Vererbliche Magen-Darm-Probleme?

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20.04.10
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Hallöchen, muss mich hier jetzt leider auch mal endlich melden...

Ich habe mich ganz frisch registriert, aber mein Problem besteht im Grunde schon seit etwa 3 Jahren. Wegen dem Umfang (und weil ichs im Steckbrief schon alles gründlich aufgeschrieben hab) kopiere ich das erstmal:


seit Jahren..

* starker Gewichtsverlust(das vergangene Jahr etwa 7 Kilo)
* Blähungen (nahezu nach jeder Nahrung, meist sehr stark und lange)
* Magenkrämpfe (seltener, aber dann direkt nach dem Essen und sehr intensiv, danach meist heftigen Durchfall)
* durchfallähnliche Probleme (mittlerweile seltener)
* früher teils bis zu einer Woche lang auftretende starke Magen-Darm-Probleme und Durchfälle
* Kopfschmerzen seit Jahren
* verminderte Lernfähigkeit
* ständige Trägheit
* starke Stimmungsschwankungen, oft Frustration
* häufiger Schwindelanfälle
* starke Lichtempfindlichkeit bei Sonne (auftretende Schmerzen in der Stirn)


seit Monaten:

* teils bei übermäßigem Essen bis kurz überm Völlegefühl plötzlich auftretende Magenkrämpfe und starke Übelkeit, breiiger Stuhl bis hin zu Durchfall
* Ernährungsumstellung - viel Obst & Fleisch, wenig Gemüse & Fisch, derzeit fast gar keine Kohlenhydrate
* seitdem Probleme weniger stark auftretend
* aber extremer Gewichtsverlust (~0,5 pro Tag)


Tests der Ärzte:

* Mageninneres weist keine Unauffälligkeiten auf
* Gluten-Unverträglichkeit ausgeschlossen
* Lactose-Intoleranz ausgeschlossen


Hintergrund:

* Vater weist dieselben Probleme auf
* bei ihm zusätzlich Darmspiegelung
* keine erfolgreiche Diagnose
* mit "Reizdarm" abgetan
* bei mir selbst erst ab dem 20. Lebensjahr tatsächlich problematisch geworden
* früher sehr häufig Virusinfekte
* in den letzten 2 Jahren 3x Magen-Darm-Virus, einmal Norovirus sogar mit Notarzt
* bisher wurde mir 2x eine "Zwangsdiät" von meiner Ärztin auferlegt (etwa 5 Tage lang Pilze, Spargel, Blumenkohl, Möhren, Äpfel, Bananen, viel Flüssigkeit) während der ich nur schwache bis keine Probleme mehr hatte
* pures in Fett gebratenes Fleisch löst keine Probleme aus


Besonderes:

Ich vertrage Möhren sowohl roh als auch gekocht einwandfrei.
Ich habe ich Kartoffelpürree(Fertig) mit gekochten Möhren und Rahmsoße(zum anrühren) gegessen, kurz darauf starke Magenkrämpfe, Schwummrigkeit und Übelkeit erlebt. Wenn es eine Lebensmittelallergie ist, was im Pürree oder der Soße könnte es sein?

Ich vertrage Gemüse im Allgemeinen sehr gut.
Ich esse gerne Gehacktes mit Tiefkühl-Buttergemüse, meist ohne zugegebenes Fett und meist gieße ich das Fett des Gehackten sogar vorher ab. Dennoch treten auch danach starke Blähungen und breiiger Stuhl bis Durchfall auf.


Wie ihr seht, vermute ich eine Lebensmittelallergie. Wahrscheinlich sogar etwas vererbliches, da mein Vater es auch dauerhaft hatte und hat. Die Jahre die ich mich mit meinem Vater gleich ernährt habe, haben wir uns auch relativ gesund ernährt. Was kann ich machen, um die Probleme loszuwerden und den Gewichtsverlust allmählich abzufangen? Bei 1,69cm wiege ich derzeit 66 kg, Tendenz stark fallend.


Da die Ärzte mich schon längst hängen gelassen haben und ich immer noch relativ im Dunkeln tappe, hoffe ich jetzt hier auf Hilfe. Wäre für Ideen und Vorschläge, ebenso für Ratschläge zum eigenen Austesten einzelner Theorien sehr dankbar.


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Edit: Habe mir jetzt mal die Nahrungsmittelintoleranzen durchgelesen..

