Zahn-Ex, Kiefer-OP:Actinomycosenachweis (Aktinomycose)

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20.03.07
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723
Bei mir wurden bei der pathologischen Untersuchung von einem Backenzahn
Actinomycose-Erreger gefunden! (auch Strahlenpilz genannt)

Schulmedizinisch wird das mit Penicillin behandelt. Habe aber P-Allergie!

Wurde bei anderen nach ZAHNHERD-OP´S auch dieser Erreger gefunden?

Aktinomykose
Synonyme: Actinomycose, Strahlenpilzkrankheit
Autor: Autoren von adam+eva

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• Beschreibung
• Ursachen
• Symptome
• Verlauf
• Komplikationen
• Therapie
• Prognose
• Meldepflicht

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Beschreibung
Aktinomykose ist eine Infektionskrankheit, die durch Aktinomyceten hervorgerufen wird. Aktinomyceten sind obligat pathologische Bakterien, das heißt sie kommen ohne Krankheitszeichen hervorzurufen im Körper vor und lösen nur unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. Abwehrschwäche eine Entzündung hervor. Früher dachte man, daß es sich bei dem Erreger um einen Pilz handelt, deshalb die Bezeichnung "Strahlenpilz". Heute weiß man, daß Aktinomyceten Bakterien sind. Typischerweise verlaufen diese eitrigen Entzündungen chronisch und neigen dazu, häufig wiederzukehren und Fisteln zu bilden.
Nach ihrer Lokalisation unterteilt man verschiedene Unterformen:
1. Kopf-Hals-Form (cervikofaciale Form): Diese Form ist am häufigsten. Die entzündlichen Prozesse sind im Gesicht und am Hals lokalisiert und hgehen von der Mund- und Rachenschleimhaut aus.
2. Lungen-Form (pulmonale Form)
3. Bauch-Form (abdominelle Form)
4. Nervensystem-Form (Lungen- und Bauchform sind sehr selten. In noch selteneren Fällen können sich die Erreger auch bis ins zentrale Nervensystem (ZNS) verbreiten.
Wie bei allen schleimhautnahen Infektionen liegt auch bei einer Aktinomycose meist eine Mischinfektion mit anderen Keimen.

Ursachen
Normaler Standort der Aktinimyceten ist die Mundhöhle, dort rufen sie unter normalen Verhältnissen keine Entzündung hervor. Erst wenn es durch Verletzung, Quetschung, Fremdkörper, chronische Entzündungsherde der Zähne oder Tonsillen ("Mandeln") zu Gewebeverhältnissen kommt ohne Sauerstoff (anaerob) kann es zu Entzündungserscheinungen kommen.

Symptome
Das klinische Bild ist geprägt durch eine schmerzhafte Entzündung. Das infiltrierte Gewebe ist "bretthart" und oft bäulich-rot verfärbt. Oft treten Fisteln auf, aus denen weißer, krümeliger Eiter austritt. Die Entzündung klingt auch nach begonnener Therapie oft nur langsam ab und neigt dazu, wiederzukehren.

Verlauf
Die Erkrankung verläuft oft chronisch. Auch nach begonnener Therapie verschwinden die Entzündungszeichen nur langsam. Oft kommt es zu Rezidiven.

Komplikationen
In seltenen Fällen kommt es zu einer Ausbreitung ins Gehirn mit der Folge einer Enzephalitis (Gehirnentzündung).

Therapie
Chirurgische Therapie
Um die Infektion wirksam zu bekämpfen, ist in den meisten Fällen eine chirurgische Eröffnung des Entzündungsherdes notwendig - unabhängig davon, wo die Entzündung lokalisiert ist.

