Unterzuckerungen

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25.03.09
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Hallo, ich hoffe das ich bei Euch richtig bin. Mein Problem ist eigentlich nicht die Diabetes, die ich angeblich habe. Aber ich fange mal am Anfang an.
Ich bin seit 10 Jahren wieder in Deutschland, nach einem 17-jährigen Auslandsaufenthalt. Seit meiner Rückkehr unterzuckere ich teilweise sehr stark. Ärztliche Hilfe habe ich mehrfach ausprobiert und für lange Zeit wurde nur gesagt, dass ich Diabetes hätte. Mein Langzeitwert lag zu dem Zeitpunkt bei 5,3. Ich nehme weder Tabletten noch spritze ich Insulin um den Blutzucker zu senken. Trotz allem habe ich des öfteren Werte um die 40, was ja eigentlich überhaupt nicht möglich sein soll. Zur gleichen Zeit habe ich bemerkt, das mein BZ 2 Stunden nach dem Frühstück niedriger ist als vor dem Frühstück.

Im August habe ich mal wieder sehr heftig unterzuckert und bin mal wieder zu meiner Hausärztin, die eine Glukosetoleranztest gemacht hat, allerdings um eine Stunde verlängert. Die Werte deuten schon darauf hin, dass ich Diabetes bekommen werde, aber eben noch nicht habe. Zumal meine Werte sehr selten über 140 liegen. Jedenfalls war der BZ nach der dritten Stunde bei 46 und eine Überweisung zum Diabetologen folgte prompt. Dort wurde die Diagnose Hypoglykämie mit Diabetes Melletus, Typ II gestellt. Eine Basisschulung wurde in die Wege geleitet, aber nichts traff so richtig für mich zu.
Ernährungstechnisch habe ich einige Fortschritte gemacht, allerdings durch Selbstversuche und nicht durch ärztliche Hilfe. Ich möchte trotzallem gern wissen wieso, weshalb und warum ich so ein komische Vogel bin, der Sachen bringt, die einfach nicht möglich sein sollen.
Vielleicht hat jemand von Euch ja Erfahrungen oder Kenntnisse, die mir helfen können die Ursache dieser Unterzuckerungen zu finden.

Sabine
 
Halllo Sabine,

> Ich möchte trotzallem gern wissen wieso, weshalb und warum ich so ein
> komische Vogel bin, der Sachen bringt, die einfach nicht möglich sein sollen.

Ich finde das eigentlich völlig normal. Bei Diabetest Typ2 liegt eine Insulinresistenz vor, das Insulin kommt also nicht dort an, wo es hinsoll. In Folge erhöht die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion und du bekommst eine Hypoglykämie.

> Vielleicht hat jemand von Euch ja Erfahrungen oder Kenntnisse, die
> mir helfen können die Ursache dieser Unterzuckerungen zu finden.

Diabetes ist eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Du hast in deinem jetzigen Stadium noch gute Chancen, die Krankheit aufzuhalten, aber das bedingt eine konsequente Ernährungsumstellung. Die Hauptursache - das wissen wir schon seit 1929! - ist der Verzehr raffinierter Kohlenhydrate (Fabrikzucker, Auszugsmehle). Ich würde in dieser Situation die Ernährung konsequent auf eine vitalstoffreiche Vollwertkost mit hohem Frischkostanteil umstellen.
 
Hallo Sabine,

zur Zeit gibt es einen ähnlich gelagerten Thread im Forum:
https://www.symptome.ch/threads/unterzucker-und-blutzuckertagesprofil-umgekehrt.45276/

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so recht, wieso Du Diabetes haben sollst. Wenn Du selten Werte über 140 hast, denn scheint mir das doch ganz ok? Allerdings sind diese Unterzuckerungen natürlich sehr unangenehm, und ich schätze, daß Du bei Werten um die 40 Dich nicht besonders gut fühlst?

Hast Du Dich schon mit dem glykämischen Index beschäftigt? B ei einer solchen Ernährung steigt der BZ nicht so stark an wie bei schnellen Kohlehydraten und entsprechend fällt er auch nicht so tief ab - denke ich mal.
Glykämischer Index: Revolution oder Sturm im Wasserglas?; UGB - Gesundheitsberatung

Was hat Dir denn von der Ernährung her geholfen?