Kombination aus hereditärer (vererbter) Fruktoseintoleranz (Häufigkeit: ca. 1:20.000) und Kryptopyrrolurie?! Ich hatte schon einen Verdacht auf die intestinale Fructoseintoleranz, aber die vererbte.. könnte eine entsprechende Vererbung mehrerer schädlicher Fatoren auch eine hereditäre FI auslösen? Denn ich meine gelesen zu haben, dass man auf die vererbliche standartmäßig getestet wird.

Gibts einfache Methoden mit denen man das gezielt austesten kann, ohne sofort wieder zum Arzt zu rennen?

Wenn ihr diese Theorie für unlogisch haltet (mich lässt die 1:20.000-Häufigkeit zweifeln), was könnts dann noch sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, da werde ich mal genauer nachschauen. Allerdings will ich wirklich lieber die Ursache beheben statt die Folgen zu mindern.

Was mir noch eingefallen ist... ich habe tatsächlich sehr häufig nach dem Mittagessen Probleme. Würde sich das trotzdem mit Fructose-Intoleranz erklären lassen, wenn man z.B. Fertiggemüse aus der Tiefkühltruhe verwendet hat, oder gibt es (wie meine Oma jetzt einbrachte) vielleicht sogar einen Verdacht auf Unverträglichkeit gegen Konservierungsstoffe? Und gibt es dafür überhaupt einen Krankheitsbegriff nach dem man suchen könnte?

Hab nachgelesen, dass FI auch Vitamin-/Mineralienmangel auslöst. Ratet ihr mir da zu Tablettennahme aus dem Supermarkt oder was sollte ich da im besten Fall machen? Und kann ein Arzt diese Mangelerscheinungen mit einem Test nachprüfen?
 
Hallo Uta,

Ja, die Beiträge hatte ich mir durchgelesen. Als Laie bin ich aber trotzdem etwas vorsichtig mit allzu schnellen Schlussfolgerungen.

Gluten und Laktose wurden bei mir schon ausgeschlossen.
Allergische Reaktionen habe ich dank Kreuzallergien auf Tomaten, Äpfel, Pfirsiche, Nüsse. Eier vertrage ich hervorragend, ebenso wie Milch keine Probleme zu machen scheint. Da ich auch seit über einem Jahr körperliche Probleme habe obwohl ich Weizen und Roggen meide (ich esse ungern Brot u.ä.), fallen diese also im Grunde auch raus.

Nach den Erklärungen der Artikel (besonders der Symptome) wäre diese Fructoseintoleranz gepaart mit der Pyrrolurie und folglichen Vitamin-/Mineralienmängeln wohl durchaus wahrscheinlich.
Zumindest ein Mangel an Eisen konnte bei mir schon nachgewiesen werden, das war allerdings auch die einzige Auffälligkeit bei Blutentnahme, Urin- und Stuhlprobe. Ich gehe davon aus, dass die entsprechenden nachweislichen Stoffe für FI separat getestet werden müssen und nicht Teil der Normuntersuchung sind (?)..

Dass die Schilddrüsenwerte eine Rolle spielen könnten, habe ich jetzt aber auch zum ersten Mal gelesen.

Also sollte ich mich beim Arzt auf Fruktoseintoleranz testen und meine Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen, richtig?
 
Hallo Karihinoko,
hast du schon Verdauungsenzyme über lange Zeit eingenommen? Schwedenbitter?
Ich habe damit schwere Durchfälle, über mehr als halbes Jahr, mehrmals täglich und nachts, kuriert. Und nehme sie zu jeder Mahlzeit.

An Vererbung kann ich nicht glauben. Nur an familienspezifische psychische Verhaltens- und Denkweisen, die sich oft gerade bei der Verdauung beemerkbar machen.
Grüsse!:wave:
 
Hallo Karihinoko,

es gibt einen Atemtest für die Fruktoseintoleranz. Und man kann sie auch über Messungen des Blutzuckers testen.

Die Histaminintoleranz ist eine ganz verzwickte Intoleranz, weil Histamin an so vielen Stellen Schäden anrichten kann. Deshalb sind auch die Symptome so vielfältig. Die findet man am besten heraus, indem man nach einer Zeit der histaminarmen Ernährung eine Provokationsmahlzeit mit viel Histamin ißt. Geht es einem danach schlecht, während vorher alles ganz ok war, hat man Probleme mit dem Histamin.

War denn Dein Eisenmangel groß und wurde er behandelt?

Die Schilddrüsenwerte sollte man gleich beim Facharzt - dem Endokrinologen und Nuklearmediziner - machen lassen!

Wie wurde bei Dir die Glutenintoleranz ausgeschlossen?

