HIT: Nächtliche Histaminprobleme ?

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kennt sich jemand aus mit den den Histaminspiegel-Werten?
Sind hohe Histaminspiegel sozusagen hohe Reserven an Histamin, die bei Allergen-Kontakt o.ä. dann vermehrt ausgeschüttet werden?
Prof. Jarisch schreibt jedoch auch in seinem Buch (in dem Kapital über Seekrankheit), dass der Histaminspiegel nachts auf null fällt. Wie kann sich dann ein chronisch erhöhter Histaminspiegel überhaupt halten? Irgendwas scheine ich da nicht ganz verstanden zu haben... :schock:
 
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Hallo M,
Prof. Jarisch schreibt jedoch auch in seinem Buch (in dem Kapital über Seekrankheit), dass der Histaminspiegel nachts auf null fällt. Wie kann sich dann ein chronisch erhöhter Histaminspiegel überhaupt halten? Irgendwas scheine ich da nicht ganz verstanden zu haben...
vermute dass das beim "gesunden" Menschen so ist, bei Histaminose, sowohl beim DAO wie beim HNMT Typ ist ja der Abbau verzögert, deshalb auch die Probleme nachts.

Meine Erfahrung: Als ich nichts vom Histaminstoffwechsel wusste und meine Ernährung und Medikation noch nicht geändert hatte, war es mir zum Schluss unmöglich einzuschlafen, da ich bei jedem "wegzucken" einen Histaminschub hatte und völlig entnervt hellwach war.

Je länger so ein Problem besteht und je mehr es mit anderen Unverträglichkeiten und Co Morbiditäten korreliert, desto....

Im schlimmsten Fall geht dann irgendwann die Alarmglocke ständig...siehe auch den Tread über das TILT Syndrom oder https://www.symptome.ch/vbboard/attachments/histamin-intoleranz/12245d1300684469-histaminintoleranz-histamin-tilt-syndrom-orthokular_tilt_modelle.pdf
Gruss
F
 
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Hallo ,

irgendwie wird es erwiesen sein, das Histamin nachts nicht aktiv ist . Betonung auf Letzteres. Da Histamin als Botenstoff aber andere Vorgänge auslöst und Wachhormone anregt usw. , merken wir die unangenehmen Folgen auch nachts.

LG K.
 
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Hallo M.,

wenn man aber davon ausgeht, was hier steht: https://www.symptome.ch/vbboard/histamin-intoleranz/12467-t-i-l-t-konzept.html#post697064,
dann kommt es auch darauf an, wie z.B. der Schlafraum in Bezug auf Gift-Belastungen aussieht. Wird man Giften nachts ausgesetzt, bewirkt auch das eine Histaminausschüttung mit ihren Folgen. Also keine Ruhe nachts.

Das gleiche dürfte für späte histaminreiche Mahlzeiten gelten. Spaghetti mit Tomatensauce um 22 Uhr ist nicht unbedingt eine Garantie für eine ruhige Nacht. Ein histaminarmes Essen um 18.30 Uhr eher.

Grüsse,
Oregano
 
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Hallo Oregano und Kullerkugel,
ja ich sehe das wie ihr.
Und dann noch:
Wenn mal der Gipfel soweit überschritten ist dass eine HNMT Schwäche vorliegt
(oder immer schon vorlag) - dann ist klar wie sorgsam und geduldig man mit
der Behandlung zu sein hat.

Alles Gute
Federl
 
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass Histamin grundsätzlich nachts auf Null ist. Vielleicht wenn man gesund ist und sich an die "Regeln" hält. Nach 18Uhr nichts mehr essen, kein Stress, kein PC+TV nach 20.00,...nicht hungrig ins Bett gehen (kann auch HIT-Schübe auslösen), keine Toxine, keine blabla,...dann vielleicht ist das Histamin grundsätzlich auf Null. Aber wo läuft das schon so heutzutage.

lg, laudanum
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoher Histaminspiegel - und nachts?

Hallo
Die Schlafstörungen kommen von der chronischen HIT. Das Histamin, welches hauptsächlich von den Liberatoren aus den Gewebezellen frei gemacht wird, siedelt sich überwiegend im Gehirn an und dort wird auch der Schlafrhythmus reguliert. Das ist sogar ein sehr typischer Hinweis dafür ,dass die chronische Form vorliegt. Schwindel und Kopfschmerzen gehören allerdings auch noch dazu. Muss aber nicht alles gleichzeitig zusammentreffen.
Wenn man die Nahrung mit Histamin Liberatoren strikt weglässt, dann ist der Schlaf wieder in Ordnung. Natürlich kann es auch andere Gründe geben für einen gestörten Schlaf. Da muss man halt so lange testen, bis man den Übeltäter gefunden hat.

Das Problem mit den Liberatoren ist leider, dass sie sich nicht sofort auswirken. Also meisten erst nach einem ganzen Tag oder sogar noch später. Das macht das Herausfinden sehr schwierig. Deshalb kann man auch nicht sagen, ein hoher Histaminspiegel vom Essen an diesem Tag bewirkt die schlaflose Nacht. Denn der sich angesammelte Histaminspiegel von Tagen vorher und vielleicht sogar von ganz vielen Tagen vorher ist Schuld daran.
Ein spätes Essen ist darüber hinaus nicht zuträglich. Das ist eine alte Volksweisheit! Zwar sind manche Menschen diesbezüglich weniger empfindlich als andere, aber das hat mit HIT nichts zu tun.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo zusammen,

nur mal zur Klärung:

Zum einen - der Histaminspiegel bei normal funktionierender Regulation ist nächts am niedrigsten (aber nicht Null), hat morgens einen Höhepunkt und abends ebenso.