Grüsse,
Uta
 
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Ich würde auch das Essen umstellen ---> Logi-Kost.
Dazu würde ich öfters wenig essen, damit der Blutzuckerspiegel konstant bleibt.
Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index sollte jeder meiden, du aber um so mehr.
Schau was dann passiert. Die Ursachensuche würde ich trotzdem weiter versuchen.
Ich tippe drauf, das die Achse "endokrine Achse" (Hypothalamus,Schilddrüse,Nebenniere) gestört ist und würde zum Endokrinologen oder zum guten Umweltmediziner.
Gruß
 
ja. ich habe in den letzten Jahren sehr viel über Diabetes gelernt. Leider hat es mir nicht sehr viel geholfen. Das ich irgendwann mal Diabetes bekommen werde, ist mir schon klar. Aber wie kommt es denn, dass ich nur 2 Std. nach dem Frühstück einen niedrigeren Wert habe wie vorher? Nur mal so ein paar Beispiele: nüchtern 90, vorm Frühstück 96, 2 Std nach dem Frühstück 76. Diese Werte sind vollkommen unabhängig von der Wahl meiner Mahlzeit, ob ich jetzt eine Scheibe Roggenbrot, oder Vollkornbrot gegessen habe. Beim Mittag und Abendessen geht mein BZ nach der Mahlzeit bis zu 40 ml nach oben... also normal und nicht diabetisch.
 
Oft ist für Diabetiker der Nüchternzucker der schwierigste Werte, wenn sie davon ausgehen sollen, daß ein Wert über ca. 100 nicht erwünscht ist, und der ist ja schon hoch.
Bei vielen ist der Nüchternzucker zwar relativ hoch (ohne Medikamente und Insulin), aber der Zucker im Laufe des Tages ist dann soweit ok.

Das liegt an der Gluconeogenese; das heißt: die Leber produziert zu viel Glucose, wenn sie das Signal bekommt, daß der Zucker niedrig ist. Da z.B. bei den meisten Diabetikern der niedrigste Nacht-Wert etwa um 2 Uhr nachts ist, fängt da die Leber an, wieder Glukose freizugeben > der Blutzucker steigt an > der Nüchternzucker ist teilweise höher als der Wert, mit dem ins Bett gegangen wurde.
Offensichtlich wird in so einem Fall trotzdem kein Insulin ausgeschüttet, um den Zucker zu senken; es kommt erst dann in Gang, wenn man ißt, und bei Dir anscheinend zu heftig.

Also doch eine Frage, die die Leber betrifft? Oder die Kommunikation zwischen Leber und Bauchspeicheldrüse?

Gruss,
Uta
 
Nur mal so ein paar Beispiele: nüchtern 90, vorm Frühstück 96, 2 Std nach dem Frühstück 76. Diese Werte sind vollkommen unabhängig von der Wahl meiner Mahlzeit, ob ich jetzt eine Scheibe Roggenbrot, oder Vollkornbrot gegessen habe. Beim Mittag und Abendessen geht mein BZ nach der Mahlzeit bis zu 40 ml nach oben... also normal und nicht diabetisch.
Mit solchen Werten hat man doch keinen Diabetes.
Bislang hast Du nichts geschildert, was für mich für einen Diabetes spricht. Der o. g. HbA1c-Wert ist doch völlig unauffällig mit 5,3.
War er denn schon mal höher und was war denn der höchste Wert?

Gruß
margie
 
Guten Morgen,
ich bin angenehm überrascht über Eure Reaktionen. Ich kämpfe mit diesem Thema jetzt seit 10 Jahren und habe nur mäßigen Erfolg. Ich hätte gern mal gewusst was diese "Logi-Diät" ist und auch was mit einer "endokrinen" Achse genau gemeint ist. Ja, ich habe eine Schilddrüsenunterfunkion, aber laut dem Endikrinologen ist das gut eingestellt. Daher ist diese endokrine Achse schon sehr interessant für mich. Zumal gleichzeitig zu den Problemen mit dem Unterzuckern auch noch andere Dinge hinzu kamen, wie Stimmungsschwankungen, Anzeichen der Wechseljahre, Gewichtszuname. Diese Probleme sind einige Jahre ärztlich nicht ernst genommen worden. Nach 4 bis 5 Jahren ist dann endlich die Schilddrüse untersucht worden. Es hat sehr lange gedauert bis ich mich an dies Medikament gewöhnt hatte. Die Nebenwirkungen sind nicht angenehm. Aber in dem Moment wo die Diagnose Diabetes kam, waren die Ärzte zufrieden und sahen keinen weiteren Handlungsbedarf. Als ich Ende letzten Jahres zu diesem Diabetologen überwiesen wurde, war er der Ansicht das ich bei ihm falsch wäre. Als dann noch mein Langzeitwert von 6,1 auf 5,9 runter war, ist er der Ansicht, dass er nichts weiter für mich tun kann.

