Stenotrophomonas Maltophilia

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15.06.10
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Hallo zusammen!

ich habe schon seit langer Zeit vergrößerte bzw. entzündete Nasenmuscheln. Ebenfalls macht sich diese Entzündung an den Augen bemerkbar (Rot, Lichtempfindlich, geschwollen).

Alle bisherigen Allergietests waren Negativ. War auch schon bei verschiedenen HNO's. Nun wurde bei einem Nasenabstrich Stenotrophomonas Maltophilia (massenhaft) gefunden.

Entsprechendes AB habe ich 5 Tage genommen (wie vom Arzt verordnet). Leider gab es keine Besserung meiner chronischen Beschwerden. Über diesen Keim findet man wirklich sehr wenig im Netz. Oft wird aber von Resistenzen gegen AB's geschrieben. Ich bezweifel aber auch langsam dass dieser Keim Auslöser meiner Beschwerden ist.

Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit diesem Keim?
 
Hallo Miles,

der Keim scheint so selten nicht zu sein:

Stenotrophomonas maltophilia

Früher Pseudomonas maltophilia dann Xantomonas maltophilia; häufig gewordener Keim. Makroskopisch erkennbar an der lavendelblauen bis violetten Farbe der Kolonie, die nach Ammoniak riechen. Ältester multiresistenter Keim!

Gehört zur Gattung der Pseudomonaden, gram-negativen Nonfermentern. Infektionen aller Organsysteme, meist nosokomial als Folge künstlicher Beatmung und Gaben von Breitspektrum Antibiotika bei Neutropenie. Meist noch auf Cotrimatzol und Ticarcillin-Clavulan empfindlich.
Stenotrophomonas maltophilia

Was ich versuchen würde:
- Von den gefundenen Keimen ein Antibiogramm machen lassen um zu wissen, auf welche Antibiotika die Keime reagieren. Das erspart unnötige AB-Einnahme.

Das Vorgehen würde diesem (MRSA) entsprechen:

Diagnose

Um eine Trägerschaft auszuschließen, sollte zumindest ein Screening des Nasen-Rachenraumes erfolgen. Ein steriler Wattetupfer wird in den Nasengang eingeführt und leicht gedreht. Mit dieser Probe wird ein Nährboden beimpft und einen Tag bebrütet. Liegt eine Staphylococcus-Besiedlung vor, wird ein Antibiogramm gemacht. In der Auswertung zeigt sich, wie der Erreger auf verschiedene Antibiotika reagiert. Die Kennzeichnung „ r „ bedeutet resistent, „ m „ intermediär und „ s „ empfindlich. Eindeutiger ist jedoch ein Körperscreening, welches Proben weiterer Regionen einschließt. Besteht Zeitdruck kann ein Schnelltest angewendet werden. Das Ergebnis liegt in etwa 2 Stunden vor. Ein Screening ist besonders dann wichtig, wenn eine OP bevorsteht oder zu immunschwachen Personen enger Kontakt besteht. Liegt ein bakterieller Infekt vor, ist natürlich Screening und Antibiogramm wichtig, da nur so eine sinnvolle Medikation erfolgen kann. Durch die unsinnige Praxis sofort mit der Kanone Breitbandantibiotika auf jedes Unwohlsein zu schießen sind all diese Probleme erst erzeugt worden! Typische MRSA-Infektionen sind an OP-Wunden, den Atemwegen, Harnwegen und der Haut zu finden. Selbst Knochen können beteiligt sein.
MRSA

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Miles,
diesen Keim hatte sich mein Vater (unter anderen) in einer "REHA" eingefangen. Der Keim war (wie die anderen) gegen fast alle Antibiotika resistent, ist aber nach der Behandlung mit dem richtigen AB weggegangen.

Also, wie Oregano schon sagte: UNBEDIGT überprüfen lassen, welche Antibiotika gegen Deinen Keim helfen - falsche AB sind eher schädlich !

Warst Du in einem Krankenhaus, bevor Deine Beschwerden angefangen haben ?

LG Krankenhaushasser
 
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