Definition von " Gift "

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Liebe Leser.

In der Suchtrubrik sind wir über das Wort " Gift " gestolpert und ich möchte eure Meinung dazu lesen:
Wann ist eine Substanz als Gift zu bezeichnen?

Paracelsus sah es so:
Alles ist Gift und nichts ist Gift; der Unterschied besteht in der Dosierung

Nehmen wir zum Beispiel das " heisse Eisen " Quecksilber.:
Es ist unbestritten, dass Quecksilber eine vergiftende Wirkung auf unseren Organismus hat.
Aber kann es, frei nach Paracelsus, in kleinsten Dosen ( homöopathisch ) vielleicht sogar heilend wirken?
Das ist jetzt ein gar extremes Beispiel und ich kenne die Antwort der meisten von euch :)
Nehmen wir mal das Beispiel Kopfsalat:
Ist es möglich, sich durch extrem grosse Mengen Kopfsalat Vergiftungserscheinungen einzuhandeln?
Vermutlich nicht, aber wer hat das schon einmal ausprobiert? Erwiesenermassen hat der Kopfsalat Inhaltsstoffe, die beruhigend wirken, also...wer weiss?

Nun möchte ich eure Meinungen dazu lesen:
Wann ist eine Substanz für euch ein Gift?

Sine
 
Diese Frage habe ich mir auch gestellt, Sine :).

Als Gift (althochdeutsch Gabe) oder auch Giftstoff bezeichnet man einen Stoff, der Lebewesen über ihre Stoffwechselvorgänge oder durch Berührung oder Eindringen in den Körper Schaden zufügen kann. Ein für den Menschen allgemein in der Natur wirksamer, giftiger Stoff wird dagegen Umweltgift genannt.

Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung von Giften, ihrer Wirkung und deren Behandlung beschäftigt, ist die Toxikologie. Sie befasst sich mit giftigen Substanzen, Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen, mit den physiologischen Mechanismen der Giftwirkung und deren quantitativen Aspekten.

Der durch ein Gift angerichtete Schaden kann in vorübergehender Beeinträchtigung, dauerhafter Schädigung oder Tod bestehen. Bei anhaltender schädigender Gifteinwirkung spricht man von chronischer Vergiftung, bei einer Gifteinwirkung, die umgehend zu einer Schädigung führt, von einer akuten Vergiftung.
Gift - Wikipedia

Kommt es nicht auch auf die Verwendung eines Stoffes an?
Nüsse z.B. sind für einen Nußallergiker "Gift", also total unverträglich, weil er heftig darauf reagieren kann. Für Menschen, denen Nüsse einfach nur schmecken und auch noch gut tun, sind sie wunderbar.

Digitalis in der richtigen Dosierung kann - wie viele aus Pflanzen hergestellte Heilmittel - bei Herzproblemen helfen. In einer Überdosierung ist es gar nicht mehr heilsam.

Wenn ich mir die Liste der Antidote auf Gifte.de anschaut, dann staunt man, was da alles aufgelistet ist als Mittel, aufgrund derer diese Antidote gegeben werden, staune ich (Paracelsus läßt grüssen):
Paracetamol, Digitalis, Benzodiazepine ....
Spezifische Antidote



Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte vielleicht auch nicht vergessen, dass in der Natur ständig ein "Krieg der Toxine" stattfindet!

Und so bleibe ich bei meiner Meinung, dass eine "Selbstvergiftung" einen auch durchaus natürlichen Hintergrund haben kann! Genau wie z.B. Fieber.

Denn viele Erreger vertragen verschiedene Gifte ganz einfach nicht, weil sie über keine Möglichkeiten verfügen diese zu "entsorgen".
Folglich bedient sich der Köper eines höher entwickelten Lebenwesens der "Vergiftung" als Erstschlag - solange noch keine Antikörper vorhanden sind.
Genau deshalb fühlt man sich dann auch so Schei...

Hat man allerdings chronische Infektionen hört die Vergiftung nie auf! Und so bekommt man früher oder später Probleme mit der Vergiftung - genauso wie man sie ja auch bekommt wenn man wochenlang Fieber hat.

Dauerhafte Entgiftung führt also zu keiner Heilung - genauso wie dauerhafte Vergiftung gefährlich sein kann.
Man muss immer versuchen ein gutes Mittelmaß zu finden.
Man sollte wohl auch davon abkommen zwischen gesund und krank zu unterscheiden - in der Biologie gibt es keine eindeutigen Werte. Es ist ein ständiges Wechselspiel.

Lieben Gruß
 
Hallo,

sogar Wasser kann in einer Überdosis unter Umständen tödlich wirken. Wenn man beispielsweise 10 Liter Wasser innerhalb kurzer Zeit trinken würde, könnte man soviel Kalium ausschwemmen, daß man möglicherweise tödliche Herzrhythmusstörungen bekommen würde. Zuviel Kalium dagegen erzeugt auch tödliche Herzrhythmusstörungen. So starben zwei Herzpatienten im Klinikum Nürnberg Süd vor einigen Jahren, weil eine Krankenschwester ihnen aus Versehen Infusionsflaschen mit Kaliumchlorid anstatt Natriumchlorid (physiologische Kochsalzlösung) angehängt hatte.

Paracelsus hatte schon Recht, nur kannte er die vielen synthetisch erzeugten Gifte noch nicht. Diese sind gegebenenfalls so giftig, daß sie schon in kleinsten Dosen gesundheitsschädigend wirken.

Soweit ich mich erinnere, ist auch Dr. Daunderer gegen Quecksilber selbst in homöopathischen Dosen. Ist wohl auch Ansichtssache.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Hallo zusammen

Mir gefällt die Definition von Uta/Wikipedia bezüglich Gift.

Kommt es nicht auch auf die Verwendung eines Stoffes an?
Ich meine nein, bzw das ist nicht die richtige Frage. Die richtige Frage wäre, ob Gift bei allen Verwendungen schlecht ist. Anders gesdagt, Gift kann in bestimmten Verwendungsgebieten und Dossierungen angebracht sein und uinter dem Strich zur Gesundheit beitragen. Aber es bleibt ein Gift, was man nebebei an den nebenwirkungen oft feststellen kann.

Dazu gibt es natürlich auch an und für sich ungiftige Stoffe, die in grossen Massen schädlich sind.
 
Anders gesagt, Gift kann in bestimmten Verwendungsgebieten und Dosierungen angebracht sein und uinter dem Strich zur Gesundheit beitragen. Aber es bleibt ein Gift...

Ich dachte gar nicht nur an Stoffe, die in auf irgendeine Weise für die Gesundheit eingesetzt werden und dann je nach Menge giftig oder nicht giftig sein können.
Ich dachte vielmehr daran, daß manche Stoffe ja auch sowohl in der Medizin/alternativen Heilkunde als auch zur Herstellung von z.B. Stoffen benutzt werden; - Beispiel Hanf, Rizinus und sicher noch vieles mehr.

Gruss,
Uta
 
Auch da sehe ich es so.
Giftig ist es, wenn es toxisch auf den Körper wirkt. Nicht alles was schlecht ist, ist dabei auch toxisch. Und eben nicht alles was toxisch ist, ist deshalb auf alle Fälle abzulehnen bzw kann sogar angezeigt sein.
 
Alte Definition von Gift nach Paracelsus

"Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."

Also als Gift wird ein Mittel bezeichnet, das dosisabhängig den Tod verursacht.
In allen anderen Fällen gilt der Mensch als einfach krank, wenn er nicht sofort tot umfällt.

Beispiele:

Schlangenbiss, Knollenbläterpilz

Neue Definition von Gift (nach Goldi)

1. Dosis
2. Exposition (Einwirkzeit)
3. Halbwertzeit (Abbau)
4. Potenzierung der Wirkung alle Gifte (nicht Summierung)

In homoöpatischen Dosen vereibreichte Gifte über einen längeren Zeitraum
mit einer langer Abbauzeit verursachen den Tod durch die Krankheiten.

Beispiele:

Nikotin, Alkohol, Pestizide und

Tausende andere Gifte, mit denen man täglich im Kontakt ist
und sogar in der Apotheke kaufen kann.

goldi
 
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