Gibt es hier Magersucht-Betroffene

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20.05.10
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Hallo,

gibt es hier im Forum Betroffene?

Ich selbst vermute unter dieser Krankheit zu leiden. Mir ging es nie darum, extrem dünn zu sein, aber mein psychisches Befinden wirkte sich leider auf meine Essgewohnheiten aus.
Ich nehme nur noch sehr wenig bis fast gar nichts mehr zu mir. Und jetzt, nach wenigen Monaten trage ich schon die ersten Folgen davon. Haare fallen aus, Nägel werden brüchig und ich fühle mich auch nach ewig langem Schlaf schlaff und ausgelaugt.
 
Magersucht

Hallo,

gibt es hier im Forum Betroffene?

Ich selbst vermute unter dieser Krankheit zu leiden. Mir ging es nie darum, extrem dünn zu sein, aber mein psychisches Befinden wirkte sich leider auf meine Essgewohnheiten aus.
Ich nehme nur noch sehr wenig bis fast gar nichts mehr zu mir. Und jetzt, nach wenigen Monaten trage ich schon die ersten Folgen davon. Haare fallen aus, Nägel werden brüchig und ich fühle mich auch nach ewig langem Schlaf schlaff und ausgelaugt.
Hallo BeautifulDisaster,

Ich würde das von dir beschriebene Essverhalten, was mehr auf eine persönliche Vernachlässigung durch dein psychisches Befinden schliessen lässt, keinesfalls mit Magersucht gleichsetzen wollen.

Dem kannst Du nun bewusst mit gesunder Ernährung, viel Salat und Obst, gegensteuern.:wave: Dann werden sich deine Mangelerscheinungen bald erledigt haben.
Und denke daran, Sonne in Maßen sorgt dafür, dass unser Körper Vitamin D bildet und wirkt gegen depressive Stimmung.

Magersucht dagegen ist ein Krankheitsbild, dass man auch Fress-/Brechsucht nennen könnte und gepaart mit einem unrealistischen Selbstbild ist. Heißt, die Betroffenen empfinden sich selbst mit 40 kg noch als zu dick.
 
Magersucht

. . . nur ein ganz kurzer Zwischenruf: grundsätzlich sind Magersucht (Anorexia nervosa) und Fress- / Brechsucht (Bulimie) nicht das gleiche . . .


Gerd
 
Magersucht

Hola...

habe hier was Aktuelles gefunden. Nicht uninteressant!

Essstörung: Verzerrte Körperwahrnehmung spiegelt sich in Hirnfunktion wider

Personen mit einer Essstörung haben eine verzerrte Körperwahrnehmung. Aber: Durch eine spezielle Körperbildtherapie kann die Körperbildwahrnehmung bei Patienten mit den Essstörungen Magersucht und Bulimie nachweislich verändert werden. Das Gefühl, zu dick zu sein, ständiges Messen und Wiegen, die Angst, zuzunehmen oder sich anderen zu zeigen, quälen Patientinnen und Patienten. Diese gestörte Wahrnehmung spiegelt sich auch in den Hirnfunktionen wider. Diese Veränderung im Kernspintomografen sichtbar machen gelang jetzt erstmals Wissenschaftlern von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyers Lehrstuhl für Radiologie und Mikrotherapie der Universität Witten/Herdecke und einer Arbeitsgruppe des Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie um Dr. Martin Busch.Deren Kooperationspartner, die Psychologen Dr. Silja Vocks und Dr. Boris Suchan von der Ruhr-Universität Bochum, verglichen die Veränderung des Volumens der grauen Hirnsubstanz in der so genannten Extrastriate Body Area (EBA) bei Probanden und Patienten mit Magersucht. Veränderungen des Volumens der EBA und der Aktivierung durch eine speziell entwickelte Therapie wurden innerhalb der Patientengruppe bestimmt. Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Gruppe erhielt eine von Dr. Vocks mit entwickelte spezielle Therapie zur Verbesserung des Körperbildes, eine Gruppe wurde nicht therapiert. Mit dieser Gruppeneinteilung werden die Unterschiede in der Hirnaktivierung und in der Modellierung der grauen Hirnsubstanz unter Therapie beobachtet.

Im Kernspintomografen des Grönemeyer-Instituts in Bochum wurden den Probanden Bilder von Gegenständen und vom menschlichen Körper gezeigt. "Die Aufnahmen des Kernspintomografen zeigten, dass in der für die Verarbeitung von Körperbildern zuständigen Hirnregion (EBA) die graue Substanz bei den essgestörten Probanden deutlich vermindert ist", berichtet der Physiker Dr. Martin Busch. Fraglich war deshalb, ob sich trotz zweifellos vorhandener genetischer Veranlagungen die gestörte Körperwahrnehmung beeinflussen lässt. Eine funktionelle Kernspinuntersuchung (fMRI; functional magnetic resonance imaging) im Grönemeyer-Institut konnte dies klären. Untersucht wurden mit dieser Methode nur Essgestörte. Die Gruppe, die eine Körperbildtherapie absolviert hatte, wurde mit den nicht therapierten Essgestörten verglichen.

Die Aktivierungsmuster im Gehirn bei Betrachtung des eigenen und eines fremden Körpers zeigen deutliche Unterschiede bei gesunden und essgestörten Probanden.

* Bei den magersüchtigen Essgestörten ist die Anzahl der grauen Zellen in der EBA geringer. Die Aktivierung der EBA konnte durch die Therapie erhöht werden. Die Region ist demnach plastisch und kann durch Therapie verändert werden.

* Eine deutlich erhöhte Aktivität des Amygdala-Areals konnte bei Personen mit Essstörungen beim Betrachten fremder Körper im Vergleich zu Personen ohne Essstörung festgestellt werden. Die Amygdala, der Mandelkern, ist Bestandteil des limbischen Systems, das bei Angst und unangenehmen Gefühlen aktiviert wird. Ursächlich für die erhöhte Aktivität könnte die Tatsache sein, dass sich Menschen mit Essstörungen stärker mit anderen vergleichen und bei diesem Vergleich ihrem subjektiven Empfinden nach schlechter abschneiden.

* Vorangegangene Untersuchungen konnten zeigen, dass sich bei den Betroffenen durch die Körperbildtherapie das Verhältnis zum eigenen Körper verbessert oder sich negative körperbezogene Gefühle und Gedanken verringern.

"Dieses Zusammenspiel von Psychologie und bildgebenden Verfahren ist einzigartig. Der Psychologe entwirft die Therapie und führt sie durch, während mit Hilfe der funktionellen Kernspintomografie der Erfolg der Therapie radiologisch überwacht wird. Der Forschungserfolg zeigt erneut die Bedeutung und den Nutzen interdisziplinärer Teams in der Medizin", betont Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, der seit Jahren die fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzten, Ingenieuren, Mathematikern, Natur- und Geisteswissenschaftlern sowohl an seinem Lehrstuhl als auch an seinem Institut praktiziert. Zudem ist es ihm als Vorsitzendem des Wissenschaftsforums Ruhr ein besonderes Anliegen, eine vernetzte und fächerübergreifende Wissenschaft noch stärker in der Region zu verankern. Die Forschungsergebnisse wurden in den Fachzeitschriften "Journal of Psychiatry and Neuroscience" und "Behavioural Brain Research" veröffentlicht und als besonderes Forschungs-Highlight herausgestellt.

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LG, Difi
 
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