Therapie mit Antibiotika
Begleitend dazu wird ein Antibiotikum angewandt. Aktinomyceten sind sehr empfindlich gegenüber Penicillin. Da es sich oft um eine Mischinfektion handelt, sollte das Spektrum der antibiotischen Therapie sich auch auf die Begleitflora erstrecken.
Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften empfehlen derzeit Aminopenicillin mit einem ß-Laktamase-Inhibitor oder Penicillin G / V evtl. in Kombination mit Metronidazol oder Aminopenicillin (mit) Metronidazol.
Bei Penicillinallergie kann Clindamycin oder Doxycyclin mit Metronidazol zur Anwendung kommen.
Aufgrund der starken Tendenz zu Rezidiven und chronischen Verläufen, sollte die Antibiotika-Therapie mindestens 4 Wochen dauern.

Prognose
Trotz antibiotischer Therapie kommt es oft zu Rezidiven.

VG Tina
 
Hmm, da muss sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben. Wenn das Bakterium obligat pathogen wäre, würde es IMMER Erkrankungen hervorrufen. Da es aber, wie du danach ganz richtig schreibst, auch ganz normal in der Mundhöhle vorkommt ist es nicht obligat pathogen.
Die entscheidende Frage ist, ob eine akute Entzündung vorlag, denn dass dieses Bakterium immer irgendwo in der Mundhöhle (also auch bei einem herausoperierten Zahn) gefunden werden kann ergibt sich aus dem Gesagten von selbst.
Davon hängt ab, ob eine Antibiotikatherapie nötig und sinnvoll ist, dies wird wohl eher in der geringeren Zahl der Fälle so sein.
Was die Allergie angeht schreibst du ja bereits selbst, dass es Alternativen gibt.
Nur aus Interesse: Wie äussert sich die Penicillinallergie?
 
Hallo Horsti,

Meinst du es wurde nicht sauber untersucht, oder welche Fehlerquelle meinst du?

Zu deiner Frage:
Eine Penicillin-Allergie (Überempfindlichkeit) zeigt sich meist als nesselsuchtartige Sofortreaktion und zwingt umgehend zum Therapieabbruch. Das Gleiche gilt bei Auftreten einer Schockreaktion mit starkem Blutdruckabfall oder schwerer Atemnot
.

Ich habe seit mind. 20 Jahren kein Penicillin eingesetzt, da ich es früher schon schlecht vertragen habe u. zuletzt im LTT-Bluttest Allergie gegen den Penicillin-Pilz u. andere Pilze habe, wie Aspergillus usw.

AUCH allergenspezifische IgG-Ak gegen Schimmelpilze habe ich massiv hoch.
z.b. IgG-Ak gegen Penicillum notatum 52 anstatt 8.
andere sind noch höher.

Oder meinst du trotz dieser Werte, kann man Penicillin einsetzen???

Ein Allgemeinarzt meinte Flanamox wäre als Kombimittel gut. (Amocillin + Flucloxacillin).

Aber DAS ist gerade Penicillin!

RESTISTENZ-Prüfung wurde leider nicht gemacht.
 
Hallo Horsti,

Meinst du es wurde nicht sauber untersucht, oder welche Fehlerquelle meinst du?[...]
Mit Fehler meinte ich eigentlich nur das 'obligat pathogen' im Zitat deines Originalpostings. Irgendwie hat sich deine Quelle da wohl verhaspelt aber anscheinend das Richtige gemeint.

[...]Ich habe seit mind. 20 Jahren kein Penicillin eingesetzt, da ich es früher schon schlecht vertragen habe[...]
Mich hätte eben interessiert, wie sich das 'schlecht vertragen' geäussert hat, aber ist eigentlich auch nicht wirklich wichtig.

[...]u. zuletzt im LTT-Bluttest Allergie gegen den Penicillin-Pilz u. andere Pilze habe, wie Aspergillus usw.

AUCH allergenspezifische IgG-Ak gegen Schimmelpilze habe ich massiv hoch.
z.b. IgG-Ak gegen Penicillum notatum 52 anstatt 8.
andere sind noch höher.

Oder meinst du trotz dieser Werte, kann man Penicillin einsetzen???[...]
Diese Werte sagen mir ehrlich gesagt nicht so viel. Wenn Du allerdings wirklich ernsthafte Bedenken hast, du könntest auf Penicillin allergisch reagieren würde ich es auch nicht einsetzen.

