seltsamer Insektenstich

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05.01.07
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Hallo ihr Lieben,

hab wieder ein Anliegen - es geht aber nicht um mich, sondern um meinen Vater. Neulich ist irgendein Vieh vom Baum in seinen Nacken gefallen - das hat fürchterlich gebrannt. Er hat es gleich abgestreift, aber konnte leider nicht erkennen, was es war. Aus dem Insekt kam anscheinend irgendeine Flüssigkeit heraus.
Kurz danach bekam er total Ausschlag, der immer schlimmer wird. Mittlerweile hat die Fläche die Größe von einer gespreizten Hand.
Der Ausschlag sieht aus wie lauter Nadelkopfgroße rote feste Pickel / Beulen.
Er will aber nicht zum Arzt, meint, das geht schon wieder weg.
Ich mach mir aber Sorgen, ob es nicht doch ein gefährliches, giftiges Insekt gewesen sein kann.

Hat Jemand von euch eine Idee, welches Insekt solche Reaktionen hervorrufen kann? Mach mir langsam echt Sorgen...

Grüssle
 
Liebe Helene,
so richtig giftige Insekten haben wir ja hierzulande eigentlich nicht. Wenn eine Flüssigkeit aus dem Tier herauskam, würde ich am ehesten eine Spinne vermuten. Manche können schon beißen! Wichtig ist der Gesamtzustand deines Vaters. Wäre er angeschlagen, müßtest du ihn wirklich zum Arzt bringen. Fühlt er sich sonst fit - und geht er ungefähr so gern zum Arzt wie ich - dann kann ich ihn verstehen.
Viele Grüße, Horaz
 
Danke Horaz,

ja er fühlt sich schon fit und er kennt Arztpraxen eigentlich auch nur von außen ;)
Spinne - ja das klingt logisch. Oh Gott, wenn ich daran denke von einer Spinne gebissen zu werden, wird mir ganz schlecht.
Aber jedenfalls ist es beruhigend zu wissen, dass es in D. keine gefährlichen Insekten gibt. Muss man halt mal abwarten...
 
Hat Jemand von euch eine Idee, welches Insekt solche Reaktionen hervorrufen kann?

Diese Reaktion wird eine Allergie Deines Papas auf die Speichelflüssigkeit des Viechs sein. Es könnte eine Bremse gewesen sein - deren Bisse sind sehr schmerzhaft und verursachen immer dicke Quaddeln.

Wenn dann noch eine diesbezügliche Allergiedisposition vorhanden ist, reagiert der Körper noch heftiger.

Ich würde die Stelle beobachten - nach wenigen Tagen sollte sie von selbst abheilen. Wenn nicht, zum Doc.

Grüße, Bodo
 
ja, das kann auch eine allergische Reaktion sein. In den letzten Jahren haben sich seine Allergien eh gehäuft.
Na, vielleicht gibt es sich ja von selbst wieder - muss ja nicht immer alles schrecklich sein und in einem Ärtzmarathon enden :rolleyes:
 
Dein Vater könnte ja mal schauen, wie es ihm geht, wenn er Antihistamin nimmt.

Gruss,
Uta
 
Hallo,

zur Info: mein Vater ist hinter das Geheimnis des Auschlags gekommen:
Eichenprozessionsspinner. Das ist ein Schmetterling, dessen Raupe durch seine feinen Haare diese Reaktionen verursacht.

Hier ein kurzer Auschnitt:

Für den Menschen gefährlich sind die Haare des 3. Larvenstadiums (Mai, Juni) des Eichenprozessionsspinners. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue allergische Reaktionen aus. Die (fast unsichtbaren) Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Die Raupendermatitis kann sich in drei verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern zeigen:

- Kontakt-Urtikaria (Quaddeln)
- toxische irritative (Reiz auslösende) Dermatitis (Hautentzündung)
- anhaltende Papeln (Knötchen), die an Insektenstichreaktionen erinnern.

Die Hautreaktionen halten (unbehandelt) oft ein bis zwei Wochen an. Meist sind alle Hautbereiche betroffen, welche nicht bedeckt waren. Die Haut- und Schleimhauterscheinungen können mit Kortisonpräparaten behandelt werden. Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika.

...wäre ein Versuch ;)

Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Hier wären Kortisonsprays und Sprays mit Bronchien-erweiternden Mitteln erforderlich. Selten ist eine stationäre Behandlung mit Kortison-und/oder Euphyllininfusion notwendig.

Begleitend treten Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auf. In Einzelfällen neigen überempfindliche Personen zu allergischen Schockreaktionen.


Mein armer Papa. Meint es gut und hilft Kollegen im Wald und dann sowas :rolleyes:

Gruß Helene
 
Hallo Helene,
das ist sicher ein eher seltener Vorgang. Gut, wenn er sich aufklären ließ.
Habt ihr versucht, diese gemeinen Härchen, zum Beispiel mit einem Leukoplast, herauszubekommen oder einem vergleichbaren Klebematerial?
Gruß, Horaz
 
Ne, bisher haben wir noch gar nichts daran gemacht.
Kann es nicht passieren, dass die Härchen dadurch noch tiefer rein gedrückt werden?
 
Liebe Helene,
natürlich kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich kann nur sagen, was ich tun würde: Jemand bitten mit einer Lupe die entsprechenden Stellen abzusuchen, um diese Härchen in Augenschein zu nehmen. Je nach Bericht würde ich höchstwahrscheinlich Klebematerial wie eben Leukoplast nehmen und an einzelnen Stellen probieren, ob man etwas herausbekommt. Ich glaube nicht, dass sie tiefer hineingehen. Bei Kaktusfeigen habe ich mir schon mehrmals gemeine Häkchenhärchen eingefangen, die ich auf so beschriebene Weise wieder herausbekam.
Viele Grüße, Horaz
 
Guten Morgen,

also aktuell sehen die Quaddeln immer noch nicht besser aus. Das mit dem Pflaster ist eine Möglichkeit, ist auch nicht teuer hab ich gesehen.
Danke für den Tip.
Die zweite Möglichkeit ist zu einem Hautazt zu gehen, aber das ist gar nicht einfach das Jemandem klar zu machen, der der festen Überzeugung ist: Er braucht keinen Arzt.

Gruß Helene
 
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