Schilddrüsenwerte bei Schwangeren

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Gefahr: Hypothyreose in der frühen Schwangerschaft

Fehlt es bei werdenden Müttern an Schilddrüsenhormonen, kann dies beim Nachwuchs gravierende Störungen der motorischen Entwicklung nach sich ziehen.

25.02.08 - Das haben Wissenschaftler des Stockholmer Karolinska Instituts um Prof. Björn Vennström herausgefunden. Bei Mäusen, deren Mütter in der frühen Schwangerschaft nicht ausreichend mit Schilddrüsenhormonen versorgt waren, zeigten sich motorische Defizite, die bis ins Erwachsenenalter persisiterten und dann nicht mehr therapierbar waren (J Neurosc 28 [2008] 1904-1915).

"Hypothyreose ist leicht zu behandeln. Man muss sie nur entdecken", sagt Vennström und bestärkt damit diejenigen Kreise, die ein generelles Schilddrüsen-Screening bei allen Schwangeren fordern.
Gefahr: Hypothyreose in der frühen Schwangerschaft (25.02.08) - aerztlichepraxis.de

Werden die Schilddrüsen-Werte denn automatisch gemacht, wenn eine Schwangere zum Arzt kommt?

Gruss,
Uta
 
Schilddrüsenwerte bei Schwangeren: Wichtig!

Hier noch mehr dazu:

""....Schilddrüsenhormone beeinflussen sowohl die Gesundheit der Mutter als auch die Entwicklung des Kindes. Immer noch werden in Deutschland Kinder geboren, deren geistige und körperliche Entwicklung nicht optimal verläuft, da bei der Mutter während der Schwangerschaft eine nicht erkannte und/oder nicht behandelte Schilddrüsenfunktionsstörung (Über- oder Unterfunktion) bestand. Nimmt die Mutter während der Schwangerschaft nicht genug Jod auf, kann sich bei ihr und beim Baby ein Kropf entwickeln. Glücklicherweise ist der angeborene Kropf heute selten (etwa 1%), da die Jodversorgung mit der Nahrung in den letzten Jahren zwar zugenommen hat, aber noch nicht optimal ist.
Die Schilddrüsenunterfunktion bei Neugeborenen hat eine Häufigkeit von ca. 1 auf 3000 Geburten und ist damit die häufigste angeborene Stoffwechselkrankheit...."""

www.schilddruesenpraxis.de/lex_sdkrank_ssw.shtml

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"Hypothyreose: Eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion der Mutter kann zu Entwicklungsstörungen des Kindes führen und sollte deshalb unbedingt vermieden werden. Schilddrüsenhormone können die Plazenta (Mutterkuchen) nicht passieren, so dass eine Zufuhr von Schilddrüsenhormonen zur Erhaltung einer euthyreoten Stoffwechsellage für das Baby absolut unbedenklich ist.

Hyperthyreose: Eine unbehandelte, deutlich ausgeprägte Schilddrüsenüberfunktion ist während der Schwangerschaft noch gefährlicher. Sie kann zu Totgeburten, vorzeitiger Entbindung oder untergewichtigen bis hin zu missgebildeten Babys führen. Daher muss eine Schilddrüsenüberfunktion, bei der Hashimoto-Thyreoiditis am ehesten durch Überdosierung von Schilddrüsenhormonen verursacht, während der Schwangerschaft unbedingt vermieden werden.
Quelle: Schilddrüsenguide (Schilddrüsennetz Hannover) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse
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Und folgende Werte müssen ungedingt bestimmt werden:

TSH - FT4 - FT3 - TAK und MAK

Und ein Ultraschall muss auch gemacht werden. Nur so kann man die Größe der Schilddrüse bestimmen; auch Entzündungen und/oder Knoten kann man mit Hilfe des Ultraschalls feststellen.

Für viele Labors und Ärzte ist ein TSH von 3.0, 4.0 oder sogar von 5.0 "normal oder gut"- Das ist FALSCH- laut neuer Studien und Erkenntnisse kann schon ein TSH von 2.0 auf eine Unterfunktion hindeuten und wie gesagt, die anderen Werte sind auch wichtig.

