Labor: Blutwerte aus Vollblut, Serum, Plasma, Erythrozyten

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Hier wird doch immer wieder geschrieben, daß man Untersuchungen auf Mineralien usw. aus dem Vollblut machen soll und nicht aus dem Serum.

Kann mir jemand erklären, warum? Was ist der Unterschied?

Gruss,
Uta
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Den Unterschied würde ich auch gern einmal wissen.

Mir wurde der Unterschied zwar mal erklärt, nur weiss ich es ehrlich gesagt nicht mehr.

LG NellyK
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Im Blutserum fehlen die zellulären Bestandteile - vor allem rote und weiße Blutkörperchen. Eine Analyse des Blutserums gibt daher nur Aufschluß über die im flüssigen Anteil des Blutes gelösten Stoffe. Will man ein vollständiges Bild, muß man auch die zellulären Bestandteile berücksichtigen.
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Hallo,

der Unterschied besteht darin, daß die Ergebnisse aus dem Serum quasi nur ein Tagesbild ergeben, diejenigen aus dem Vollblut aber einen weiter zurück liegenden Zeitraum erfassen, d.h. ein Wert aus dem Serum ist von den augenblicklichen, vielleicht zufälligen Tagesumständen bestimmt, der Wert aus dem Vollblut aber vermittelt einen kontinuierlichen Wert, ähnlich einer Haaranalyse, womöglich über einige Monate hinweg.

Insofern wäre ein Wert aus dem Serum speziell für Mikronährstoffe für die Katz`.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Es wird aber beides in der gleichen Form abgenommen oder ?

Es unterscheidet sich nur das Röhrchen ge ?

Liebe Grüsse NellyK
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Hallo Nelly,

zur 1. Frage: Ja!
Zur 2. Frage: Es kommt auf den durch den Arzt an das Labor gegebenen Hinweis an.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
 
Warum Vollblut-Untersuchungen?

Die Analyse aus dem Vollblut dient der Diagnostik, im Falle es zu Mängel an Mengen- und Spurenelementen in den Systemspeichern (Organen, Knochen usw.) kommt und das Blut von diesen Depots keine lebensnotwendigen Elemente mehr beziehen kann. Sie zeigt Mängel im Spurenelementhaushalt und die damit verbundenen Störungen im Blut, Hormon- u. Enzymstoffwechsel an.
Besonderheit. Mineralstoffe im Blutserum (ein Bestandteil des Blutes) gemessen, spiegeln nicht immer den tatsächlichen Gehalt im Organismus wider, da vor der Messung die roten und weißen Blutzellen ((Erythro-, Leukozyten) entfernt werden – gerade jene Zellen, in denen die Elementatome (Eisen, Magnesium, Kupfer usw.) in höherer Konzentration gespeichert sind. Vollblut ist Venenblut mit allen seinen Bestandteilen.

- Röhrchen mit Ammoniumheparinat
- Sofort nach Einfüllen des Blutes Röhrchen ein paarmal hin- und herschütteln
- Nicht zentrifugieren!
- Die Blutprobe ist temperaturunabhängig und kann zeitlich unbegrenzt gelagert werden....
www.mineralmedizin.at/blut.asp

Gruss,
Uta
 
Vollblut-Untersuchungen

Lab4more, das Labor von Dr. Bieger in München, verschickt Newsletter, in denen zu Laboruntersuchungen Erklärungen abgegeben werden.

Im letzten Newsletter kam das Thema "Vollblutuntersuchungen" dran. Da gibt es ja noch mehr als ich dachte:

Neues aus Labor und Forschung
Ausgabe vom 29.01.2009

Rubrik Matrix4Lab: Vollblut ist nicht gleich Vollblut

Blut ist als flüssiges Organ bekannt, welches zu 55% aus flüssigen Bestandteilen und zu 45% aus Zellen besteht. Grundsätzlich spricht man von Vollblut, wenn alle Bestandteile des Blutes in der Probe enthalten sind. Dabei ist zunächst unerheblich, ob es sich um geronnenes oder ungerinnbares Blut handelt.

Innerhalb des Oberbegriffes VOLLBLUT unterscheidet man:
Nativ-Vollblut = seiner natürlichen Form entnommenes Blut ohne Zusatz. Es kommt innerhalb von 30 Minuten zur Gerinnung, wobei das lösliche Protein Fibrinogen verbraucht wird. Das dabei entstandene Fibrin bildet mit den Plättchen eine Verklumpung des Blutes – den Blutkuchen (in vivo: Gerinnsel). Die überstehende Flüssigkeit enthält kein Fibrinogen mehr und heißt SERUM.

