Diabetes 2 und Cortisol als M.cushing

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-Welches ist der zusammenhang zwischen cortisol/ cortison und Diabetes 2? Cortisol/n ohne diabetes ist unproblematisch(er)?!

-es scheint so zu sein, dass sich bei M. cushing der cortisol bzw. diabeteshaushalt auf eine spezielle art einrichtet, während auch allgemein cortisol und diabetes speziell interagieren.

Man kann somit wohl nicht sagen, dass alle Diabetiker automatisch einen (cushingoiden) Hypercortisolismus haben.

Cortisol Secretion in Patients With Type 2 Diabetes ? Diabetes Care
 
diabetes 2 und cortisol als M.cushing

Hallo desperado,

ich weiß, daß Diabetiker mit schlechten Blutzuckerwerten kein Cortison nehmen sollen, weil sonst der Blutzucker erst recht ansteigt.

Es gibt durchaus eine Verbindung zwischen erhöhten Blutzuckerwerten und der langfristigen Einnahme von Cortison-Präparaten in hoher Dosierung. Die Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels mit Blutzucker-Erhöhung kann vorübergehend sein, es ist jedoch auch möglich, dass die Zuckerkrankheit oder Diabetes mellitus als Spätkomplikation auch nach dem Absetzen der Kortisonbehandlung zurückbleibt.

Cortison ist ein körpereigenes Hormon (Cortisol), das in der Nebenniere gebildet wird. Es hat im Körper eine Vielzahl von lebenswichtigen Aufgaben: „Es beeinflusst den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel sowie den Wasser- und Mineralhaushalt. Darüber hinaus wirkt es auf das blutbildende System, das Bindegewebe, den Blutdruck, den Magen-Darm-Trakt sowie das Nervensystem. Cortisol ermöglicht die Anpassung des Stoffwechsels an verschiedenste Stressauslöser, die psychischer oder im weitesten Sinne "exogener" (durch äußere Einflüsse) Natur sind.

Durch hohe Cortisondosen steigt der Blutzuckerspiegel. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse vermehrt angeregt, Insulin zu bilden, um den Blutzucker auf normalem Niveau zu halten. Bei gesunden Menschen funktioniert diese Anpassung reibungslos. Ist jedoch der Blutzucker schon zu Beginn der Behandlung hoch und/oder die Cortison-Dosis langfristig sehr hoch und die Bauchspeicheldrüse muss sozusagen auf Hochtouren arbeiten (Prädiabetes), kann diese weitere Blutzuckererhöhung durch Cortison zur Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse führen, der Blutzucker bleibt dauerhaft erhöht und die Zuckerkrankheit wird diagnostiziert.
Diabetes-Informationszentrum - Cortison und Diabetes

Allerdings denke ich, daß man hier unterscheiden muß zwischen dem Cortisol, das in den Nebennieren hergestellt wird und dem Cortison, das von außen kommt.

Cortisol und Zuckerhaushalt
Die Nebennieren vereinen funktionell zwei verschiedene Organe, nämlich die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark. In der Nebennierenrinde werden verschiedene "Steroidhormone" (kurz als Steroide oder Kortikoide bezeichnet) produziert; diese sind beteiligt am Wasser- und Mineralstoffhaushalt (Mineralokortikoide, Beispiel: Aldosteron) sowie am Zuckerhaushalt (Glukokortikoide, Beispiel: Kortisol).

Hier sei das speziell für Menschen mit Diabetes relevante Hormon Kortisol genannt, das im Blutzuckerhaushalt eine wichtige Rolle spielt (mehr dazu später); ebenso zu nennen sind hier die synthetischen Steroidhormone - im Volksmund bezeichnet man sie als Kortison.

Kortisonpräparate werden als Medikamente zur Therapie verschiedener Erkrankungen eingesetzt und sind in ihrer Wirkpotenz oft wesentlich stärker als körpereigenes Kortisol. Dementsprechend können diese einen erheblichen Einfluss auf den Blutzuckerverlauf haben, nicht selten sind erhebliche Entgleisungen mit sehr hohen Blutzuckerwerten die Folge....
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Wenn der Blutzucker morgens um 5 Uhr steigt...

Viele Betroffene, gerade Typ-1-Diabetiker, kennen das Problem, dass der Blutzucker über Nacht stabil ist, ab ca. 5 Uhr jedoch anfängt, steil zu steigen. Dieses Phänomen wird als Morgendämmerungsphänomen bezeichnet und wird durch ansteigende Spiegel des Kortisols sowie weiterer Hormone ausgelöst. Die Bauchspeicheldrüse gleicht beim Stoffwechselgesunden die in den Morgenstunden geringere Insulinwirkung automatisch durch eine vermehrte Insulinausschüttung aus; bei Diabetikern führt dies aber zu erhöhten Nüchternblutzuckerwerten - weil die körpereigene Insulinproduktion fehlt und gleichzeitig die Wirkung des Basalinsulins nicht mehr ausreicht.
....
Neben diesem natürlichen Problem der erhöhten morgendlichen Hormonausschüttung kann es auch zu krankhaft erhöhten Spiegeln körpereigenen Kortisols kommen. Man spricht dann vom Cushing-Syndrom, benannt nach dem Erstbeschreiber Harvey Williams Cushing.
Die Folgen sind mannigfaltig:
Neben erhöhten Blutzuckerwerten kommt es zum Vollmondgesicht, zur Stammfettsucht, zu Bluthochdruck, Ausdünnung der Haut sowie zur Entwicklung von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit), Muskelschwäche und weiteren Symptomen. Die häufigsten Auslöser hierfür sind entweder ein Tumor (Adenom) der Nebenniere, der übermäßig Kortisol produziert, oder alternativ ein Adenom der Hirnanhangdrüse (Hypophyse); die Hypophyse ist ein zentral übergeordnetes Hormonregulationszentrum, das übermäßig ein Stimulationshormon ("ACTH") ausschüttet, das die Nebennierenrinde zur vermehrten Produktion von Kortisol anregt. Bei beiden Störungen kann eine Operation zur Heilung führen. Die gleichen klinischen Beschwerden und Symptome findet man als Nebenwirkung auch bei Patienten, die über Monate bis Jahre hohe Dosen an Kortisontabletten einnehmen mussten.....
www.schattenblick.de/infopool/medizin/krankhei/mz4dt199.html

Gruss,
Uta
 
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