Ein Allgemeinarzt meinte Flanamox wäre als Kombimittel gut. (Amocillin + Flucloxacillin).

Aber DAS ist gerade Penicillin!

RESTISTENZ-Prüfung wurde leider nicht gemacht.
Richtig, bei einer Penicillinallergie scheidet das natürlich aus. Allerdings gibt es eine Menge Nichtpeniciliine die notfalls einsetzbar wären.
Die wichtigste Frage bleibt allerdings: Gibt es Symptome einer akuten Infektion mit Actinomyzeten? Eiter? Beulen?
Die Tatsache, dass auf dem Zahn das Bakterium gefunden wurde muss nichts heissen. Wahrscheinlich würde man bei 90-100% der hier Mitlesenden in Abstrichen der Mundhöhle Aktinomyzeten finden, weil die zu den normalen Keimen der Mundhöhle gehören.
 
Die Tatsache, dass auf dem Zahn das Bakterium gefunden wurde muss nichts heissen. Wahrscheinlich würde man bei 90-100% der hier Mitlesenden in Abstrichen der Mundhöhle Aktinomyzeten finden, weil die zu den normalen Keimen der Mundhöhle gehören.

Mundhöhle wohl ja, aber bei einem sauberen Abstrich nach der Extraktion, dürfte es in der "Wundhöhle" nicht zu finden sein.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo Anne,

ein Abstrich wurde gar nicht gemacht!

Mundhöhle wohl ja, aber bei einem sauberen Abstrich nach der Extraktion, dürfte es in der "Wundhöhle" nicht zu finden sein
.

Der extrahierte Zahn wurde mit Gewebe + Knochenstückchen in Fomaldlin
(glaube ich) zur Pathologischen Untersuchung geschickt.

Folgendes wurde geschrieben:

Beurteilung:
Kombinationsläsion aus einer Actinomycose u. einer radikulären Zyste an Zahn 47.
Mikroskopisch:
Feingeweblich erkennt man neben einem Teil netzartig verzweigten mehrschichtigen Plattenepithel u. eine chronisch rundzellige entzündliche Infiltration mit überwiegend Lymphozyten und Makrophagen sowie eine Untermischung durch segmentkernige neutrophile Granulozyten.
Darüber hinaus finden sich PAS positive actinomycesartige Drusen.
Atypische Zellen kommen nicht zur Darstellung.

LG Tina
 
Mundhöhle wohl ja, aber bei einem sauberen Abstrich nach der Extraktion, dürfte es in der "Wundhöhle" nicht zu finden sein.

Liebe Grüße
Anne S.
Sorry, das ist mir zu hoch glaub ich.

Aber:
Hallo Anne,

ein Abstrich wurde gar nicht gemacht!

.

Der extrahierte Zahn wurde mit Gewebe + Knochenstückchen in Fomaldlin
(glaube ich) zur Pathologischen Untersuchung geschickt.

Folgendes wurde geschrieben:

Beurteilung:
Kombinationsläsion aus einer Actinomycose u. einer radikulären Zyste an Zahn 47.
Mikroskopisch:
Feingeweblich erkennt man neben einem Teil netzartig verzweigten mehrschichtigen Plattenepithel u. eine chronisch rundzellige entzündliche Infiltration mit überwiegend Lymphozyten und Makrophagen sowie eine Untermischung durch segmentkernige neutrophile Granulozyten.
Darüber hinaus finden sich PAS positive actinomycesartige Drusen.
Atypische Zellen kommen nicht zur Darstellung.

LG Tina

Das klingt für tatsächlich so als könnte eine Antibiotikabehandlung nötig sein. Was sagt denn der Behandler?
 
Jetzt, seit vier Jahren,welche Diagnose liegt de vor?
Meiner Meinung nach ,handelt es sich um eine Aktinomykose.
Wie ich jetzt weiß, habe ich seit mehr als 25 Jahren Aktinomykose.

Komme mit dem System hier nicht klar! Mache Schluss !
 
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