Viele Ärzte wissen nicht oder wollen es einfach nicht akzeptieren, dass Werte im oberen oder unteren Grenzbereich doch auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse hindeuten können sogar Hashimoto!! (das ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. d.h. die Schilddrüse zerstört sich selbst).. z.B ein TSH von 2,0 kann schon eine Unterfunktion der Schilddrüsen bedeuten. Für viele Ärzte ist, wie schon erwähnt, ein TSH von 2,0 ok und aus diesem Grund lassen sie nichts mehr untersuchen.

Und falls es einer Schwangere urplötzlich und ohne Grund psychisch nicht gut geht, unter Schlafstörungen leidet, trockene Augen und Haare hat, auch starker Haarausfall hat und viel zunimmt bitte auch an die liebe Schilddrüse denken.

Hier ein paar Links darüber:
Schilddrüsenguide (Schilddrüsennetz Hannover) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse
www.allgemeinarzt-online.de/schilddrse.0.html
Hashimoto Enzephalopathie
www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Symptome.html

Hier Schilddrüsenspezialisten: (Hausärzte und Gynäkologen kennen sich mit der Komplexität von Schilddrüsenerkrankungen nicht aus, die lassen immer nur das TSH bestimmen, und wenn der TSH-Wert "in der Norm" ist, lassen sie nichts mehr untersuchen..so haben sie es auch an der Uni gelernt: TSH in der norm, dann ist alles klar..)

Wie finde ich einen kompetenten Facharzt?
von Patienten empfohlene Ärzte (Ben's Liste)
Gstebuch
 
Hi,

nein,die Schilddrüsenwerte werden standardmäßig weder während noch nach der Schwangerschaft gemessen,was für mich (als Betroffene) ein Skandal ist,da ein nicht beträchtlicher Teil der Frauen während oder nach der SS an einer Schilddrüsenfehlfunktion (Unter-oder Überfunktion) erkrankt,welche zu erheblichen gesundheitlichen Problemen für Mutter und Kind führen kann.

Die Messung der Schilddrüsenwerte und der Antikörper gegen die Schilddrüse (TPO AK,TG AK und TRAK) müssten mindestens 1 Mal in der SS gemessen werden (besser im jedem Quartal,dazu Ultraschall der SD) und auf jeden Fall nach der Geburt (vor Allem wenn Frauen Zeichen einer Unter-oder Überfunktion zeigen).

Ich bin selber an Hashimoto Thyreoiditis 3-6 Monate nach der Geburt meiner Tochter erkrankt,was erst 1 Jahr später durch Zufall entdeckt wurde :meine Psychotherapeutin-ich wurde wegen postpartaler Depression behandelt!-hatte selber Hashimoto und riet mir dazu,meine SD Werte beim Arzt messen zu lassen.Ich hatte dann das "Glück" einen TSH zu haben,der deutlich über der Norm war (=Unterfunktion) und erhöhte TG AKs (=Hashimoto) sowie einen auffälligen Ultraschall (echoarmes,inhomogenes Bild=Hashimoto)),so daß ich das L-Thyroxin gleich bekam.6 Monate später (nach einer schwierigen Einstellungsphase) ging es mir so gut,daß ich mein AD absetzen konnte!

Ich bin wegen dieser Krankheit durch die Hölle (absolute Kraftlosigkeit,starke Depressionen) gegangen,deswegen verstehe ich nicht,warum die Ärzte die SD bei einer depressiven/erschöpften Schwangeren oder jungen Mutter nicht untersuchen...:mad:

Wie Reina es geschrieben hat:sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als eine Hashimoto Thyreoiditis sind bei Werten (TSH,AKs) in der Norm möglich!!!