In den letzten 10 Jahren ist mein HBa1c einmal 6,1 gewesen und dies war extremen Stress zu zuordnen. Ansonsten habe ich immer einen Wert zwischen 5,3 und 5,8 gehabt.

Uta, ja ich kenne den Glykämischen-Index und kenne auch die Weiterentwickelung dazu, die Glykämische-Last. Momentan kann ich so auf die Schnelle den Unterschied nicht erklären, aber google mal unter der Last.

Grüße

Sabine
 
Hier im Forum gibt es einen Button "Suchen" ;). Da finden sich mehrere Threads, in denen die LOGI-Ernährung bzw. -Pyramide beschrieben ist.

Zur "endokrinen Achse":
https://www.symptome.ch/threads/nebennieren-nebennierenschwaeche.9284/

Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) mit ihren Regulations- und negativen Feedback-Mechanismen ist das wichtigste endokrine Stresssystem des Menschen. Neben der Kontrolle durch ihre „immanenten” Hormone unterliegt sie Interaktionen mit dem Serotonin-(5-HT-)System. Diese Interaktionen sind komplex und nur teilweise erforscht
www.gegen-gift.de/CFS%20Spaeth%20Thieme.html

Das ist eine sehr komplexe Geschichte, und ich fürchte, so ganz genau wissen darüber auch beste Endokrinologen nicht Bescheid. Trotzdem lohnt es sicher, sich damit zu befassen und nachzuforschen, welche der beteiligten Hormone und Gegenhormone bei Dir evtl. nicht so arbeiten wie erwünscht.

Eine große Rolle dabei spielen die Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, die in den Nebennieren produziert werden.

Gruss,
Uta
 
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Mein Problem ist jetzt nicht direkt der Blutzucker, trotzdem habe ich morgens um 11 Uhr auch schon Werte unter 50 gemessen oder bei einem Provokationstest gingen die Werte so hin und her, das der Arzt an Meßfehler glaubte ! Tolle Diagnose.
..... hat absolut Recht mit der Annahme das wenig Ärzte sich mit dem Thema richtig auskennen oder beschäftigen. Warum ? Viel zu aufwändig, schwer zu behandeln, usw.
Erst mal die Diagnose zu stellen ist schwer. Mein jetzt behandelnder Arzt ist Umweltmediziner und hat zB. Entzündungsparameter gemessen und ein Neurostressprofil angefordert. Beides ist keine Kassenleistung und auch nicht grad billig. Wie er mich behandelt weis ich in einer Woche.
Alle Hormone korrelieren direkt oder indirekt miteinander. Cortisol direkt mit Insulin. Wenn da was nicht stimmt, wie bei mir, dann gibt es solche Unregelmässigkeiten.
Hier kannst du meine Befunde und auch noch mehr nachlesen.
Posting #155 und #169:
https://www.symptome.ch/threads/20-jahre-krank-kein-befund.18251/page-8#post-247752
Gruß
 
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Mein Problem ist jetzt nicht direkt der Blutzucker, trotzdem habe ich morgens um 11 Uhr auch schon Werte unter 50 gemessen oder bei einem Provokationstest gingen die Werte so hin und her, das der Arzt an Meßfehler glaubte ! Tolle Diagnose
Das mit den Messfehlern ist gar nicht so abwägig.
Man muss schon sehr aufpassen bei den Messungen mit dem Blutzuckermessgerät. Es gibt da schon Fehlerquellen.
Wenn man Werte unter ca. 60 hat, dann geht es einem so schlecht, dass man daran schon erkennen kann, ob ein Wert von ca. 50 reell sein kann. Geht es einem noch nicht "beschissen", ist wohl ein Messfehler wahrscheinlicher.

Gruß
margie
 
Danke Margie,
aber ich schrieb ja nicht wie es mir ging;). Außerdem war die Messung zwar sehr mit sehr starken Schwankungen, aber sie war durch die Provokation mit dem sehr süßen Mittel eher im Bereich von über 100. Dazu war der Test beim Arzt und nicht Zuhause. Aber Recht hast du natürlich mit deiner Aussage.
Gruß
 
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