Grüsse,
Uta
 
Von Verdauungsenzymen zum einnehmen habe ich noch nie etwas gehört. Leider ist der Durchfall bei mir das kleiner Übel und ja auch nur ein Problem von Vielen. Verhaltens- und Denkmuster kann ich aber wohl denke ich größtenteils ausschließen. Mein Vater und ich leben seit etwa einem halben Jahr getrennt, er bei einer neuen Frau wegen der er ohnehin seine gesamte Denk- und Ernährungsweise umgestellt hat und ich ernähre mich seitdem auch anders als zuvor. Dennoch bestehen die Probleme weiterhin, wenn auch gemindert.

Wäre der Atemtest oder der Blutzuckertest besser? Oder nimmt sich das nicht viel?

Das mit dem testen der Histaminintoleranz kann ich aber ehrlich gesagt nicht recht nachvollziehen. Was bedeutet das konkret und woher will man dann wissen, dass es nicht doch einfach nur eine simple Kreuzallergie zu einem bestimmten Lebensmittel ist?

Der Eisenmangel selbst war vorhanden aber nicht wirklich problematisch. Ich sollte 2 Monate lang selbständig Eisen durch freiverkäufliche Mittel zuführen, habe aber keine körperliche Verbesserung verspürt und wurde auch später nicht getestet, ob der Eisenmangel noch besteht.

Also sollte ich die Ärztin bei der Bitte um FI-Test und Histamin-Test auch gleich nach einer Überweisung zum Endokrinologen bitten, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe..

Die Glutenunverträglichkeit wurde direkt vom Gastroenterologen ausgeschlossen, nachdem er bei mir eine Magenspiegelung unter Narkose gemacht hatte (ich denke das müste es sein.. wenn der Schlauch oben reinkommt? Ich weiß nicht, ob er da etwas getestet hat). Einen Befall irgendeiner Art konnte er dabei auch nicht erkennen.

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Edit: Sollte ich mich dann auch gleich testen lassen, ob ich generell Mangelerscheinungen bei Vitaminen und/oder Mineralien habe? Oder sollte das erstmal hintergründig sein?
 
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Hallo karihinoko,

Bei einer Magenspiegelung kann die Zöliakie nicht festgestellt werden:
Ärztliche Diagnose: Es gibt zwar Tests auf Antikörper, aber eine zuverlässige Diagnose kann nur mittels einer Darmspiegelung erstellt werden.
Zöliakie nur eine Getreideunverträglichkeit? - Ratgeber - Kochmagazin (ausführlicher Artikel!)
Da gibt es keinen Befall sondern eine Beschau der Darmzotten - aber eben bei einer Darmspiegelung.

Den FI-Atemtest oder den FI-Test über die Blutzuckermessung würde ich machen, egal, welchen.

Die Sache mit der HI ist nicht so einfach, aber letztlich doch zu unterscheiden von Kreuzreaktionen, weil zum Teil andere Lebensmittel betroffen sind und sich die Reaktionen wiederholen. Da denke ich z.B. an Rotwein, Sauerkraut, überhaupt Lebensmittel, die enzymatisch aufbereitet worden sind ....

Gruss,
Uta
 
Hm... was das Feststellen einer Zöliakie betrifft, so wurde mir vom Arzt gesagt, dass man dies üblicherweise während einer Magenspiegelung untersucht; das Endoskop wird (so war es bei mir jedesmal) bis zum Eingang des Dünndarms geschoben, und dort können Proben der Darmzotten entnommen werden.
Bei einer Darmspiegelung würde man dann das Endoskop so weit einführen müssen, dass das Ende des Dünndarms miterfasst werden könnte - das ist ein langer Weg...

Liebe Grüße,
uma
 
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Ah - dann habe ich das falsch verstanden. Vielleicht gibt es ja auch beides: von oben und von unten ;)?

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

man kann sicher beides machen - je nachdem, welche Untersuchung "sowieso" ansteht...

Einfacher und üblich ist die Untersuchung speziell bei der Fahndung nach Zöliakie vom Magen her (aber das sind Aussagen meines Gastroenterologen, nicht von mir;)).

Liebe Grüße,
uma
 
Von Verdauungsenzymen ... habe ich noch nie etwas gehört. Leider ist der Durchfall bei mir das kleiner Übel .. Denkmuster kann ich aber wohl denke ich größtenteils ausschließen...

Verdaungsenzyme stärken das ganze Verdauungs-System. Mein Beispiel mit dem Durchfall war nur eine von vielen Möglichkeiten, denn alles hängt mit allem zusammen.

Dass psychische Ursachen mitspielen könnten, war nur so ein Gedanke von mir. Schön, wenn es für dich nicht zutrifft.

Alles Gute!
 
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