Fleisch unter Schutzatmosphäre verpackt

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Lange Zeit glaubte ich, daß eine Verpackung unter Schutzatmosphäre bedeutet, daß der Sauerstoff entfernt wurde, sodaß sich Keime nicht mehr vermehren können, doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Bei Fleisch besteht die Schutzatmosphäre ausgerechnet aus Sauerstoff (und Kohlendioxid), was den Zerfall sogar noch beschleunigt. Es wird nur deswegen Sauerstoff hinzugefügt, weil der Muskelfarbstoff (Myoglobin) mit dem Sauerstoff reagiert und dies zu einer schönen roten Farbe führt. Man könnte die Bezeichnung "unter Schutzatmosphäre" also auch durch "optisch eingefärbt" ersetzen.

Bei Wurst besteht die Schutzatmosphäre aus Stickstoff und Kohlendioxid. Hier kommt es nicht mehr auf den Erhalt der Farbe an, sondern nur auf die Konservierung. Deswegen wird der Wurst auch kein Sauerstoff zugesetzt, denn hier ist es wichtig das möglichst wenig Sauerstoff in der Verpackung enthalten ist, der die Wurst leichter Verderben liese. Kohlendioxid wirkt hierbei keimhemmend.

Wer nun glaubt, daß er dann eben nur in Supermärkten mit eigener Schlachterei kauft, sei darauf hingewiesen, daß die ihr Fleisch abends meist wieder aus der Verpackung nehmen. Das findet man dann am nächsten Tag mit verlängertem Haltmarkeitsdatum wieder in der Theke. Allerdings wird auch dieses (Gammel-)Fleisch über mehrere Stunden mit Sauerstoff hochdruckbehandelt, damit es am nächsten Morgen (bis zu sieben Tage lang) schön rot und damit "ganz frisch" aussieht. Die Hochdruckbehandlung wird noch kritischer gesehen als sauerstoffreiche Schutzatmosphärenverpackungen.

"Derartig dem Sauerstoff ausgesetztes Fleisch" werde "schlagartig ranzig, entwickelt Altgeschmack, erfährt vielfältig stoffliche Umsetzungen der Lipid- und Proteinfraktion und wird zäh", heißt es in einem Artikel im Branchenblatt "Fleischwirtschaft" (6/2009). Auch eine "massive Erhöhung der gesundheitlich als schädlich bekannten" Cholesterins stellten Wissenschaftler laut Foodwatch fest.

„Offenbar bilden sich in sauerstoffangereicherten Atmosphären mehr Cholesterinoxidationsprodukte“, so bestätigte dies das Bundesinstitut für Risikobewertung. BfR-Präsident Andreas Hensel: Der Aufdruck „Schutzatmosphäre“ sage nichts über die Keim-Belastung des Fleisches aus. Verbraucher sollten also nicht davon ausgehen, daß sich das Fleisch in "noch verschlossener Verpackung" länger hält - es verdirbt sogar noch schneller. Sie sollten dieselben Hygieneregeln beachten wie bei offenem Fleisch. Mit diesem Befund habe das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Erklärung eine Bewertung von Foodwatch bestätigt, teilte die Verbraucherorganisation mit.
 
Sobald ein Tier tot ist, setzt der Verwesungsprozess ein. Ausserdem entstehen bei der Schlachtung Todeshormone. Ich verstehe nicht, wie man sowas heute noch essen kann.

Stresshormone

Grüsse
Schwester E
 
Wozu immer wieder diese Diskussion? Soll doch jeder halten, wie er will.
Wissenschaftler konnten relativ genau festlegen, dass Menschen seit ca. 2,5 Mio. Jahren Fleischfresser sind.

Glaubt irgendwer eigentlich, dass bei einem gejagten Tier keine Stresshormone entstanden sind oder entstehen würden?

Manno, abgesehen davon bin ich der Meinung, dass das Fleisch beim richtigen Metzger, der das Vieh und seine Herkunft kennt, wirklich nicht so viel teurer ist, als das bei den Discountern.
Da mir mittlerweile das Hundegulasch für unseren Hund schon mehrfach ausgegangen ist und ich deshalb letzens für den Hund Suppenfleisch 1x beim Discounter und später nochmal beim Metzger geholt habe, kann ich sagen, dass das Suppenfleisch beim Metzger sogar billiger war.
Zudem- Täglich Fleisch ist sowieso nicht gesund. Nichtmal für den Hund, der am WE immer seine Gemüsetage hat.:D
 
Hallo Nicht der Papa,

Wissenschaftler konnten relativ genau festlegen, dass Menschen seit ca. 2,5 Mio. Jahren Fleischfresser sind.

Dazu gibt es genauso viele Gegenstudien, aber die werden nicht gerne veröffentlicht, John Robbins, der Sohn eines der grössten Eiscremehersteller, beschreibt dies in seinem Buch sehr schön: Amazon.de: Ernährung für ein neues Jahrtausend: Weitere Artikel entdecken

Glaubt irgendwer eigentlich, dass bei einem gejagten Tier keine Stresshormone entstanden sind oder entstehen würden?

Natürlich auch! Töten ist Töten.

Zudem- Täglich Fleisch ist sowieso nicht gesund. Nichtmal für den Hund, der am WE immer seine Gemüsetage hat.:D
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Man merkt dies sehr gut an den stinkenden Ausscheidungen in der Kloschüssel. Iss mal einige Wochen kein Fleisch und keine Wurst, der Unterschied ist bemerkenswert. Hunde sind Allesfresser, die halten sich, wie ihre Verwandten, die Hyänen, bei toten Tieren eher an den pflanzenhaltigen Pansen, wenn sie können.

Gruss
Schwester E
 
Hallo Schwester,
unser Hund wird gebarft. Das heißt, er frisst in der Woche 1,5 kg rohe tierische Produkte (Fleisch und Pansen) meist von unserem Hausmetzger. Und er riecht dabei nicht wie ein Hund, sondern wie ein Hamster.:D

Es ist auch ziemlich egal, ob der Mensch seit 2,5 oder 1 Million Jahren Fleisch isst. Nur- Er tut es zweifelfrei.

Man merkt dies sehr gut an den stinkenden Ausscheidungen in der Kloschüssel. Iss mal einige Wochen kein Fleisch und keine Wurst, der Unterschied ist bemerkenswert.
Tut mir ja leid, dass ich da keinen Unterschied bemerke. Ich wage sogar stark zu bezweifeln, dass Exkremente besser riechen, wenn man Kohl gegessen hat.:)))

Ich selbst esse kaum Fleisch und Wurst. Doch mit mir darüber diskutieren zu wollen ist ungefähr so sinnvoll, wie einer Kuh ins Horn zu petzen.:)))
 
Qualität statt Quantität!


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Sendung am 24. Oktober um 21.45 Uhr:

Aus dem Labor auf den Tisch - aber ist Bio wirklich besser?

Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Konservierungsstoffe - kaum ein Verbraucher weiß heute noch, was in den Lebensmitteln aus dem Supermarkt wirklich drin ist. Dabei können einige Zusatzstoffe insbesondere für Allergiker gefährlich werden. Für viele Bürger sind deshalb Bioprodukte eine zwar teure, aber vermeintlich sichere Alternative.


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