinge werfen mich um. Kleinste Dinge lassen mich erschrecken. Ich bekomme kaum Luft! Zitter. Verfalle in Panik und ängstige mich zu Tode.
Denkmuster welche ich längst abgelegt habe sind wieder da.
So zum Beispiel habe ich Angst vorm Autofahren, ich habe Angst dass ein anderes Auto in mich fahren könnte. So habe ich die letzten Jahre doch nicht gedacht!
Oder ein anderes Beispiel: durch Rückenschmerzen sticht mein Bein. Jetzt resultiert daraus eine Panik weil lebensbedrohende Gedanken kommen. Das hat mich viele Jahre kaltgelassen.

Wieso treten jetzt viele negative Denkmuster wieder zum Vorschein?
Wie können diese wieder Oberhand gewinnen obwohl ich mich längst von ihnen verabschiedet habe?

Ich habe jetzt gemerkt dass ich kaum Vertrauen zu meinem Körper habe, dass ich mich nicht so liebe wie ich es sollte, dass ich meine jetzige Heimat wohl noch nicht so angenommen habe.
Aber sollte das wirklich alles sein?
Andere Menschen haben doch auch solche Probleme und verfallen nicht in Angst und Panik…gut ich bin einzigartig und bei mir kann es sein.

Sollte wirklich in mir ein altes nicht verarbeitetes Trauma regieren und mich hindern frei und ohne Ängste zu leben?


Es gibt Dinge in meinem Leben die mir zugesetzt haben:

Da wäre die Geburt meiner kleinen Schwester. Da war ich 8Jahre und habe mich von einem auf den anderen Tag vom Prinzen zum links Liegengelassenen gefühlt.
Ich habe mich damit beschäftigt und habe erkannt dass ich dies nur so empfunden habe, es nicht so schlimm war.
Ich habe dies verarbeitet und kann mit guten Gewissen sagen dass es ok war.

Das nächste war der Umzug in eine andere Stadt. Da war ich 14. Ich musste alle meine Freunde zurücklassen. In der neuen Schule wurde ich mit Gewalt konfrontiert, ich wurde gemobbt, ich konnte mich anfangs nicht wehren da ich in es in meiner alten Schule so etwas nicht gab. Kaum zu glauben, aber ja, es gab keine Gewalt unter den Mitschülern, es wurde auf den Lehrer gehört, vorlautes Benehmen gab es nicht, es hat aber auch keinen gestört, wir kannten es ja nicht anders. Natürlich war die neue Schule für mich ein Kulturschock, andersherum bestimmt auch. Ich litt lange unter den Repressalien, aber nachdem ich mich gewehrt hatte und gelernt hatte gegenüber jenen Klassenkameraden Stärke zu zeigen war das letzte Schuljahr sehr angenehm.
Ich habe mich damit auseinandergesetzt und bin der Meinung dies abhaken zu können.

Weiter in der Lehre. Da war ich 16-19 Jahre alt. Ich lernte in Osnabrück, knapp 700km entfernt von meiner damals neuen Heimat. Ich bezog Quartier bei meinem Ausbilder. Ich eckte mit meiner unbekümmerten offenen ehrlichen Art oft an, mein Ausbilder fühlte sich wahrscheinlich zum Vaterersatz berufen und erzog mich statt nur Ausbilder zu sein. Unangenehme Sprüche wegen meiner Herkunft (Ostdeutscher) bekam ich auch zu hören, was natürlich auch nervte und prägte.
Ich habe mich mit dieser Zeit und den Gegebenheiten auseinandergesetzt, ich bin der Meinung ich kann sagen es war eine schöne Zeit in der ich und andere Fehler gemacht haben. Ich denke ich habe meinen Frieden damit geschlossen.

Wieder in meiner Heimat zurück, im Betrieb eckte ich auch öfters an. Nicht, wie ich mittlerweile weiß, weil ich flegelhaft war sondern weil ich als neuangekommener ausgelernter Lehrling mich nicht als Knecht unterordnen wollte sondern mich behaupten und entwickeln wollte. Leider wurde daraus das gemeinste Mobbing was man sich nur vorstellen kann. Ich ging den schmalen Grat mich nicht unterwerfen lassen zu wollen und fing leider an es den „Mobbern“ rechtmachen zu wollen bzw. habe versucht durch Einsatz und Mehrarbeit mich zu beweisen. Ein Teufelskreis welcher durch meine Bundeswehrzeit unterbrochen wurde.

Während dieser Zeit merkte ich wie schön Arbeit sein kann. Ich diente auf einem Flugplatz und hatte verantwortungsvolle Aufgaben. Ich war beliebt, geachtet und ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Wenn ich mir Bilder aus dieser Zeit anschaue sehe ich mich auf jedem Bild lachen.

Leider ging diese Zeit zu Ende, nach einer Zeit war das Mobbing wieder da, welches schlussendlich mit dem 1.Zusammenbruch 2004 endete.
Ich habe mich auch mit dieser Zeit auseinandergesetzt, ich habe bis heute keinem meiner damaligen Arbeitskollegen verziehen, ich wünsche niemanden von damals Schlechtes aber auch nichts Gutes! Ich habe Fehler bei mir erkannt, viele auf der anderen Seite. Ich denke ich habe diese nichtrühmliche Ära verarbeitet, ich erinnere mich zwar nicht gerne daran, andererseits denke ich sogut wie nie daran.

(Vielleicht noch zum Verständnis: in der folgenden Zeit habe ich von 2005 bis 2010 in verschiedensten Abteilungen gearbeitet und nie wieder Mobbing oder auch nur eine entfernteste Form davon wieder erlebt! )


Ich habe viel über meine Vergangenheit nachgedacht, über deren Einfluss auf meine Entwicklung und Psyche.
Ich habe vieles erkannt, vieles neu überdacht, vieles eine neue Bedeutung gegeben, vielen verziehen.

Sollte das etwa nicht reichen?

Sollte es in meinem Inneren, meinem Gefühlsleben noch anders aussehen?

Sollte mein Verstand klar sein aber mein Gefühl, mein Herz noch so verletzt??

So verletzt durch ein oben genanntes Erlebnis aus meiner Vergangenheit??

Oder ist vielleicht noch etwas tief in mir versteckt, etwas Schlimmes in der Kindheit :schock: oder etwas so Belastendes?

Ich hoffe es gibt eine Therapieform welche es mir ermöglicht auch mein Herz zu reinigen, zu heilen.

Ich hoffe es gibt eine Therapieform welche es mir ermöglicht diese vielleicht nur noch einzelne Nadel zu finden welche mich und meine Seele piekt.

Ich hoffe!


Maler
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso treten jetzt viele negative Denkmuster wieder zum Vorschein?
Wie können diese wieder Oberhand gewinnen obwohl ich mich längst von ihnen verabschiedet habe?

das hast du per Verstand. Reicht nicht. Man kann sich Zig Tausende male etwas vorbeten und neu einüben, das ist lächerlich, im Vergleich zur Macht des Unterbewusstseins.

Ich hoffe es gibt eine Therapieform welche es mir ermöglicht auch mein Herz zu reinigen, zu heilen.

Ja die gibt es: Traumatherapie.
 
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