Bei Atopikern allerdings ist beispielsweise der Rhythmus im Histaminhaushalt verschoben - daher auch nächtliche Juckreiz- und Atemnot-Attacken etc.

Da es wiederum einen Zusammenhang gibt zwischen atopischen Erkrankungen und der Leber (sowie dem Darm und der Darmflora) und der Produktion von Histaminabbauenzymen in der Leber (HNMT), gibts natürlich auch nächtliche Histaminprobleme insbesondere bei Leber-/Darm-/Verdauungsproblemen...

@Werner

Es "siedelt" sich kein Histamin im Gehirn an - Histamin ist nicht BHS (=Blut-Hirn-Schranke)-gängig !!

Histamin wird u.a. in Nervenzellen produziert und daher auch im Nervengewebe freigesetzt (unter dem Einfluss von Liberatoren, wie du richtig schreibst) und ebendort auch (durch die Aufnahme in GLIA-Zellen) von der HNMT (=Histamin-N-Methyltransferase) abgebaut.

Übrigens ist Histamin auch der Neurotransmitter, der den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt - da sind Schlafstörungen gewissermaßen vorprogrammiert, wenn Histamin nicht richtig abgebaut werden kann. Allerdings kommt es auch darauf an, welche Rezeptoren bei wem verstärkt sensibel reagieren - Histamin kann auch schwere Tagesmüdigkeit verursachen...

Hat also durchaus nicht jeder die gleichen Probleme...

Ich beispielsweise reagiere mit anfallsartiger schwerster Müdigkeit und konnte nach diversen Nahrungsmitteln immer super schlafen... :rolleyes:

Histamin
 
Hallo Rosamarin

Es "siedelt" sich kein Histamin im Gehirn an - Histamin ist nicht BHS (=Blut-Hirn-Schranke)-gängig !!

Ich habe leider aus dem Gedächtnis zitiert, da ich die Webpage nicht mehr wusste. Dort hiess es, dass bei HIT Leidenden besonders im Hypothalamus eine Häufung von Histamin gefunden wird. Woher diese kommt, wurde nicht erwähnt. Ich nehme mal an, dass Histamin dort im Falle von HIT besonders viel produziert wird. Denn wie du ganz richtig schreibst, wird es in den Nervenzellen produziert. Wenn jemand die chronische Form hat, dann wird dieser Überschuss nicht durch die HNMT in ausreichender Menge abgebaut. Daher leiden diese Menschen besonders an Schlafstörungen. Aber auch an anderen Problemen, welche mit dem vegetativen Nervensystem zusammenhängen. Also auch z.B. Blutdruckschwankungen und Kopfschmerzen und Schwindelanfälle, welche in schlimmen Fällen zum totalen Kollaps führen können. Ich war schon sehr nahe dran, hatte totalen Ausfall, stürzte ohne Grund und blitzschnenell, habe mich dabei auch schon verletzt und einmal fiel ich nur 10 cm von einer Steinstufe mit dem Kopf auf. Wäre ich auf die Kante der Steinsufe aufgeschlagen, wäre es sehr schlimm ausgegangen. Hatte damals auch den sogenannten Sekundenschlaf und konnte nicht mehr Auto fahren. Dieser Schalf kam in Sekundenschnelle und ich konnte nichts dagegen tun. Es war ein sehr schlimme Zeit! Zum Glück fand ich dann heraus, dass mein Problem vom Histamin kam. Das hat mir möglicherweise das Leben gerettet. Mit der strikten Diätumstellung war dann dieser schlimme Spuk in zwei Wochen schon vorbei. Die akute Form gibt mir allerdings immer noch gelegentliche Probleme, weil eine ganz strikte Diät doch nicht ganz so einfach ist. Aber wenn ich ganz eisern bin, dann bin ich in Ordnung. Leider habe ich seit letztem Jahr nicht mehr sehr viel Energie. Wenn ich 1 Stunde Auto fahre, muss ich mich hinlegen und mindestens 15 Minuten ganz still sein und mich total entspannen. Dann kann ich wieder eine Stunde fahren. Ob das nun nur vom Histamin kommt oder nur eine ganz normale Alterserscheinung ist, kann ich schlecht beurteilen.

Dass am morgen und abends die Symptome wegen des erhöhten Histaminspiegels bei der akuten HIT besonders stark sind, kann ich absolut bestätigen. Leider habe ich sowohl dier akute sowie auch die chronische Form. Aber das ist ja bei fast Allen so!

Schönen Gruß
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist so nicht ganz richtig.

Im Hypothalamus findet sich bei allen Menschen eine erhöhte Histaminproduktion. :)

Der Hypothalamus ist an der Regulation des Schlafs und der circadianen Rhythmik beteiligt. Daher wird hier (im Nucleus tuberomammillaris) u.a. der Neurotransmitter Histamin produziert (regelt den Schlaf-/Wach-Rhythmus) sowie ein weiteres Peptid (Orexin), das an der Regulation beteiligt ist.

Circadiane Rhythmik

rosmarin
 
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