Leberprobleme?

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17.12.19
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Guten morgen liebes Forum.

Ich habe ein Problem, das mich einwenig beunruhigt. Ich beobachte bei mir, dass meine Handinnenflächen so ziemlich rot sind, mal mehr mal weniger. Ist aber auch unterschiedlich stark im Laufe des Tages, variiert von knallrot in den warmen Räumen bis fast ganz weiß mit ganz leichtem Rotstich im kalten Auto. Ansonsten immer irgendwo dazwischen, rechts mehr als links. So bewusst seit ein paar Wochen, kann natürlich aber schon so länger sein. Überall im Netz liest man, dass das ein Symtom der Leberzirrhose ist. Leider habe teilweise so ziemlich mit Alkohol übertrieben, allerdings fehlen gänzlich andere Symptome wie Appetitverlust (leider sehr grosseser Appetit, dadurch Übergewicht), normaler Stuhl, keine Lackzunge oder Lippen, keine spider naevi, keine Übelkeit, kein Erbrechen, keine gelben Augen, normale Urinfarbe. Juckreiz kommt , wenn ich mich mit dem Problem beschäftige, ansonsten verschwindet dann wieder. Ein mal jährlich wird die Leber (auch andere Organe) untersucht, zuletzt im Juli. GGT Wert 65 (also ganz leicht erhöht), ansonsten alles in Ordnung. Ultraschall der Leber war komplett unaffällig. Können die roten Handinnenflächen auch schon Folgen einer Fettleber sein? Kann sich die Leber innerhalb von 5 Monaten zu einer Leberzirrhose entwickeln? Oder doch was ganz anderes? Gruß
 
Hallo Sportmuffel,

die von Dir aufgezählten Symptome sind teils solche, die bei weit fortgeschrittener Leberkrankheit sich zeigen können und teils auch solche, die man bei anderen Krankheiten wohl auch haben kann.
Obwohl ich leberkrank bin, habe ich mir meine Handinnenflächen noch nie so genau angesehen. Ich denke, dass man danach nicht immer auch gehen kann.

Was evtl. deutlicher auf eine Leberkrankheit hinweist, sind die Symptome der hepatischen Enzephalopathie wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Leistungsabfall, etc.
Hast Du solche Symptome?
Wenn ja, gibt es eine Aminosäure, die man auf Kassekosten verschreiben lassen kann: Ornithin
Diese ist in Hepa Merz Granulat enthalten (3 bzw. 6 Gramm pro Beutel) und ist wegen der hohen Konzentration relativ teuer, wenn man es selbst bezahlt.
Auch Laktulose soll helfen können (einschleichend dosieren).
Hat man eine Hepatische Enzephalopathie so soll man vor allem Fleisch und Fleischprodukte meiden wegen des im Fleisch enthaltenen Eiweißes. Denn das kann die Leber, wenn sie geschädigt ist, schwer abbauen und es blden sich dann Fäulnisbakterien im Darm, was zur Entstehung von Ammoniak führt.
Dieser Ammoniak verursacht dann die hepatische Enzephalopathie.
Milchprodukte hingegen sind unbedenklich.

Gruß
Margie


Die Leber zu beurteilen, ist oft auch für den Arzt schwierig.

Denn die Leberwerte können trügerisch sein.
Es kann sogar sein, dass einige Leberwerte auch dann, wenn man schon eine Zirrhose hat, normal sind.
Normal dann deshalb, weil die Leberwerte in der Leber gebildet werden und die Leber bei einer Zirrhose diese nicht mehr bilden kann.
Der GGT-Wert wird bei Giftbelastungen der Leber und bei Galleproblemen bestimmt.
Was aber auch wichtige Leberwerte sind, die man ggf. untersuchen sollte, sind:
Cholinesterase (CHE): Diese wird von vielen Ärzten routinemäßig nicht bestimmt. Ist der Wert unter der Norm, so kann eine Zirrhose vorliegen. Allerdings steigt die CHE bei Fettstoffwechselstörungen an.
GPT: Dies ist einer der wichtigsten Leberwerte. Liegt die GPT im obersten Normbereich, würde ich eine Leberkrankheit vermuten. Denn Lebergesunde haben eher eine niedrige GPT.
Da die Leber ein großes Organ ist, kann sie lange eine Schädigung kompensieren und dementsprechend müssen die Leberwerte nicht alle gleich aus der Norm sein.
Außerdem sollte man wissen, dass die Höhe des Leberwertes nichts über den Umfang einer Leberkrankheit aussagt. Man kann nur leicht erhöhte Leberwerte haben und dennoch schwer leberkrank sein.
Leberwerte können auch schwanken und in Intervallen höher oder tiefer sein.
Leberwerte sind:
GGT, GPT, GOT, CHE, Alkalische Phosphatase (AP), Bilirubin, GLDH, LDH.
Ich würde bei grenzwertigen Werten auch schon genauer hinsehen.
Da Deine GGT erhöht ist, könnte es schon sein, dass Deine Leber nicht ganz in Ordnung mehr ist.
Aber dazu bräuchte man auch die anderen Werte, um es besser einschätzen zu können.
Und wenn Du übergewichtig bist, spielt auch das eine Rolle.

Evtl. kann die GGT sich durch die Einnahme von Ursodesoxycholsäure (z. B. Ursofalk, UDC, Urso) sich normalisieren. Das Mittel ist eine Gallensäure und ist verschreibungspflichtig. Bei mir ging die GGT und die GLDH ganz enorm runter, seit ich es nehme.
Aber ob die Leber davon gesünder ist, weiß ich nicht.

Ultraschall sagt nicht immer alles zur Leber.
Oftmals wird einem gesagt, man habe eine Fettleber, wenn die Leber etwas auffällig ist.
Wiederholt wurde mir auch dann noch gesagt, ich hätte eine Fettleber, obwohl ich in der Leberbiopsie schon eine Fibrose hatte.

Es gibt auch genetische Leberkrankheiten, die die Leber stark schädigen.
Die häufigste ist die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose). Bei ihr ist das Ferritin und die Transferrinsättigung erhöht.

Gruß
margie
 
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