Was fehlt Dir? - What's missing - oder: Was bedeutet Liebe-n?

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Was fehlt Dir? - What’s missing?
Oder: Was bedeutet Liebe-n?


Vor noch gar nicht langer Zeit hätte ich darauf geantwortet: Mir fehlt Geld, ein Mann, Liebe, Erotik, Zärtlichkeit, eine Schulter zum Anlehnen, eine Partnerschaft...

All das ist demnach zu finden in dem einen, oder anders: im Außen?

Gerade höre ich in einer Fernsehsendung „Ewige Liebe“, eine Frau sagen: „Ich darf nicht mehr so abhängig sein, ich muss meine Erwartungen loslassen, sonst werde ich krank.“

Wie wahr und wie weise!

Erwartungen, gleich, ob ich sie an mich richte, oder an andere, machen abhängig und unfrei!

Ich habe gelernt, mich selbst zu lieben. Ganz praktisch.
Es ist ein wundervolles Gefühl, nach all den Enttäuschungen (die mich letztlich haben klar sehen lassen), nach den vielen Erfahrungen mit Schmerz, Kummer, Leid, Tränen, Missbrauch, benutzt werden, fremd bestimmen lassen, Verantwortung delegieren – in mir selbst zu heilen, heil zu sein und balanciert.

Ich vertraue mir, heute.
Ich mag mich fühlen.
Ich genieße es, mit mir zusammen zu sein, mich zu berühren, mich liebevoll zu umsorgen, mich lustvoll zu zelebrieren, zu verwöhnen, zu schminken, aber auch, das von anderen anzunehmen, die ich auswähle, ganz bewusst einlade, in meine Welt.

Keine Angst mehr, keine Unsicherheit, keine Erwartungen, keine Abhängigkeit, keine Bewertungen, kein verändern wollen – sondern einfach sein.

Oft höre ich, wenn Menschen davon berichten, wie sie einander begegnet sind, er war vertraut, hat mich fasziniert, ich fühlte mich von ihm angezogen, bei ihm fühlte ich mich heimisch.

Was das im Detail war, davon wird nicht gesprochen.

Etwas „zog sie an“, dem folgten sie gern – frage ich nach, wo warst Du, was war in Dir? – finden sie keine Antwort, zucken nur mit den Schultern, wieso in mir?

Für, über sich selbst haben sie nur wenige Worte – über den anderen sprudeln ganze Geschichten, immer wieder fällt ihnen noch etwas ein, das sie anmerken, durchdenken, hinterfragen, auseinander nehmen, interpretieren, anführen...

Wenn ich hineinfühle, in das, was da mitschwingt in ihren Worten, so haben sie ganz selten im anderen „den göttlichen Kern, der bedingungslose Liebe“ entdeckt, zumeist nur ganz kurz sichtbar, spürbar.
Zumeist projizieren sie auf ihn all ihre Wünsche und Sehnsüchte und formen ihn danach, in ihrer Vorstellung, die als Realität begriffen wird.

Sie öffnen sich, bieten sich an, wollen, dass der andere sie an-nimmt, mit seiner Aufmerksamkeit, Liebe hält, trägt, ernährt.
Er soll der Eine sein, ihr „ein und alles“.

Ob er will oder nicht, ob er es weiß oder nicht, er ist ihre Projektionsfläche, ihre Leinwand, auf der ihr Film läuft, nach ihrem Drehbuch, in dem sie Regie führen, die Hauptrolle spielen und die anderen besetzt. (Häufig sind es Dramen).

Die Crux ist: Zumeist weiß er nichts davon, dass er engagiert wurde, kennt das Drehbuch nicht, nicht die Personenbeschreibung, nicht die Rolle, die er spielt, in ihrer Vorstellung zu spielen hat, weil es in ihrer Welt so sein soll.

Für sie ist es so: Jetzt ist er da und es hat zu geschehen, was die Gesellschaft verspricht, er ist der Richtige, und der ersetzt jetzt alle-s andere-n.

Alles lässt sie fast augenblicklich los, Freunde, Bekannte, Hobbys, sogar die Arbeit, jetzt ist „Er“ ja da, auch Selbstverantwortung, Selbstsicherheit, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung,... nur eines nicht: „Ihn“, er wird krampfhaft gehalten, geklammert, kontrolliert, beobachtet,... - denn er ist nun „ihr Leben“.