EDTA-Vollblut =t einem chemisch vorbehandelten Röhrchen (EDTA-beschichtet) entnommenes Blut, welches durch die antikoagulierende Wirkung des EDTA an der Gerinnung gehindert wird Fibrinogen bleibt in der Flüssigkeit erhalten und es entsteht keine Verklumpung. Die überstehende Flüssigkeit heißt PLASMA (EDTA-Plasma, E-Plasma oder EP).

Heparin-Vollblut =e bei EDTA ist auch hier ein Antikoagulanz in dem Röhrchen. Auch hier wird die Blutgerinnung verhindert und es kann Plasma gewonnen werden (Heparin-Plasma). Man unterscheidet verschiedene Heparin-Arten: Natrium- bzw. Sodium-Heparin, Lithium-Heparin oder auch Ammonium-Heparin.

Was ist eine Vollblutanalyse?
In der Laborwelt versteht man darunter Untersuchungen, die aus einer Blutprobe mit allen Bestandteilen (VOLLständiges BLUT) angesetzt wird. Da es sich um unzentrifugiertes Blut in unterschiedlichen Röhrchen handeln kann, kommt es hier häufig zu Missverständnissen: Nativblut (ohne Zusätze) wird zB. für eine Blutgruppenbestimmung verwendet und ungerinnbares bzw. antikoaguliertes Blut (EDTA, Heparin) z.B. für die Zellanalytik. Bei einem Vollblutansatz (z.B. ITT®) werden sämtliche Blutzellen in die Analytik einbezogen. Jedoch ist auch bei Zellisolierungen (Lymphozytentypisierung) das Ausgangsmaterial ein Vollblut (EDTA). Der eigentliche Ansatz erfolgt dann mit der aus dem Blutröhrchen gewonnenen Zellpopulation.
Insbesondere für die Analyse der Metall- und Spurenelemente in der Umweltmedizin und orthomolekularen Medizin ist der Begriff Vollblutanalyse ( oder auch Vollblutmineralanalyse) sehr verbreitet, wobei hier der klare Unterschied in der Bestimmung besteht: Im Unterschied zur Plasma- oder Serumbestimmung von Metallen und Spurenelementen erfasst die Vollblutbestimmung auch die intrazellulären Bestandteile der Probe.
Bitte achten sie darauf, dass man die Vollblutwerte nicht mit Serum- oder Plasmawerten vergleichen kann. Verlaufskontrollen sollten immer aus der gleichen Matrix erfolgen.

Fazit: Wenn Ihnen also die Auskunft gegeben wird, VOLLBLUT einzuschicken, fragen Sie nach der konkreten Unterscheidung Vollblut (nativ, also ohne Zusatz bzw.
Historie: Lab4more - Labor-Diagnostik

Gruss,
Uta
 
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Vollblut-Untersuchungen

Hier wird erklärt, warum bei manchen Parametern die Messung der Werte aus dem Vollblut sinnvoller ist als die Messung aus dem Serum:

In den Blutbestandteilen enthalten die Erythrozyten ca. 70 % des Magnesiums, was bereits Holzki (1979) zu der Aussage veranlaßt hat: ”... Vollblutuntersuchungen sind deshalb aussagekräftiger, zumal die Erythrozyten dreimal so viel Magnesium enthalten wie das Serum ...”. Zudem ist das Volumen des Extrazellulärraumes durch den leicht veränderlichen Hydratationszustand Schwankungen unterworfen und es kann durch
unterschiedlichste äußere Einflüsse zu erheblichen intra- und extrazellulären
Verschiebungen von Magnesium kommen.

Nach Holtmeier (1995) ist das Serummagnesium ein kritisch zu bewertender Parameter:

”Magnesiummangel ist weit verbreitet, aber schwierig nachweisbar. In ca. 50 % der Fälle besteht ein zellulärer Mangel, der im Blutserum nicht nachzuweisen ist.” Zudem gibt es im Gegensatz zum Kaliummangel im EKG bei Magnesiummangel keine sicheren Veränderungen, die diagnostisch weiterhelfen könnten. Da Magnesium in den Erythrozyten erheblich höher konzentriert ist als im Serum, kann bereits eine geringgradige Hämolyse die Serummagnesiumwerte verfälschen.