Es gibt aber Ärzte ,die bei vorhandenen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion auch beim normalen TSH bereit sind,L-Thyroxin (Schilddrüsenhormon T4) zu verschreiben.

https://schilddrueseundpsyche.siteboard.de/schilddrueseundpsyche-about201.html

Im Zweifel soll der Patient die Kopie des Arztbefundes (drin steht der US Befund) und der Laborwerte (TSH,fT3,fT4,TPO AK oder MAK,TG AK oder TAK) vom Arzt verlangen (Patientenrecht!!!) und eine 2.Meinung einholen.

https://www.ht-mb.de/forum/

Noch was sehr Wichtiges:
1)Hashimoto Thyreoiditis (führt zu Unterfunktion) und Morbus Basedow (führt zu Überfunktion) sind beiden Autoimmunerkrankungen und kommen deswegen oft familiär gehäuft vor.Es ist nicht selten,daß ein Hashimoto oder Basedow Patient Familienmitglieder hat (Eltern,Geschwister,Tanten/Onkel,Großeltern,Cousins/Cousinen),die selber die Krankheit haben oder eine andere Autoimmunerkrankung (wie Diabetes Typ 1,Rheuma,usw.).Ein Familienmitglied,der selber schilddrüsenkrank ist ,kann ein Hinweis sein,daß die eigenen Symptome von der Schilddrüse kommen.
2)Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als eine Schilddrüsenüberfunktion können zu psychischen Symptomen wie Depression und Angststörung/Panikattacken führen.Dies wird ärtzlich oft unterschätzt!

https://schilddrueseundpsyche.siteboard.de/
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil eine schechte Schilddrüse kann auch eine Schwangerschaft verhindern!!!

Oder zum vorzeitigen Abbruch führen.

Ich kann nur an allen Schwangeren und jungen Müttern,die sehr müde/erschöpft/depressiv/ängstlich sind,raten,ihre Schilddrüse fachärtzlich (Nuklearmediziner oder Endokrinologen) untersuchen zu lassen.
 
Die Schilddrüse spielt rund um eine Schwangerschaft - vorher, während und danach - eine nicht unbedeutende Rolle und sollte deshalb angesprochen werden,w enn Kinderwunsch besteht und auch wenn das Kind schon unterwegs ist, ebenso wie danach:

Jede sechste Frau hat eine erbliche Veranlagung für diese Autoimmunthyreoiditis. Bei bis zu zehn Prozent der Schwangeren kann man Schilddrüsen-Autoantikörper und bei ein bis zwei Prozent eine Schilddrüsenunterfunktion nachweisen. Diese Schilddrüsenunterfunktion ist mitunter so gering, dass die betroffenen Frauen keine Symptome zeigen. Bei einer Schwangerschaft ist die Drüse jedoch überfordert. Frauen mit Autoimmunthyreoiditis haben durch den Hormonmangel ein deutlich erhöhtes Fehlgeburtrisiko.

Eine Autoimmunthyreoiditis oder eine andere Störung der Schilddrüsenfunktion kann auch dazu führen, dass es trotz Kinderwunsch zu keiner Schwangerschaft kommt. Liegt ein nicht erfüllter Kinderwunsch vor, ist es deshalb sinnvoll, die Schilddrüsenfunktion zu testen.

Aber auch eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann eine Schwangerschaft verhindern oder während einer Schwangerschaft die Gesundheit des Kindes gefährden. Bei diesen Frauen muss der Arzt die Hormonproduktion bremsen. Am häufigsten ist die Überproduktion während der ersten Schwangerschaftswochen.

Auch nach der Geburt können Störungen an der Schilddrüse auftreten. Bis zu acht Prozent der Frauen erleiden eine sogenannte Postpartum-Thyreoiditis. Die Entzündung der Schilddrüse führt entweder zu einer Überproduktion oder zu einem Hormonmangel - oder zu einem Wechsel beider Funktionsstörungen. In der Regel klingt die Postpartum-Thyreoiditis innerhalb eines Jahres wieder ab. Nur selten bleiben anhaltende Funktionsstörungen der Schilddrüse - meist eine Unterfunktion - zurück, welche dauerhaft behandelt werden müssen.
journalMED - Risiken in der Schwangerschaft durch Schilddrüsenerkrankungen

Gruss,
Uta
 
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