Manchmal erkennt sie plötzlich, was da in ihr geschieht, dass sie ihm vorwarf, was sie in sich nicht wahrnehmen konnte, Unzuverlässigkeit, Schwäche, Manipulation, Hilflosigkeit, Wut, Betrug, Kontrollverhalten u.a. – aber: „Ich kann es nicht ändern, ich liebe ihn eben.“

Erst nachdem ihr bewusst wurde, was da in ihr abläuft, erst nachdem sie ihrer Selbst bewusst wurde, sie selbst erkannte, annahm, begriff, dass sie zunächst einmal in sich ankommen muss, um beim anderen ankommen zu können, oder anders:

Erst wenn man gelernt hat, sich selbst zu lieben, ergibt sich das Geliebt werden ganz von allein.
(Jörn Pfennig)

Erst jetzt, wo sie sich erkennt, sich selbst wahr- angenommen hat, in der Gesamtheit ihres Seins, wo sie in sich balanciert ist, sich selbst liebt, vertraut.... ihrer Selbst sicher ist, kann sie erkennen, beginnt zu schätzen, dass er ihr seine Liebe, sein Vertrauen, seine Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit... schenkt, auf die von ihm gewählte Weise, nicht so wie sie es erwartet!

D.h. jeder hat sein Leben, seinen Frei-Raum, die gemeinsame Basis besteht aus Vertrauen, Liebe, Offenheit, Wahrhaftigkeit, Schlüsselworte mit gemeinsam definierten Inhalten, Kommunikation.

Zusammen definieren beide, was in ihrer Welt willkommen ist und wie sie sie gestalten wollen.

Das, was im anderen ist, wird jetzt als Bereicherung empfunden, nicht mehr als beängstigend, bedrohlich.

Jeder ist ein eigenes Ganzes, zusammen erschaffen sie, ihrer Selbst bewusst und sicher ein gemeinsames Ganzes, das durch sie lebt, gleichgültig, ob sie beide gerade darin sind, oder nicht.

Es schwingt durch ihre Klarheit, ihre Weisheit, ihr Wissen, ihre Liebe, ihre Lebensfreude, ihre Lust, ihre Erotik, ihre Energie, Schwingungen, ...

Aus ihrer Klarheit, aus ihrer Mitte er-lebt sie jetzt sich selbst und das Gemeinsame mit dem anderen, so lange beide sie so haben wollen.
Sie ist glücklich, mit sich allein und sie ist glücklich mit ihm.
Beides ist gleichermaßen wohltuend.

In der Sendung betrachtet ein Paar an jedem Hochzeitstag ihrer 2. Heirat miteinander den Film: „Heute heiratet mein Mann“ – gefällt mir sehr. *schmunzelt

Beide haben für sich erkannt, wie besonders sie selbst sind und wie besonders der Partner ist, dass es sinnvoll ist, sinnlich, sich dem anderen zu schenken und von ihm beschenkt zu werden, immer wieder neu, immer wieder ganz bewusst.

Zu genießen, dass es ihre ganz individuelle Form der Zweisamkeit gibt, frei von den Konventionen, Geboten, Regeln, Glaubenssätzen der Gesellschaft.
Sofort veränderlich, wenn sie es so wollen, gemeinsam entscheiden, zu tun.

Eine wundervolle, nicht begrenzende, freiwillige, sich immer wieder neu ausdrückende Form von Liebe zu sich selbst und in den anderen entsteht so, fließt. Sie treffen sich und sie trennen sich, nur das Jetzt zählt. Genau so ist es!

Fülle ist Fluss, Fülle ist der Ausdruck der Liebe, die ich für mich selbst habe.

Auf diese Weise ist jeder in sich und sehr bewusst beim, mit und im anderen, sowohl, wenn sie sich real begegnen, als auch, wenn es „nur“ energetisch ist, freiwillig, willkommen, unabhängig.

Um den anderen sein zu lassen, seinen eigenen Lebensstil, braucht es vor allem Vertrauen in sich selbst, sagt gerade ein Mann während der Sendung.
Es freut mich unendlich, wenn ich spüre, höre, dass immer mehr Menschen dies für sich (wieder) entdecken.

Die bedingungslose Liebe ist so wundervoll facettenreich. Sie ist einfach.
Und mit Hilfe des bewussten Atmens ist es einfach, sie wieder zu fühlen, zunächst in mir selbst, dann auch im anderen.

Wie schon Antoine de Saint-Exupéry sagte:
Denn die wahre Liebe verausgabt sich nicht. Je mehr du gibst, umso mehr verbleibt dir.
Und wenn du dich anschickst, aus dem wahren Brunnen zu schöpfen, spendet er umso mehr, je mehr du schöpfst.
“ Aus „Die Stadt in der Wüste“

Ja, ich liebe mich & ich liebe Dich – einfach so, weil es mich freut, dass es Dich gibt.


