Interview zu ADHS und Umweltgiften

Ein sehr interessantes Interview. Ich weiß nicht, ob es darin so viele Neuigkeiten gibt. Ich finde, die Aussagen des Dr. Sauerbrey bestätigen eher das, was bis jetzt bekannt ist. Dadurch zeigt es aber auch, wo die Möglichkeiten liegen können, einem ADHS-Kind zu helfen bzw. das Risiko zu vermindern, daß ein Kind ADHS entwickeln wird:

Risikofaktoren für die Entwicklung von ADHS beim Kind sind während der Schwangerschaft:
* Rauchen, Alkohol, Drogen,
* Blei, Umweltgifte überhaupt.
Bis jetzt gibt es den Bericht von Einzelfällen bei belegten Belastungen, aber auch größere Studien mit bis zu 100 Kindern. Diese Studien würden bis jetzt noch zu wenig beachtet.

Es müßte auch noch mehr untersucht werden, welche Rolle bei Kindern, die ADHS aufgrund von Schädigungen durch Umweltgifte haben spielen
* das Immunsystem
* die Entgiftungsmechanismen
* das Alter
Das Robert-Koch-Institut und das Bundesumweltamt haben eindeutig bei Kindern Schadstoffe nachgewiesen
* im Blut
* in der Raumluft
* im Trinkwasser
* im Hausstaub
In Berlin seien z.B. immer noch ca. 30% der Wasserleitungen aus Blei. Das sei deshalb eine Hauptquelle für Bleibelastungen. Aber auch Wasserarmaturen, die nach langem Nichtgebraucht benutzt werden, können Blei abgeben (deshalb Wasser erst einmal laufen lassen). Auch in Spielzeug kann Blei in den Farben enthalten, und zwar nicht nur chinesisches Spielzeug, bei dem der Bleigehalt oft über den Grenzwerten liegt sondern auch europäisches Spielzeug,w eil die jetzigen Grenzwerte wohl zu hoch liegen.

Es gibt sicher nicht nur ein Erklärungsmodell für die Entwicklung von ADHS. Faktoren wie
* genetische Prädisposition
* neurologische Auffälligkeiten
* soziales Umfeld
können eine Rolle spielen
* Zusammenspiel vieler Belastungen

Beachtet werden muss b ei Studien auch der Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern bei gleicher Belastung.

* Kinder haben eine große Hautoberfläche im Verhältnis zu den Entgiftungsorganen
* ihr Atemvolumen ist größer als das der Erwachsenen
* Umweltgifte sind schnell in Magen und Darm

Bei Blei ist erwiesen, daß es zu ADHS führen kann, ebenso wie bei Quecksilber.
Im Verdacht stehen PCBs, die zwar in Europa verboten sind, aber dennoch noch lange im Blut und in der Natur nachgewiesen werden wird. Auch Hektaclorbenzol (Pestizide), Mangan (vor allem in den USA und Kanada) stehen im Verdacht, Schäden hervorzurufen.
Außerdem wird vor Nahrungsmittelzusatzstoffen wie z.B. Farbstoffen und Konservierungsstoffen gewarnt.

Gruss,
Uta
 
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