Ein normaler Serummagnesiumwert schließt daher einen Magnesiummangel
nicht aus.
https://www.labor-bayer.de/publikationen/1_mineralstoffbestimmung.pdf

Was mir nicht klar ist, ist die Frage: Was ist der Unterschied zwischen der Messung im Vollblut und der Messung der Erythrozyten?

Grüsse,
Oregano
 
"Labor: Blutwerte aus Vollblut, Serum, Plasma, Erythrozyten"

Von Serum über Vollblut zu zellulär soll die Aussagekraft eines z.b. Magnesiumlevels zellulär am höchsten sein.

Vollblut sei Serum+Blutzellen oder nur Blutzellen (mit oder ohne hämatokritkorr. Werte
Vollblut sei ohne Serum, was in Richtung "intraerythrozytär" ginge
(oder Verdampfen der Flüssigkeit im Blut), siehe Dialog

Zink, Selen etc. im blut [Archiv] - Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen

es gibt Untersuchungen an Patientengruppen zu deren Mg in den Erythrozyten mittels (31) P-NMR Spektroskopie

www.lipofit.de/deutsch/fachtexte/nmr_spektroskopie.pdf
 
Die Frage, weshalb Serum oder Vollblut ist leicht zu beantworten.
Bei der Vollblutuntersuchung bestimmen wir die Gesamtkonzentration in der intra- wie auch der extrazellulären Flüssigkeit. Die Vollblutuntersuchung gibt somit einen Hinweis über die tatsächlichen Metallvorkommnisse im Blutstrom. Metalle zirkulieren im Blutstrom für etwa 72 Stunden, danach sind sie entweder vom System ausgeschieden oder körperintern abgelagert worden.
Ich hoffe das hilft.
Dr. E.Blaurock-Busch, Labor Micro Trace Minerals
 
Spielt es bei den Mineralien und Spurenelementen eine Rolle,
ob es EDTA-Vollblut oder Heparin-Vollblut ist?
 
Weiter oben wurde ja geschrieben:

Die Frage, weshalb Serum oder Vollblut ist leicht zu beantworten.
Bei der Vollblutuntersuchung bestimmen wir die Gesamtkonzentration in der intra- wie auch der extrazellulären Flüssigkeit. Die Vollblutuntersuchung gibt somit einen Hinweis über die tatsächlichen Metallvorkommnisse im Blutstrom. Metalle zirkulieren im Blutstrom für etwa 72 Stunden, danach sind sie entweder vom System ausgeschieden oder körperintern abgelagert worden.
Ich hoffe das hilft.
Dr. E.Blaurock-Busch, Labor Micro Trace Minerals
https://www.symptome.ch/threads/lab...-serum-plasma-erythrozyten.18281/#post-743762

Das verstehe ich so: in der Vollblutuntersuchung sind intra- und extrazelluläre Bestandteile enthalten. Das interpretiere ich so: es ist also eine Mischung aus intra- und extrazellulären Bestandteilen. Ob zu gleichen Teilen oder nicht, weiß ich nicht.

Aber: wenn extrazelluläre viel von einem SToff enthalten ist und intrazellulär wenig, dann kann das in der Mischung doch trotzdem relativ genügend von diesem Stoff sein, obwohl entweder extrazellulär wenig davon da ist oder eben intrazellulär?

Grüsse,
oregano
 
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Dann stellt sich die Frage, ob eine Untersuchung,
die explizit intrazellulär ist, sinnvoll ist.
 
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Diagnostisches Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie DCMS GmbH:

Sehr geehrter Herr ***,

Magnesium und Kalium bestimmen wir nicht im Vollblut, sondern wie in der Labormedizin üblich im Blutserum. Es ist auch nicht zutreffend, das immer alles im Vollblut bestimmt werden muss. Bei vielen Laborparametern gibt es hierfür auch keine passenden Testkits für eine Vollblutmessung. Zink und Selen bestimmen wir auch im Vollblut, weil die Zinkwerte im Vollblut häufig aussagekräftiger sind als die im Serum; die Selenbestimmung im Vollblut und im Serum ist gleichwertig, wobei die Vollblutwerte etwas höher liegen.

alle Studien zur Wertigkeit von Mikronährstoffen beszüglich Magnesium und Kalium werden nie mit Vollblutmessung durchgeführt. Das ist absolut unüblich und eher eine Außenseitermeinung.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. ***
 
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