Allergien und Angststörungen?

Themenstarter
Beitritt
18.06.09
Beiträge
8
Ich möchte diesen Thread eröffnen, da es mich ein wenig stutzig macht, bei jedem neuen Eintrag, der etwas mit Panikattacken zu tun hat, zu lesen, es würde sich möglicherweise um eine allergische Reaktion auf externe Reize handeln. Dazu zähle ich weitergefasst auch Amalgam, da es ein körperfremder Stoff ist.
Ich will hier natürlich nicht verneinen, dass eine allergische Reaktion auf bestimmte Stoffe sich neben anderen Symptomen auch in Panik äußern kann.

Ich kann aber diese Verbindung, für meinen Fall und auch für das, was ich von vielen anderen Menschen mit Angststörung weiß, bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Eine allergische Reaktion ist doch gekoppelt an ein Reiz-Reaktions-Prinzip, bei dem in einer bestimmten Situation immer die gleichen Vorgänge ablaufen. Ist jemand allergisch gegen Nüsse und nimmt eine Nuss zu sich, wird er oder sie allergisch reagieren, schlimmstenfalls einen anaphylaktischen Schock erfahren (korriegiert mich, wenn ich falsch liege).

Meine Panikattacken haben sich dagegen in Situationen geäußert, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ob mittags oder nachts, satt oder hungrig, unabhängig davon was ich gegessen habe, wach oder schlafend, im freien oder daheim, ausgeruht oder erschöpft (letzteres dabei häufiger der Fall), ja auch im Ausland bei völlig anderen klimatischen Bedingungen und anderen Nahrungsmitteln hat es mich schon heimgesucht. Das wichtigste dabei: die Begleitumstände eines jeden meiner Anfälle, hatte ich zuvor auch schon durchlebt, ohne eine Panikattacke zu bekommen.
Dieser Logik folgend, ist eine Allergie als Auslöser für mich erstmal ausgeschlossen.

Das Einzige, was ich meinen Panikattacken irgendwie gemeinsam zuordnen kann, sind gewisse in die entsprechende Zeit fallende Lebensumstände und Gedanken; Anstehende Prüfungen, Sorge um Mitmenschen, tieferliegende existenzielle Ängste, negative körperliche Erschöpfung (Party Party:bier:), Phasen des Zweifelns oder mangelnden Selbstbewusstseins etc.

Zuletzt bin ich auf dieses kurze Dokument hier gestoßen und ich muss sagen, ich finde diesen Ansatz viel logischer als die Suche nach körperfremden Stoffen als Auslöser von Angst.
Denn die vielen Menschen mit Angststörungen sind in ihren Lebensgewohnheiten und Voraussetzungen doch sehr Unterschiedlich. Die Symptome dagegen nicht.
www.emotionale-freiheit.com/downloads/adrenalin_allergie.pdf

Abgesehen davon, kann es doch natürlich auch sein, dass Medikamente, Heilpraktiken und andere Lösungsansätze eine Person plötzlich angstfrei machen. Wenn meine Psyche sich von sich aus in einen Zustand manövrieren kann, in dem ich das Gefühl habe sterben zu müssen, warum sollte der Glaube an z.b. Akkupunktur mich nicht auch von meinen Symptomen befreien können.

Es gab mal eine Studie mit mehr als tausend Probanden, die allesamt auf Rückenschmerzen behandelt wurden. Die einen bekamen Tabletten, die anderen Placebos, die dritten wurden mit Akkupunktur behandelt. Die Erflogsquote lag bei allen drei Gruppen in etwa gleich hoch. Ich hab das nicht aus zweiter Hand, ich habe die Studie selbst gelesen.

Was haltet ihr davon? Ich würde mich über eine Diskussion zum Thema sehr freuen.

Schönen Gruß allerseits

Ghibli
 
Hallo Ghibli,:)

ich selbst glaube das äußere Reize einen Einfluss haben können.

Chemische Stoffe können im fettreichen Nervengewebe gespeichert werden, weil viele von ihnen lipophil, also fettlöslich sind. Ist die Entgiftungsfunktion eingeschränkt, so kommt es zu einer Überlastung und damit auch zu Störungen im limbischen System.

Menschen die Chemikaliensensibel sind, oder Fibromyalgiepatienten haben nachweislich einen erhöhten Adrenalienspiegel und sind dementsprechend auch leichter erregbar. Diese Erregung hält nach der auslösenden Situation länger an als bei normalen Menschen, ohne diese Veranlagung. Ich kenne eine Frau, die an der Uni Trier an einer entsprechenden Studie über Fibromyalgie teilgenommen hat. Da wurde vor einer stressauslösenden Situation Blut abgenommen und danach und auch noch einige Stunden später.

Der Adrenalienspielgel steigt bei diesen Menschen rasch an. Kommt dann eine Situation, in der eine gewisse Angst auftaucht, so ist diese stärker als bei normalen Menschen. Wahrscheinlich wäre normalerweise nur eine gewisse innere Angespanntheit da, aber durch den ohnehin schon belasteten Nervenstoffwechsel kommt es schnell zu einer übersteigerten Panik.

Aber du hast schon recht, bei der größten Anzahl der Menschen ist es eine rein psychische Angelegenheit, aber nicht bei allen. Da spielen dann andere Faktoren mit hinein.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben