Was sind Granulozyten?
Granulozyten sind normalerweise die zahlenmäßig größte Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind vor allem für die Abwehr von Infektionen wichtig, welche durch Bakterien, Pilze oder Parasiten verursacht werden.
Die Granulozyten selbst unterteilen sich wiederum in drei Untergruppen: Die neutrophilen, die eosinophilen und die basophilen Granulozyten. Die neutrophilen Granulozyten lassen sich anhand der Form ihrer Kerne noch weiter unterscheiden in die ausgereiften segementkernigen Granulozyten und ihre noch nicht ganz ausgereiften Vorläufer, die stabkernigen Granulozyten.
Wann ist die Granulozytenzahl erhöht?
Eine erhöhte Granulozytenzahl (Granulozytose) tritt zum Beispiel bei Infektionen, Entzündungen oder chronisch entzündlichen Krankheiten – wie einer rheumatoiden Arthritis – auf. Aber auch Medikamente, Störungen des Hormonhaushaltes oder bestimmte Krebsarten können zu einer gesteigerten Granulozytenzahl führen.
Kommen die unreiferen, stabkernigen Neutrophilen vermehrt im Blut vor, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass der Körper zur Bekämpfung einer Infektion viele Granulozyten benötigt und deswegen auch noch nicht ganz ausgereifte Zellen aus dem Knochenmark als Nachschub abgerufen hat. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer „Linksverschiebung“ im Blutbild.
Als „Eosinophilie“ wird hingegen eine Vermehrung der eosinophilen Granulozyten bezeichnet. Eine solche Veränderung des Blutbilds gibt es zum Beispiel bei Allergien, bei Parasiten- oder Wurmbefall, bei bestimmten Infektionskrankheiten, aber auch während der Abheilung einer Infektion. Eine Eosinophilie kann darüber hinaus auch bei Haut-, Autoimmunkrankheiten oder bestimmten Blutkrebsarten vorkommen.
Eine „Basophilie“ – also eine Vermehrung der basophilen Granulozyten – ist relativ selten. Sie kann beispielsweise bei Krankheiten mit erhöhten Blutfettwerten auftreten, kann aber auch auf bestimmte Erkrankungen des blutbildenden Knochenmarks hinweisen.