Johanna-Merete Creutzberg – im Februar 2008
AMNEC AshnaMeta New Energy College



Dieser Text gehört in eine Serie von Texten, teils von mir, teils von anderen Autoren:

Das bewusste Atmen
Vom Loslassen
Das mit der Harmonie
Dein Weg, mein Weg
Bedingungslose Liebe
Co-abhängig
Der surfende Buddha
Die wundersamen Wege des Ego
Inneres Gericht
Missingpiece
Von der auf- anregenden Weise
Wartest Du noch....

Einfach nachfragen, erhältlich kostenlos: [email protected]
 
Hallo Divine,

Ich wollte nicht mehr hier schreiben, bis ich keine guten Nachrichten habe (über meine Schmerzen), aber du hast das so schön geschrieben, dass ich doch ein Kommentar geben muss.

Es ist wahr:
Erst wenn man sich selbst liebt, dann kann man die anderen auch lieben.

Und gerade das fehlt mir und zwar wegen den Schmerzen. Ich bin nicht die gleiche Person, wenn ich die Schmerzen habe und wenn ich keine habe.

Du wirst sagen: so ist bei jedem Menschen!
Bei mir ist das ganz anders! Deswegen suche ich vergeblich jemanden, der die gleiche Geschichte wie ich habe. Besser noch, sie hatte so eine Geschichte und hat sie irgendwie gelöst, was mir überhaupt nicht geht.

Bleibe weiter so und schreibe noch was!

Liebe Grüsse,
Natasha
 
Hallo liebe Natasha,

zunächst einmal freue ich mich, dass mein Artikel, besser seine Energie Dich erreicht haben und Du zurückgeschrieben hast, danke schön!

Du wirst sagen: so ist bei jedem Menschen!

Nein, sag ich nicht.

Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, seinen unverwechselbaren und einzigartigen Körper, auch, wenn laut Wissenschaft alles gleich ist, meint die Organe usw. - die Einflüsse, das, was drinnen und drumherum, also im Außen geschieht, ist/sind es nicht und das verändert alles.

Seit Jahren coache ich nicht mehr in Gruppen, aus eben diesem Grund, jeder ist besonders, einzigartig, wunderschön, weise, vollkommen, auch, wenn ihm selbst das vielleicht (noch) nicht bewusst ist.

Ich habe keine Ahnung, was Deine Schmerzen hervorruft, ich spüre Dich, Deine Traurigkeit, die Hilflosigkeit, die Angst, die Unsicherheit, aber auch die Wut, all die Emotionen und Gefühle, die damit zusammenhängen.

Warum Gefühle und Emotionen getrennt? Weil der Verstand Emotionen produziert, die immer(!) das Außen brauchen und die Gefühle immer aus dem ICH BIN, also allein durch Dich, mit Dir entstehen.
Keines ist besser oder schlechter, sie sind "anders" und das eine macht abhängig, das andere nicht, das eine ist andauernd da, auf das andere (er)wartet man zumeist.

Zurück zu Deinen Schmerzen.
Da ich bisher von Dir keine Erlaubnis habe, schau und fühle in mich, keinen Input, was sie hervorruft, kann ich auch nur allgemeiner antworten:
Alles, was in meinem Leben geschieht, habe ich erfahren wollen. Ich erschaffe meine Welt, ich bin darin der Boss, es liegt an mir, in meinen Händen, das wieder zu verändern, wenn ich wähle, das zu tun.

Ja, auch Vergewaltigung - hab ich selbst erlebt, durch meinen Vater und andere, die es versuchten, .... - oder Behinderungen, die so multiple sind, dass die Person vermeintlich nicht in der Lage ist (Hirn/Verstand), für sich selbst zu denken, handeln usw. das ist aus diesem Blickwinkel möglich, aber: der Mensch ist wesen-tl-ich mehr, als ein Körper und eine Seele!
Dennoch sind dies alles Erfahrungen, auf der Körperebene, vielleicht noch auf der Seelenebene, unversehrt, heil, bleibt das, was uns letztlich ausmacht, das Göttliche, oder wie auch immer Du dies nennen magst, für Dich.

Ich schick Dir ein Lächeln und ehre das Göttliche, das auch in Dir ist und Deinen Weg!

Von Herz zu Herz
Johanna-Merete

PS: Wenn Du magst, versuch mal das bewusste Atmen zu benutzen, atme hinein in den Schmerz, ohne Erwartung, ohne Dir Druck zu machen, und atme aus dem Ort heraus, wo der Schmerz am heftigsten ist, gib dabei die Absicht, loslassen zu wollen, zu heilen.
Atme bewusst(!), wann immer Du magst und besonders dann, wenn der Kopf anfangen will, zu rattern, mit Gedanken ... die sich oft auch beginnen, im Kreis zu drehen :)
 
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